Quoten: „TV-Test“ zieht gegen Fußball-Frauen klar den Kürzeren

ARD-Krimi „Harter Brocken“ hält gut mit, ProSiebens „TV-Streiche“ wenig gefragt

Dennis Braun
Dennis Braun – 17.07.2022, 10:18 Uhr

„Der große TV-Test“: (v. l.) Harry Wijnvoord, Steven Gätjen, Lutz van der Horst, Sarah Mangione, Sonja Zietlow, Wotan Wilke Möhring, Verona Pooth, Michael Mittermeier – Bild: RTL/Stefan Gregorowius
„Der große TV-Test“: (v. l.) Harry Wijnvoord, Steven Gätjen, Lutz van der Horst, Sarah Mangione, Sonja Zietlow, Wotan Wilke Möhring, Verona Pooth, Michael Mittermeier

Mit seinem „großen TV-Test“ gelang es RTL am gestrigen Samstagabend nicht, an die tollen Quoten des „großen IQ-Tests“ vor drei Wochen anzuknüpfen – die Konkurrenz durch die deutschen Fußball-Frauen dürfte ein gewichtiger Faktor gewesen sein. So fiel die Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen mit 380.000 Zuschauern sehr überschaubar aus, der Marktanteil betrug durchwachsene 9,2 Prozent – womit man sich schon als erster EM-Verfolger positionierte. Insgesamt sahen 1,30 Millionen Menschen zu, über 600.000 weniger als zuletzt. „Frei Schnauze“ konnte sich im Gegenzug zu später Stunde leicht auf 9,5 Prozent steigern, was freilich ebenfalls zu wenig ist.

Bei Jung und Alt lag wenig überraschend das letzte Gruppenspiel der DFB-Elf bei der Frauen-Fußball-EM vorn. Acht Millionen Fans saßen diesmal allerdings nicht vorm Bildschirm – wohl auch, weil der Gruppensieg Deutschlands bereits vor Anpfiff feststand. Dennoch verfolgten 5,76 Millionen Gesamtzuschauer den 3:0-Sieg über Finnland im ZDF und sorgten für hervorragende 26,8 Prozent. 1,14 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren bescherten den Mainzern ebenso starke 25,7 Prozent. Das kurze „heute journal“ brachte es in der Halbzeitpause auf insgesamt 5,69 Millionen (25,9 Prozent), für die Highlights blieben später noch 3,58 Millionen (20,4 Prozent) dran.

Dem Ersten gelang es zunächst sehr gut, sich gegen König Fußball zu behaupten: Trotz Wiederholung fesselte der Krimi „Die Fälscherin“ aus der Reihe „Harter Brocken“ 3,55 Millionen Zuschauer und generierte tolle 16,9 Prozent. Bei den Jüngeren lag man mit 6,7 Prozent auf einem Niveau mit VOX und ließ etwa ProSieben hinter sich. „Die Bestatterin – Die unbekannte Tote“ fiel im Anschluss auf 2,41 Millionen ab drei Jahren und 11,7 Prozent zurück, ehe die „Tagesthemen“ um 23:15 Uhr noch 1,61 Millionen (10,6 Prozent) informierten.

Solide begann der Abend für Sat.1: Der Animationsfilm „Chaos im Netz“ verzeichnete dort 7,6 Prozent in der Zielgruppe, für „Ich bin Nummer Vier“ waren im Anschluss hingegen nicht mehr als 5,5 Prozent drin. Ein sechs Jahre alter Aufguss von „Die besten TV-Streiche by ProSieben“ blieb beim Schwestersender derweil bei mauen 6,2 Prozent hängen.

Dazwischen platzierte sich zu Beginn der Primetime VOX, wo „22 Jump Street“ ordentliche 6,7 Prozent bei den Werberelevanten einfuhr. „Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens“ tat sich danach angesichts 5,5 Prozent deutlich schwerer. Während zwei Folgen von „Reeperbahn privat!“ bei RTL Zwei unspektakuläre 4,4 und 4,6 Prozent holten, kam ein Doppelpack von „9-1-1 Notruf L.A.“ bei Kabel Eins auf 4,4 und 4,8 Prozent. „Lethal Weapon“ musste sich dann wieder mit 4,4 Prozent begnügen, ehe nach 23:00 Uhr gute 5,7 Prozent auf der Uhr standen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich habe beim RTL-TV-Test 26 von 44 Fragen richtig beantwortet. Fast die Hälfte habe ich sicher gewusst; den Rest musste ich raten.

    Auffällig war, dass nicht eine einzige Frage zum DDR-Fernsehen gestellt wurde. Hatte man die DDR bei RTL völlig vergessen?

    RTL ist in diesem Forum vor ein paar Jahren gelobt worden, weil die "Wer wird Millionär?"-Folgen immer so gut geschnitten sind, dass man die Schnitte nicht bemerkt. Beim TV-Test am Samstag war jedoch ein Schnitt so dilettantisch, dass er nicht zu übersehen war.

    Sonja Zietlow hatte wohl bei einer Ansage zu viel geredet und RTL musste einen Teil entfernen. Aufgefallen wäre das nicht, wenn zwischendurch die Zuschauer zu sehen gewesen wären. RTL hat aber zwei Stellen aneinandergefügt, bei denen sie groß im Bild war. Schnittfehler nennt man so etwas beim Film und sicher auch beim Fernsehen.
    • am via tvforen.de

      U56 schrieb:
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      > Ich habe beim RTL-TV-Test 26 von 44 Fragen richtig
      > beantwortet. Fast die Hälfte habe ich sicher
      > gewusst; den Rest musste ich raten.

      Irgendwo so in diesem Bereich lag ich auch - auf Steven-Gätjen-Niveau also in etwa.

      >
      > Auffällig war, dass nicht eine einzige Frage zum
      > DDR-Fernsehen gestellt wurde. Hatte man die DDR
      > bei RTL völlig vergessen?

      Ist mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte eher die Sorge, ab den 80ern würden dann nur noch Fragen kommen die sich rein aufs RTL-Programm und dabei speziell Reality-TV beziehen. Dem war aber nicht so. So gab es z.B. eine Frage zu "Desperate Housewives", was für mich eine klassische Pro7-Serie ist, und sogar zu einer Netflix-Serie und einer Amazon-Produktion. Durchaus überraschend ausgewogen.


      >
      > Sonja Zietlow hatte wohl bei einer Ansage zu viel
      > geredet und RTL musste einen Teil entfernen.
      > Aufgefallen wäre das nicht, wenn zwischendurch
      > die Zuschauer zu sehen gewesen wären. RTL hat
      > aber zwei Stellen aneinandergefügt, bei denen sie
      > groß im Bild war. Schnittfehler nennt man so
      > etwas beim Film und sicher auch beim Fernsehen.

      Habe ich auch bemerkt, war glaub ich einmal auch nach einer Werbepause. Ziemlich unprofessionell geschnitten, in der Tat. Positiv fand ich aber hingegen, dass es nicht vor jeder Werbepause diese Unsitte gab, schon einen Highlight-Zusammenschnitt mit Bildern der restlichen Sendung zu zeigen. Es geht auch ohne und die Zuschauer bleiben dran. Daran könnte sich der NDR (Stichwort "Klein gegen Gross") mal ein Beispiel nehmen!

      Hoffentlich verfällt RTL angesichts der niedrigeren Quote nicht gleich wieder in Panik, sondern hält am angekündigten Deutsch-Test fest. Würde ich wieder einschalten.
  • am

    Ich frage mich, was sich Pro7 gedacht hat. Das der Sender zwar keine Chance gegen die anderen Sender hatte, war klar, dass aber eine Sendung gezeigt wurde, die nicht nur schon 4 mal lief und selbst bei ihrer Erstausstrahlung floppte immer und immer mal wieder gezeigt wird, grenzt schon an Frechheit. Total Hohlbirnen bei Pro7!
    • am

      Das war bisher die sechste Ausstrahlung zur PrimeTime bei ProSieben. Wird wahrscheinlich jedes Jahr rausgeholt wenn Fußball kommt und ProSieben quasi die weiße Fahne hisst.
    • (geb. 1974) am

      Die Gestaltung des täglichen Programms ist die Kunst, aus den verfügbaren Sendungen das beste herauszuholen. Das kann in der Tat manchmal auch das hissen einer weißen Flagge sein, bei der man was zeigt, was "nichts kostet". Mit jeder Lizenz erwirbt ein Sender gewisse Ausstrahlungsrechte inklusive Wiederholungsrechte. Und an manchen Tagen/bei manchem Konkurrenzprogramm, ist eben auch eine Filmwiederholung "verschwendet". Während wir uns als Außenstehende nur die "kompletten Quoten" anschauen können, haben die Sender genauere Daten - und vielleicht zieht eine Sendung genau die Zuschauer an, die bei den anderen Sendern nicht bedient werden (anders gesagt: Man erzielt die besten Werbeerlöse).

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