mareTV Folge 354: Südkorea – An der Küste der Meereswunder
Folge 354
Südkorea – An der Küste der Meereswunder
Folge 354 (45 Min.)
In Südkorea ist das Meer allgegenwärtig: Die 2500 Kilometer lange Küste mit ihren 4400 vorgelagerten Inseln prägt das ostasiatische Land. Alte Mythen und modernes Leben sind hier eng miteinander verwoben. Der Ort Jindo ist Schauplatz eines „Meereswunders“. Immer im Frühjahr teilt sich das Meer zwischen den Inseln Jindo und Modo. Für die einen ein „Moses-Phänomen“, wissenschaftlich betrachtet das Ergebnis einer seltenen Mond-Erde-Konstellation, die zu einer Springtide führt. Durch extremes Niedrigwasser wird eine Sandbank zwischen den Inseln freilegt. Das „Seeteilungs-Wunder“, wie es die Einheimischen nennen, feiern sie mit einer großen Schiffsparade: eine Art Schlepperballett auf koreanisch. Kapitän Kim Hyun-jak führt die Parade an. Auf der Insel Geoje liegt eine der größten Werften der Welt: Die Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering ist eine Kleinstadt für sich. Die rund 9000 Angestellten bauen hier Container-Riesen. Die „Berlin Express“ der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd soll demnächst ausgeliefert werden. Kapitän Michael Kowitz ist extra aus Deutschland angereist, um die letzten Arbeiten zu überwachen und das Schiff auf Herz und Nieren zu testen. Vom Baubüro bis zum Dock
ist er rund 20 Minuten mit dem Fahrrad, dem Hauptverkehrsmittel auf der Werft, unterwegs. Südkoreas Haenyeos, die „Meerfrauen“, wurden von der UNESCO 2016 zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Durch hartes Training können sie bis zu vier Minuten ohne Geräte tauchen. Dabei ernten sie seltene und lukrative Schalentiere. Es gibt nur noch wenige Frauen, die für diese Arbeit ihr Leben aufs Spiel setzen. Jin So-hee und Woo Jung-min gehören mit 28 und 35 Jahren womöglich schon zur letzten Generation der Meerfrauen. Sie dokumentieren ihren Alltag voller Leidenschaft in den sozialen Netzwerken und erreichen mit ihren Videos bis zu eine Million Klicks. Im Südosten des Landes liegt die Metropole Busan: die Hafenstadt mit rund sieben Millionen Einwohnern erstreckt sich entlang mehrerer natürlicher Buchten. Über eine von ihnen spannt sich eine imposante Brücke. Direkt daneben hat vor zwei Jahren der Yeongdo-Marino-Campingplatz eröffnet: mit Ausblick auf Hafen und Brücke. Allerdings liegt er direkt unterhalb des vielbefahrenen Autobahnzubringers. Wer hier übernachten will, darf nicht geräuschempfindlich sein. Trotzdem ist der Platz fast immer ausgebucht und Platzwart Seo Jeong-mu hat alle Hände voll zu tun. (Text: NDR)
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