Wie andere Sender nutzt auch FOX seinen Auftritt bei der TCA Winter Press Tour, um frühzeitig gute Nachrichten für einige Serien zu verkünden: „Empire“ und „Gotham“ wurden je für eine zweite Staffel verlängert. Die Comedyserie „Brooklyn Nine-Nine“ erhielt eine dritte Staffel.
Während die neue FOX-Spitze Dana Walden und Gary Newman die guten Neuigkeiten verkünden konnte muss doch erwähnt werden, dass ihr geschasster Vorgänger Kevin Reilly (fernsehserien.de berichtete) die späte Genugtuung erfahren hat, dass er in diesem Jahr mit seine Bestellentscheidungen ziemlich viel richtig gemacht hat.
Besonders imposant ist sicherlich „Empire“. Die Serie startete „im Schutz“ des schon lange leckgeschlagenen Quotenflaggschiffs „American Idol“. Und überflügelte auf Anhieb dessen Ergebnis. Als eine der wenigen Serien in der jüngeren Quotengeschichte konnte „Empire“ seine Einschaltquoten von der Premiere mit Folge zwei nicht nur behaupten (10 bis 25 Prozent Verlust sind üblich) sondern noch ausbauen (Rating von 4.0 statt 3.8 in Live+SD) und dabei 33 Prozent mehr Zuschauer in der werberelevanten Zielgruppe einfahren als das davor gelaufene „American Idol“ (Rating 3.0). Sicherlich ist die frühe Verlängerung trotz allem etwas gewagt. Andererseits: Fox liegt ziemlich in Scherben, „Empire“ wäre auch mit halber (!) Quote ein verlängerungswürdiger Erfolg, und die Senderbosse konnten ein Erfolgsereignis bei der TCA verkünden.
Die Verlängerung des Batman-Prequels „Gotham“ war allgemein erwartet worden. War die Serie doch vor dem Start von „Empire“ der erfolgreichste Neustart bei FOX seit langem. Der vom allgemeinen Interesse getragene Serienauftakt etwa brachte die besten Premierenquoten einer Herbstserie bei FOX in 14 Jahren. Daneben ist die Serie ein Top-Performer bei Männern.
Neben der Investition in die vermutlich eher teure Warner Bros. TV Serie „Gotham“ war die Verlegung von „Brooklyn Nine-Nine“ weg von den schwächelnden Dienstagscomedies hin zu den erfolgreichen animierten Comedyserie am Sonntag eine goldrichtige Entscheidung. Das hat jedenfalls einen deutlicheren Quotenaufschwung gebracht als seinerzeit die Ausstrahlung einer „B99“-Episode hinter dem Super Bowl.
Problematischer ist die Lage für das zuletzt in Quotenschwierigkeiten geratene „Sleepy Hollow“. Dessen zweite Staffel, deren Produktion sehr frühzeitig begann und daher noch von Reilly zu verantworten ist, ist den neuen Senderbossen „zu serieaslisiert“ (auf eien episodenübergreifende Handlung ausgerichtet), was in ihren Augen zum Quotenschwund beitrug. Entsprechend wird hier vermutlich auch inhaltlich geschraubt werden, bevor man der Serie eine neue Staffel bewilligt.