Vor dem Start: VOX zeigt neue Serienhoffnung „The Good Doctor“

Taschentuch-Drama war herausragender Erfolg in den USA

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 10.10.2018, 16:25 Uhr (erstmals veröffentlicht am 30.08.2018)

„The Good Doctor“ – Bild: Sony Pictures TV
„The Good Doctor“

Nachdem die internationale Serienproduktion „Take Two“ bei VOX von den Zuschauern kräftig verschmäht wurde (fernsehserien.de berichtete), präsentiert der Kölner Sender den nächsten Kandidaten für den mittlerweile schwierigen Sendeplatz am Mittwoch um 20:15 Uhr: Die US-Serie „The Good Doctor“. Das neue Erfolgsformat des Senders ABC handelt vom Nachwuchschirurgen Dr. Shaun Murphy (Freddie Highmore, „Bates Motel“), der trotz starker sozialer Schwierigkeiten in ein Großstadtkrankenhaus wechselt. Gezeigt werden ab heute wöchentlich Doppelfolgen der 18-teiligen Auftaktstaffel.

In den USA war die Serie einer der besten Neustarts der vergangenen Spielzeit. Hinter dem Format steht David Shore (Schöpfer von „Dr. House“) als Showrunner. Einer der Executive Producer ist „Hawaii Five-0“-Darsteller Daniel Dae Kim, der half, das aus seiner Heimat Südkorea stammende Original für die USA zu adaptieren.

Im Zentrum der Serie steht der junge, fachlich geniale Chirurg Shaun Murphy (Highmore), der aber eine einschneidende Störung im autistischen Spektrum hat: Er hat enorme Schwierigkeiten im sozialen Umgang mit Menschen. Das ist besonders schwerwiegend, da sich der junge Mediziner auf die Kinder-Chirurgie spezialisiert hat. Dank der Fürsprache seines Mentors Aaron Glassman (Richard Schiff, „The West Wing“) erhält er einen Weiterbildungsplatz im renommierten Großstadtkrankenhaus St. Bonaventure Hospital in der kalifornischen Millionenstadt San Jose.

Die Serie handelt von den persönlichen und medizinischen Herausforderungen, denen sich Shaun stellt, ebenso wie von der Krankenhauspolitik, bei der sein Mentor für ihn taktieren muss, während die anderen Verantwortlichen den jungen Arzt vor allem als Versicherungsrisiko sehen.

Weitere Hauptrollen in dem Format haben Antonia Thomas als eine Shaun offen begegnende Kollegin, Nicholas Gonzalez als arroganter Ausbilder, Chuku Modu als weiterer Arzt, Beau Garrett („Criminal Minds: Team Red“) als eine alte Freundin und Unterstützerin von Dr. Glassman, Hill Harper („CSI: New York“) als Glassmans ärgster Konkurrent und Möchtegern-Nachfolger und Tamlyn Tomita als Vorsitzende der Stiftung, die das Krankenhaus finanziert.

Das Format schlägt als Drama mit Taschentuch-Pflicht in dieselbe Kerbe wie der letztjährige US-Ausnahmestart „This Is Us“. Der ist allerdings in Deutschland auf ProSieben gefloppt. Weiterer „Wermutstropfen“ für VOX: „The Good Doctor“ kam bereits durch den Pay-TV-Sender Sky 1 zu seiner Deutschlandpremiere, was den Free-TV-Quoten vermutlich eher abträglich sein wird. In den USA ist die zweite Staffel Ende September an den Start gegangen (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Also wir haben ein paar Episoden angesehen und waren bitter enttäuscht. Vorhersehbar, klischeehaft und eindimensional sind nur ein paar Begriffe, die mir für diese Soap in den Sinn kommen. Nichts daran ist innovativ, anders oder herausragend.

    Nun ist gegen flache Soaps grundsätzlich nichts einzuwenden, auch wir haben davon ein paar auf dem persönlichen Sendeplan. The Good Doctor hat es aber leider nicht darauf geschafft. Auch fand ich die Darstellung von Freddy Highmore nicht sehr überzeugend und dabei ist es so eine "dankbare" Rolle eine schräge Figur zu porträtieren...

    Die Serie ist eben für die große Masse stromlinienförmig produziert, das was "die Leute" sehen wollen, ohne sich dabei gedanklich groß anstrengen zu müssen. Ohne ein echtes Alleinstellungsmerkmal reicht mir persönlich so eine Show eben nicht, um mir zu gefallen. Die Quoten sind gut, also ist damit zu rechnen, dass das Format noch eine Weile läuft. Bestehendes Material, von dem man die medizinischen Fälle abschreiben kann, gibt es auch genug. Für die Fans ist also gesorgt. Nur eben nicht für mich! ;-)
    • (geb. 1986) am

      Hab die Staffel 1 auch auf Sky schon gesehen, ich fand sie super! Ist echt mal was interessantes und zeigt einem doch auf, dass Autismus nicht unbedingt was schlechtes ist.
      Die Besetzung und Umsetzung der Serie ist meiner Meinung nach voll und ganz Super!
      • am

        ich schaue es nicht, da Vox nach 3 Wochen die Serie wieder aus dem Programm wirft.
        • am

          Diese Serie ist aufgrund von Freddie Highmore (aus Bates Motel bekannt geworden) bekannt gewo-
          rden-habe auf SKY 1 Anfang des Jahres reingeschaut-alle 16 Folgen-er macht seine Sache sehr gut
          und spielt den Austiten "Shaun Murphy" wirlich gut-man fühlt mit ihm mit.
          Die Fälle an sich sind interessant-so wie in Krankenhausserien üblich geht es dann nebenbei auch
          mal um andere Charaktere und Konflikte-das war zu erwarten.
          Sicher wird Season 2 auch Anfang nächstes Jahr auf SKY 1 kommen-die sind ja bereits gescichert-
          die neuen Folgen.
          Alles in allem muss man abwarten wie zufrieden der Sender in den USA (ABC) der es prouziert ist,
          und dann kann das evtl. auch so lange laufen wie DrHouse-jedenfalls ist der Hauptdarsteller bekannt und von sehr guter Qualität was das schauspielerische Vermögen seinerseits angeht.
          Schon in Bates Motel hat Freddie Highmore zu überzeugen gewusst-5 Jahre und 50 Folgen lang.

          Schlussendlich geht es lediglich um den Autisten "Dr. Shaun Murphy" der die Chance bekommt als junger Arzt (Anfang bis Mitte 20 Jahre alt) sich zu beweisen-und darum wie er das Leben was
          damit verbunden ist meistert.
          Bis jetzt hält er sich ganz gut-aber es ist natürlich problematisch daß er relativ kalt und emotions-
          los ist-aber manchmal konnte er auch etwas gut verstehen-ACHTUNG SPOILER weil in einer Folge von Season 1 ein ebenfalls autistischer Junge als Patient von ihm behandelt wird.

          Wer angeblich mittwochs "Emergency Room" schaut-der kann sich ja die DVD-Box die im Oktober
          2018 erscheint kaufen und dann in Ruhe alle Folgen anschauen wenn man Zeit hat-die Ausrede
          mit "Emergency Room" ist eh nur vorgeschoben finde ich von dem User der das geschrieben hat.
          Schon mal was von "DVD-Recordern" oder "SAVE TV" oder ählichen "Clouds" gehört ?
          Damit können auch "Dummies" Emergency Room aufnehmen und gleichzeitig "The Good Dr" an-
          sehen-wenn man "DVD/HDD-Recorder" bedienen kann und nicht aus "Dummsdorf" ist.

          Die Serie bleibt klasse-sicher geht es weiter-hoffe ich mal schwer.
          • am via tvforen.de

            Die Serie klingt wie eine Mischung aus Dr. House, Sherlock, Grey's Anatomy, Scorpion und Onkel Doc, nur viel langweiliger.

            Da bleibe ich lieber bei den Krimis, die da sonst laufen.
            • am via tvforen.de

              "The Good Doctor" ist wirklich eine gelungene Serie. Bei uns in der Schweiz läuft sie seit Mitte August sonntags in Doppelfolgen (Sender RTS1). Wem Dr. House gefallen hat, wird auch von dieser Serie begeistert sein. Durch die regelmässigen Rückblenden in die Jugend von Shaun hat die Serie auch mysteriöse Elemente, welche die Vox-Krimifans ansprechen könnten.
              • am via tvforen.de

                Argus schrieb:
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                > "The Good Doctor" ist wirklich eine gelungene
                > Serie. Bei uns in der Schweiz läuft sie seit
                > Mitte August sonntags in Doppelfolgen (Sender
                > RTS1). Wem Dr. House gefallen hat, wird auch von
                > dieser Serie begeistert sein. Durch die
                > regelmässigen Rückblenden in die Jugend von
                > Shaun hat die Serie auch mysteriöse Elemente,
                > welche die Vox-Krimifans ansprechen könnten.


                Die ersten Folgen waren inhaltlich noch interessant (teilweise war's mir aber auch schon zu sentimental), die Szenen mit dem Bruder aus der Kindheit waren noch erträglich, vielleicht sogar schön. Spannend fand ich die Visualisierung von Shauns Art zu denken.
                Der Rest ist aus meiner Sicht wirklich nerviger Wohlfühl-Schrott mit kleinen zu lösenden Problemchen und viel Emotion, was alles leider wenig echt rüberkommt.

                ACHTUNG, kleiner SPOILER:



                In den späteren Folgen geht es weniger um Shaun, sondern mehr um Probelme der Kollegen z.B. bei deren Kinderwunsch (das Thema wird sogar zweimal verwurstet - wie billig ist das?!) oder kleine Intrigen...
                Man hat den Eindruck, dass der Stoff so künstlich gestreckt werden soll.
                Rückblenden zur Zeit mit seinem Bruder gibt es in diesen Folgen auch keine mehr, auch die Visualisierung von Shauns Gedanken kommen kaum noch vor.


                Alles steht und fällt mit Freddie Highmore, den ich schon aus "Bates Motel" kannte (einer echten Qualitätsserie!!!). Nur wegen seines Spiels schau ich die Serie zu Ende.
              • am via tvforen.de

                Nun, die Serie ist die Adaption einer 20-teiligen koreanischen Serie. Da muss dann viel Füllmaterial her. Ich habe beide Serien nicht gesehen, aber das Original dürfte in Richtung Soap gehen.
            • am

              mittwochs schaue ich Greys Anatomy.
              • am via tvforen.de

                Schade um diese tolle Serie. Wird untergehen. Habe sie auf SKY 1 gesehen und war begeistert.

                Leider passt sie überhaupt nicht zu VOX und erst recht nicht auf diesen Sendeplatz. Der VOX-Zuschauer erwartet Standardkrimis oder -action ("Chicago ..."). Ausserdem würde sie ja mittwochs wahrscheinlich parallel zu "Grey's Anatomy" antreten müssen. Wenn schon bei VOX, dann würde besser ein 22:15 Uhr-Slot passen, mit einem passenden Lead-In.

                Tatsächlich hätte ich die Serie aber besser bei sixx beheimatet gesehen, am späteren Montagabend.

                Man bekommt fast das Gefühl, als würde VOX absichtlich gute Serien verheizen und gegen die Wand fahren oder man hat dort von Programmplanung schlicht keine Ahnung mehr.
                • am via tvforen.de

                  Finde die Serie total unrealistisch. Der geniale Doktor kann vielleicht in der Forschung brillieren, darf aber ohne jegliche Empathie niemals auf Menschen losgelassen werden.
                • am via tvforen.de

                  Dr. House hätte man ach nicht auf die Patienten loslassen dürfen. Aber es war gut... Und die Serie ist wirklich gut. Werde sie trotzdem anschauen, auch wenn ich sie schon kenne.
                • am via tvforen.de

                  J_Doe schrieb:
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                  > Finde die Serie total unrealistisch. Der geniale
                  > Doktor kann vielleicht in der Forschung
                  > brillieren, darf aber ohne jegliche Empathie
                  > niemals auf Menschen losgelassen werden.

                  Ich habe selten bis nie Spitalpersonal mit Empathie erlebt. Kommt hinzu, dass zumindest hier in der Schweiz die Mehrzahl der Ärzte und Krankenpflegerinnen Ausländer sind, so dass ich gar nicht in meiner Muttersprache mit ihnen sprechen kann. Gut möglich, dass ich es nicht mal bemerken würde, wenn unter den schlecht-kommunizierenden Ärzten ein Autist wäre. Hauptsache, Ärzte und Krankenpflegerinnen machen mich wieder gesund.

                  Unrealistisch ist nicht ein Arzt, der schlecht kommunizieren kann, sondern Professor Brinkmann oder Onkel Doc, die ganz viel Zeit und Herz für ihre Patienten haben.

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