Von „Stefan Raab Show“ über „HeidiFest“ bis „Mozart/​Mozart“: Das waren die größten TV-Flops 2025

Deutsche Fernseh-Tiefpunkte im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 26.12.2025, 09:00 Uhr

71. Die Geissens: Traumjob Prinzessin (RTL Zwei)

„Die Geissens“ gehören zu den Dauerbrennern von RTL Zwei. Zusätzlich zur regulären Doku-Soap wurden zwischenzeitlich gleich mehrere Ableger auf Sendung geschickt. Einer davon hat sich jedoch als völliger Rohrkrepierer entpuppt: „Die Geissens: Traumjob Prinzessin“, wo das Millionärs-Ehepaar eine würdige Vertretung für Fürstin Nina von Seborga sucht, blieb bereits zum Auftakt Ende November bei nur 320.000 Zuschauern und 3,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen hängen. Die weiteren Folgen stürzten dann völlig ins Bodenlose. Die Reichweite brach auf bis zu 140.000 Zuschauer ein, die Zielgruppen-Marktanteile fielen auf bis zu 0,6 Prozent zurück. RTL Zwei/​Geiss TV

72. Krass Schule – Die jungen Lehrer (RTL Zwei)

Ende September hat RTL Zwei neue Folgen von „Krass Schule – Die jungen Lehrer“ ins Programm genommen. Die Scripted-Reality-Soap lief bereits zwischen 2018 und 2022 im Nachmittagsprogramm des Münchner Senders. Nach einer dreijährigen Pause kam es im Sommer überraschend zu einem Comeback – allerdings am Samstagmorgen. Nach nur zwei Wochen flog die Serie dort schon wieder raus. Grund dafür waren völlig unterirdische Quoten: 20.000 Zuschauer sowie 0,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil waren schon das Höchste der Gefühle – teilweise waren die Quoten gar nicht mehr messbar. Fortan musste die Produktion mit einem Sendeplatz in den ganz frühen Morgenstunden vorliebnehmen. RTL Zwei/​Jennifer Braun

73. My Big Fat Italian Wedding – Nathalie & Cosimo heiraten (RTL Zwei)

Nach seinen Teilnahmen in diversen Trash-Formaten erhielt Realitydarsteller Cosimo Citiolo in diesem Jahr den Ritterschlag mit seiner eigenen Doku-Soap bei RTL Zwei. In Anlehnung an einen bekannten Kinofilm hieß diese „My Big Fat Italian Wedding – Nathalie & Cosimo heiraten!“ – und der Name war Programm. Nach einem emotionalen Heiratsantrag standen Cosimo und Nathalie Gaus vor ihrem größten Abenteuer: der Planung ihrer Traumhochzeit in Italien. Interessiert hat das nur kaum jemanden: Insgesamt 200.000 Menschen schalteten ein und gerade mal zwischen 1,6 und 2,2 Prozent Marktanteil standen in der jungen Zielgruppe zu Buche. RTL Zwei/​Markus Jenrich/​Jenrichfotograf

74. Alles im Loth! – Die Kader und Isi Story (RTL Zwei)

Auch Reality-TV-Veteranin Kader Loth erhielt bei RTL Zwei ihre eigene Doku-Soap. Allerdings beließ man es bei vorerst zwei Folgen, die im Doppelpack gezeigt wurden – und dabei wird es wohl auch bleiben. „Alles im Loth! – Die Kader und Isi Story“ ging am 5. März mit nur 1,3 und 1,4 Prozent Marktanteil völlig unter. Insgesamt hatten gerade einmal 130.000 und 170.000 Zuschauer eingeschaltet. RTL Zwei/​Picture Puzzle Medien

75. Texas Patti – Mein Leben am Höhepunkt (RTL Zwei)

RTL Zwei widmete sich in den 1990er und 2000er Jahren allzu gerne dem Thema Nummer 1: Sex. Ein Stück weit begab sich der Sender 2025 wieder in diese Gefilde und porträtierte in einer Dokureihe einen der aktuell größten Stars der Pornoszene. Doch „Texas Patti – Mein Leben am Höhepunkt“ wurde zumindest quotentechnisch kein Höhepunkt: Die ersten beiden Folgen blieben bei Reichweiten zwischen 220.000 und 190.000 Zuschauern sowie miesen 1,8 und 1,4 Prozent in der Zielgruppe hängen. Folge 3 konnte sich überraschend auf 340.000 Zuschauer und 4,5 Prozent steigern, doch die abschließende vierte Folge stürzte dann wieder auf 220.000 Zuschauer und 2,7 Prozent ab. RTL Zwei/​Good Guys Entertainment

76. Oksana & Family – Alles auf Anfang (RTL Zwei)

Trotz der vielen Flops wurde RTL Zwei nicht müde, es mit weiteren Doku-Soaps zu versuchen: So erhielt auch die aus „Goodbye Deutschland!“ bekannte Auswandererfamilie um Oksana und Daniel Kolenitchenko ihre eigene Doku-Soap namens „Oksana & Family – Alles auf Anfang“. Doch auch diese erlitt Quoten-Schiffbruch. Bereits der Auftakt wurde von nur 310.000 Menschen gesehen (3,0 Prozent in der jungen Zielgruppe). Für die drei weiteren Folgen lief es mit 3,2 bis 3,6 Prozent nur unwesentlich besser. RTL Zwei/​Oksana Kolenitchenko

77. Diese Büchners – Familientrubel unter Palmen (RTL Zwei)

Obwohl bereits die erste Staffel im Vorjahr unterging, schickte RTL Zwei in diesem Jahr „Diese Büchners – Familientrubel unter Palmen“ in die zweite Staffel – die erneut zum Totalausfall wurde. Der Alltag der Fünffach-Mutter und Reality-TV-Veteranin Danni Büchner interessierte im Schnitt nur 220.000 Zuschauer. In der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden peinliche 2,0 Prozent Marktanteil eingefahren. RTL Zwei/​Magdalena Possert

78. Linda Zervakis. & 79. Thilo Mischke. (ProSieben)

Ab Mitte Oktober setzte ProSieben an sieben aufeinanderfolgenden Montagen auf Factual-Reportagen zur besten Sendezeit – von den Journalisten Jenke von Wilmsdorff, Linda Zervakis und Thilo Mischke. Doch insbesondere die Reportagen von Mischke und Zervakis holten nur enttäuschende Quoten. „Linda Zervakis. Under attack – wer Deutschland bedroht und wie wir uns wehren“ blieb etwa bei mauen 470.000 Zuschauern und 5,2 Prozent in der Zielgruppe hängen. Unterboten wurde dies von der Doku „Thilo Mischke. Spurlos verschwunden – Der Deutsche aus dem Folterknast“, die gar nur von 310.000 Menschen gesehen wurde und in der Zielgruppe bei 4,4 Prozent verharrte. ProSieben/​Willi Weber/​Nadine Rupp

80. Song Trip (ZDF)

Im Sommerprogramm hat das ZDF die Doku-Reihe „Song Trip“ gestartet, die der Sender als „Music Factual Entertainment“ bewarb. Jeweils am späten Freitagabend ging das Format der Frage auf den Grund, wie deutsche Popsongs klingen, wenn sie zusammen mit Musikern aus aus anderen Kulturen neu interpretiert und gemeinsam performt werden. Dies interessierte jedoch nur ein überschaubares Publikum: Rund 440.000 Zuschauer schalteten ein und sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der jungen Zielgruppe kamen nur tief einstellige Marktanteile zwischen 4 und 6 Prozent zustande. Dennoch gab das ZDF grünes Licht für eine zweite Staffel im kommenden Jahr. ZDF/​Marcel Nestler/​Buerobungalow/​Korbinian Maier/​Paul Meckes/​Amélie Siegmund/​[M] Veronika Geier

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Über den Autor

Glenn Riedmeier ist seit Anfang 2013 als Journalist bei fernsehserien.de tätig und dort vorrangig für den nationalen Bereich zuständig. Er schreibt News rund um das aktuelle Fernsehgeschehen und verfasst Kritiken, vor allem zu relevanten Starts aus der TV-Unterhaltung. Darüber hinaus führt er Interviews mit bekannten TV-Persönlichkeiten. Unter anderem sprach er bereits mit Bastian Pastewka, Jürgen Domian, Stephanie Stumph, Fritz Egner, Jochen Bendel, Beatrice Egli, Collien Ulmen-Fernandes, Carolin Kebekus und Torsten Sträter. Des Weiteren verfasst er zu besonderen Anlässen wie Jubiläen von TV-Sendern oder -Formaten ausführliche Rückblicke und Specials – aus einem nostalgischen und zugleich kritisch-informierten Blickwinkel. Schon seit frühester Kindheit war der 1985 geborene Münchner vom Fernsehen fasziniert. Am Wochenende stand er freiwillig früh auf, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Seine Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus begeistert er sich für Gameshows wie „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“ und ist mit hoher Expertise gleichzeitig Fan und kritischer Beobachter der deutschen Schlagerwelt. Auch für Realityformate wie „Big Brother“ und „Die Verräter“ hat er eine Ader – auf rein krawalliges Trash-TV kann er dagegen verzichten. Im Comedy-Bereich begeistert er sich vor allem für Sitcoms, Stand-up-Comedy und Late-Night und hält diesbezüglich auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den USA offen.

Lieblingsserien: Meister Eder und sein Pumuckl, Eine schrecklich nette Familie, Twin Peaks, 24

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Schon Erstaunlich ieviele Rohrkrepierer es dieses Jahr gab. Ich glaube, soviele hatten wir noch nie. Man sieht wirklich den Trend wieder etwas weg vom Trash-TV und das die Zuschauer doch wieder etwas mehr an Qualität sehen möchten. Allerdings, und darüber kann man nur froh sein, gibt es heutzutage doch sehr gute Alternativen im Streamingbereich wo man schauen kann und brauch einiges im Free-TV nicht mehr. Zmal man bei ein paar Sendern nur noch das Gleiche vorgesetzt gekommt. Wiederholungen sind maßig zu sehen, Serien entweder in Endlosschleifen oder keine neuen Staffel gezeigt und Shows die an Peinlichkeiten kaum zu überbieten sind. Man kann schon sagen, dass es 2 - 3 Sender gibt, die man wirklich nicht mehr braucht und die, sollten sie mal Abschalten, auch keiner vermissen würde. Ich jedenfalls bin mal gespannt wie sich gerade solche Sender nächstes Jahr noch ver- oder überhaupt halten können. Bin überzeugt, dass sich die TV-Landschaft im Free-TV in den kommenden Jahren auch stark verändern wird.

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