„The Franchise“: Hollywood-Satire mit Daniel Brühl abgesetzt

HBO zieht nach nur einer Staffel den Stecker

Dennis Braun
Christopher Diekhaus
Dennis Braun und Christopher Diekhaus – 04.01.2025, 12:22 Uhr

„The Franchise“ – Bild: HBO
„The Franchise“

Das ging fix: Nur etwas mehr als einen Monat nach dem Finale der Auftaktstaffel steht fest, dass die Satireserie „The Franchise“ bei HBO nicht in die Verlängerung geht. Allzu überraschend kommt die Entscheidung nicht: Das Format, in dem auch der Deutsche Daniel Brühl mitspielt, hatte es nicht in Nielsens Top-10-Streaming-Ranking geschafft.

Wir sind so dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, mit dem unglaublich talentierten Team hinter ‚The Franchise‘ zusammenzuarbeiten, vor allem mit Sam Mendes, Jon Brown, Armando Iannucci und diesem witzigen Ensemble von Schauspielern, sagte ein HBO-Sprecher gegenüber Deadline. Obwohl wir nicht mit einer weiteren Staffel weitermachen werden, freuen wir uns darauf, mit ihnen allen in Zukunft zusammenzuarbeiten.

Bei „The Franchise“ handelt es sich quasi um eine Hollywood-Satire. Die Serie folgt einer Filmcrew, die Teil eines ungeliebten Franchise-Superheldenfilms ist und um ihren Platz in dem Kinouniversum kämpfen muss. Im Mittelpunkt steht das Chaos, das sich während der Produktionsphase abspielt. Mit Eric (Daniel Brühl) hat ausgerechnet ein exzentrischer Autorenfilmer die kreative Gesamtverantwortung. Nicht gerade die beste Wahl für einen Multi-Millionen-Dollar-Blockbuster. Immer wieder muss der erste Regieassistent Daniel Kumar (Himesh Patel, „Station Eleven“) als Vermittler einspringen und gerät gehörig ins Schwitzen.

Erschwerend kommen inhaltliche Versäumnisse hinzu. Figuren, die für die Handlung aus den Vorlagen eigentlich wichtig sind, ereilte im vorherigen Franchise-Kapitel bereits ihr Leinwandtod. Als der jetzige Film zu „düster“ wird, ergreift der Beleuchter eine Maßnahme mit fatalen Konsequenzen. Das Studio pocht auf eine feministische Note, hat gleichzeitig aber Angst vor einem Shitstorm der Fanboys. Und noch dazu wird nach der Entlassung eines Produzenten Daniels Ex Anita (Aya Cash, „The Boys“) angeheuert.

Zum Cast gehörten ebenfalls Jessica Hynes („Die frei erfundenen Abenteuer von Dick Turpin“) als Steph, Billy Magnussen („The Offer“) als Adam, Lolly Adefope („Ghosts“) als Dag, Darren Goldstein („The Gilded Age“) als Pat und Isaac Powell („American Horror Story“) als Bryson. Neben Daniel Brühl tauchte Richard E. Grant („The Outlaws“) in der Rolle Peters als wiederkehrender Gaststar auf.

Schöpfer und Showrunner der Serie ist Jon Brown („Succession“), aus dessen Feder auch die erste Folge stammte. Sam Mendes trat nicht nur als Regisseur in Erscheinung, sondern fungierte auch als ausführender Produzent. Weitere Executive Producer waren Pippa Harris, Nicolas Brown, Julie Pastor, Armando Iannucci („Veep“) sowie Jon Brown und Jim Kleverweis („Insecure“).

Die achtteilige erste Staffel von „The Franchise“ feierte im Dezember bei Sky Deutschlandpremiere und ist auch noch bei WOW und Sky GO abrufbar. Unser Kritiker Christopher Diekhaus stellte die Frage, ob ‚The Franchise‘ in Zeiten zunehmender Superheldenmüdigkeit nicht ein bisschen spät kommt und konstatierte, dass manche Witze in der [ …] HBO-Produktion etwas abgestanden riechen (zum ausführlichen Review).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1960) am

    Manchmal helfen eben tolle Namen nicht. Ich habe nach gut einer halben Folge entnervt aufgegeben. Vielleicht schreibt mal jemand, wann die Gurke witzig wird, dann probiere ich es nochmal-nicht.
    • (geb. 1989) am

      Die Serie war aber auch mit das schlechteste was ich dieses Jahr gesehen hab!

      Das Konzept an sich auch nicht verkehrt aber die Umsetzung war ja nur mieserabel ohne nen Faden wurde da was zusammengeschustert das weder Sinn ergab noch ansatzweise Witz hatte.

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