Folge 35

  • Folge 35 (2019/​2020)

    Folge 35
    Kulturwandel durch Corona: das Comeback des Autos Eigentlich waren wir doch auf dem Weg zur Mobilitätswende: mehr öffentlicher Nahverkehr, mehr Carsharing und weniger Privat-Pkw. Doch dann kam Corona. Das eigene Auto, vor der Pandemie für viele ein Symbol für ökologischen Irrsinn, verheißt in Zeiten von Ansteckungsgefahr plötzlich Sicherheit. Bahnen und Busse hingegen sind potenziell eine Gefahrenzone, in der das Coronavirus droht. Und wenn die Menschen im Sommer nicht in den Urlaub fliegen können, dann werden sie wahrscheinlich mit dem Auto ins Naherholungsgebiet oder an die See fahren.
    Bremst Corona die Mobilitätswende aus? Erlebt die Gesellschaft ein Comeback des Autos? Oder wird in Zukunft insgesamt viel weniger gefahren und gereist werden? Das „Kulturjournal“ spricht mit dem erklärten Gegner des privaten Pkw und Soziologen Andreas Knie darüber, wie Corona den Verkehr in Deutschland verändert. Aus durch Corona? Kinos bangen um ihre Zukunft Seit zwei Monaten sind die Kinos in Norddeutschland schon geschlossen. Für viele Häuser ist die Existenz bedroht. Betroffen sind große Ketten genauso wie die kleinen Arthouse-Häuser.
    Laufende Kosten wie Miete müssen trotzdem bezahlt werden, Einnahmen fehlen. 17 Millionen Euro Verlust machen die Kinos in Deutschland jede Woche, so Christine Berg vom Hauptverband Deutscher Filmtheater. Und auch die Aussicht auf Öffnung in einzelnen Bundesländern, zum Beispiel ab 18. Mai in Schleswig-Holstein, ist noch keine Lösung, denn mit Abstand halten und Hygienemaßnahmen funktioniert kein normaler Kinobetrieb wie vor Corona. Ein betroffenes Haus ist das Casablanca-Kino in Oldenburg, ein Familienunternehmen in zweiter Generation.
    Um die Verluste etwas abzufedern, betreibt das Casablanca jetzt ein Autokino in der Nähe von Oldenburg. Das „Kulturjournal“ spricht mit Geschäftsführer Tobias Roßmann über die Kinokrise durch Corona. Vom Beatschuppen zum Club: „Unsere Geschichte – Als die Disco in den Norden kam“ Für viele Menschen ist die Disco Teil ihrer Jugend: Vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren gab es überall im Norden Diskotheken, in fast jedem Dorf. Anfangs waren sie noch Tanzlokale mit Livemusik, heutige Weltstars haben dort angefangen.
    Zum Beispiel die Scorpions in Metas Musikschuppen in Norddeich, einem der ältesten und damals berühmtesten Läden. Bei „Meta“ hat Howard Carpendale seine Karriere begonnen. Und auch Otto Waalkes hat dort mit 14 Jahren mit seiner
    Band gespielt. Den „Musikschuppen“ gibt es noch immer, eine andere Diskothek kommt jetzt ins Museum: Das Zum Sonnenstein aus Harpstedt wurde Stein für Stein demontiert und soll nun im Museumsdorf Cloppenburg originalgetreu wieder aufgebaut werden. Damit wird die Diskothek erstmals zum wichtigen Kulturgut Norddeutschlands erklärt und wissenschaftlich erforscht.
    Die Dokumentation „Unsere Geschichte – Als die Disco in den Norden kam“ zeigt die Entstehung und den Wandel der Diskotheken vom einfachen Auftrittsort für Tanzkapellen bis hin zum Technotempel: am 20. Mai um 21:00 Uhr im NDR Fernsehen. Von Inselbildern bis Großstadtleben: der Künstler Rainer Fetting in Schloss Gottorf Geboren in Wilhelmshaven, zieht es ihn immer wieder zum Wasser: Rainer Fetting. Er bannt die Wucht der Wellen in Bilder.
    Heute lebt der Künstler auf Sylt und in der Hauptstadt. Bekannt geworden ist er mit Stadtlandschaften: von Berlin, zu Mauerzeiten, in leuchtenden Farben gemalt, oder Szenen aus der New Yorker Subkultur. Er war einer der jungen Neuen Wilden und zählt zu den wichtigsten deutschen Gegenwartskünstler*innen. Seine Bilder sind expressiv, monumental, seine Skulpturen ähnlich ausdrucksvoll. Seine Statue von Willy Brandt dürfte zum kollektiven Gedächtnis gehören: Sie steht im Atrium der SPD-Zentrale und ist in jeder Pressekonferenz von dort zu sehen.
    Weniger bekannt sind seine Foto- oder Filmarbeiten. Teile davon sind jetzt ebenso in einer umfassenden Retrospektive in Schloss Gottorf zu sehen, darunter Gemälde, Bronzen und Druckgrafik (vom 19. Mai bis 18. Oktober 2020). Das „Kulturjournal“ geht mit Rainer Fetting exklusiv durch die Ausstellung. Gegen die Fleischindustrie: Hilal Sezgin und ihr „Tierrechtsroman“ Wieder einmal ist die Fleischindustrie in der Kritik, zahlreiche Schlachthöfe sind zu Corona-Hotspots geworden, auch im Norden. Das Problem liegt im System, meint die Schriftstellerin Hilal Sezgin, die sich schon seit Jahren für Tierrechte einsetzt.
    Jetzt hat sie dazu einen Roman geschrieben: „Feuerfieber“. Dabei geht es nicht so sehr darum, die bestehenden Grausamkeiten wieder und wieder zu beschreiben. Vielmehr sollen die Menschen, die gut über das Elend der Tiere informiert sind, ein paar vergnügliche Stunden beim Lesen haben. Das „Kulturjournal“ besucht Hilal Sezgin auf ihrem „Lebenshof“ für Tiere und spricht mit ihr über ihr unermüdliches Engagement für die Rechte der Tiere und einen echten, uralten und feuerspukenden Drachen, der in ihrem neuen Buch auftaucht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.05.2020 NDR

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Sendetermine

Mo. 18.05.2020
22:45–23:15
22:45–
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