ZDF dementiert Berichte: Kein zusätzlicher Finanzbedarf für ZDFneo angemeldet

Umschichtung: „Mehr“ für ZDFneo, „Weniger“ für ZDF-Hauptprogramm

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 15.01.2024, 17:43 Uhr

ZDF dementiert Berichte: Kein zusätzlicher Finanzbedarf für ZDFneo angemeldet – Umschichtung: "Mehr" für ZDFneo, "Weniger" für ZDF-Hauptprogramm – Bild: ZDF

Die Öffentlich-Rechtlichen ARD, ZDF und Deutschlandradio haben schon im vergangenen Frühjahr bei der unabhängigen Kommission KEF ihren Finanzbedarf für die Jahre 2025 bis 2028 vorgelegt. Vor wenigen Tagen berichtete unter anderem die BILD über einen angeblichen „Geheim-Plan“, wonach das ZDF bei der KEF für die nächste Beitragsperiode insgesamt 600 Millionen Euro mehr Bedarf angemeldet habe. Insbesondere solle das Geld in das Programm des Schwestersenders ZDFneo fließen. Derlei Berichte dementiert das ZDF nun in aller Deutlichkeit.

In den vergangenen Tagen war in verschiedenen Medien zu lesen, dass das ZDF bei seiner aktuellen KEF-Anmeldung einen Mehrbedarf für ZDFneo angemeldet habe. Wahr ist: Das ZDF hat in der KEF-Anmeldung für die kommende Beitragsperiode keinen zusätzlichen Bedarf für ZDFneo angemeldet, heißt es in der Pressemitteilung am Montagnachmittag.

Vielmehr handle es sich dabei um eine Folgewirkung der strategischen Umschichtung von Programmbudget mit dem Ziel, mehr Angebote zu produzieren, die für ein jüngeres Publikum attraktiv sind. Dieses „Mehr“ für ZDFneo solle mit einem „Weniger“ an anderen Stellen einhergehen. Explizit genannt wird in dem Zusammenhang das lineare Hauptprogramm des ZDF. Über die Umschichtungspläne haben wir in den vergangenen Monaten berichtet. Erste konkrete Einschnitte gab es bereits: So wurden die Magazine „Leute heute“ und „drehscheibe“ beendet und auch die Krimiserien „Letzte Spur Berlin“ und „SOKO Hamburg“ fielen den Plänen zum Opfer. Reduziert wird zudem die Anzahl an „Rosamunde Pilcher“-Verfilmungen pro Jahr.

Weiter stellt das ZDF klar: Absolut falsch und irreführend sind auch Behauptungen, das ZDF habe ‚Mehrkosten von 6,39 Mrd. Euro‘ für die nächste Beitragsperiode angemeldet. Hierbei handelt es sich vielmehr um den gesamten angemeldeten Programmaufwand für vier Jahre. Dieser ist wiederum Teil des Gesamtaufwandes. Wie viel Programmaufwand dem ZDF letztlich anerkannt wird, steht erst zum Ende des KEF-Verfahrens fest.

Die KEF wird den angemeldeten Bedarf der Öffentlich-Rechtlichen auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit prüfen und anschließend den Bundesländern einen Vorschlag für den künftigen Rundfunkbeitrag vorlegen, der seit August 2021 bei 18,36 Euro pro Monat liegt. Auf Grundlage des KEF-Berichts beraten und entscheiden die Bundesländer über die Höhe des Rundfunkbeitrags ab 2025. Der vorläufige Entwurf sieht vor, dass der monatliche Beitrag auf 18,94 Euro steigen soll.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Unter ZDFneo stell ich mir eigentlich vor das die Eigenproduktionen wiederholt werden. Soko 5113, Soko Rhein-Main (läuft teilweise in den ARD-3. als Die Spezialisten: Kripo Rhein Main), Der Kommissar, Der Alte, Derrick(!), Siska, Der Ermittler, 1Ff2 das Original mit Matula und und und. Auch die abendfüllenden Serien wie Ein starkes Team die Folgen mit Maja Maranow, Wilsberg mit Manni und nicht immer die selben 9 Folgen in der wöchentlichen Endlosschleife, und und und! 😎
    • (geb. 1991) am

      Man könnte auch mal wieder "Das blaue Palais" wiederholen oder zumindest in die Mediathek stellen.
      Zum Glück habe ich die DVDs.
      • (geb. 1978) am

        Bei ZDFNeo wäre es wenigstens besser angelegt als im Hauptprogramm. Allerdings wird ja auch hier bereits gespart indem man vorhandene Lizenzen bis zum Erbrechen ausreizt, wie gerade bei "Death in Paradise". Aber ab und an findet man ne Perle. Im Hauptprogramm werden die ja in der Nacht versteckt, z. B. "Line of Duty".
        • (geb. 1967) am

          zdf_neo ist das Programm von "Barnaby" und "Death in Paradise". Unglaublich!

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