Rentenreform, Privatisierungen, Steuererhöhungen: Die griechische Regierung muss weiter die Auflagen für neue Hilfsgelder umsetzen. Proteste dagegen legten jüngst das Land lahm. Auch wenn zuletzt die Bilder aus überfüllten Flüchtlingslagern dominierten: Griechenlands finanzielles Überleben hängt nach wie vor vom 86 Milliarden schweren Hilfspaket ab. Und die Geldgeber sind uneins darüber, ob das Land die Bedingungen erfüllt. Premierminister Tsipras setzt seit dem letzten Sommer ein Reformprogramm um, das er eigentlich verhindern wollte. Mit einer hauchdünnen Mehrheit hat er etliche Forderungen im Parlament bereits durchgebracht. Seit Anfang des Jahres hakte es aber vor
allem bei der großen Rentenreform. Die Ankündigung der Maßnahmen hat zu Generalstreiks geführt, die Popularität des Regierungschefs schwindet, die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem Hilfspaket verzögert sich. Die Flüchtlingskrise trifft das Land in diesem Moment besonders hart. Nach der Schließung der Grenzen entlang der Balkanroute sah es so aus, als würde Griechenland zum Auffanglager. Ohne ansatzweise die finanziellen Mittel oder die Logistik dafür zu haben. Und auch jetzt droht die Situation das angeschlagene Land zu überfordern. Bei den großen europäischen Krisen steht Griechenland im Zentrum. Wie lange geht das noch gut? (Text: 3sat)