Quoten: „The Voice of Germany“-Finale mit Allzeittief und deutlich hinter „Kitchen Impossible“

„Legal Affairs“ startet mau, RTL punktet tagsüber mit Disney-Filmen

Dennis Braun
Dennis Braun – 20.12.2021, 09:55 Uhr

Sebastian Krenz (l.) gewann mit seinem Coach Johannes Oerding die elfte Staffel von „The Voice of Germany“ – Bild: Sat.1/ProSieben/Claudius Pflug
Sebastian Krenz (l.) gewann mit seinem Coach Johannes Oerding die elfte Staffel von „The Voice of Germany“

Die am gestrigen Sonntagabend in Sat.1 zu Ende gegangene elfte Staffel von „The Voice of Germany“ hat den Abwärtstrend der Castingshow noch einmal beschleunigt. Nur 1,70 Millionen Menschen sahen insgesamt den Sieg von Sebastian Krenz mit seinem Coach Johannes Oerding, weniger waren es in der zehnjährigen Geschichte noch nie. 640.000 davon kamen aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, die ebenfalls völlig enttäuschenden 8,9 Prozent entsprachen. Zum Vergleich: Die letzte Ausgabe der Vorjahresstaffel hatte noch knapp 15 Prozent erreicht. Selbst das Finale von „Das große Backen“ am Vorabend war gefragter: Genau zwei Millionen Zuschauer waren dabei, beim jungen Publikum sprangen erfreuliche 10,6 Prozent heraus.

Geschlagen geben musste sich der Bällchensender zahlreichen Konkurrenten, darunter auch VOX: Die „Weihnachts-Edition“ von „Kitchen Impossible“ brachte es dort auf starke 11,2 Prozent bei 800.000 werberelevanten Zusehern, die Gesamtreichweite lag bei 1,42 Millionen. Schwerer tat sich dagegen „Hape und die 7 Zwergstaaten“ um 19:10 Uhr: Mit 1,18 Millionen Zuschauern ab drei Jahren stellte die Reisedoku mit Hape Kerkeling ein neues Tief auf, der Marktanteil in der Zielgruppe betrug maue 5,9 Prozent.

Nicht zu schlagen war derweil mal wieder der „Tatort“ im Ersten: Der neue Münchner Fall „Wunder gibt es immer wieder“ fesselte satte 9,06 Millionen Zuschauer bei fantastischen 26,6 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag man mit 1,88 Millionen und 20,6 Prozent in Front, nur die „Tagesschau“ hatte zuvor noch 170.000 junge Leute mehr informiert. Einen schwachen Start legte nachfolgend jedoch die neue Dramaserie „Legal Affairs“ hin: Zwar blieben zunächst noch insgesamt 3,08 Millionen Menschen dran, das reichte aber schon für nur 10,8 Prozent. Die direkt danach gezeigte zweite Folge stürzte auf 1,87 Millionen und bittere 8,6 Prozent ab. In der Zielgruppe ging es von 5,0 Prozent auf ebenso schwache 2,9 Prozent nach unten.

„Weihnachtsgrüße aus dem Himmel“ wurden im Rahmen der ZDF-Schmonzetten-Reihe „Frühling“ verschickt – diese erreichten 5,08 Millionen Menschen, die für gute 14,9 Prozent und 7,2 Prozent bei den Jüngeren sorgten. Kaum weniger Zuschauer hatte das anschließende „heute journal“, genauer gesagt 4,92 Millionen bei 16,6 Prozent. Exakt drei Millionen sahen sich um 22:15 Uhr schließlich die Wahl der „Sportler des Jahres“ an, womit noch 14,1 Prozent zu Buche standen. Sehr erfolgreich präsentierten sich auch den ganzen Tag über die Wintersportübertragungen. Prunkstück waren einmal mehr die Biathlon-Wettbewerbe, die in der Spitze knapp vier Millionen Fans begeisterten.

Einen sehr ordentlichen Start in den Abend erwischte ProSieben, wo der Fantasyfilm „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ 1,67 Millionen Gesamtzuschauer unterhielt und 10,6 Prozent bei den Umworbenen generierte. Der thematisch wenig passende Horrorstreifen „The Nun“ war im Anschluss zu nur noch 6,8 Prozent gut. Bei RTL liefen den kompletten Sonntag lang Disney-Filme, und zumindest tagsüber konnte man damit auch punkten. So holten etwa „Oben“ und „Ratatouille“ am Nachmittag famose 18,5 und 18,0 Prozent, auch die Specials „Party-Fieber“ und „Olaf taut auf“ von „Die Eiskönigin“ überzeugten am Vorabend mit 15,7 und 14,8 Prozent. Doch ausgerechnet zur Primetime verpassten die Kölner die Zweistelligkeit: Der Klassiker „Der König der Löwen“ blieb bei 8,8 Prozent hängen, insgesamt wurden 1,59 Millionen Zuschauer gezählt.

Ziemlich blass blieben die Filme bei RTL Zwei und Kabel Eins: Erstgenannter Sender ging mit „Operation: 12 Strong“ völlig baden und kam nicht über desaströse 2,7 Prozent in der Zielgruppe hinaus. „Der Prinz aus Zamunda“ bescherte Kabel Eins zwar bessere, aber trotzdem unterdurchschnittliche 4,1 Prozent, ehe „Zuhause ist der Zauber los“ nur minimal auf 4,2 Prozent zulegte.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Man kann wirklich nur hoffen, dass es nun langsam mit diesen Castingshows zu ende geht. Jahr für Jahr immer der selbe Mist. Schön dass das Supertalent schon so abschmierte und nun auch The Voice. Bei DSDS schaut man auch nur noch die Anfangsausgaben wo sich viele Blamieren, danach interessiert es keinen mehr, Schon gar nicht wer gewinnt. Die sind nach einigen Wochen sowieso vergessen.
    Und Das VOX mit Hape den großen Wurf machen würde, ist genauso ein Irrglauben gewesen wie Pro7 mit Bruce Danell. Das sind zwar Promies die man ab und an mal gerne sieht, die aber mit irgendwelchen Shows keinen mehr locken können.
    • am

      Mich wundert es nicht, das die Einschaltquoten von The Voice so einbrechen. Man will schließlich die Sendung sehen und nicht nach 13 Minuten Sendung 10 Minuten Werbung. Das ist für mich nur noch zum Geld verdienen der Sender und nicht mehr als Musiksendung um die Leute zu begeistern.
      • (geb. 1968) am

        TVoG hat viele Zuschauer bereits im Laufe der Battles verloren. Die Regeländerung, das 1/3 der gebuzzerten Talente bereits vor den Battles ausgesiebt werden und (scheinbar) willkürliches Brechen der Regeln durch die Coaches bei den Battles führten zu nachvollziehbaren Verärgerungen der Fans.
        • (geb. 1976) am

          Nicht verwunderlich, dass die wirklich schlechte Doku-Reihe „Hape und die 7 Zwergstaaten“ nicht ankommt. Solchen Humbug habe ich schon eine Weile nicht mehr gesehen. Voller Fehler, Falschaussage und Verkürzungen. Gut, wenn das scheitert.
          • am

            Ich habe mich sehr über den Sieger gefreut, denn ich habe mehrere Male für Sebastian angerufen.
            Auch der zweite Platz ging für mich in Ordnung.
            Aber auch von mir nochmal eine ganz scharfe Kritik an die Sender:
            Hört bitte auf, bereits während einer noch laufenden Staffel zu Bewerbungen fürs nächste Jahr aufzurufen. Kürt doch bitte erstmal einen Sieger, der soll den Sieg dann für seinen Vorteil nutzen und nicht das Gefühl kriegen: Nach der Show ist vor der Show.
            Und solche Pannen wie die, wo die Putzkolonne noch während der Moderation bzw. des Interviews von Lena Gercke um sie herumwischte, lassen sich bestimmt auch vermeiden.
            Zum Glück waren Forster & Co Profis und bauten das in die Show ein, indem sie die Panne auf lustige Weise aufgriffen und selber den Besen in die Hand nahmen.

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