Folge 390

  • Apuliens Adriaküste – Italien vom Sporn bis zum Absatz

    Folge 390 (45 Min.)
    Italien erinnert aus der geografischen Vogelperspektive an einen Stiefel. Apulien, das ist die Region vom Sporn bis zum Absatz: Mehr als 400 abwechslungsreiche Kilometer Landschaft erstrecken sich im Süden entlang der Adria. Hoch über dem grünblauen Meer thronen weiß getünchte Häuser auf steilen Felsen, dahinter ziehen sich Olivenhaine bis zum Horizont. Selbst im kleinsten Städtchen pilgern Menschen für ihre Lokalheiligen mehrere Tage und Nächte lang durch enge Gassen und übers Meer. Das wichtigste Fest Apuliens ist die Festa Patronale di San Vito.
    Überall an der Küste wird der Heilige gefeiert, besonders groß in Polignano a Mare. In der malerischen kleinen Hafenstadt gilt San Vito als Schutzpatron des Ortes, der Fischer und der einfachen Leute. Am 14. Juni pilgert die ganze Gemeinde zum Hafen. Mittendrin: Leonardo Lattarulo, Eigner und Kapitän des Prozessionsbootes. Er trägt eine große Verantwortung, schließlich muss er Priester, Bischöfe, Bürgermeister und die Heiligenstatue in der Dunkelheit sicher an der Küste entlang manövrieren.
    Viele der religiösen Skulpturen Apuliens sind aus Cartapesta modelliert, einem Gemisch aus Wasser, Papierfasern und Mehl. Schon seit Jahrhunderten wollen die Pilger keine schweren Holzheiligen mehr stundenlang durch die
    Gassen schleppen. Also: heiliges Pappmaché! Hergestellt werden die meisten Figuren in der Barockstadt Lecce, auch bekannt als „Florenz des Südens“. Dort hat auch Marco Epicoco sein Laboratorio – mit Blick auf die Kathedrale, wo sein imposanter Jesus hängt, natürlich auch aus Pappmaché.
    Aus Fleisch und Blut hingegen ist Sette, ein Vierbeiner mit besonderen Fähigkeiten. Der Labrador rettet an der Seite seines Herrchens Menschen vor dem Ertrinken. Für diese enorme Leistung heißt es Training, Training, Training: Unter den wachsamen Augen der Küstenwache und der Instruktorin der Rettungshundeschule springt Sette immer wieder vom fahrenden Boot in die Fluten vor Margherita di Savoia. Ganz im Norden Apuliens, am Sporn des Stiefels, fallen entlang der Küste komplizierte Holzkonstruktionen auf, ausgefeilte Fangmaschinen, genannt Trabucchi.
    Mindestens zwei Trabuccolanti braucht man, um damit erfolgreich zu fischen. Einer hält Ausschau, einer kurbelt an den beiden Drehkreuzen. Peppino Langianese und Natale Masella, zwei ehemalige Gastarbeiter aus Deutschland, kommen pünktlich zum Sonnenaufgang und lassen wie eh und je die Netze ins Meer. Sie balancieren akrobatisch über das Gestell und heizen schon mal optimistisch die Feuerstelle an – für die hoffentlich fette Beute. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.09.2025 NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Do. 04.09.2025
20:15–21:00
20:15–
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