Der Sommer ist da, die Tage sind lang und die Welt wirkt ein wenig aufregender im Sonnenschein. Wir spüren Energie und Tatendrang, sind offen für Neues und haben Lust auf Abenteuer. Für manche gilt diese Aufbruchstimmung nicht nur für den Urlaub: Sie wollen mehr, sich verändern, neu anfangen. Frischer Wind soll ins angestaubte Leben, das immer gleich in gewohnten Bahnen verläuft. Keine Überraschung, kein Nervenkitzel, keine Herausforderung. Und so mancher fragt sich: Ist es Zeit für etwas Neues? Was wäre alles möglich? Soll ich mir endlich meine Träume erfüllen? Vielleicht ein gewagter Berufswechsel aus dem sicheren, aber ermüdenden Job hinein in den lang heimlich ersehnten Traumberuf. Möglich ist aber auch ein Neubeginn in der Liebe: Wer die Augen offenhält, findet seinen Traumpartner vielleicht dort, wo er ihn niemals erwartet hätte. Doch hat man dann auch den Mut, diesen Neuanfang zu wagen? Schafft man es, sich einzugestehen, dass
man nicht glücklich ist mit der Situation, in der man sich so gemütlich eingerichtet hatte und gibt diese Sicherheit auf für etwas Neues, Aufregendes, aber auch Unvorhersehbares? Oder darf es vielleicht gleich ein absoluter Tapetenwechsel sein? Die Zelte in der Heimat abreißen und irgendwo auf der Welt neu anfangen – wäre das nicht ein aufregendes Abenteuer? Möglicherweise sogar eine Weltreise ganz ohne sicheren Heimathafen. – Wie fühlt sich das an, immer wieder zu neuen Ufern aufzubrechen, immer wieder ganz neu anzufangen? Andere Menschen werden mehr oder weniger zum Neubeginn gezwungen. Denn nach einem Schicksalsschlag ist es einfach nicht möglich, so weiterzumachen wie bisher. Wer einen geliebten Menschen verliert oder plötzlich gesundheitlich stark eingeschränkt ist, der muss Willen und Mut beweisen, mit der neuen Situation umzugehen, nach vorne zu schauen und einen Neustart zu wagen. Jedes Ende kann ein Anfang sein. (Text: SWR)