2022, Folge 1–17

Episodenführer und Sendedaten unvollständig
  • Folge 1
    „NZZ Format“ erzählt die Geschichte von drei Polizisten, die beim Sturm auf das US-Kapitol in Washington D. C. am 6. Januar 2021 verletzt wurden. Was ist an diesem Tag genau passiert? Einer der Polizisten hat sich wenige Tage nach den gewaltsamen Protesten das Leben genommen. Die zwei anderen kämpfen noch heute mit physischen und psychischen Folgen. Zusammen mit Online-Rechercheuren machen sich die Polizisten und Angehörigen auf Spurensuche. Sie wollen herausfinden, was genau am 6. Januar 2021 passiert ist. Dabei stoßen sie auf brisante Details: Einer der Polizisten wurde von Demonstranten mit einem Taser angegriffen, ein anderer von einer Metallstange getroffen.
    In den Tausenden Videos findet das Team auch Spuren zu genau den Trump-Anhängern, die sie persönlich angegriffen haben. Zu erfahren, was an dem Tag genau geschehen ist, ist für die Polizisten und Angehörigen eine Erlösung. Doch nicht alle Narben heilen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.01.20223satOriginal-TV-PremiereDo 06.01.2022SRF 1
  • Folge 2
    Algorithmen und künstliche Intelligenz filtern aus diesen scheinbar banalen Daten Zusammenhänge heraus und erlauben so immer genauere Rückschlüsse auf das Verhalten. Diese Programme wissen oft schon viel mehr über uns als wir uns selbst bewusst sind. Sie können bereits zukünftiges Tun voraussagen und dadurch unsere Entscheidungen – vom Onlineshopping bis hin zur politischen Wahl – beeinflussen. Was geschieht mit unseren Daten im Netz, wer alles hat darauf Zugriff und in welche Richtung bewegen wir uns im digitalen Raum? «NZZ»-Autor Reto Caduff hat einen Selbstversuch gemacht und mit Sicherheitsexperten, Daten-Spezialistinnen und Hackern auch darüber gesprochen, wie man sich schützen kann. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.06.20223satOriginal-TV-PremiereDo 27.01.2022SRF 1
  • Folge 3
    Alle drei Tage tötet in Grossbritannien ein Mann eine Frau. Die Täter sind aber in den wenigsten Fällen Fremde wie bei Sarah Everard. Die meisten Opfer kennen ihren Mörder, haben ihn sogar einmal geliebt. Die grösste Gefahr für Frauen in Grossbritannien und der ganzen Welt lauert nicht auf den Strassen – sie wartet zuhause.
    «NZZ Format» erzählt die Geschichte der vergessenen Opfer sowie der Überlebenden von häuslicher Gewalt und zeigt, dass es sich bei Femiziden vielfach nicht um unvermeidliche Affekttaten handelt, sondern um geplante Morde, die einem klaren Muster folgen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 03.02.2022SRF 1
  • Folge 4
    Doch das ist viel komplizierter, als es sich zunächst anhört: Oft sind Fonds nicht so nachhaltig wirkungsvoll, wie sie das Marketing anpreist. Es gibt bislang keine ausreichenden Standards und Kontrollmöglichkeiten, Greenwashing ist ein grosses Problem.
    Trotz aller Kritik: In den letzten Jahren ist vieles in Bewegung geraten, vor allem durch engagierte Akteure, die neue Wege gehen.
    In Lugano kommen junge Superreiche zu einem ungewöhnlichen Workshop zusammen. Ihre Frage: Wie können wir mit geballtem Kapitaleinsatz wirklich etwas bewirken? Der grosse Rückversicherer Swiss Re hat schon lange beschlossen, in allen Geschäftsbereichen klimaneutral zu werden und eine Strategie entwickelt, um Kundinnen und Investoren von diesem Weg zu überzeugen.
    «NZZ Format» über neue Ideen, wie «grünes Geld» Wirkung erzielt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.04.20223satOriginal-TV-PremiereDo 17.02.2022SRF 1
  • Folge 5
    Timo und Markus mussten über 100’000 Euro aufwenden, um über eine Leihmutter in den USA ihren Sohn zu bekommen. Bastian und Dominik haben sich um ein Pflege- und ein Adoptivkind beworben und hatten zahlreiche behördliche Hindernisse zu überwinden, um Eltern zu werden. Thomas und Sven haben gemeinsam mit ihrer besten Freundin eine Tochter geplant und auch bekommen. Doch drei Elternteile gibt es offiziell nicht. Wie regeln sie die ungewöhnliche Familienkonstellation?
    «NZZ Format» zeigt die Höhen und Tiefen einer noch ungewöhnlichen Familienplanung. Welche Vorurteile begegnen den Vätern? Wie leben sie den Familienalltag? Und würden sie den gleichen Weg noch einmal gehen? Ein Film über schwule Männer, die sehr offen über die schönen und schwierigen Seiten der Familiengründung sprechen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 24.02.2022SRF 1
  • Folge 6
    Eine «NZZ Format» Dokumentation über eine unwirkliche Gegend aus der bisher wenige Journalistinnen und Journalisten berichtet haben.
    Die Familie Pushaina wohnt in einem kleinen Dorf namens Media Luna in der Wüste von La Guajira im Norden Kolumbiens. Sie gehören zu der indigenen Volksgruppe der Wayuu, die mit knapp 400’000 Personen die grösste indigene Gemeinschaft in Kolumbien bildet. Die Existenz der Familie hängt von den Ziegenherden und den Erträgen aus der Fischerei ab. Man nennt sie die Apalaanchi – die Meermenschen, denn sie tauchen und jagen ihre Fische unter Wasser mit einer Harpune. Doch die Fischer der Familie Pushaina können mit ihren traditionellen Methoden immer weniger Beute fangen.
    Es reicht gerade, um zu überleben. Für den Handel fangen Monchi Pushaina und seine Brüder nicht mehr genug Fisch. Sie beschreiben, wie die maritime Vielfalt in ihrer Region drastisch abgenommen hat. Schuld daran ist ihrer Ansicht nach die Umweltverschmutzung durch die Steinkohlemine El Cerrejón und der dazugehörige Seehafen Puerto Bolívar. Sämtliche Kohle, die vor Ort aus dem Boden geschöpft wird, ist für den Export nach Europa, China und die USA bestimmt. Ausserdem verloren die Wayuu durch die Konstruktion der gigantischen Infrastruktur den Zugang zu ihrer einzigen Süsswasserquelle.
    Als die Kohleförderung in La Guajira begann, versprachen die Betreiber der Mine der lokalen Bevölkerung Fortschritt, wie zum Beispiel den Anschluss an das staatliche Stromnetz. Diese Versprechen haben sich allerdings auch 40 Jahre später noch nicht erfüllt. Doch die Familie Pushaina ist entschlossen, an ihren Traditionen festzuhalten und in ihr angestammtes Territorium zurückzukehren, sobald der milliardenschwere Konzern ihre Region verlässt. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 24.03.2022SRF 1
  • Folge 7
    Mit viel Liebe zum Detail gelingt es dem jungen Psychiater, zehn ikonische Tintenkleckse zu entwerfen, die heute noch in derselben Form im Testverfahren eingesetzt werden. Die komplexe Auswertung, die er entwickelt hat, sollte Aufschlüsse über die Persönlichkeit der Patientinnen und Patienten geben. Der Rorschachtest ist ein Resultat seiner Zeit, unter anderem mit Einflüssen aus den damaligen Richtungen der Psychologie. Über die Jahre wurde der Test zur Pop-Kultur, und er wurde zum Teil trivialisiert.
    In Begegnungen mit Rorschach-Expertinnen und -Experten nimmt «NZZ Format» die gestalterischen Aspekte der Tafeln unter die Lupe. Dabei lernen wir auch mehr über die künstlerischen Talente des jungen und vielversprechenden Arztes, dessen Tod sich am 2. April 2022 zum hundertsten Mal jährt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.20223satOriginal-TV-PremiereDo 31.03.2022SRF 1
  • Folge 8
    Der Wahlkampf wird bestimmt von rechten Parolen – die Sozialisten und Linken sind nahezu in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, während das rechte Feld sich mit immer extremeren Haltungen übertrumpft. Das Land ist stärker gespalten als je zuvor.
    Wie erleben Franzosen und Französinnen diesen Wahlkampf abseits von Paris in den vergessenen, ländlichen Regionen? Fünf Orte werben für sich mit dem Titel, das Zentrum Frankreichs zu sein. «NZZ Format» hat dort Menschen getroffen, die für die gegensätzlichen politischen Strömungen Frankreichs stehen. Ein Stimmungsbild aus dem Herzen Frankreichs über das Land der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
    In Bourges zieht Sophie Georgi seit Wochen von Dorf zu Dorf, um für den ultrarechten Kandidaten Éric Zemmour zu werben. Rassistisch sei ihr Kandidat nicht – das sei nur die Erzählung der Medien, meint sie.
    Martine Decaudin und Olivier Clément haben sich 2018 kennengelernt, als sie ihre Gelbwesten übergezogen haben und den Kreisverkehr von Saint-Amand-Montrond besetzt haben. Sie wollen unbedingt eine zweite Amtszeit von Emmanuel Macron verhindern. Doch während die eine im linken Kandidaten Jean-Luc Mélenchon die einzige Rettung für Frankreich sieht, unterstützt ihr Gelbwesten-Kollege die rechte Marine Le Pen.
    In Chazemais erklärt der ehemalige Bürgermeister des Dorfes Michel Tabutin, was seiner Meinung nach mit der einst glorreichen französischen Linken geschehen ist und warum die Arbeitenden heute lieber Le Pen oder Zemmour wählen.
    Ein «NZZ Format» über Wahlen aus der Mitte Frankreichs. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.04.20223satOriginal-TV-PremiereDo 07.04.2022SRF 1
  • Folge 9
    Den Völkermord an den Stämmen der Herero und der Nama hat Deutschland inzwischen anerkannt, aber er bestimmt immer noch das Zusammenleben.
    Die Herero sind heute eine Minderheit und leben mehrheitlich in Armut. Die Nachfahren der deutschen Besetzer, die sogenannten Deutschnamibier, besitzen bis heute einen Grossteil des Landes und dominieren die Tourismusindustrie. Die Herero aber wollen ihr Land zurück. Das führt zu Spannungen. Zwei Männer versuchen nun den Dialog. Der Herero-Aktivist Laidlaw Peringanda kämpft gegen deutsche Denkmale aus der Kolonialzeit und für die Erinnerung an die Geschichte seines Volkes. Anton von Wietersheim war Grossbauer und ehemaliger Landwirtschaftsminister. Er gibt zu, dass noch viel Rassismus und Ungleichheit herrschten und dass sich die Situation zuspitzen könnte.
    Beide wollen eine friedliche Lösung. Ob das möglich ist?
    Ein «NZZ Format» über den langen Schatten der Kolonialzeit. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.06.20223satOriginal-TV-PremiereDo 14.04.2022SRF 1
  • Folge 10
    «NZZ Format» begleitet Menschen, die in Südafrika gegen die Wasserknappheit und für eine faire Wasserversorgung kämpfen. Während Wissenschaftlerinnen und Aktivisten versuchen, mithilfe einer Citizen-Science mehr Mitsprache in der Politik zu erhalten, zeigt ein Ermittler, wie sich die Korruption systematisch durch den Wassersektor zieht.
    Der Klimawandel erschwert diese Krise nur noch: Wie vielerorts auf der Welt wird es in Südafrika immer heisser, trockener und der Regen unberechenbarer. Doch auch hier zeigen innovative Farmerinnen, wie sie mit dem Wasser, das ihnen zur Verfügung steht, über die Runden kommen können. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.07.20223satOriginal-TV-PremiereDo 21.04.2022SRF 1
  • Folge 11 (29 Min.)
    Mangroven bilden eines der produktivsten und artenreichsten Ökosysteme der Erde. Und sie sind wahre Wunderbäume, denn sie wachsen dort, wo die Bedingungen für andere Pflanzen tödlich sind: verankert im Salzwasser der heissen Küstenregionen, vor allem in Südamerika und Asien.
    Ihre gewaltigen Wurzeln und Kronen sind Lebensraum für Fische, Reptilien und Vögel. Gleichzeitig schützen Mangroven die Küsten vor Hochwasser und Wirbelstürmen, und sie sind eine wertvolle Waffe gegen den Klimawandel. Denn Mangroven können fünfmal mehr CO2 speichern als andere Bäume.
    Doch seit den 1980er-Jahren ist mehr als ein Drittel der globalen Mangrovenbestände verschwunden: abgeholzt für oft illegale Bauprojekte, abgestorben, weil Frischwasserzuflüsse für die Mangrovenwälder gestoppt wurden. Das hat dramatische Folgen für die Umwelt und die Bewohnenden der Küsten. Zum Bespiel in Mexiko. Die Fischbestände schrumpfen, die Lebensgrundlage verschwindet – für Menschen und Tiere. Aber immer mehr Anwohnende wehren sich. Und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln Wiederaufforstungsprogramme.
    Ein «NZZ Format» aus Mexiko über Menschen, die sich selbst in Gefahr begeben, um die Mangroven in ihrer Heimat zu retten. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.07.20223satOriginal-TV-PremiereDo 28.04.2022SRF 1
  • Folge 12
    Wut ist ein explosives Gefühl mit einem miesen Ruf. Kein Wunder: Wut, die sich ungefiltert Bahn bricht, die in Aggression und Gewalt umschlägt, ist sozial nicht verträglich. Deswegen lernt man schon im Kindesalter, dass Wut sich «nicht gehört». Es gilt die Contenance zu wahren und einen kühlen Kopf.
    Und doch gehört die Wut – wie Freude, Ekel, Trauer oder Angst – zur emotionalen Grundausstattung. Sie dauerhaft zu unterdrücken, kann krank machen. Aber was genau passiert im Körper, wenn man wütend wird? Welche Funktion hat diese kraftvolle Emotion, und wie lässt sie sich konstruktiv nutzen?
    Luca leidet von Kindesbeinen an unter massiven Wutattacken. Dann ist er ausser sich, bringt Dinge zu Bruch und ist verbal aggressiv. Immer folgen Reue und Scham. Sein Jähzorn bringt ihm als Teenager auf dem Schulhof Respekt ein, für den Familienvater wird er aber mehr und mehr zum Problem. Als seine Frau die Reissleine zieht, überwindet Luca seine Scham und macht eine Therapie.
    Friederike von Aderkas hat dagegen ihre Wut jahrelang unterdrückt. Sie wieder spüren zu lernen, das war ihre Herausforderung. Warnschuss und Wendepunkt war der Suizid ihres Bruders, der seine angestaute Wut gegen sich selbst gerichtet hat. Heute nutzt Friederike von Aderkas die «Wutkraft», um besser für eigene Bedürfnisse und Grenzen einzustehen.
    Für Tanja Walliser aus Zürich bergen Wut und Zorn gesellschaftliches Potenzial: als Motor für den sozialen Wandel. Die Aktivistin schult Mitstreitende darin, ihre Wut als Inspirationsquelle zu nutzen.
    «NZZ Format: Wohin mit der Wut?» ist ein Film über eine mächtige Emotion, die niemanden kaltlässt und die den Alltag, das Gefühlsleben und die Gesellschaft in Bewegung versetzt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.08.20223satOriginal-TV-PremiereDo 05.05.2022SRF 1
  • Folge 13
    Dabei war ein Konzerthausbesuch ursprünglich ein beliebter Zeitvertreib, das Abonnement galt dem Bürgertum als Statussymbol. Inzwischen jedoch zieht es die Generation Z eher auf Elektrofestivals. Sie schert sich nicht mehr gross darum, was Bach, Beethoven und Mozart zu sagen haben. Warum hat die Branche den Anschluss verloren? Und lässt sich die Klassik noch retten?
    «NZZ Format» begleitet Musiker und Kulturschaffende, die sich darüber Gedanken machen, wie sich die Klassik neu erfinden kann. Und versuchen sie erfolgreich Richtung Zukunft zu führen. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.08.20223satOriginal-TV-PremiereDo 19.05.2022SRF 1
  • Folge 14
    Die Reise mit dem Zug ist für sie der schnellste Weg Richtung USA, aber auch der risikoreichste. Immer wieder stürzen Menschen vom Zug, landen auf den Gleisen, werden überfahren, verstümmelt oder von kriminellen Banden ausgeraubt oder vergewaltigt. Die Menschen machen sich trotzdem auf den Weg. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr zwischen 400’000 und 500’000 Migrantinnen und Migranten auf diesen Zügen mitfahren. Und seitdem Joe Biden US-Präsident ist, werden es immer mehr. Sie hoffen, dass er die strenge Migrationspolitik seines Vorgängers aufweicht. Eine Hoffnung, die spätestens an der US-Grenze enttäuscht wird.
    «NZZ Format» reist durch Mexiko und trifft die Menschen, die die gefährliche Reise auf sich nehmen, und jene, die ihnen helfen. Eine Dokumentation über die Flucht in ein besseres Leben mit «La Bestia». (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 02.06.2022SRF 1
  • Folge 15
    Seilbahnen für die Stadt – Kann eine Alpen-Technologie den ÖPNV retten?
    Statt unten im Stau stehen, einfach drüber hinwegschweben. Immer mehr Grossstädte experimentieren jetzt damit und hoffen, mit der Alpen-Technologie ihre Verkehrswege besser zu vernetzen.
    Die vielleicht modernste Seilbahn der Alpen steht in Grindelwald und zeigt, was technisch heutzutage möglich ist. Nicht nur ist sie besonders windstabil und extrem schnell, sie beweist auch, wie beste Vernetzung aussehen kann: Im Tal steigt man direkt von der Eisenbahn in die Seilbahn um, und ist man oben auf dem Berg angekommen, geht es direkt weiter mit der Zahnradbahn aufs Jungfraujoch.
    Berlin hatte 2017 zur Bundesgartenschau eine Seilbahn bekommen. Zwar führt diese über einen kleinen Hügel, der zwei Quartiere voneinander trennt. Doch die Chance einer echten urbanen Seilbahn haben die Stadtplanerinnen und -planer dort verpasst. An das Nahverkehrsnetz ist sie nur halbherzig angebunden und bleibt damit lediglich eine touristische Seilbahn.
    Anders sieht es in Toulouse aus. Dort scheint der Technologietransfer aus den Alpen in die Stadt funktioniert zu haben. In der viertgrössten Stadt Frankreichs ist gerade eine neue Seilbahn eingeweiht worden, die zwei Verkehrsknotenpunkte verbindet, und dabei auch noch einen Berg und einen Fluss überquert. Weder Bus noch Tram wären angesichts dieser Topografie konkurrenzfähig.
    Lateinamerika hat die weltweit grössten Seilbahnnetzwerke im öffentlichen Nahverkehr. Mexiko baut seine Strecken gerade weiter aus. Denn knappe Kassen und beschränkter Platz lassen in den schnell und planlos gewachsenen Vorstädten kaum ein anderes Verkehrsmittel zu. Und die bereits fertiggestellten Linien haben nicht nur den Verkehr verbessert, sondern in den umliegenden Bezirken auch die Wirtschaft angekurbelt und die Kriminalität zurückgedrängt.
    In den Alpen wird derweil an der Seilbahn der Zukunft gearbeitet: Sie soll individuell und autonom fahren können. Die Firma Bartholet entwickelt für das Skigebiet Flims-Laax eine Seilbahn, bei der die Kabinen nicht mehr einfach aufgereiht sind wie an einer Perlenkette. Stattdessen steuert die Gondel genau die Station an, die der Fahrgast ausgewählt hat, während sie an anderen Stationen vorbeifährt. Erst diese neuen technischen Entwicklungen, verbunden mit altbewährter Technologie, machen Seilbahnen jetzt so attraktiv für Städte im Kampf gegen den Verkehrskollaps. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.08.20223satOriginal-TV-PremiereDo 09.06.2022SRF 1
  • Folge 16
    Abtreibungsgegnerinnen und -gegner organisieren sich dabei europaweit immer koordinierter und versuchen, durch politische und juristische Lobbyarbeit das Abtreibungsrecht einzuschränken. Und das, obwohl laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation weltweit etwa 39’000 Frauen jährlich bei unprofessionell durchgeführten Schwangerschaftsabbrüchen sterben. Ihren grössten Erfolg haben ultrakonservative Organisationen wie Ordo Iuris bisher in Polen gefeiert, wo es durch eine Gesetzesänderung für Frauen noch schwieriger wurde, eine Schwangerschaft abzubrechen. Weil die polnische Aktivistin Justyna Wydrzynska einer Frau Abtreibungstabletten zuschickte, drohen ihr bis zu drei Jahre Haft.
    Noch dramatischer ist die Situation auf Malta. Auf der erzkatholischen Mittelmeerinsel sind Abtreibungen komplett verboten – selbst, wenn das Leben der Frau in Gefahr ist. Frauen riskieren Gefängnis und Ärztinnen und Ärzte, die helfen, Berufsverbot und eine Haftstrafe.
    Abtreibungen gibt es natürlich dennoch. «NZZ Format» hat eine Frau getroffen, die sich mithilfe von Abtreibungspillen selbst geholfen hat – allein und unter grosser Angst. Nur wenige Ärztinnen und Ärzte stehen Frauen in einer solchen Situation zur Seite. Eine von ihnen ist Isabel Stabile, maltesische Gynäkologin und Aktivistin von Doctors For Choice Malta.
    Eine Schlüsselrolle spielt die Abtreibungspille. Für viele Frauen aus aller Welt ist die Organisation Women on Web von Doktor Rebecca Gomperts die letzte Hoffnung. Sie verschreibt und verschickt die Pillen. Auch wenn es riskant ist.
    Doch auch in Ländern, die seit Jahrzehnten Schwangerschaftsabbrüche erlauben, gibt es zunehmend Probleme. In Italien sind Abtreibungen seit 1978 legal, doch mittlerweile verweigern 70 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern Abtreibungen aus Gewissensgründen.
    Ein «NZZ Format» über Frauen in Europa, die um das Recht kämpfen, selbst über ihre Körper zu entscheiden, und Abtreibungsgegner, die genau dies verhindern wollen.
    Ein Film von Gustav Hofer (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.20223satOriginal-TV-PremiereDo 16.06.2022SRF 1
  • Folge 17
    Ihre Erkrankungen sind vielfach hochkomplex, verlangen die tägliche Verabreichung von etlichen Medikamenten und die Durchführung zahlreicher Therapien. Eltern werden so unfreiwillig zu Expertinnen und Experten von Krankheiten, über die oft sogar Ärztinnen und Ärzte nur wenig Bescheid wissen. Kinderzimmer werden zu kleinen Intensivstationen. Die Familien kommen an ihre Belastungsgrenzen. Auch deshalb, weil im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die Schweiz diesen Kindern und ihren Familien wenig Unterstützung bietet.
    «NZZ Format» erzählt die Geschichte des 11-jährigen Keno und der 3-jährigen Chloé und ihrer Eltern, die täglich dafür kämpfen, das wohl kurze Leben ihrer Kinder so lebenswert wie möglich zu machen. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.20223satOriginal-TV-PremiereDo 23.06.2022SRF 1

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