Vor dem Start: „The Orville“ geht bei ProSieben in ihre zweite Staffel

Neue Folgen noch näher an „TNG“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 17.06.2019, 16:43 Uhr

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Die Crew von „The Orville“ eingangs der zweiten Staffel – Bild: FOX/ Tommy Garcia
Die Crew von „The Orville“ eingangs der zweiten Staffel

Bei ProSieben geht am heutigen Montag (17. Juni) die zweite Staffel der Science-Fiction-Serie „The Orville“ als Deutschlandpremiere an den Start. Einige Feinheiten ändern sich, die die Serie von und mit Seth MacFarlane („Family Guy“) noch näher an das unverkennbare Vorbild heranbringt: „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ („Star Trek: The Next Generation“ oder TNG).

Sendeplatz
„The Orville“ bereist bei ProSieben zu fortgeschrittener Stunde das Weltall: Die neuen Episoden vertreten „Late Night Berlin“ und erhalten somit immer erst um 23:10 Uhr Starterlaubnis. Im Vorprogramm laufen ab 20:15 Uhr „The Big Bang Theory“-Doppelfolgen, dann ab 21:15 Uhr eine „Mom“-Free-TV-Premiere und dann ab 21:45 Uhr ein „TBBT“-Triple.

Die Staffel
In den USA war von der ersten Staffel aus programmplanerischen Gründen eine Episode nicht ausgestrahlt worden, die dann aber zusammen mit der zweiten Staffel gesendet wurde: Die zweite Staffel bringt es also auf 14 neue Episoden (obwohl für beide Staffeln je 13 Folgen gedreht wurden).

Die heute ausgestrahlte Episode „Ja’loja“ wurde noch mit den Episoden der ersten Staffel produziert.

In den USA ist „The Orville“ bereits für eine dritte Staffel verlängert worden (fernsehserien.de berichtete).

Worum es geht
Ed Mercer (Seth MacFarlane) war im 25. Jahrhundert in der Flotte der Planetaren Union auf dem Karrierepfad unterwegs – bis ein Seitensprung seiner Ehefrau Kelly Grayson (Adrianne Palicki) sein Leben aus dem Ruder laufen ließ.

Ein Jahr nach seiner Scheidung erhält er überraschend doch die Chance, mit der Orville ein Forschungsschiff zu befehligen. Er hat zunächst keine Ahnung, dass seine mit der Admiralität gut vernetzte Ex-Frau ihm die Bewährungsprobe verschafft hatte – und sich gleichzeitig den Posten als Erster Offizier hatte geben lassen. Beide raufen sich zusammen, auch wenn ihre alten Gefühle immer wieder mal zum Problem werden.

Mit einer Crew aus den unterschiedlichsten Rassen geht die USS Orville ihrem Forschungsauftrag nach. Daneben befindet sich die Planetarische Union in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit der Alienrasse Krill, die sich für die einzigen Auserwählten ihres Gottes halten und alle anderen Spezies verachten.

Aliens
An Bord der Orville haben sich neben einigen Menschen wie dem Steuermann Gordon Malloy (Scott Grimes), Ärztin Dr. Claire Finn (Penny Johnson Jerald) und dem mittlerweile zum Chefingenieur aufgestiegenen John LaMarr (J. Lee) auch verschiedene weitere Spezies versammelt.

Sicherheitsoffizier Alara Kitan (Halston Sage) ist eine Xelayanerin – ihre Spezies ist eigentlich sehr friedliebend und stammt von einem Planeten mit extremer Schwerkraft, weswegen die „kleine“ Alara ein echtes Kraftpaket ist. Der Zweite Offizier Bortus (Peter Macon) ist Moclaner und stammt von einem Planeten, der von seinen Bewohnern durch ungebremste Umweltverschmutzung zerstört wurde und ziemlich lebensfeindlich ist. Mittlerweile sind die überlebenden Moclaner selbst nahezu unverwüstlich – und für Waffenproduktion der Planetaren Union unerlässlich.

Die Maschinen-Spezies der Kaylon hat schließlich einen Beobachter zur Planetaren Union entsandt, der sich den Namen Isaac gegeben hat und besonderes Interesse an Dr. Finn und ihren Kindern entwickelt hat. Dazu gesellt sich unter anderem der amorphe Yaphit, ein Ingenieur, der darunter leidet, der Einzige seiner Art an Bord zu sein.

Neu in der zweiten Staffel an Bord ist Talla Keyali (Jessica Szohr), die ebenfalls eine Xelayanerin ist.

Kurzkritik zur zweiten Staffel
Generell verdeutlicht die zweite Staffel, dass Serienschöpfer Seth MacFarlane seine Serie als Hommage an „Star Trek – Das nächste Jahrhundert“ ansieht. Ins Gewicht fällt dabei, das verstärkt auf klamaukigen Humor verzichtet wird – durch den die erste Staffel teilweise eher als „Satire“ auf „Star Trek“ gesehen und teils auch vermarktet wurde. Immer noch sind manche Figuren – insbesondere Steuermann Gordon Malloy sowie Bortus und sein Ehemann Klyden – recht einfach gestrickt und ermöglichen es auf diese Weise, nachdenklich stimmende Handlungen mit etwas Humor zu erzählen.

Allerdings werden zumeist – in bester Science-Fiction-Manier – aktuelle Gegebenheiten, gesellschaftliche Strömungen und moralische Probleme ins Zentrum der Handlung gestellt und anhand der Möglichkeit, diese in einem Weltraumsetting überzeichnet darstellen zu können, aufgearbeitet. Fanatismus, Vorurteile, Maßlosigkeit und Selbsttäuschung werden so untersucht. Eben so wie es bei „Das nächste Jahrhundert“ üblich war. Auch werden die Themen meist sehr plakativ an der Oberfläche dargestellt, man muss nicht nach Symbolismus suchen oder überlegen, welche irdischen Problematiken da angerissen werden.

Mit dem Aufbau aus weitgehend abgeschlossenen Folgen bricht „The Orville“ häufiger mit moderneren Erzählgewohnheiten. Das geschieht auch, wenn Ereignisse aus der Serie gerne mal das Schicksal eines ganzen Volkes oder eines Großteils des erforschten Raums auf den Kopf stellen – und unsere Heroen meist mittendrin im Geschehen sind.

Generell kann man festhalten, dass „The Orville“ sich in der zweiten Staffel stärker gefunden hat. Dazu kommt auch, dass man bisweilen mehr Geld für Spezialeffekte übrig hatte.

Auf Seite zwei: Ein leicht(!) spoilerischer Ausblick auf die neue Staffel.

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