Folge 527

  • Zwei Männer und ein Baby – gleiches Recht für Homo-Ehen?

    Folge 527
    Als vor kurzem eine Gruppe von 13 CDU-Bundestagsabgeordneten forderte, eingetragene homosexuelle Lebensgemeinschaften müssten endlich völlig gleichberechtigt sein mit der „normalen“ Ehe, verpartnerte Schwule und Lesben müssten also auch Steuervorteile erhalten wie das Ehegatten-Splitting, da gab es in konservativen Kreisen der Union einen Sturm der Ablehnung. In der BILD-Zeitung stellte die Staatssekretärin im Umweltministerium, Katherina Reiche, die Grenzen ihres Amtes sprengend, klar: „Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften.
    Neben der Euro-Krise ist die demografische Entwicklung die größte Bedrohung unseres Wohlstands“, wetterte die Brandenburgerin, die im Wahlkampf-Team von Edmund Stoiber (CSU) 2002 als Familienministerin kandidierte. Und trat damit eine zweite Welle der Empörung los: Nun wird Frau Reiche in zigtausenden von Zuschriften mit Hohn und Spott überschüttet und als rückschrittliche Gegnerin der Gleichberechtigung gegeißelt … Ein Sturm im Wasserglas, der nur noch die Betroffenen, die Konservativen und Unionspolitiker aufwühlt? Oder wird Gleichberechtigung wirklich zu weit getrieben, wenn der Staat gar keinen Unterschied mehr macht zwischen Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft, wenn verpartnerte Männer oder Frauen Kinder großziehen, die dann zwei Papas oder zwei Mamas haben? Stehen Ehe und
    Familie nicht zu Recht unter dem besonderen Schutz unserer Verfassung? Klar ist: Die 13 CDU-Abgeordneten sind mit ihren Forderungen nicht allein.
    Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und weite Teile der Opposition setzen sich längst bewusst für die Gleichstellung ein und arbeiten an entsprechenden Gesetzen.
    Und zumindest die steuerliche Gleichberechtigung dürfte im kommenden Jahr auch vom Bundesverfassungsgericht gefordert werden, denn die Verfassung kennt – und sogar noch vor dem Schutz der Familie – den Gleichheitsgrundsatz. Konservative wie die Freifrau von Beverfoerde bringt schon der Gedanke an eine solche Gleichstellung in Rage: Auf keinen Fall dürfe es staatlich gefördert werden, dass Homosexuelle Pflegekinder bekommen oder adoptieren könnten: „Das finde ich nicht gut, das hat die Natur anders vorgegeben“.
    Die Sprecherin der Initiative Familienschutz ist entsetzt über die Familienpolitik der Union unter Merkel und von der Leyen, die geprägt sei von Feminismus und dem Primat des Arbeitsmarktes. Im Mittelpunkt stehen müssten immer die Interessen der Kinder, nicht die Selbstverwirklichung von Homosexuellen. Was ist Familie heute? Braucht sie noch einen besonderen Schutz, der Homosexuelle ausklammert? Oder ist die Zeit gekommen für eine völlige Gleichstellung von Ehe und eingetragenen homosexuellen Lebensgemeinschaften? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.08.2012ZDF

Sendetermine

Fr 31.08.2012
16:30–17:30
16:30–
Do 30.08.2012
22:15–23:15
22:15–
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