NZZ Format Folge 8: Mitten in Frankreich – Ein gespaltenes Land wählt
Folge 8
Mitten in Frankreich – Ein gespaltenes Land wählt
Folge 8
Der Wahlkampf wird bestimmt von rechten Parolen – die Sozialisten und Linken sind nahezu in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, während das rechte Feld sich mit immer extremeren Haltungen übertrumpft. Das Land ist stärker gespalten als je zuvor. Wie erleben Franzosen und Französinnen diesen Wahlkampf abseits von Paris in den vergessenen, ländlichen Regionen? Fünf Orte werben für sich mit dem Titel, das Zentrum Frankreichs zu sein. «NZZ Format» hat dort Menschen getroffen, die für die gegensätzlichen politischen Strömungen Frankreichs stehen. Ein Stimmungsbild aus dem Herzen Frankreichs über das Land der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. In Bourges zieht Sophie Georgi seit Wochen von Dorf zu Dorf, um für den ultrarechten Kandidaten Éric Zemmour zu werben. Rassistisch
sei ihr Kandidat nicht – das sei nur die Erzählung der Medien, meint sie. Martine Decaudin und Olivier Clément haben sich 2018 kennengelernt, als sie ihre Gelbwesten übergezogen haben und den Kreisverkehr von Saint-Amand-Montrond besetzt haben. Sie wollen unbedingt eine zweite Amtszeit von Emmanuel Macron verhindern. Doch während die eine im linken Kandidaten Jean-Luc Mélenchon die einzige Rettung für Frankreich sieht, unterstützt ihr Gelbwesten-Kollege die rechte Marine Le Pen. In Chazemais erklärt der ehemalige Bürgermeister des Dorfes Michel Tabutin, was seiner Meinung nach mit der einst glorreichen französischen Linken geschehen ist und warum die Arbeitenden heute lieber Le Pen oder Zemmour wählen. Ein «NZZ Format» über Wahlen aus der Mitte Frankreichs. (Text: SRF)
Deutsche TV-PremiereSo. 10.04.20223satOriginal-TV-PremiereDo. 07.04.2022SRF 1