2017, Folge 72–80

  • Folge 72
    Sie hatte es ganz nach oben geschafft. Die 40-jährige Hamburgerin Walburga „Biggi“ Reichert war in der Scientology-Sekte „Operierender Thetan“ OT8, die höchste Stufe in der Organisation. Doch plötzlich war sie verschwunden. Schließlich fand die Polizei ihre Leiche in einer Tiefgarage in Hamburg. Mehr als zehn Jahre sind seit dem rätselhaften Tod von Walburga Reichert vergangen. Was war geschehen? Wollte sie die Sekte verlassen? Und woher kommen die zahlreichen Brandmale, die die Rechtsmediziner bei der Obduktion festgestellt haben? „Panorama – die Reporter“ zeichnet Aufstieg und Fall der Hamburger Scientologin nach.
    Reporter Markus Thöß ist es gelungen, die gelöschte Festplatte von Biggi Reicherts Computer wiederherzustellen und neue Zeugen zu finden. Zahlreiche E-Mails, Abrechnungen und Anweisungen ergeben einen detaillierten Einblick in Biggi Reicherts Sektenleben. Zusammen mit den Ermittlungsergebnissen zeigt sich ein offenbar gegensätzliches Bild zu dem von Scientology dargestellten „Operierenden Thetan“ Biggi Reichert: ein Leben voller Kontrolle und Druck. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.01.2017NDR
  • Folge 73
    Die große Mehrheit der Deutschen (75 Prozent) fühlt sich auf öffentlichen Plätzen, Straßen oder in Verkehrsmitteln sicher oder sogar sehr sicher. Das ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap zum Sicherheitsgefühl in Deutschland im Auftrag des NDR Politikmagazins „Panorama“. 27 Prozent der Frauen allerdings geben an, dass sie sich eher unsicher oder sogar sehr unsicher fühlen. Jede dritte Frau (34 Prozent) gibt zudem an, sich in den letzten zwei Jahren infolge der Zuwanderung zunehmend unsicher zu fühlen.
    Die Befragten geben weiter an, dass sich ihr Verhalten in den vergangenen zwei Jahren verändert hat. So vermeiden 62 Prozent aller Frauen abends bestimmte Straßen, Parks oder Plätze. Ein gutes Drittel davon (36 Prozent) gibt an, dies seit zwei Jahren häufiger zu tun. Öffentliche Verkehrsmittel am Abend vermeidet jede dritte befragte Frau (31 Prozent). Annähernd die Hälfte von ihnen (45 Prozent) tut dies häufiger als vor zwei Jahren. Ein gesteigertes Bedrohungsgefühl zeigt sich vor allem daran, dass 13 Prozent aller befragten Frauen Reizgas bei sich tragen, mehr als jede Zweite darunter (65 Prozent) häufiger als noch vor zwei Jahren.
    Bei der Frage, ob es bestimmte Gruppen gibt, von denen man sich besonders bedroht fühlt, ergibt sich ein geteiltes Bild: Eine leichte Mehrheit aller Befragten (51 Prozent) verneint das, aber immerhin 47 Prozent empfinden bestimmte Gruppen als Bedrohung. Für rund jeden Dritten (32 Prozent) sind Ausländer und Flüchtlinge die Gruppe, von der die stärkste Bedrohung ausgeht.
    „Die Sicherheit in Deutschland hat sich über Jahre kontinuierlich verbessert und ist nach wie vor auf sehr hohem Niveau“, sagt Dr. Dominic Kudlacek vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Allerdings zeigten die polizeilichen Kriminalstatistiken in den letzten Jahren eine steigende Zahl nicht-deutscher Tatverdächtiger, so Kudlacek weiter. Dieser Anstieg der erfassten Taten sei dabei in erster Linie dem Zuwachs der Bevölkerung infolge der Flüchtlingswanderungen zuzuschreiben.
    Jedoch falle auf, dass bestimmte Gruppen, wie zum Beispiel die Zuwanderer aus Nordafrika (Algerien, Marokko, Tunesien), bei bestimmten Straftaten (beispielsweise Rohheitsdelikte, Diebstahl oder Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung) überproportional auffällig sind. Das sei für Kriminologen aber nicht überraschend, so Kudlcek, denn die Gruppe der Zuwanderer setze sich demografisch anders zusammen als die deutsche Gesamtbevölkerung. Viele Zuwanderer seien „Menschen, die männlich und jung sind, selber Gewalt erlebt haben und perspektivlos sind“, so Kudlacek.
    „Diese begehen häufiger Straftaten als Menschen, die eine Perspektive haben, die etwas älter sind und die in der Gesellschaft gut integriert sind.“ Kriminalität werde eben durch solche Faktoren beeinflusst und sei keine Frage des Passes. Die Sendung „Panorama – die Reporter“ geht der Frage nach, ob der öffentliche Raum infolge der Zuwanderung der letzten Jahre unsicherer geworden ist. Was sind übertriebene Ängste, was berechtige Sorgen? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.02.2017NDR
  • Folge 74
    Zana ist ein syrisches Flüchtlingskind und lebt mit seiner Familie in Seelze bei Hannover. Für den zwölfjährigen Zana ist alles neu: der erste Schnee, der erste Pudding, ein Leben ohne Angst. In den zornigen Debatten in den vergangenen Monaten, was die Ankunft von Flüchtlingen im Norden angeht, wurde oft vergessen, wer da eigentlich zu uns gekommen ist. Zana will es in diesem Film zeigen. Ein Jahr lang haben er und seine kleine Schwester Dinaz ihr Leben mit der Kamera gefilmt: Wie sie Übersetzer für die Erwachsenen werden und die Ohnmacht ihrer Eltern erleben. Wie sie sich die Welt erobern und ganz normale Kindermomente erleben. Und vor allem: Wie sie ganz selbstverständlich in die Gesellschaft eines Landes hineinwachsen, als wären sie schon immer dort gewesen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.04.2017NDR
  • Folge 75
    Deutsche TV-PremiereDi 02.05.2017NDR
  • Folge 76
    Andreas Holst gab sich gerne als dekorierter Seemann – Uniform, weißer Bart und goldene Schulterklappen. Immer wieder schwärmte seinen Kneipenbekanntschaften von Goldschätzen bei seinen angeblichen Bergungsfahrten vor. Viele gaben ihm hierfür Anzahlungen und erhofften sich eine gute Rendite. Was am Ende blieb, waren Schulden und geplatzte Träume. Nur eine von dutzenden weiteren Geschichten eines Hochstaplers, der wie kaum ein anderer die Menschen von seinem Seemannsgarn überzeugen kann und damit offenbar seit Jahren Beute macht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.06.2017NDR
  • Folge 77
    Die brennenden Barrikaden anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg waren noch nicht gelöscht, da folgten schon die Gewissheiten. Die Autonomen waren es. Der Mob war es. Die Ausländer waren es. Sogar Randalierer aus „Putins Reich“ wurden als Schuldige ausgemacht. Aber was weiß man wirklich über die Täter? Wer hat Hamburg an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht? Wer hat die Vorlage für eine hysterische Debatte im ganzen Land geliefert? Die Wahrheit, die hinter der G20-Gewaltorgie steckt, ist vielschichtig. Reporter von „Panorama“ haben in den letzten Tagen zahlreiche Interviews mit Tätern, aber auch sogenannten Trittbrettfahrern geführt.
    Sie sprachen in Spanien mit militanten Autonomen, die sich wochenlang auf den G20-Gipfel vorbereitet haben, und mit Plünderern der Hamburger Geschäfte, die bedauern, nicht mehr erbeutet zu haben. Erstmals ist es dem Reporterteam auch gelungen, die russischen Beschuldigten zu sprechen. Sie weisen jede Gewaltbeteiligung von sich und bezeichnen sich als Filmemacher. Es ist ein vielschichtiges Bild, das diese „Panorama“-Reportage zeichnet. Und gleichzeitig ist es konkret, weil es auf politische Reflexe verzichtet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.07.2017NDR
  • Folge 78
    Hartmut Schenck ist wütend. Während er abends in seinem Haus in Finkenwerder vor dem Fernseher saß, sind Unbekannte einfach in seine Garage eingestiegen und haben sein Fahrrad geklaut. Die Täter sind spurlos verschwunden. Und auch das Rad wird er wohl nicht wiedersehen. Bei der Polizei konnte man ihm zunächst nicht weiterhelfen, denn Fahrraddiebstähle sind an der Tagesordnung in Deutschland. Angesichts der zahlreichen Fälle wird kaum ermittelt. Alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Fahrrad gestohlen. 2016 waren es über 332.000 Stück. Und das sind nur die Fälle, in denen Anzeige erstattet wurde. Selbst die Polizei rät, dass man sein Rad ohne schwerste Schlosssicherung besser nicht aus den Augen lassen sollte. Kein Wunder, denn nicht einmal jeder zehnte gemeldete Diebstahl wird aufgeklärt.
    Fahrraddiebstahl ist mittlerweile ein Massendelikt mit vielen Geschädigten geworden. Aber wer sind die Täter? Und warum macht der Staat es ihnen so leicht? „Panorama – die Reporter“ begibt sich auf die Spur von Fahrraddieben. Die Reporter verfolgen mit GPS ausgestatte „Lockräder“ quer durch Hamburg bis in die Billstraße, berüchtigt als Hauptumschlagplatz für gestohlene Fahrräder in Norddeutschland. Sie begleiten die Polizei bei spektakulären Razzien gegen Fahrradhehler. Und sie reisen den organisierten Diebesbanden bis nach Litauen hinterher, wo viele der in Deutschland gestohlenen Räder ganz offen gehandelt werden. Werden sie das Fahrrad von Hartmut Schenck wiederfinden? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.09.2017NDR
  • Folge 79
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.2017NDR
  • Folge 80
    „Ich bin in Istanbul geboren, mit neun nach Deutschland gekommen. Und ja, inzwischen habe ich auch einen Schrebergarten.““Panorama“-Reporterin Esra Özer lebt wie selbstverständlich in zwei Kulturen, deutschtürkisch. Bislang war das für sie nie ein Thema. Bis der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in einer Kölner Sporthalle diesen Satz sagte: „Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ Anders als Esra Özer fühlen sich viele Deutschtürken von ihm angesprochen. „Er kümmert sich um sein Land, seine Leute, auch die, die im Ausland leben“, sagt zum Beispiel Fatih Gönüllü aus Hamburg-Billstedt.
    Er lebt seit bald 40 Jahren in Deutschland, seine Familie betreibt ein Möbelgeschäft. Er sei ein Hamburger Jung, sagt er. Aber auch wenn er alles dafür getan habe, sagt er, habe er immer noch das Gefühl, nicht dazuzugehören. Erdogan gibt Deutschtürken wie ihm etwas, was sie hierzulande offenbar nie richtig gespürt haben: das Gefühl, anerkannt zu werden. Die Autorinnen Esra Özer und Anna Orth waren für mehrere Wochen in Hamburg-Billstedt unterwegs und haben mit Deutschtürken gesprochen, darüber, was sie von Erdogan halten, wie sie die deutsche Kritik an der türkischen Politik empfinden und wo sie selbst eigentlich hingehören. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.12.2017NDR

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