Sitcom-Marathons: ProSieben überarbeitet Nachmittagsprogramm

Täglich wechselndes Binge-Watching mit „TBBT“, „Scrubs“, „Simpsons“ und Co.

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 14.12.2020, 20:00 Uhr

Der Cast von „The Big Bang Theory“ in der elften Staffel – Bild: CBS
Der Cast von „The Big Bang Theory“ in der elften Staffel

ProSieben beschreitet in seinem Nachmittagsprogramm nach dem Jahreswechsel neue Wege – zumindest halbwegs. Auch weiterhin wird das Line-Up tagsüber großflächig mit Sitcoms bestückt, allerdings setzt der Münchner Sender noch mehr als bisher auf den Binge-Faktor. So werden künftig nicht mehr nur Doppel- oder Dreierpacks von verschiedenen Serien gezeigt, stattdessen wird jeweils von 12:35 Uhr bis 17:00 Uhr ein Marathon mit ganzen zehn Folgen von ein und derselben Serie am Stück zu sehen sein – wobei an jedem Werktag ein Marathon einer anderen Serie im Programm ist.

Den Anfang macht am Montag, 4. Januar 2021 – wie könnte es anders sein – „The Big Bang Theory“. Ab 12:35 Uhr sind zehn Episoden aus der elften Staffel zu sehen. Der Dienstag wird zum „Two and a Half Men“-Tag, der Mittwochnachmittag ist für „The Middle“ reserviert. Am Donnerstag gibt es eine kleine Überraschung, denn nach zweijähriger Abstinenz kehrt ab dem 7. Januar „Scrubs“ zurück zu ProSieben. Zuletzt war die Comedyserie um John „J.D.“ Dorian (Zach Braff), Chris Turk (Donald Faison), Elliot Reid (Sarah Chalke) und Co. im Free-TV kurzzeitig 2019 bei Nitro im Programm. Zum Wochenausklang übernehmen schließlich „Die Simpsons“ und machen den ProSieben-Freitagnachmittag gelb.

Wie lange ProSieben an dieser Eventprogrammierung festhält, bleibt abzuwarten, doch zumindest im Januar soll es bei den täglich wechselnden Sitcom-Marathons bleiben, die jeweils am nächsten Morgen noch einmal wiederholt werden. Lediglich in der Vormittagsschiene setzt ProSieben weiterhin auf mehr Abwechslung und zeigt ab 8 Uhr morgens „Eine schrecklich nette Familie“ sowie Doppelfolgen von „How I Met Your Mother“, „2 Broke Girls“, „Man with a Plan“ und „Last Man Standing“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ich will das alte Programm wieder haben. Zb. Mom wird komplett oder fast komplett abgesetzt. Weiß wer, ob dass für immer und ewig so bleiben wird oder kommt irgendwann das alte Programm wieder?
    • am via tvforen.de

      Bald werden die kommerziellen Sender ihre Nachmittagsschienen finanziell noch mehr ausbluten lassen oder gleich ganz auf Recycling umstellen. Grund: Schwindende Reichweite und geändertes Mediennutzungsverhalten der Zielgruppe. Dann wird eben überwiegend "on demand" produziert und was im Direktabruf nicht funktioniert durch andere Formate ersetzt. Für die Nachmittagsstunden vorgesehene Krawall- und Blaulichtreihen haben nur dann eine Chance, wenn sie auch im Internet nachgefragt werden. Superbillige Trödelshows weisen bereits den Weg, vermutlich werden wir demnächst auch ein Revival frauenaffiner Talkshows reiferen Zuschnitts erleben weil männliche Zuschauer im jungen Segment rar werden. Nach der Jugend schielende Beziehungstalks Marke Birte, Arabella und Vera werden sich aber mit Sicherheit als Rohrkrepierer erweisen.
      • am via tvforen.de

        Manchmal weiß ich als nicht, was die Sender mit so einer Programmierung bezwecken. Ich mein den einzigen Vorteil als Zuschauer sehe ich darin, dass ich nur einmal meinen Festplattenreceiver programmieren muss und dann schön die ganze Sendestrecke aufzeichnen kann, die ich dann je nach Lust und Laune durchschauen kann. Aber da hab ich ja eben dann den Vorteil, dass ich das schauen kann, wie ich will, ggf. mal ne Stunde Pause dazwischen machen kann oder am nächsten Tag weiterschaue etc. Das wird ja nicht der Gedanke des Senders sein, dass man das will oder für solche Bedürfnisse sowas sendet. Nur wer eben da fünf Stunden hinsitzt und sich fast ein Dutzend Folgen der gleichen Serie anschaut, ist mir schleierhaft. Teilweise hab ich sowas ja auch schon gemacht, aber dann eben so, wie ich es wollte und nicht so, wie es grade gesendet wurde. Noch krasser find ich das als ja, wenn ne 13-teilige Serie mit 45-Minuten-Episoden am Stück gezeigt wird, die dann an die zehn Stunden dauert. Sowas schauen sich doch wohl die wenigsten live an, sondern man zeichnet es sich eben auf und schaut es nach Belieben durch, wie man grade Lust hat.
        • am via tvforen.de

          Ich habe als Zuschauer auch lieber Abwechslung und würde mich mehr über 10 UNTERSCHIEDLICHE Serien an einem Tag freuen, aus denen ich mir dann die 2 oder 3 einschalten kann, die mich interessieren.

          Ein Sender wie Pro7 scheint aber davon auszugehen, die Zuschauer möglichst lange bei der Stange halten zu können, indem so wenig Brüche wie möglich im Programm auftauchen. Ob da dann wirklich weniger Leute wegschalten kann ich nicht sagen.

          Noch krasser finde ich aber mittlerweile die Spartensender, wo teilweise tagelang nur eine identische Serie läuft. Universal Channel z.B. zeigt ab dem 21.12. bis 26.12. nur "Castle" - ich glaube es sind über 170 (!) Folgen am Stück. Cartoon Network zeigt vom 21.12. bis 28.12. keine andere Sendung als "Gumball", am 24./25. und 26.12. ist bei TNT Comedy fast durchgängig nur der "King of Queens" im Einsatz, und im Januar folgt bei 13th Street ein Marathin mit "Navy CIS".

          Alles am Stück gucken kann man da ja wohl kaum...
        • am via tvforen.de

          Ich glaube, ihr geht von der falschen Prämisse aus, das die privaten Sender Programm nach den Bedürfnissen ihrer Zuschauer machen. Das halte ich für lange überholt. Deren Programm hat den einzigen Zweck genügend Zielgruppe nachzuweisen um die zahlenden "Sponsoren" bei der Stange zu halten. Und solange es Leute gibt die sich auch abgenudelte US-Serien immer wieder anschauen - so lange werden sie laufen.
        • am via tvforen.de

          Völlig richtig. Der Irrtum hat aber auch damit zu tun, dass im Deutschen noch immer der Marketing- (um nicht zu sagen: Propaganda-) Begriff "Privatfernsehen" benutzt wird. Die Sache wird klarer, wenn man ehrlicher von kommerziellem Fernsehen spricht. In Deutschland ist sein einziger Sinn und Zweck ist, Profit zu erwirtschaften.

          Immerhin: Es könnte schlimmer sein. Aber von der Idee, die Zuschauer in einer anderen Art als die öffentlich-rechtlichen Anstalten politisch zu beeinflussen, haben sich die großen Kommerzsender hierzulande ja schon vor langer Zeit verabschiedet.
        • am via tvforen.de

          Besserwisserin schrieb:
          -------------------------------------------------------
          >
          > "Die Sache wird
          > klarer, wenn man ehrlicher von kommerziellem
          > Fernsehen spricht. In Deutschland ist sein
          > einziger Sinn und Zweck ist, Profit zu
          > erwirtschaften.
          >

          In anderen Ländern ist es nicht einziger Zweck der kommerziellen Sender, Profit zu erwirtschaften?
        • am via tvforen.de

          Otto Klein schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > Besserwisserin schrieb:
          > --------------------------------------------------
          > -----
          > >
          > > "Die Sache wird
          > > klarer, wenn man ehrlicher von kommerziellem
          > > Fernsehen spricht. In Deutschland ist sein
          > > einziger Sinn und Zweck ist, Profit zu
          > > erwirtschaften.
          > >
          >
          > In anderen Ländern ist es nicht einziger Zweck
          > der kommerziellen Sender, Profit zu
          > erwirtschaften?


          Ich fürchte, Sender wie Fox News verfolgen auch noch andere Ziele. Und in Deutschland gilt dies natürlich für Sender wie Bibel-TV, aber eben nicht (mehr) für die großen Kommerzsender, auch wenn sich das vor allem die CDU/CSU mal ganz anders gedacht hatte, als sie in den siebziger und achtziger Jahren mit großer Energie die Einführung des kommerziellen Rundfunks betrieb (man litt damals bei der Union unter der Zwangsvorstellung, man habe die Bundestagswahl 1976 nur wegen des öffentlich-rechtlichen "Rotfunks" knapp verloren).
      • am via tvforen.de

        😳🤪
        • (geb. 1976) am

          Schaut ganz nach einem Covid-Programmplan aus.
          Da fehlen wohl Investmentgelder für die Werbebreaks der potenziellen Kunden auf Grund des Lockdowns ?!?!?
          Überrascht mich, das nicht noch die ollen Talk-Sendungen a'la Arabella, Andreas Türck und Co ausgekramt werden um somit das Niveau von RTL-Plus und Sat1-Gold zu halten welche bereits mit den Gerichtsshows in Dauerschleife zugemüllt sind.
          • am

            Oh prima, da kann ich mein Gedächnis auffrischen, hatte seit der letzten Dauerschleife schon einige Sätze von "Scrubs" vergessen, wurden von den Texten bei "Big Bang" verdrängt....
            • am

              nicht schlecht diese Abwechslung im Tagesprogramm. Abends kommt dann ein Show-Flop nach dem anderen. Und dann jammern weil die Quoten im Keller sind.
              • am

                Siehe auch Kabel1 (The Mentalist etc.) Wünsche mir etwas mehr Nostalgie (z.B. Cannon, Mannix, Dan Oakland), könnte auch spät am Abend gesendet werden, falls die 70er nicht zum Tagesprogramm passen.
                • (geb. 1976) am

                  Ich muss natürlich der Beurteilung von TBBT widersprechen, der Grund- und Gesamtintention aber zustimmen.
                  • am

                    Billiger als das Pro7-Tagesprogramm ist wohl nur noch ein Testbild.
                    • am

                      Wie wäre es, wenn man mal diese ausgelutschten Serien wie The Big Bang Theory und Two and a Half Men komplett aus dem Programm wirft und stattdessen internationale Serien und Shows zeigt, die schon seit gut 5+ Jahren nirgends mehr im deutschen Fernsehen gezeigt wurden. Da fallen mir eine ganze Reihe ein, die kaum bis gar keiner mehr kennt, weil diese nie wieder gezeigt wurden, gerade weil jeder Sender heutzutage nur noch auf endlos Wiederholungen von den gleichen drei Serien setzt. Aber soviel Kreativität hat weder ProSieben noch die anderen Sender. 


                      Bin ja mal gespannt wie lange diese neue "Sitcom-Marathon" Idee anhält bis sie wieder zu dem jetzigen Programm zurück kehren werden.
                      • am

                        und MOM fällt somit ganz aus dem programm sehr schade..... :(



                        die einzige serie die ich  mir noch mittags angesehen habe
                        echt traurig....
                        • (geb. 1984) am

                          Man merkt die Einfallslosigkeit im Hause ProSiebenSat.1.
                          Solange das Pferd tot reiten bis es keiner mehr sehen möchte

                          weitere Meldungen