Autorenstreik: Auch „Der Herr der Ringe“-Serie und „Doctor Who“ sicher

Produktion anderer Serienhits verzögert sich

Vera Tidona
Vera Tidona – 08.05.2023, 16:19 Uhr (erstmals veröffentlicht am 05.05.2023)

„Der Herr der Ringe“-Serie mit Morfydd Clark als junge Elbin Galadriel – Bild: Amazon Studios
„Der Herr der Ringe“-Serie mit Morfydd Clark als junge Elbin Galadriel

In Hollywood geht der Streik der Autoren in die heiße Phase. Nachdem die Verhandlungen mit den Studios und Streamingdiensten als gescheitert erklärt wurden, hatte die Gewerkschaft Writers Guild of America (WGA) der Autorenschaft in den USA zum Streik aufgerufen. Seit Anfang Mai haben die vielen Drehbuchautoren in Hollywood ihre Arbeit niedergelegt und befinden sich erstmals seit 15 Jahren wieder im Streik (fernsehserien.de berichtete).

Als Folge daraus wurden die Produktion zahlreicher Filme und Serien unterbrochen und Drehtermine verschoben, während die Verantwortlichen der großen Studios kurz vor den Upfronts mächtig ins Schwitzen geraten. Während die Terminpläne sowie Entscheidungen, ob eine Serie verlängert wird oder nicht, durcheinandergewürfelt wurden, gibt es auch vereinzelte Produktionen, die davon nicht betroffen sind.

Dazu zählen etwa auch die großen Prestige-Projekte „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ von Amazon Prime Video sowie das HBO-Prequel „House of the Dragon“ aus dem „Game of Thrones“-Serienuniversum. Da sich beide Produktionen derzeit im Dreh befinden und überwiegend im Ausland produziert werden, sind beide Serien laut der Macher von dem Autorenstreik in den USA nicht betroffen.

Bei „House of the Dragon“ etwa entstehen derzeit die frischen Folgen der zweiten Staffel in Großbritannien und Spanien. Da bereits sämtliche Drehbücher der neuen Folgen vorliegen, kann die Produktion trotz Streik ungehindert abgedreht werden (fernsehserien.de berichtete).

Im Fall der „Der Herr der Ringe“-Serie sieht es ähnlich aus: Auch hier wurden die Drehbücher bereits zuvor fertiggestellt und auch die Filmarbeiten in Großbritannien stehen kurz vor dem Abschluss. Eine Besonderheit gibt es dennoch: Die beiden Serienmacher John D. Payne und Patrick McKay sind neben ihrer Funktion als Showrunner auch offiziell als Drehbuchautoren und Produzenten beteiligt, so dass sie bei der Fertigstellung der zweiten Staffel nicht am Set und auch nicht bei der Postproduktion vor Ort dabei sein dürfen. Derweil wird die komplette Crew ohne das Duo die Produktion zu Ende bringen, damit es zu keinerlei Verzögerungen kommt, bekräftigte das Studio gegenüber Deadline.

Derweil gibt es auch aus Großbritannien eine Absicherung an alle Fans von „Doctor Who“, dass auch hier die aktuell in Produktion befindliche neue Staffel der langjährigen Kultserie ungehindert weitergeht. Der neue Showrunner Russell T Davies der kommenden 14. Staffel gehört der britischen Gewerkschaft The Writers’ Guild of Great Britain (WGGB) an, die aus Solidarität zu den US-Kollegen ebenso zum Streiken für ein faire Bezahlung aufgerufen hat, wie WGGB-Vorsitzende Lisa Holdsworth vor einigen Tage gegenüber der britischen Presse bekannt gab.

Da hier aber nicht durchgehend gestreikt wird, hat der Streik auch in den USA keine Auswirkungen auf die Produktion der neuen Folgen der Science-Fiction-Serie, bestätigte ein Sprecher des Studios gegenüber dem Branchenmagazin RadioTimes. Demnach kann der Terminplan für die Fertigstellung und geplante Premiere eingehalten werden.

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