Ein kleiner Staat im Herzen Afrikas wird zum Sinnbild für Frauenpower. In Ruanda sitzen mehr Frauen im Parlament als in jedem anderen Land der Erde. So positiv die Tatsache, so traurig die Ursache, die mehr als zwanzig Jahre zurückliegt: Der Völkermord an der Volksgruppe der Tutsi und den moderaten Hutu hat 1994 gegen eine Million Menschen das Leben gekostet, die meisten davon Männer. Zurück blieb ein zerstörtes Land, das von Witwen und Töchtern wieder aufgebaut werden musste. Es war der
Beginn einer tiefgreifenden Wandels, denn heute ist Ruanda eines der sichersten und saubersten Länder Afrikas. Die jungen, meist gut ausgebildeten Frauen in der Hauptstadt Kigali machen vor, wie man mit innovativen Ideen und langfristigem Denken weiterkommt. Ob Modedesignerin, Videoproduzentin oder Möbelschreinerin: Mehr als die Hälfte der kleinen und mittelgrossen Betriebe sind heute in Frauenhand. „NZZ Fomat“ über Frauenpower auf dem schwarzen Kontinent. (Text: SRF)