In mehr als 100 Film- und Fernsehproduktionen war er zu sehen, spielte in zahlreichen TV-Klassikern mit und stand noch im hohen Alter vor der Kamera. Nun ist der Hamburger Schauspieler Heinz Lieven im stolzen Alter von 93 Jahren in seiner Geburtsstadt gestorben, wie seine Agentur vermeldet.
Geboren wurde Lieven am 18. April 1928 in Blankenese, das damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Mit 20 Jahren begann er 1948 in Hamburg und Berlin seine Ausbildung bei Helmuth Gmelin und Bernhard Minetti als Schauspieler. Zunächst stand er ab den 1950ern auf diversen Theaterbühnen und hatte Engagements in Hamburg, Karlsruhe, Bruchsal, Baden-Baden, Flensburg und Schleswig. Später wirkte er einige Zeit am Schillertheater sowie am Theater der Freien Volksbühne in Berlin, ehe er 1978 für drei Jahre nach Bremen übersiedelte und dort am Niederdeutschen Theater als Regisseur fungierte. 1981 zog es ihn zurück in seine Heimatstadt, wo er in weiteren Theatern gastierte.
Parallel war er von 1961 an in diversen Filmen zu sehen, beispielsweise in „Das Wunder des Malachias“ (1961), „Stalingrad“ (1963) und „Das Rätsel von Piskov“ (1969). Eine seine ersten Serienrollen hatte er 1971 in „Hamburg Transit“, es folgten Auftritte in „Bauern, Bonzen und Bomben“, „Ein Fall für Stein“ und im „Tatort“. Einen großen künstlerischen Erfolg erreichte er 1980 durch die Hauptrolle im in Cannes uraufgeführten Filmdrama „Ordnung“ des iranischen Regisseurs Sohrab Shahid Saless.
Heinz Lieven hinterlässt seine Ehefrau Hertha, mit der er seit 1966 verheiratet war, sowie zwei Söhne: Alexander Lieven, den ehemaligen stellvertretenden Präsidenten der Casino-Gesellschaft in Berlin von 1786, und Claudius Lieven, ehemaliges Mitglied der Hamburger Bürgerschaft.
Ja, in dem Trailer ist mir das auch aufgefallen. Beim Ansehen der DVD weniger. Der Zuschlagende in der Szene ist übrigens der besagte Bauer Banz alias Heinz Lieven.
In "Bauern, Bonzen und Bomben" spielte Heinz Lieven den Bauer Banz: ungelenk, aber voller Wut auf "die aus der Stadt". Sehr genau getroffener Charakter!
Im übrigen eine eindrucksvolle Verfilmung von Falladas gleichnamigem Roman, der die Ränke und Intrigen in einer fiktiven norddeutschen Kleinstadt ("Altholm") in Zeiten der Weltwirtschaftskrise zum Thema hat. Ganz zum Schluss muss der engagierte, aber auch nicht ganz sauber agierende sozialdemokratische Bürgermeister gehen. Als er am Bahnhof in den Zug steigt, kommt eine Gruppierung der SA in der Stadt an ...
das Buch habe ich gelesen, die Verfilmung ist an mir vorbeigegangen, sieht eigentlich interessant aus, aber der Knüppel auf den Kopf wirkt doch sehr gestellt