WDR-Intendantin Monika Piel hatte es neulich in einem Interview angedeutet (fernsehserien.de berichtete) und vor ein paar Tagen wahr gemacht: Anlässlich der Feier zum ersten Jahrestag ihres WDR-Vorsitzes lud sie am vergangenen Donnerstag nicht nur die wichtigsten ARD-Stars ein, sondern auch RTL-Moderator Günther Jauch.
In der Bar „Kap am Südkai“ im Kölner Rheinauhafen lief die geballte ARD-Prominenz auf, um der WDR-Chefin zum ersten Jahrestag zu gratulieren. Diese begrüßte den Spezialgast vom Privatfernsehen mit den Worten: „Genau genommen lassen sich die hier Anwesenden in zwei große Gruppen einteilen: Diejenigen, die bereits Teil der ARD-Familie sind, und diejenigen, bei denen wir noch Überzeugungsarbeit leisten müssen – guten Abend, Herr Jauch!“ Und Günther Jauch erklärte gegenüber dem Kölner „Express“, dass er sich keine Berührungsängste habe und sich freue, „Frau Piel heute Abend zum ersten Mal persönlich kennenlernen“ zu dürfen.
Offenbar war die Sache generalstabsmäßig geplant, schließlich habe Piel Jauch bis nach Mitternacht zusammen mit Alfred Biolek, Sandra Maischberger, Frank Plasberg sowie Harald Schmidt und Oliver Pocher in die Smalltalk-Mangel genommen. Sandra Maischberger fand „Günthers Absage damals sehr schade. Er ist ein ausgezeichneter Journalist, der hervorragend zur ARD passt“.
Zumindest als Produzent ist Jauch ja demnächst schon mal für die ARD tätig. „Wir reden mit Günther Jauch als Produzenten über mehrere Projekte“ (fernsehserien.de berichtete), so WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff, die noch ergänzt, dass sie auch eine Moderatorentätigkeit Jauchs nicht ausschließen wolle.
Zu den Personen, die Anfang letzten Jahres Jauchs möglichen Wechsel zur ARD im WDR-Rundfunkrat am stärksten kritisierten, gehörte der Kölner Landtagsabgeordnete und Chef der SPD-Medienkommission Marc Jan Eumann. Er habe dem „Express“ gesagt, er sei „überzeugt, dass Günther Jauch zur ARD kommt. Bei Monika Piel ist die Sache in besten Händen. Sie weiß es, die Gremien einzubinden. Und im Übrigen glaube ich, dass vor allen Dingen Jauch selbst wechseln will.“
Günther Jauch ist ein großer Mann der deutschen Fernsehunterhaltung. Warum sollte man ihn denn auch nicht einladen? Mit ihm zielt man die Karten direkt auf die Sendung.