Folge 467

  • Neue Heimat: Wie verändern Flüchtlinge unser Land?

    Folge 467
    Die Kanzlerin verströmte kürzlich noch Zuversicht: „Wir schaffen das!“ Der Bundespräsident dagegen warnt: „Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten sind endlich.“ Und der Innenminister fordert jetzt von den Flüchtlingen eine „Ankommenskultur“. Tatsächlich bereitet der Flüchtlingsandrang laut dem ARD-Deutschlandtrend einer Mehrheit der Deutschen mittlerweile Angst: Werden Wohnungen knapp? Steigen die Arbeitslosenzahlen? Akzeptiert die Mehrheit der vielen Neuankömmlinge Werte wie Gleichberechtigung und Toleranz?
    Heinz Buschkowsky
    Der langjährige Bürgermeister von Neukölln plädiert dafür, den Zustrom der Flüchtlinge zu begrenzen: „Wir können nicht jedes Jahr eine Million Flüchtlinge verkraften.“ Dazu gehöre die rasche Rückführung der Asylbewerber ohne Bleibeperspektive. „Wenn wir Integration ernst nehmen, müssen wir uns auf diejenigen konzentrieren, die eine Perspektive haben“, sagt der SPD-Politiker. „Die Zeit der La-Ola-Wellen der Willkommenskultur ist vorbei. Der graue Alltag der Integration wird kommen. Das heißt Sprache, Wohnung und dann einen Job – und dazu gehört auch eine Grundqualifikation, die ganz viele Flüchtlinge nicht mitbringen“, beklagt Heinz Buschkowsky.
    Renate Künast
    Die frühere Bundesvorsitzende der Grünen fordert, dass Deutschland im Zuge der Flüchtlingsintegration seine „Identität weiterentwickelt“. Zwar werde Deutschland sich dadurch ein Stück verändern, aber diese Anstrengung werde sich lohnen, so Künast. Die frühere Bundesministerin mahnt, „nicht die Fehler, die wir damals mit den Gastarbeitern gemacht haben, zu wiederholen“.
    Jakob Augstein
    „Jeder Mensch ist integrierbar unter den richtigen Umständen. Doch für diese Umstände sind wir verantwortlich, nicht der Flüchtling“, sagt der „Freitag“-Herausgeber. Jakob Augstein ist überzeugt: „Wer sich zurücklehnt und denkt, meine Heimat bleibt
    wie sie ist, der hat nicht verstanden: Die Flüchtlingsproblematik ist eine nationale Aufgabe, die uns alle angeht.“ Die Identität Deutschlands werde sich verändern, glaubt der „Spiegel“-Kolumnist. „Daher brauchen wir eine Leitkultur für beide Seiten, für In- und Ausländer.“
    Tania Kambouri
    Vor zwei Jahren wurde die griechischstämmige Polizistin mit einem wütenden Leserbrief bundesweit bekannt, in dem sie über ihre Erfahrungen mit aggressiven Einwanderern berichtete. Tania Kambouri bekam Unterstützung von Kollegen in ganz Deutschland. Gebessert habe sich nichts, stellt sie ernüchtert fest: „Wir Polizisten erleben bei Einsätzen immer häufiger Pöbeleien, Beleidigungen und kriminelles Verhalten. Wir werden weder als Staatsmacht noch als Menschen respektiert.“ Sie fürchtet, mit der steigenden Zahl an Flüchtlingen eine Verschärfung der Lage.
    Marie-Luise Balk-Egger
    „Menschen in Not zu helfen ist eine Sache. Dies völlig unkontrolliert zu tun, ist naiv und nicht dienlich für die gesamte Stadtgemeinschaft“, kritisiert die pensionierte Pädagogin die aktuelle Flüchtlingspolitik. Die Sprecherin einer Bürgerinitiative im baden-württembergischen Weinheim fordert deshalb „Nächstenliebe sowohl für Flüchtlinge als auch für unsere Bürger“. Man fühle sich von der Politik überrollt und gerade die Sorgen älterer Menschen würden nicht ernst genommen, fürchtet Marie-Luise Balk-Egger.
    Richard Arnold
    „Die Begegnungen mit den Flüchtlingen werden die Sichtweisen von uns Deutschen verändern“, glaubt der Unionspolitiker. Er ist sich sicher: „Zum einen besinnen wir uns wieder auf unsere eigenen Werte wie Verlässlichkeit, zum anderen lernen wir von den Kulturen der Flüchtlinge.“ Der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd setzt sich persönlich dafür ein, dass die Asylbewerber Teil der Stadtgemeinschaft werden. Vom ersten Tag ihrer Ankunft an organisiert Richard Arnold Sprachkurse, bindet sie in ehrenamtliche Mitarbeit ein und bittet seine Mitbürger um Wohnraum. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.10.2015Das Erste

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Sa 10.10.2015
23:25–00:40
23:25–
Do 08.10.2015
02:40–03:53
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Mi 07.10.2015
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Di 06.10.2015
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