Von Amado bis Glööckler, von „Kiwis Partynacht“ bis „Superduper Show“: Das waren die größten TV-Flops 2024

Deutsche Fernseh-Tiefpunkte im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2024, 08:30 Uhr

61. Late Night Berlin (ProSieben)

Seit mittlerweile über sechs Jahren ist Klaas Heufer-Umlauf mit „Late Night Berlin“ auf Sendung. Die bittere Erkenntnis: Gut läuft es quotentechnisch nur dann, wenn zur Primetime ein zuschauerträchtiges Format läuft und der Moderator etwa in „Joko & Klaas gegen ProSieben“ selbst sein eigenes Vorprogramm bildet. Aus eigener Kraft kann „Late Night Berlin“ hingegen nicht punkten und verharrt in den übrigen Wochen tief in der Einstelligkeit. Am 19. November setzte es den absoluten Tiefpunkt: Nur insgesamt 90.000 Menschen sahen die Ausgabe und mit 2,0 Prozent Marktanteil sah es auch in der jungen Zielgruppe so schlecht wie nie zuvor aus. ProSieben/​Richard Hübner

62. Geht’s noch?! – Die irrwitzige Verbrauchershow (Sat.1)

Unter dem Titel „Geht’s noch?!“ wagte Sat.1 den Versuch, am Montagabend eine neue Verbrauchershow mit den drei Comedians Mirja Boes, Wigald Boning und Olaf Schubert zu starten. Nach den bislang gezeigten zwei Folgen empfielt sich das Format nicht für eine Verlängerung. Die Reichweite blieb zwischen 660.000 und 630.000 Zuschauern hängen. In der jungen Zielgruppe waren nur schwache Marktanteile zwischen 4,8 und 4,1 Prozent drin. Joyn/​Willi Weber

63. Wirklich wahr?! – Die Rateshow der verrückten Geschichten (RTL)

Kurz vor dem Sommerbeginn schickte RTL eine neue Spielshow mit Daniel Hartwich auf Sendung mit dem etwas sperrigen Titel „Wirklich wahr?! – Die Rateshow der verrückten Geschichten“. Erreichte die erste Folge noch 1,75 Millionen Zuschauer sowie ausbaufähige 8,1 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe, stürzte die Show eine Woche später auf nur noch 1,51 Millionen und sehr maue 6,5 Prozent. RTL/​Guido Engels

64. Raue – Der Restaurantretter (RTL)

Nachdem von 2005 bis 2017 Christian Rach als „Rach, der Restauranttester“ unterwegs war, versuchte sich RTL im vergangenen Jahr an einer Neuauflage des Konzepts. Nun allerdings mit Spitzenkoch Tim Raue, der als „Raue – Der Restaurantretter“ sein Glück versuchte. Allzu erfolgreich war die Sendung schon 2023 nicht. In diesem Jahr ging es weiter deutlich bergab: Die zweite Staffel erreichte nur noch 1,01 Millionen Zuschauer im Schnitt, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei dürftigen 8,2 Prozent. RTL/​Pascal Buenning

65. Rent a Comedian (ProSieben)

Der Mittwochs-Sendeplatz um 21:25 Uhr im Anschluss von „TV total“ ist für ProSieben nach wie vor ein Problemfall. Nach dem Aus von „Zervakis & Opdenhövel. Live.“ versuchte es der Sender in diesem Jahr mit mehreren Comedy-Formaten. Eines davon war „Rent a Comedian“, eine Art Reboot des Konzepts von „Rent a Pocher“ mit mehreren Komikern. Die vier gezeigten Folgen blieben im Frühjahr jedoch mit durchschnittlich nur 600.000 Zuschauern und 6,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinter den Erwartungen zurück. Seven.One Entertainment Group GmbH

66. Die Quatsch Comedy Show (ProSieben)

Auch dem legendären „Quatsch Comedy Club“ wollte ProSieben eine Frischekur verpassen. Mit einem abgewandelten Konzept führten ab April Tahnee Schaffarczyk und Khalid Bounouar durch „Die Quatsch Comedy Show“. Doch auch damit erreichte ProSieben nach „TV total“ nur enttäuschende Quoten im einstelligen Bereich. Trotz wenigen Ausreißern nach oben blieb die erste Staffel im Schnitt bei nur 6,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen. Insgesamt schalteten die Stand-up-Show zwischen 600.000 und 700.000 Zuschauer ein. Die zweite Staffel fiel im Herbst noch weiter und markierte im Dezember mit 390.000 Zuschauern und 4,9 Prozent neue Tiefstwerte. ProSieben/​Boris Breuer

67. NightWash (RTL Zwei)

Mit „NightWash“ feierte ein weiterer Stand-up-Showklassiker in diesem Jahr sein TV-Comeback – nun bei RTL Zwei. Dort tat sich die Comedy-Show aus dem Waschsalon mit wechselnder Moderation allerdings enorm schwer. Am späten Donnerstagabend fiel das Format auf bis zu unter 220.000 Zuschauer und 2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. RTL Zwei/​BrainppolLive Entertainment

68. Ein Haus voller Geld – Such dich reich! (RTL Zwei)

RTL Zwei adaptierte in diesem Jahr die Action-Spielshow „Finders Keepers“. Unter dem Titel „Ein Haus voller Geld – Such dich reich!“ hatte pro Folge eine Familie die Chance, in den eigenen vier Wänden viel Geld zu gewinnen. Comedian Oliver Pocher moderierte die Sendung, in der 100.000 Euro gestückelt in 100-Euro-Scheinen an den möglichsten und unmöglichsten Stellen versteckt wurden. Die erste Folge lief mit 500.000 Zuschauern und 4,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe noch akzeptabel, danach ging es jedoch auf bis zu 340.000 Zuschauer und 2,4 Prozent abwärts. RTL Zwei

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Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1999) am

    Auch leider ein TV-Flop das RTL 2 nochmal versucht mit sein Anime Block am Sonntag an alte Zeit anzuknüpfen.
    • am

      ...und 2025 geht die Geldverschwendung dann munter weiter und weiter...

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