Upfronts 2021: Die neuen ABC-Serien (mit Trailern)
Upfronts 2021: Die neuen ABC-Serien (mit Trailern)
Ein Medium, eine Arbeitsplatz-Comedy und ein Remake von „Wunderbare Jahre“
Jana Bärenwaldt und Bernd Krannich – 18.05.2021, 19:38 Uhr
Neue Serien bei ABC: (links) „The Wonder Years“ und „Queens“; (rechts) „Maggie“ und „Abbott Elementary“
Bild: ABC
Bei ABC kann man sich weiterhin auf einige Säulen des Programms verlassen, darunter natürlich „Grey’s Anatomy“. Daher sind die Änderungen aktuell nur graduell.
Als „Trend“ zusammenfassen kann man wohl eine neue Welle an Serien, die die afro-amerikanische Geschichte in den USA ins Zentrum stellen werden. Bei ABC ist das wohl auch eine Art „Wachwechsel“, nachdem das Ende von „Black-ish“ nach der kommenden Season und acht Staffeln angekündigt wurde, währenddessen Spin-Off „Mixed-ish“ sofort endet. Dafür kommen drei neue Serien mit schwarzen Protagonist:inen: Jungenderinnerungen an die 1960er, ein Projekt um Kämpferinnen der Bürgerrechtsbewegung sowie ein Musik-Drama mit namenhaften Cast um in die Jahre gekommene Hip-Hop-Größen (wie seinerzeit bei „Nashville“ setzt Disney auch auf die Vermarktung der Musik).
Und schließlich gibt es eine Comedyserie über Lehrer, die in einem ärmlichen, urbanen Setting ihren Grundschülern einen guten Start ermöglichen wollen – unter den Schülern gibt es auch nicht wenige junge Afro-Amerikaner:innen, deren Bevölkerungsgruppe einen hohen Anteil an den Sozial-Schwachen ausmacht.
Zu vier Serien hat ABC bereits erste Trailer veröffentlicht.
Im Zentrum der Serie stehen vier Frauen, die als Mitglieder der (fiktionalen) Hip-Hop-Band Nasty Bitches in den 1990ern die Musikwelt auf den Kopf stellten. Mittlerweile sind sie vom Musik-Olymp verbannt, leben aber immer noch so, als würde ihnen die Welt zu Füßen liegen. Als sich die Chance auf eine Renunion ergibt, müssen die zerstrittenen Frauen einander und der Wahrheit ins Gesicht sehen..
In der Mini-Anthologie-Serie wird eine Reihe bedeutender weiblicher Personen und ihr Kampf gegen Rassismus und für die Bürgerrechte in den USA in den Mittelpunkt gestellt. Die erste Staffel handelt von der engagierten Mamie Till Mobley, die für Gerechtigkeit für ihren ermordeten Sohn Emmett Till kämpft, und basiert lose auf dem Buch „Emmett Till: The Murder That Shocked the World and Propelled the Civil Rights Movement“ von Devery S. Anderson.
1955 wurde der 14-jährige afroamerikanische Emmett Louis Till aus rassistischen Motiven brutal gefoltert und ermordet. Die beiden Täter wurden zwar verhaftet und vor Gericht gestellt, kamen jedoch trotz der belasteten Beweislage nach der Verhandlung mit einem Freispruch davon. Als Folge brachen große Proteste unter der schwarzen Bevölkerung in den Südstaaten aus und führten neben weiteren Vorkommnissen zum Beginn der Bürgerrechtsbewegung.
Die Arbeitsplatz-Comedy dreht sich um eine Gruppe von Lehrern, die durch ihre Liebe zum Beruf in einer der am schlechtesten ausgestatteten öffentlichen Grundschulen Philadelphias zusammengeschweißt wurde. Die engagierten Lehrer versuchen allen Widerständen zum Trotz – inklusive eines immer wieder ins Fettnäpfchen tretenden Rektors – alles, um ihren Schülern einen erfolgreichen Start ins Leben zu ermöglichen. Dabei zeigen sie stets vollen Einsatz, auch, wenn die Schule unterfinanziert ist, es einfach zu viele Schüler in den Klassen gibt und die örtliche Schulbehörde geradezu gegen sie zu arbeiten scheint.
Maggie (Rebecca Rittenhouse) ist ein Medium. Also ein echtes: Gegen ihren Willen prasseln Einblicke in die Zukunft anderer Menschen auf sie ein. Deswegen hat sie um sich herum Mauern aufgebaut. Das Leben der eigentlich sehr romantisch veranlagten jungen Frau ist ein einziges Chaos, in das sie Ordnung zu bringen versucht. Als sie einen seltenen Blick in ihre eigene Zukunft erhascht, sieht sie sich veranlasst, endlich ihr gegenwärtiges Leben bewusster zu führen …
Das Remake von „Wunderbare Jahre“ stellt eine afro-amerikanische Familie in den 1960er Jahren ins Zentrum und beleuchtet die Erlebnisse, die sie im damaligen Alabama durchmachen. Der Jugendliche Dean Williams (Elisha Williams) lebt mit seiner Familie in den unruhigen 1960er Jahren in Montgomery, Alabama – mit Vater Bill (Dulé Hill), Mutter Lillian (Saycon Sengbloh) und seiner älteren Schwester Kim (Laura Kariuki). Aus der Gegenwart erzählt er (gesprochen von Don Cheadle) über seine damaligen Erlebnisse, die trotz allem ‚magische Jahre‘ waren.