Massentierhaltung, überdüngte Böden, Dioxin-Skandal, Ehec-Krise – viele fragen sich, welches Essen noch genießbar ist. Zunehmend mehr Verbraucher greifen deshalb zu Produkten mit dem Biosiegel. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich der Umsatz mit Bioprodukten mehr als verdoppelt. Bio ist gut für den Menschen und gut für die Umwelt – so werden die Mast-Tiere besser behandelt, weniger Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt und somit das Grundwasser nicht belastet. Doch Bionahrung ist auch ein gutes Geschäft: Für Qualität und reines Gewissen
zahlen viele Verbraucher gerne einen höheren Preis. Wissenschaftler fanden heraus: Biosiegel trüben das Urteilsvermögen der Konsumenten, sie sind gleichsam das Placebo der Ernährung und lassen die Produkte in besserem Licht erscheinen. Für so manchen Kritiker ist daher der Bioladen lediglich eine romantische Einkaufswelt für Besserverdiener. Was ist dran am Biowahn? Muss die Ernährung nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig sein? Welche Geschäfte werden mit Bioprodukten gemacht? Mit welchem Essen tut man sich etwas Gutes? (Text: SWR)