2024, Folge 1–23

  • Folge 1 (45 Min.)
    Jonas (20): Jonas trainiert hart, um eines Tages auf der Bodybuildingbühne zu stehen. – Bild: WDR/​Simin Kianmehr
    Jonas (20): Jonas trainiert hart, um eines Tages auf der Bodybuildingbühne zu stehen.
    „Hübsche Menschen haben es einfach leichter im Leben“, sagt Moritz (15). Als er zum ersten Mal ein Video von seinem Körper auf Social Media postet, ist er 13 Jahre alt. Es kostet ihn Überwindung, denn Moritz empfindet sich als viel zu pummelig, in der Schule wird er gemobbt. Und auch viele Kommentare unter dem Video sind böse, aber posten und posen gehört für viele Gym Boys dazu. Moritz fasst einen Entschluss: Die Speckröllchen müssen weg, Muskeln müssen her. Sechsmal in der Woche trainiert er eisern im Gym, trackt seine Kalorien und stellt seine Ernährung radikal um.
    Heute hat Moritz ein Sixpack und rund 25.000 Follower auf Instagram – aber er will noch viel mehr: Follower und Muskeln. Josias (17) trainiert erst seit knapp einem Jahr und hat trotzdem schon einen dicken Bizeps und ein breites Kreuz. „Aber in meinem Kopf kommt das nicht an“, sagt er. „Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich immer noch den dünnen Jungen von früher.“ Josias glaubt: „Wer einmal angefangen hat, richtig zu trainieren, für den gibt es kein Ende mehr.“ Seine Freundin Emma findet nicht gut, dass Josias viel Geld für Proteinpulver ausgibt: „Er will möglichst schnell etwas ändern.
    Was er aber schon verändert hat, das sieht er einfach nicht.“ Emma freut sich aber, dass Josias seinen neuen Trainingsplan strikt befolgt. „Seit er trainiert, ist er viel disziplinierter geworden“, findet sie. Inzwischen ist Johannes Luckas, ein bekannter Fitness Influencer, auf Moritz aufmerksam geworden und hat ihn in die „Gummibärchenbande“ aufgenommen: Eine Gruppe von Jungs, 15 oder 16 Jahre alt, alle muskelbepackt. Johannes hat Moritz ins Team geholt, „weil der nicht von der Genetik begünstigt ist.
    Dafür zeigt Moritz aber, was man mit harter Arbeit und Disziplin erreichen kann.“ Mit den Jungs dreht Luckas Videos für YouTube. Videos von Influencern waren es auch, die Jonas (20) angetrieben haben, seinen Körper zu stählen. „Ich war 15, da habe ich Gleichaltrige gesehen, die viel krasser und breiter waren und dachte: Okay, die sind mehr Mann weil sie mehr Muskeln haben als ich.“ Nachdem seine Freundin Schluss mit ihm machte, stieß Jonas auf noch mehr Videos zum Thema Männlichkeit: Ein Mann müsse stark sein und nicht zu viele Gefühle zeigen hieß es da.
    „Daraufhin habe ich sehr auf meine Emotionen geachtet“, sagt Jonas. Seine neue Freundin findet, dass Tränen bei Männern völlig okay sind, aber Jonas hat da noch seine Zweifel. Führt der Weg zur neuen Männlichkeit heute zwangläufig durchs Gym? Dürfen Jungs nicht mehr Lauch sein oder pummelig? Menschen Hautnah ist fast ein Jahr lang in das Leben von fünf jungen Männern eingetaucht, die zwischen Kinderzimmer, Instagram und Hantelbank ihren Weg finden müssen zu einem stimmigen Körpergefühl und ihrer männlichen Identität. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.01.2024 WDR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Seit Russlands Überfall auf die Ukraine vor fast zwei Jahren stehen sie vermehrt im Fokus: Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, mit rund vier Millionen die größte Migrantengruppe in Deutschland. Besonders die Russlanddeutschen unter ihnen sollen sich immer wieder bekennen: Putinfreund oder Putingegner? Die Antwort auf diese Frage kann Familien und Freundeskreise spalten. Wer sind die Menschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken? WDR-Autorin Katja Garmasch, selbst mit 16 Jahren aus Usbekistan gekommen, hat für diese Doku einige von ihnen begleitet. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern, sprechen unterschiedliche Muttersprachen, haben unterschiedliche Lebensmodelle und politische Ansichten.
    Die meisten sind seit den 90er Jahren eingewandert, als Spätaussiedler oder als jüdische Kontingentflüchtlinge. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs sind eine Million Kriegsflüchtlinge hinzugekommen. Und immer wieder kommt es zu Konflikten. Yuri Krotov, 35, ein Jude aus der Ukraine, kam mit bereits 14 als Kontingentflüchtling nach Deutschland und lebt in Köln. Er organisiert Projekte zur Demokratiestärkung bei russischsprachigen Menschen in Deutschland, schreibt für russischsprachige Portale und die Zeitung seiner jüdischen Gemeinde.
    Yuri weiß, wie zerrissen die postsowjetische Community seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges ist. „Viele Familien sind deswegen zerbrochen“, sagt er. Yuri will Brücken bauen. Vera Voronjuk ist mit ihrer Familie 1979 aus Kirgistan über Lettland nach Detmold gekommen. In ihrem Dorf in Kirgistan hat ihre Familie deutsche Traditionen trotz der Repressionen der Sowjetmacht bewahrt. Veras Mann ist Ukrainer. In Detmold hat sie mehr als 100 Geflüchtete aus der Ukraine in einem ehemaligen Hotel untergebracht. Mit sowjetischen Erfindern ist Katja Garmasch in den Keller gegangen, auch zum Lachen, aber vor allem zum Staunen.
    Die ehemaligen Ingenieure aus Russland, der Ukraine und Kasachstan haben in ihrem Bastelkeller nützliche und skurrile Maschinen erfunden. Sie sind zwischen 50 und 90 Jahre alt, kennen sich seit Jahrzehnten und sind sich niemals einig. Ihre Diplome wurden in Deutschland nicht anerkannt. Um im Kopf nicht einzurosten, basteln sie an Erfindungen wie einer Falschgeld-Erkennungsmaschine oder einer beheizbaren Kaffeetasse. „Wir können uns hier aber nur treffen, wenn wir nicht über Politik sprechen“, sagen die Erfinder. Der russischen Angriffskrieg ist für ihre Freundschaft eine Zerreißprobe. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 22.02.2024 WDR
  • Folge 3 (45 Min.)
    Jonas ist 11 Jahre alt, als er sich vor die Klasse stellt und sagt: „Ich möchte nicht mehr leben“. Ein Hilfeschrei, der alles ins Rollen bringt. Es ist der Beginn seines Kampfes um Liebe und um Anerkennung dafür, dass ihm Unrecht widerfahren ist. Ein Kampf, der bis heute andauert. „Wenn ich mein Leben als Film sehe, dann möchte ich nicht, dass das Böse ungestraft davonkommt.“ Jonas wächst in einer Kleinstadt auf. Hinter der gutbürgerlichen Fassade seiner Familie wird er jahrelang von seinen Eltern systematisch gequält: in völliger Dunkelheit eingesperrt; auf die Toilette darf er nur, wenn seine Mutter es erlaubt.
    Oft nässt er sich ein, darf sich nicht säubern und muss mit verdreckter Kleidung in die Schule. Dort wird er gemobbt. Ein Martyrium, bis das Jugendamt einschreitet, so dass er mit 13 Jahren ein Internat besuchen kann. Hier bekommt er Unterstützung, beginnt Therapien und findet Freunde. Er schließt die Schule ab, wird Kaufmann für Büromanagement und findet ein Ventil, um seine Geschichte zu verarbeiten: Er beginnt Rapsongs zu schreiben.
    Als Jonas 20 ist, stirbt sein geliebter Opa. Von dessen Tod erfährt Jonas erst nach der Beerdigung. „Das war schlimmer als alle Schläge zusammen“, meint Jonas. Es ist ein Wendepunkt in seinem Leben: Er beschließt, seine Eltern wegen der jahrelangen Misshandlungen anzuzeigen. Die Staatsanwaltschaft erlässt einen Haftbefehl gegen die Mutter – sie kommt für 13 Tage in Untersuchungshaft. „Menschen hautnah“ begleitet Jonas, der heute 24 Jahre ist, fast ein Jahr auf dem Weg in sein neues Leben.
    Für den Film besucht er noch einmal die wichtigsten Stationen. Wie schafft es ein junger Mann, der seine komplette Kindheit über von seinen Eltern misshandelt wurde und ohne Liebe aufgewachsen ist, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, um ein glückliches, gesundes Leben zu führen und andere betroffene Jugendliche zu motivieren? „In keinem guten Film gewinnt das Böse am Ende. Und das Böse ist meine Familie, die ein Kinderleben fast zerstört hätte, hätte nicht eine staatliche Behörde eingegriffen.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 29.02.2024 WDRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 28.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 4 (45 Min.)
    Vor acht Jahren ändert sich das Leben von Steffi schlagartig. Als sie morgens aufwacht, ist ihr Partner und Vater der gemeinsamen Kinder verschwunden. „Über eine Trennung hatten wir nie zuvor gesprochen. Er hinterließ auch keinen Abschiedsbrief“, erzählt die 46-Jährige. Von einem Moment auf den anderen muss Steffi ihre beiden Kinder, damals ein und zwei Jahre alt, alleine versorgen. Die ehemalige Arzthelferin befindet sich gerade in einer Umschulungsmaßnahme und ihre wenigen Rücklagen sind in kurzer Zeit aufgebraucht. Außer einem 50-Euro-Einkaufsgutschein erhält sie in den ersten beiden Monaten keine finanzielle Unterstützung vom Staat.
    Erst als sie zufällig erfährt, dass sie beim Sozialgericht einen Eilantrag stellen kann, bekommt sie die Gelder, die ihr zustehen. 85% der Alleinerziehenden in Deutschland sind Frauen. Etwa 42 Prozent davon sind armutsgefährdet. Alleinerziehende profitieren nicht vom Ehegattensplitting. Sie haben es häufig schwerer eine Wohnung und einen Job zu finden. Und auch beim Thema Unterhalt hat sich ihre Situation kaum verbessert. Etwa die Hälfte aller Alleinerziehenden bekommt keinen Unterhalt vom Ex-Partner oder der Ex-Partnerin.
    Delia Keller (46) Künstlerin, Grafikerin und Dozentin an verschiedenen Kunsthochschulen ärgert sich, dass Care Arbeit heute noch immer kaum Wertschätzung erfährt. Die alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen im Alter von 12 und 14 Jahren engagiert sich politisch für die Rechte Alleinerziehender und prangert insbesondere die Untätigkeit der Politik an. Delias Ex-Partner hat die Unterhaltszahlungen für die gemeinsamen Söhne seit geraumer Zeit komplett eingestellt.
    In solchen Fällen springt der Staat ein und zahlt den sogenannten Unterhaltsvorschuss. Doch als die Berlinerin den ersten Unterhaltsvorschuss endlich auf dem Konto hat, fällt ihr Folgendes auf. Im Vergleich zum Mindestunterhalt, der allen Kindern in Deutschland zusteht, fehlen ihr 125 Euro im Monat, pro Kind, weil der Staat den Unterhaltsvorschuss um die Höhe des halben Kindergeldes reduziert. Schaut man in die Geschichte, war es schon immer schwierig für alleinerziehende Frauen. Die Berliner Künstlerin Margaret Raspé (90) kann sich noch gut an die 60er Jahre erinnern, als sie ihre drei Töchter alleine großziehen musste.
    Nach der Scheidung war sie, bis auf das Haus, mittellos. Es war eine Zeit, als Ehefrauen noch die Erlaubnis ihres Mannes benötigten, um einen Beruf ausüben zu dürfen, und nur Unterhalt erhielten, wenn sie unschuldig geschieden wurden. „Menschen hautnah“-Autorin Susanne Jäger zeigt anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2023, wie schwer es Alleinerziehende seit Jahrzehnten haben und wie sehr sie heutzutage noch immer um ihre Rechte kämpfen müssen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 07.03.2024 WDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 04.03.2024 ARD Mediathek
  • Folge 5 (45 Min.)
    Mark Junglas ist Überzeugungstäter! Fleischessen ja, aber nur wenn die Tiere ein gutes, artgerechtes Leben hatten – und einen stressfreien Tod. Den gelernten Metzger widert die konventionelle Massentierhaltung schon früh an: Als Mark im Alter von 16 Jahren ein Kalb schlachten muss, war das eine schlimme Erfahrung, die sein Engagement für Tierwohl mitbegründet hat. Mark steigt aus der konventionellen Fleischindustrie aus. Vor drei Jahren übernahm der 35-Jährige die Betriebsleitung bei einem hochmodernen Biohof mit über 100 Rindern, die er artgerecht hält – mit eigener Schlachtung und eigenem Vertrieb. Mark Junglas soll den Hof aus den roten Zahlen holen und sich gegen die Billigfleisch-Konkurrenz behaupten.
    Auch wenn Tierwohl hoch im Trend liegt, ist das kein leichtes Unterfangen! Denn nur wenige Menschen sind bereit, für Biofleisch auch mehr zu bezahlen. Mark hat viele Ideen, um den Verkauf anzukurbeln: Er experimentiert mit selbst kreierten Fleischgerichten und versucht, über Social Media-Kanäle und Marketing neue ernährungsbewusste Kund:innen zu erobern. „Menschen hautnah“ begleitet Mark fast ein Jahr lang. Es wird nicht leicht und am Ende steht die Frage, ob sich Mark bei allen Höhen und Tiefen treu bleiben wird – bei seiner Mission für höchstes Tierwohl und bestes Fleisch. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 14.03.2024 WDR
  • Folge 6 (45 Min.)
    Carolin Feismann hat aus einem verfallenen Hof im Münsterland eine Oase erschaffen – für Menschen mit besonderen Bedürfnissen: Annika, eine junge Mutter mit Autismus-Spektrum-Störung, lebt hier mit ihrem Sohn. Genau wie die körperlich eingeschränkte Seniorin Lena. Dazu kommen 50 Tiere, 15 Mitarbeitende und Familie Feismann selbst. Hier finden alle die Gemeinschaft und Unterstützung, die sie brauchen. Geschaffen hat Carolin diese besondere Hofgemeinschaft aus „gepflegtem Schrott“, wie ihr Mann Stefan meint. Schon als Kind träumte Carolin von einem Bauernhof mit vielen Tieren.
    Als sie im münsterländischen Darup eine Hofruine aus dem Jahr 1882 entdeckt, entscheidet sie sich, aus ihrem Traum Realität werden zu lassen. Ihr Mann Stefan ist zunächst nicht begeistert, denn die beiden haben kürzlich ein Haus für sich und ihre zwei kleinen Kinder gekauft und kommen gerade so über die Runden. Doch Carolin bleibt hartnäckig. Schließlich nehmen die zwei ihren Mut zusammen und sehr viel Geld bei der Bank auf. Das Ergebnis – nach jahrelanger Sanierung – kann sich sehen und erleben lassen.
    Neben Familie Feismann und ihren Mitbewohnerinnen finden hier auch Familien einen friedlichen Ort, die ein Kind mit einer lebensverkürzenden Krankheit haben. Auf dem Bauernhof können sie Kraft sammeln, ausruhen oder auch die letzten Tage ihres Kindes verbringen. Durch den Kontakt mit den Tieren fühlen sich die Kinder sofort geborgen. Über 50 Tiere haben Carolin Feismann und ihr Mann Stefan mittlerweile: Hühner, Pferde, Meerschweinchen, Schafe – Tiere, mit denen Begegnung einfach und ohne Worte möglich ist. Für ihre Vision von einem tiergestützten Kinderhospiz musste sich Carolin gegen viele Widerstände durchsetzen.
    Der Hof soll sich ohne staatliche Unterstützung halten. Die Verantwortung, die auf Carolin lastet, ist enorm. Sie ist den ganzen Tag auf Achse, telefoniert, kocht, managt. Und ihre Ideen und Pläne nehmen kein Ende. Carolin Feismann hat auf ihrem Hof eine Lebensaufgabe gefunden, die auch mit ihren früheren Erfahrungen als Buschpilotin in Kriegsgebieten zu tun hat: „Du musst das erschaffen, was Menschen Frieden und Sicherheit gibt. Wenn du Frieden willst, musst du Frieden leben“. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.04.2024 WDR
  • Folge 7 (45 Min.)
    Immer, wenn Günes Seyfarth an eine Hürde kommt, wird sie aktiv. Dass sie alles schaffen kann, hat sie in ihrer Kindheit und Jugend gelernt. Ihre Mutter wurde von Grundig als Gastarbeiterin angeworben, zieht als 17-Jährige von der Türkei nach Nürnberg und arbeitet Vollzeit, ihr Vater macht Gelegenheitsarbeiten und ihr Bruder hat das Down-Syndrom. Also muss Günes sehr früh mit anpacken und oftmals ihre eigenen Bedürfnisse hintenanstellen. Erst durch eine Tanzausbildung und ein Auslands-Studienjahr bekommt sie mehr Selbstbewusstsein und macht sich von ihrer Familie unabhängig. Mit ihrer anpackenden Art, ihrem Pragmatismus und ihrer Vision einer gerechteren Welt wird sie als Gründerin aktiv.
    Dabei lässt sie sich immer von ihrer Lebenswirklichkeit leiten. Nach der Geburt ihres ersten Sohnes gründet sie eine Kinderkrippe, dann eine Online-Plattform für gebrauchte Umstands- und Kinderkleidung und schließlich eine Plattform für die Verteilung geretteter Lebensmittel. Denn dass in Deutschland tonnenweise Essbares täglich im Müll landen, will sie nicht hinnehmen. 2021 dann bekommt sie die Chance, riesige Flächen einer Versicherung zu mieten und dort gerettete Nahrungsmittel zu Mahlzeiten zuzubereiten. Sie stürzt sich in ihr bislang größtes unternehmerisches Abenteuer. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.04.2024 WDR
  • Folge 8 (45 Min.)
    Jörg ist immer wieder hin- und hergerissen. 2016 ist seine Frau Carola an Krebs gestorben. Jetzt, acht Jahre später, hat er sich in Jana verliebt. Und er hat Schuldgefühle seiner verstorbenen Frau gegenüber: Darf er mit seiner neuen Freundin glücklich sein? In dem Haus, das er mit Carola einst eingerichtet hat? Wie soll er umgehen in seiner neuen Beziehung mit den Erinnerungen an die verstorbene Partnerin? Ein Thema, das auch Jörgs Tochter Clara beschäftigt: „Natürlich ist Jana kein Ersatz für Mama.
    Ich muss sie auch gar nicht vergleichen. Sie sind beide toll.“ Und wie kommt Jana klar mit der Situation? Hat ihr Wunsch nach einer Hochzeit überhaupt eine Chance bei Jörg? Katjas Mann Ulli ist 2020 an Krebs gestorben. „Ich weiß jetzt genauer, was ich mir noch vom Leben erhoffe“, sagt Katja, „und da möchte ich auch nicht lange warten.“ Im Internet auf verwitwet.de liest sie zufällig einen Eintrag von Steffen. Er hat seine Frau Tina im Februar 2023 verloren und schreibt seine Trauer ins Forum.
    Zwischen Katja und Steffen entwickelt sich ein intensiver Austausch per Chat, innerhalb weniger Wochen entsteht etwas Neues zwischen ihnen, ohne dass sie ihre verlorenen Partner aufgeben. Kann das funktionieren, eine neue Beziehung, wenn die große Liebe erst vor kurzem gestorben ist? Und man das Andenken an den verstorbenen Partner immer mit sich trägt? Der Film erzählt zwei besondere Liebesgeschichten und zeigt auf berührende Weise, was es heißt, nach dem Tod des Partners eine neue Liebe wieder zuzulassen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.04.2024 WDRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 17.04.2024 ARD Mediathek
  • Folge 9 (45 Min.)
    Georg Stallnig ist Tanzlehrer. Aber auch ein bisschen Altenpfleger, Sozialarbeiter, Fitnesstrainer und Paartherapeut. Sogar Teenager finden ihn cool. All das Verklemmte, das Peinliche und Gezwungene, etwas Verstaubte, was vielleicht mit Tanzschulen in Verbindung gebracht wird, das gibt es bei Georg Stallnig nicht. Er bringt jeden zum Tanzen. Es geht ihm nicht (nur) um Walzer, Foxtrott, Samba, nicht nur um den richtigen Schritt oder um die Show, es geht für ihn darum, auch innerlich zu tanzen. Es geht ihm um das ganz Große: Um das Leben, um Glück und Gemeinschaft, um den Moment.
    Frei sein. Stallnig, der 1989 als Flüchtling über Ungarn aus der DDR nach Köln kam, möchte Sicherheit geben. Die Sicherheit, dass sich niemand lächerlich macht, der tanzt. Er macht Männer glücklich, die auf gar keinen Fall einen Tanzkurs machen wollten. Er bringt in der „Beschwingten Stunde mit Georg“ alte Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zum Swingen. Teenager tanzen mit ihm Foxtrott und in den Schulen reißen sich die Kinder um ihn, wenn er zur „Bewegten Pause“ auflegt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.04.2024 WDR
  • Folge 10 (45 Min.)
    Die erste Diät bekam ich als Kleinkind von etwa drei Jahren – eine Magerquark-Diät. Meine Mutter machte sich Sorgen, dass ich zu dick werden könnte. Ich höre es heute noch wie damals: „Nein, jetzt reicht es, du wirst zu dick!“ Zu dick werden, das erschien mir deshalb schon sehr früh als das Schlimmste, was einem Mädchen überhaupt im Leben passieren kann. Es waren die 70er Jahre, das Körperideal für Frauen: dünn. Sehr dünn. Der Gedanke und die darauf folgende phasenweise Verzweiflung, dem nicht zu entsprechen, begleitete mich fortan ein Leben lang wie eine Krankheit. Erst spät ist mir klar geworden, dass ich gar nicht alleine bin, dass sich fast jede Frau in der westlichen Hemisphäre zu dick fühlt.
    Und dass dieses Sich-immer-zu-dick-fühlen die Ursache für großes Leid ist: Für Einsamkeit, Ess-Störungen, Depressionen und ganz einfach auch für eine maßlose Verschwendung von Lebenszeit. Drei Frauen habe ich gefunden, die vor der Kamera offen über den ewigen Traum vom dünneren Ich sprechen: Hannah, Michaela und Elisabet. Und so geht es in diesem Film um unvergessene Bemerkungen aus der Kindheit, um schreckliche Diäten, Kalorien-Zählen, um die Angst vor der eigenen Hochzeit, um eine Magenverkleinerung, um fiese Männer, den letzten Eisbecher, um Nacktfotos, um Mütter, Barbies und die verzweifelte Sehnsucht nach einem dünneren Ich. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.05.2024 WDR
  • Folge 11 (85 Min.)
    Kurz nach der Geburt ihres dritten Kindes macht sich die 35-jährige Ireen erstmals auf die Suche nach ihrer Herkunft, für die sie sich bislang nie richtig interessiert hat: Wie kam sie vor fast 35 Jahren von einem Vorort von Manila nach Rommerskirchen ins Rheinland? Ireen erfährt, dass sie mit ihrer leiblichen Mutter, einer Frau namens Dolly, 1988 gemeinsam über eine illegale private Vermittlung nach Deutschland gelangte. Die Mutter landet in einem Bordell und Ireen bei deutschen Adoptiveltern. Sie beginnt im Internet den wenigen Spuren, die sie hat, nachzugehen und findet tatsächlich über Facebook ihre Mutter. Sie beschließt, mit ihrem Mann Vincent und den drei gemeinsamen Kindern auf die Philippinen zu reisen, um ihre Mutter und ihre Geschwister kennenzulernen. Wer ist ihre Mutter? Warum hat sie sie abgegeben? Und wird Ireen den Teil von sich finden, von dem sie bislang so wenig wusste? (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.05.2024 WDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 13.05.2024 ARD Mediathek
  • Folge 12 (45 Min.)
    „Svenja und Christian Fröhlich (32 und 36) aus Hessen krempeln für den Traum vom Vanlife ihr Leben um. Während einer Elternzeit sind sie mit ihren Töchtern Merle (4) und Rosalie (1) im Wohnmobil durch Europa gereist. Gemeinsam als Familie „“on the road““ zu sein, wird für die Fröhlichs zum Lebenstraum, den sie weiterverfolgen wollen. Sie geben ihre große Wohnung auf, Christian Fröhlich kündigt seinen Job – und macht sich selbständig. Seine Geschäftsidee: als mobiler Pfleger Pflegebedürftigen und deren Angehörigen Reisen oder Urlaub in Deutschland und Europa zu ermöglichen. Die Aufträge will er unterwegs in den Sozialen Medien oder über Reiseveranstalter finden. Seine Familie reist mit.
    Eine zusätzliche Herausforderung: Das Paar erwartet ein drittes Kind – Svenja Fröhlich ist schwanger und macht eine berufliche Pause. Das aktuelle Wohnmobil wird mit drei Kindern zu klein sein. Menschen Hautnah begleitet die Familie in den ersten acht Monaten der Selbständigkeit im Vanlife. Jeder Auftrag ist ein Balanceakt zwischen Nähe und Distanz, 12-Stunden-Schichten und Mittagspause am Strand mit den Kindern. Gelingt den Fröhlichs die Balance zwischen Familienleben auf engstem Raum und Christians Selbständigkeit in der Pflege? Oder ist die Verlockung einer Wohnung mit einem festen sozialen Netz, einem sicheren Gehalt und klarer Trennung von Beruflichem und Privatem vielleicht doch größer als der Traum vom Abenteuer?“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 23.05.2024 WDRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 22.05.2024 ARD Mediathek
  • Folge 13 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.09.2024 WDR
  • Folge 14 (45 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.09.2024 WDR
  • Folge 15 (40 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.09.2024 WDR
  • Folge 16 (35 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.09.2024 WDR
  • Folge 17 (45 Min.)
    Michèls Café wiegt 16 Tonnen, hat 6 Räder und rollt den Jakobsweg entlang – von Deutschland bis nach Santiago de Compostela. Den blau-weißen Doppeldecker-Bus hat er selbst umgebaut und gibt damit seinem Leben eine ganz neue Richtung. Michèl will auf dem berühmten Pilgerweg nicht nur Cappuccino anbieten. Er möchte einen Ort schaffen für Begegnungen – wo Geschichten, Gedanken und Gefühle geteilt werden können. Auch seine eigenen. Michèl Malcin war früher evangelischer Pastor in Ibbenbüren bei Münster.
    Im Sommer 2018 merkt er jedoch, dass er die Leben seiner Gemeindemitglieder genauer kennt als sein eigenes. Nach 17 Jahren als Pfarrer erleidet er einen Burnout. Er will nicht mehr predigen, sondern lieber zuhören und Gastgeber sein. Er will weniger Kirchen-Rituale, mehr Abenteuer. Er möchte nicht den Weg weisen, sondern seinen eigenen suchen und finden. Schließlich kündigt Michèl seinen Kirchen-Job. Seine Frau sucht hingegen Sicherheit und plant, mit den 3 Kindern wieder in die alte Heimat Thüringen zu ziehen.
    Schon länger haben beide das Gefühl, dass sie nicht mehr warten möchten, bis dass der Tod sie scheidet. Michèl zieht vom gemeinsamen Haus in seinen Café-Bus und baut sich darin eine 4 qm kleine Wohnung aus. Das, was er besitzt, lässt er zurück und macht sich schließlich auf die Reise. Seine Kinder werden ihn immer besuchen. „Das ist einfach jetzt die Chance, ein neues Leben mit diesem Bus zu starten“, sagt Michèl. „Wie lang das geht und ob das das funktioniert, weiß ich nicht.
    Ich will offen sein für das, was kommt, und bin gespannt, was diese Reise mit mir macht.“ Michèls Reise wird ein Abenteuer. Besonders spannend wird es, als ein Hügel für seinen Bus von 1959 zur großen Herausforderung wird. Auf dem Jakobsweg in Nordspanien begegnet Michèl Pilgern jeden Alters, aus verschiedenen Ländern. Jeder von ihnen trägt seine eigene Geschichte mit im Gepäck und erzählt davon im Bus-Café. Filmemacherin Julia Horn hat Michèl auf seinen Etappen durch Deutschland, Frankreich und Spanien begleitet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.10.2024 WDR
  • Folge 18 (45 Min.)
    In vielen Städten Deutschlands gibt es mittlerweile Spaziergänge gegen die Einsamkeit – auch in Düsseldorf. Katja hat daran teilgenommen.
    „Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal so einsam und allein sein werde“, erzählt Katja. Vor ein paar Jahren noch war alles gut: Sie war verheiratet, lebte in einer Patchworkfamilie, ein Alltag voller Remmi-Demmi. Inzwischen ist ihr Ehemann tot, ihre Töchter sind erwachsen und leben in einer anderen Stadt. Katja ist jetzt 54 Jahre alt und zieht Bilanz: Sie ist Witwe, Single und einsam. So wie Katja geht es Hunderttausenden, vielleicht Millionen in Deutschland. Erst im Juni veröffentlichte Familienministerin Lisa Paus das sogenannte Einsamkeitsbarometer. Demnach entwickelt sich Einsamkeit zur Volkskrankheit.
    Die Folgen sind vergleichbar mit den Symptomen der Depression. Die Einsamkeit lähmt Katja, etwas zu verändern. Ihre Psychotherapeutin sagt: „Das ist die typische Abwärtsspirale der Depression. Man muss etwas verändern, um Energie zu finden. Aber ohne Energie kann man nichts verändern.“ Katjas beste Freundin Dodo redet Tacheles: „Es bringt nichts, auf den Märchenprinz zu warten. Du musst etwas tun. Die Einsamkeit verschwindet nicht von alleine.“ „Menschen hautnah“ begleitet Katja auf dem Weg aus ihrer Einsamkeit. Es ist ein sehr persönlicher Einblick in ein Leben am Wendepunkt.
    Katja gewährt ungewöhnlich tiefe Einblicke in ihr Seelenleben, denn die Autorin der Doku, Monika König, ist Katjas Schwägerin. Katjas Aufbruch führt zu überraschenden Ergebnissen. Sie traut sich, ans Bundesfamilienministerium zu schreiben. Sie will, dass auch die Politik versteht, was Einsamkeit wirklich bedeutet. Bundesfamilienministerin Lisa Paus antwortet ihr tatsächlich und lädt sie nach Berlin ein. Katjas Weg aus der Einsamkeit führt also nicht auf direktem Wege in die starken Arme eines Märchenprinzen. Es gibt ein Happy End, aber das ist anders als vermutet … (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.10.2024 WDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 15.10.2024 ARD Mediathek
  • Folge 19 (45 Min.)
    „Ich bin keine Medizinerin, ich kann kein neues Medikament entwickeln. Aber mir wurde klar, dass ich mein berufliches Leben dem Kampf gegen den Krebs widmen möchte.“ Marias Mann ist mit 33 Jahren an der seltenen Krebsart Sarkom gestorben. Die Krankheit und sein Tod haben Maria und ihre beiden Kinder Giulia und Fynn in eine tiefe Krise gestürzt. Doch die 40-Jährige schafft es, mit ihrer Trauer klarzukommen und die tragischen Erfahrungen als Antrieb zu nutzen. Sie lässt ihr altes berufliches Leben hinter sich und nimmt mit ihrer persönlichen Expertise als Angehörige eine Stelle bei der Deutschen Sarkom-Stiftung an.
    „Ich habe ja die Stellschrauben gesehen, die bei uns schiefgelaufen sind. Und das möchte ich nun ändern – für andere Kranke.“ Ihr Ziel ist groß: Die Krebsforschung sensibilisieren und das Gesundheitswesen verändern. Für ihre Mission ist Maria bundesweit unterwegs, oft tagelang. Schafft die alleinerziehende Witwe den Spagat zwischen Beruf und Kindern? Giulia kommt bald in die Schule und Fynn macht gerade das Abitur. Und dann ist da seit kurzem ja auch noch eine neue Liebe … (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 24.10.2024 WDR
  • Folge 20 (45 Min.)
    „Du bist ein weißer Apfel“, sagte der Cherokee Silkirtis Nichols zu einer jungen Frau aus Wanne-Eickel, „außen weiß und innen rot. Du bist eine von uns.“ Und er gab ihr den Namen ‚Susan Dreaming Star‘. Er war ihre Rettung. ‚Susan‘, Susanne Obst, ist Ende der siebziger Jahre ein eingeschüchtertes, rothaariges Mädchen mit einer Kindheit voller Gewalt und Missachtung. Damals träumt sie sich mit Winnetou in eine bessere Welt, in der edle Kämpfer sie vor Unrecht bewahren. Sie selbst kann es nicht. Silkirtis Nichols fragt sie, ob sie nicht mit ihm auf der Bühne tanzen und den Deutschen die Kultur der Native Americans näherbringen möchte. Was für eine Chance! Susanne sagt ja.
    Hauptsache, weg von zuhause. Hauptsache, nicht mehr das eingeschüchterte Mädchen sein. Der Cherokee Nicols bittet die rothaarige junge Frau mit den grünen Augen, fortan dunkle Kontaktlinsen zu tragen und sich die Haare schwarz zu färben. Susanne gehorcht und tanzt sich frei. Von kultureller Aneignung spricht damals niemand. Susanne, die sich als Kind nur verstecken wollte, steht jetzt im Rampenlicht und bekommt Applaus. Susan Dreaming Star wird nicht die einzige Rolle bleiben, in die sie schlüpft. Es ist ihre Rettung, aber sie bezahlt auch einen hohen Preis. Ihre Kinder lässt sie bei ihren Eltern zurück, dort wachsen sie ohne die Mutter auf, mit Auswirkungen bis heute. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 14.11.2024 WDR
  • Folge 21 (45 Min.)
    Der Film begleitet vier junge Menschen an einem kritischen Wendepunkt ihres Lebens.
    Der Film begleitet vier junge Menschen an einem kritischen Wendepunkt ihres Lebens. Sandra und Pascal, Alica und Takicha haben einen großen Teil ihres Lebens in Kinderheimen verbracht. In ihren Ursprungsfamilien ging vieles schief. Da war das Kinderheim kein Wunschtraum, aber Rettung, sorgte für Ordnung und eine gewisse Sicherheit. Mit 18 müssen die Jugendlichen raus dem Heim und eine eigene Wohnung suchen. Pascal prüft sehr genau, welchen Menschen er vertrauen kann. Der 21jährige ist in verschiedenen Heimen und Pflegefamilien aufgewachsen. Zum Vater gab es noch Kontakt, doch seitdem der gestorben ist, sagt Pascal: „Jetzt gibt es niemanden mehr, den ich stolz machen kann.“ Pascal ist ehrgeizig und hat große Ziele.
    Er träumt von einem Eigenheim mit weißem Gartenzaun. In seiner ersten eigenen Wohnung bekommt er noch Unterstützung durch seine Erzieher. „Wir können nicht Mama und Papa ersetzen“, sagt Sozialpädagoge Jens Ruske. „Aber wir können verlässlichen Halt bieten und da sein, wenn wir gebraucht werden.“ Takicha haut mit ihrer Power alle um, sogar die Jury einer großen Castingshow in Berlin. Die 18jährige rappt und singt selbstgeschriebene Texte. Gerade die Musik ist es, die ihr in Stresssituationen hilft, denn Takicha hat häufig mit psychischen Probleme zu kämpfen.
    Die Erzieher im Heim bewundern ihr Können, raten aber auch dazu, neben der Musik noch etwas „Solides“ zu lernen. Also besucht Takicha die Berufsschule, hofft aber weiter auf eine Karriere im Musikbusiness. In ihrer kleinen Mietwohnung kommt die 21-jährige Sandra schon ganz gut zurecht. Dafür scheitert sie oft an ihrer eigenen Aufregung vor Prüfungen und ihrem mangelnden Selbstbewusstsein. Sie möchte Erzieherin werden und geht jede Woche zur Nachhilfe in ihrem ehemaligen Heim. Ihr fällt es bis heute schwer, mit Fachtexten umzugehen und diese zu lernen.
    Sandra stammt aus Kamerun, ihre Mutter starb kurz nach ihrer Geburt. Alica traut sich das Leben außerhalb des Heims nicht richtig zu. Vieles im Alltag ist eine große Herausforderung. Die 18-jährige Alica kämpft gegen depressive Phasen und fühlt sich manchmal schon von Vorgaben in ihrem Mädchenheim überfordert. Auch mit den Betreuern zu sprechen ist eine Hürde. Doch einige Mitbewohnerinnen im Heim geben ihr Halt. Schritt für Schritt arbeitet sich Alica voran. Der Film erzählt den unsicheren, aber auch hoffnungsvollen Weg der vier jungen Menschen über den Verlauf von zwei Jahren. Raus aus dem Kinderheim – rein ins selbstbestimmte Leben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 20.11.2024 WDR
  • Folge 22 (45 Min.)
    Heikos Tochter Lena starb mit 22 Jahren an einem Sarkom.
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.11.2024 WDRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 20.11.2024 ARD Mediathek
  • Folge 23 (45 Min.)
    Jan (24 Jahre) zieht aus. Das wird eine große Herausforderung für ihn, denn er hat das fragile X-Syndrom und es fällt ihm schwer, sich auf neue Situationen einzustellen.
    „Wir sind uns, glaube ich, einig. Das klassische Behindertenwohnheim soll es nicht sein“, sagt Jans Vater Thomas. Jan ist 24 Jahre alt und sollte langsam mal ausziehen, finden seine Eltern. Seine Zwillingschwester Lena, die keine Behinderung hat, macht es vor, sie zieht gerade mit ihrem Freund zusammen. Für Jan muss die Familie erst noch etwas Geeignetes finden und eigentlich will er auch gar nicht ausziehen. Am liebsten würde er für immer in seiner gewohnten Umgebung bleiben. Jan hat das Fragile-X-Syndrom, ein genetischer Defekt, der sich auf die Sprache, die Motorik und die kognitive Leistung auswirkt.
    Änderungen in seinem Leben müssen langsam und gut vorbereitet werden. Kein Problem hat er damit, auf Menschen zuzugehen. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet er in einer Tagespflege für ältere Menschen in Mainz. Zusammen mit seiner Kollegin Leonie, die das Down-Syndrom hat. Darüber haben wir 2014 in unserem ersten „Menschen hautnah“-Film „Jan tanzt aus der Reihe“ berichtet. Jan und Leonie kennen sich seit ihrer Kindheit und sind eng befreundet. Leonie will unbedingt zuhause ausziehen und am liebsten mit Jan in einer WG zusammen wohnen. Ihre Eltern unterstützen sie darin.
    Besonders Moni, Jans Mutter, treibt die Pläne voran: „Ich will auch irgendwann mal alleine wegfahren können. Ich will auch einfach mal ohne Kinder wieder leben können. Ich will mir einen Freiraum schaffen und ich will Jan dabei begleiten. Ich muss ihn sicher und gut aufgehoben wissen.“ Ihr Ehemann Thomas tut sich noch schwer mit dem Gedanken und fürchtet das leere Nest. Doch dann kommt erstmal alles ganz anders, Thomas erkrankt und Moni hat andere Sorgen. „Menschen hautnah“-Autorin Karin Guse hat Jan insgesamt mehr als 10 Jahre auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleitet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 28.11.2024 WDR

zurückweiter

Füge Menschen hautnah kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Menschen hautnah und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Menschen hautnah online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App