Von Amado bis Glööckler, von „Kiwis Partynacht“ bis „Superduper Show“: Das waren die größten TV-Flops 2024

Deutsche Fernseh-Tiefpunkte im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2024, 08:30 Uhr

11. Das Küstenrevier (Sat.1)

Anfang des Jahres ging in Sat.1 am werktäglichen Vorabend die Serie „Das Küstenrevier“ mit Till Demtrøder und Vanessa Eckart an den Start. Doch der Neustart konnte nicht an die soliden Quoten der „Landarztpraxis“ auf dem 19-Uhr-Sendeplatz anknüpfen. 600.000 waren im Schnitt dabei, insbesondere bei den jüngeren Zuschauern waren Marktanteile von durchschnittlich nur 3,4 Prozent ernüchternd. Daher entschied sich Sat.1 gegen eine Fortsetzung der glücklosen Serie und legte sie nach 80 Folgen zu den Akten. Sat.1

12. Für alle Fälle Familie (Sat.1)

Anfang Oktober schickte Sat.1 dann die nächste Vorabendserie an den Start: „Für alle Fälle Familie“ mit Anna Angelina Wolfers und Isabel Varell sollte schon um 18 Uhr auf Zuschauerfang gehen. Doch das Experiment ging gehörig schief: Die Serie tat sich bereits zum Start schwer. Insgesamt schalteten gerade einmal 390.000 Zuschauer ein, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei miesen 3,0 Prozent. In den Folgewochen geriet „Für alle Fälle Familie“ dann immer mehr unter die Räder mit teilweise weniger als 2 Prozent. Bereits Mitte November nahm der Sender deshalb die neue Serie nach 30 Folgen aus dem Programm. Die restlichen 50 der 80 bestellten Episoden werden inzwischen im Frühprogramm von sixx versendet. Eine weitere Staffel wird es nicht geben. Seven.One Entertainment Group GmbH

13. Yiehaa! Unser Traum vom Wilden Westen (Kabel Eins)

Beim der Programmpräsentation von Kabel Eins wurde „Yiehaa! Unser Traum vom Wilden Westen“ als Highlight angepriesen, doch die Doku-Soap über Cowgirls und Cowboys, die in Deutschland ihren großen Traum vom American Way of Life verwirklichen wollen, war offenbar zu nischig und stieß nur auf äußerst überschaubares Interesse. Nach einem bereits schwachen Start fiel das Format auf bis zu 190.000 Zuschauer und miese 1,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Vor der letzten Folge zog Kabel Eins die Reißleine und zeigte diese nur noch im Nachtprogramm. Kabel Eins

14. Love Island VIP (RTL Zwei)

Nach den rückläufigen Quoten von „Love Island“ schraubte RTL Zwei in diesem Jahr am Konzept und Ausstrahlungsmodus. Aus einer tagesaktuellen, täglichen Version wurde die vorproduzierte, wöchentliche Primetime-Variante „Love Island VIP“ mit bereits aus einschlägigen Datingformaten bekannten Kandidaten. Gebracht haben diese Bemühungen nicht wirklich etwas: Während der Staffelstart noch ordentlich lief mit insgesamt 460.000 Zuschauern und 5,4 Prozent in der Zielgruppe, fiel das Format im weiteren Verlauf immer tiefer. Das Finale sahen dann nur noch 290.000 Menschen, in der Zielgruppe musste sich der Sender mit 2,9 Prozent begnügen. Im Streaming bei RTL+ waren die Abrufe hingegen durchaus solide, so dass nur der Sender beurteilen kann, ob „Love Island VIP“ letztendlich als Flop verbucht werden muss. RTL Zwei/​ITV Studios Germany

15. Kafka (Das Erste)

Anspruchsvolle Stoffe haben beim breiten Publikum oft einen schweren Stand. Das bewies in diesem Jahr unter anderem die Verfilmung „Kafka“ über den Schriftsteller Franz Kafka. Das Erste zeigte die sechsteilige Miniserie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zur besten Sendezeit – mit verheerenden Quoten gegen ein Fußball-Länderspiel bzw. „Aktenzeichen XY … Ungelöst“. Die erste Folge sahen bereits nur rund zwei Millionen Menschen. Die weiteren Episoden stürzten immer weiter auf bis zu knapp einer Million. Insbesondere beim jungen Publikum lagen die Marktanteile zwischen 4,0 und 2,6 Prozent im tiefroten Bereich. ARD/​Superfilm/​Nicole Albiez

16. Smeilingen – Ein Dorf wie Du und Ich (Das Erste)

Anfang November ging im Ersten die Sketch-Comedyserie „Smeilingen – Ein Dorf wie Du und Ich“ an den Start. Doch viel zu lachen hatten weder die Zuschauer noch die ARD. Denn trotz einer umfangreichen prominenten Besetzung „beeindruckte“ das Format mit einem unglaublich schlechten Drehbuch und mauen Gags. Obendrein fielen die Quoten auf Anhieb mies aus: Die erste Folge erreichte nur 2,48 Millionen Zuschauer, in der jungen Zielgruppe waren lediglich 6,2 Prozent drin. In den darauffolgenden Wochen ging es immer weiter bergab. Die vierte Folge sahen nur noch 1,55 Millionen Menschen mit 3,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Deshalb zog die ARD Konsequenzen, nahm „Smeilingen“ aus der Schusslinie und zeigte die letzten beiden Folgen auf einem späteren Sendeplatz. ARD/​SWR/​Constantin Entertainment/​Alex J. Moll

17. Faking Bad – Besser als die Wahrheit (Das Erste)

Im Sommerprogramm zeigte Das Erste am späten Donnerstagabend mit „Faking Bad – Besser als die Wahrheit“ eine neue Sendung, die sich auf den Spuren von „Genial daneben“ bewegte. Der Start der von Oliver Kalkofe moderierten Comedy-Panelshow verlief insbesondere in der jungen Zielgruppe noch vielversprechend mit 8,9 Prozent Marktanteil. Insgesamt schauten knapp über eine Million Menschen zu. Doch danach ging es steil abwärts. Die letzten beiden Ausgaben der Show krachten auf üble 3,8 und 3,3 Prozent. Höchstwahrscheinlich landet das Format deshalb unbemerkt auf dem Fernsehfriedhof. WDR/​Steffen Jänicke

18. Neo Tropic Tonight (ZDFneo)

Stell dir vor, du moderierst eine neue Late-Night-Show im deutschen Fernsehen – und kaum jemanden interessiert es. So ähnlich muss sich Aurel Mertz fühlen, dessen Ausflug ins Late-Night-Geschäft nur äußerst kurz ausfiel. Im April starte ZDFneo „Neo Tropic Tonight“, die nach nur sechs Folgen wieder Geschichte war. Durchschnittlich waren nur 50.000 Zuschauer dabei – und selbst beim anvisierten jungen Publikum kamen nur miese 0,8 Prozent zustande. Gerne wird bei Formaten für die junge Zielgruppe angeführt, dass die lineare Ausstrahlung nicht ausschlaggebend sei, sondern vielmehr die Streaming-Abrufe in der Mediathek. Doch allem Anschein nach konnte „Neo Tropic Tonight“ auch online kein großes Publikum anziehen, weshalb das Aus relativ schnell verkündet wurde. ZDF/​Lenny Rothenberg

19. Drei Teller für Lafer (Sat.1)

Mitte Mai versuchte Sat.1 mal wieder, sein chronisch schwach laufendes Nachmittagsprogramm auf Vordermann zu bringen. Die bahnbrechende Idee: neue Kochshows. Eine davon war „Drei Teller für Lafer“ mit Johann Lafer. Doch das Experiment scheiterte auf ganzer Linie. Die Kochshow stürzte auf bis zu 140.000 Zuschauer, davon nur 40.000 14- bis 49-Jährige, die für unterdurchschnittliche 4,1 Prozent Marktanteil reichten. Knapp zwei Monate später war das Experiment schon wieder vorbei und „Drei Teller für Lafer“ wurde aus dem Nachmittagsprogramm gekegelt. Sat.1/​Marc Rehbeck

20. Das Schnäppchen-Menu – Drei Gänge, fertig, los! (Sat.1)

Auch die zweite neue Sat.1-Kochshow am Nachmittag entpuppte sich als Fehlschlag. Das von Alexander Kumptner moderierte „Schnäppchen-Menü“ krebste bei Reichweiten um die 220.000 Zuschauer und unterdurchschnittlichen Zielgruppen-Marktanteilen von 4,3 Prozent herum. In den ersten beiden Wochen lief „Drei Teller für Lafer“ noch um 15 Uhr und „Das Schnäppchen-Menü“ um 16 Uhr – damals wurden noch desaströsere Zielgruppen-Marktanteile von unter 2 Prozent eingefahren. Der Sendeplatz-Tausch brachte etwas Linderung und teilweise auch Ausreißer nach oben, dennoch war das viel zu wenig, weshalb nach zwei Monaten die Reißleine gezogen wurde. Sat.1/​Julia Feldhagen

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