2008/2009, Folge 219–238

  • Folge 219
    Klaus Kocks Der frühere VW-Manager glaubt nicht, dass sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert haben. „Karrieren sind soziale Auswahlprozesse, bei denen es nun mal Verlierer und Gewinner gibt“, sagt Klaus Kocks, heute PR-Unternehmer. Das müsse man akzeptieren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.01.2009 Das Erste
  • Folge 220
    Keine Reform ist so umstritten wie Hartz IV: Treibt sie Millionen Menschen in die Armut oder sind Hartz IV-Empfänger Sozialschmarotzer? Jetzt hat das Bundessozialgericht entschieden: Der Regelsatz für Kinder ist verfassungswidrig. Sandra Maischberger spricht mit Betroffenen, u.a. einer neunköpfigen Familie, die von Hartz-IV leben muss, mit Kritikern und Verteidigern der Reform. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.02.2009 Das Erste
  • Folge 221
    Gabriele Schulz und Simone Lau Es ist eine der ungewöhnlichsten Geschichten dieser Tage: Zwölf Jahre lang war Gabriele Schulze verschwunden. Zwölf Jahre lang wanderte die Laborantin aus Brandenburg unerkannt durch Europa, immer allein, ohne Kontakt zu ihrer Familie. Jede Nacht schläft sie unter freiem Himmel. Zuletzt lebte die „Waldfrau“ („Stern“) in der Schweiz in einem Erdloch. Gemeinsam mit ihrer Schwester Simone Lau gibt sie ihr erstes Interview im deutschen Fernsehen. Walter Thrun Seit über fünf Jahren lebt Walter Thrun auf der Straße.
    Nach dem Studium schlug sich der Geisteswissenschaftler mit Gelegenheitsjobs in Berlin durch. „Auf geregelte Arbeit hatte ich nie Lust“, sagt der zweifache Vaters, der später als Landarbeiter durch Deutschland und Frankreich zog. „Ich habe diese verlogene Konsumgesellschaft irgendwann nicht mehr ausgehalten“, so der 56-Jährige, der seine Tage heute vor einem Berliner Supermarkt verbringt und bettelt. Günter Laser Alkohol ließ den KFZ-Mechaniker abstürzen. Fünf Jahre lang lebte Günter Laser obdachlos auf der Domplatte in Köln, von Ordnungskräften drangsaliert, von Jugendlichen übel attackiert.
    Mehrfach landete er im Gefängnis. Auf kuriose Weise fand er den Weg zurück ins bürgerliche Leben. Heute arbeitet Günter Laser als Altenpfleger. Thomas Sonnenburg Der Streetworker Thomas Sonnenburg kümmert sich um Jugendliche, die auf der Straße leben. „Die gehen in der Regel nicht freiwillig in die Obdachlosigkeit“, sagt der 45-Jährige, dessen RTL-Fernsehserie „Die Ausreißer – der Weg zurück“ zu einem großen Überraschungserfolg wurde.
    Meist sei ein Grund die Unfähigkeit der Eltern und Kinder miteinander zu kommunizieren, sagt Sonnenburg. Peter Aug Der Kölner ist als 16-Jähriger von seinem Zuhause ausgerissen. Seitdem lebt der Punk auf den Straßen Deutschlands, wo er sich den Spitznamen „Ratte“ gab. Peter Auge gehört zu den geschätzt 20.000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in der Bundesrepublik obdachlos leben. Jetzt möchte der 21-Jährige zurück in ein geregeltes Leben. Thomas Sonnenburg versucht ihm dabei zu helfen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.02.2009 Das Erste
  • Folge 222
    Frank-Walter Steinmeier, 53 Er ist Außenminister, Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat. Trotzdem gilt Frank-Walter Steinmeier als der große Unbekannte der deutschen Politik. „Ich habe im Laufe meiner Karriere Politik gelernt“, sagt der 53-Jährige, der eine Universitätslaufbahn als Jurist aufgab, um Referent in der niedersächsischen Staatskanzlei unter dem damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder zu werden. Dieser machte ihn 1999 zu seinem Kanzleramtschef. 2005 übernahm Steinmeier in der Großen Koalition das Außenministerium. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.02.2009 Das Erste
  • Folge 223
    Karnevalswoche bei den Spät-Talkern in der ARD! Nach dem Comedy-Gipfel bei „Beckmann“ am Rosenmontag spricht Sandra Maischberger am Veilchendienstag mit Stars der deutschen Comedy- und Kabarettszene über ein Land im Ausnahmenzustand. Der Karneval geht, die Wirtschafts- und Finanzkrise kommt. Was gibt’s da noch zu lachen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.02.2009 Das Erste
  • Folge 224
    Petra Gerster „Eltern sollen ihre Kinder konsequent erziehen und ihnen auch Grenzen aufzeigen“, sagt die ZDF-Moderatorin. Von zu harten Strafen hält die zweifache Mutter aber wenig. ?Ich erinnere mich noch gut an die Angst, mit der wir früher in die Schule gegangen sind. Damals gab es noch die Prügelstrafe“, so Gerster. Die Bestseller-Autorin (u.a. „Der Erziehungsnotstand“) kritisiert, dass viele Eltern ihre Kinder heute nicht mehr erziehen können oder auch wollen. Michael Winterhoff „Wir bekommen eine Gesellschaft mit immer mehr jungen Heranwachsenden, die nicht lebenstüchtig sind“, warnt der Kinder- und Jugendpsychiater, der mit seinen beiden Bestsellern „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ und „Tyrannen müssen nicht sein“ seit Monaten Furore macht.
    „Kinder sind keine Partner“, sagt Michael Winterhoff. Es sei falsch, mit Kindern jede Anweisung zu diskutieren als seien sie Erwachsene. Bernhard Bueb Der frühere Leiter des Internats Salem hat mit seinem Plädoyer für eine strenge Erziehung eine große Diskussion in Deutschland ausgelöst. In seinem Bestseller „Lob der Disziplin“ fordert Bernhard Bueb eine Rückbesinnung auf konservative Werte in der Erziehung.
    Ordnung, Gehorsam und Selbstüberwindung seien wichtige Stützen für Kinder und Jugendliche, glaubt der streitbare Pädagoge. Anna Wintzer „Man kann Kinder nicht erziehen. Ich will das auch nicht“, sagt Anna Wintzer, die 1967 einen der ersten Kinderläden in Deutschland gründete. Bis heute glaubt sie an das Ideal einer anti-autoritären Erziehung. „Kinder zu bestrafen – das nutzt gar nichts. Wir würden nie sagen: Du bist böse und musst Strafe kriegen“, sagt die 75-Jährige, die bis heute in einem anti-autoritären Kindergarten arbeitet. Ingo Appelt „Eigentlich bin ich der verzweifelte Vater, der ständig nach seiner Rolle sucht“, sagt der Comedian und dreifache Familienvater, der ein Vorbild für seine Kinder sein möchte.
    Forderungen nach Autorität und Disziplin hält Ingo Appelt nicht für durchsetzbar. ?Kinder kann man nicht dressieren. Tatsache ist ja, dass am Ende keiner weiß, wie es mit der Erziehung geht.“ Micha Brumlik Für den Frankfurter Erziehungswissenschaftler entstammen Forderungen nach „mehr Disziplin“ der Autoritätsgläubigkeit und dem Untertanengeist vergangener Zeiten. Micha Brumlik, bekennender „Achtundsechziger“ und Kritiker von Bernhard Buebs Erziehungskonzept, lehnt Strafen ab, weil das Kind gedemütigt werde. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.03.2009 Das Erste
  • Folge 225
    Wolfgang Clement Der frühere Wirtschaftsminister gilt als einer der leidenschaftlichsten Verfechter der rot-grünen Arbeitsmarktreform. Bis heute hält Wolfgang Clement die Agenda 2010 auch in Zeiten der Wirtschaftskrise für den richtigen Weg, um die Arbeitslosigkeit dauerhaft niedrig zu halten. „Die Arbeitslosigkeit ist seit 2005 von fünf Millionen auf unter drei Millionen zurückgegangen. Damals hätte man mich für solche Prognosen beinahe für verrückt erklärt“, sagt Wolfgang Clement, der im November 2008 nach fast 40 Jahren in der SPD seinen Parteiaustritt erklärte.
    Jetzt legt Clement sein politisches Credo als Buch („Klartext“) vor. Günter Wallraff Deutschlands berühmtester Enthüllungsjournalist fordert eine Neubesinnung der Gesellschaft. Die Wirtschaftskrise zeige, dass der „hochgezüchtete Raubtierkapitalismus“ an seine Grenzen gelangt sei, sagt Günter Wallraff, der sich seit Jahrzehnten für gesellschaftliche Verlierer einsetzt. In seinem neuesten Undercover-Projekt lebte der Bestsellerautor („Ganz unten“) seit Dezember als Obdachloser in Heimen und auf der Straße. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.03.2009 Das Erste
  • Folge 226
    „Ich glaube nicht mehr daran, dass der Mensch gut ist.“ Mit dieser Einsicht überraschte Deutschlands erfolgreichster Sachbuchautor in einem Interview zu seinem 85. Geburtstag, den er letzte Woche feierte. „Ich bin alt, ich bin ein Greis. Aber ich fühle mich nicht alt“, sagt Peter Scholl-Latour. Bis heute scheut der Journalist keine Reise in Krisengebiete. Ulrich Wickert Der Ex-Tagesthemenmoderator ist einer der größten Bewunderer von Peter Scholl-Latour, den er seit über 30 Jahren kennt. Ulrich Wickert, der selbst lange Jahre für die ARD aus den USA und Frankreich berichtete, sagt über den Doyen der Auslandsreporter: „Er tut, was nur noch wenige sich trauen: Er sagt, wie es ist.“ Michel Friedman Außenpolitik gehört zu seinen Leidenschaften.
    Michel Friedman, der wie kaum ein anderer TV-Moderator und Publizist polarisiert, ist ein klarer Befürworter militärischen Vorgehens gegen terroristische Bedrohungen. So hält er den internationalen Einsatz von Soldaten in Afghanistan für richtig – im Gegensatz zu Peter Scholl-Latour, mit dem er befreundet ist. Günter Lamprecht Im November 1999 wurden der Schauspieler und seine Lebensgefährtin Claudia Amm von einem 16-jährigen Amokschützen in Bad Reichenhall schwer verletzt. Bis heute leiden beide an den Folgen dieses Anschlags. Wie bei dem Amoklauf von Winnenden war auch in Bad Reichenhall der Vater des Täters Sportschütze und hatte Waffen im Hause, zu denen der Sohn Zugang hatte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.03.2009 Das Erste
  • Folge 227
    Barbara Wohanka Weil sie für den Betrieb ihres Mannes bürgte, erbte die Mutter von zwei Kindern nach dessen Tod fast 500.000 Euro Schulden. Mit den Einnahmen aus ihrem kleinen Übersetzungsbüro begann die Dolmetscherin, die gigantische Schuldenlast abzutragen. Nicht nur das ist Barbara Wohanka mittlerweile gelungen. Ihre Firma beschäftigt heute 100 Angestellte und erwirtschaftet einen Millionenumsatz. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.03.2009 Das Erste
  • Folge 228
    Die älteste Schriftstellerin der Welt, so nennt sie ihr Verlag, schrieb bereits vor über zehn Jahren eine dreibändige Autobiografie. Doch zur Ruhe setzt sich die 101-Jährige bis heute nicht: Ilse Pohl lebt in ihrem Haus und schließt gerade ein Buch über Johann Sebastian Bach ab. Doch das Alter fordert auch Opfer: „Alle meinen immer, es sei wunderbar, so alt zu werden. Aber den Preis, den man bezahlt, sieht niemand.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 31.03.2009 Das Erste
  • Folge 229
    Walter Mixa: Der Augsburger Bischof polarisiert wie wenige andere in der Katholischen Kirche. Der „Eiserne Hirte“ („Süddeutsche Zeitung“) ist ein Freund markanter Worte und mischt sich in politische Debatten ein. Den Ausbau von Krippenplätzen nannte Bischof Mixa „kinderfeindlich und ideologisch verblendet“, Abtreibungen verglich er jüngst mit Massenmord und die Initiative gegen religiöse Symbole in der Schule ist in seinen Augen „eine Gefahr für den religiösen Frieden“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.04.2009 Das Erste
  • Folge 230
    Sabine Naß und Thomas Sittinger: Sie wog 156 Kilo, er 187 Kilo. Ihr Übergewicht hatte Folgen: Gesundheitliche Schäden, Diskriminierung und Alltagsprobleme wie zu schmale Stühle. Nach zahlreichen erfolglosen Diäten und Kuraufenthalten entschlossen sich Sabine Nass und ihr Freund Thomas Sittinger zu einem radikalen Eingriff: einer Magenoperation. Sie hat seit dem Eingriff vor drei Jahren über 80 Kilo verloren, er seit diesem Februar 25 Kilo. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.04.2009 Das Erste
  • Folge 231
    Die Gäste: Manfred und Ingrid Stolpe (Ex-Ministerpräsident und seine Ehefrau) Janine Pietsch (26-jährige Schwimm-Weltmeisterin) Paulina Wilde (Großmutter von Baby Helene) Prof. Dr. Michael Bamberg (Krebsspezialist) Evelyn Heeg (Lehrerin, ließ sich wegen Brustkrebsdisposition Brüste amputieren) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.04.2009 Das Erste
  • Folge 232
    Armin Valet „Verbraucher werden zunehmend getäuscht und bewusst mit Fehlinformationen versorgt. Immer wird vom mündigen Verbraucher gesprochen, aber dafür mangelt es an Informationen“, kritisiert der Hamburger Verbraucherschützer. Hans-Ulrich Grimm Der Bestsellerautor („Die Suppe lügt. Die schöne neue Welt des Essens“) gilt als einer der führenden Nahrungsmittelkritiker in Deutschland. Der Geruchs- und Geschmackssinn der Menschen werde immer stärker durch künstliche Aromastoffe in Lebensmitteln manipuliert. ?Es gibt kaum noch etwas ohne Food-Design“, meint Hans-Ulrich Grimm. Michael Welsch Als Geschäftsführer des „Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde“ vertritt er seit vielen Jahren die Interessen der Nahrungsmittelhersteller.
    Der Jurist warnt vor zu viel Hysterie ums Essen und sagt, dass alle Produkte in den Supermarktregalen sicher sind. Die Sorge um zu viele Zusatzstoffe sei weitgehend unbegründet. Hermann-Josef Tenhagen Immer mehr Bankkunden fühlen sich von den Kreditinstituten schlecht behandelt. Die Finanzberatung ist nicht gut genug, sagt der „Finanztest“-Chefredakteur. ?Wir haben ein Banken- und Versicherungssystem, das seine Leute dafür bezahlt, den Kunden jeden Müll anzudrehen. Finanzprofis sind qua Beruf gierig“, sagt Hermann-Josef Tenhagen. Bernhard Stitz Seit Jahrzehnten bekämpft der Flensburger Polizeibeamte ?die Kaffeefahrtenmafia“, wie er sie nennt.
    ?95 Prozent der Veranstaltungen sind unseriös und illegal“, sagt Bernhard Stitz, der in den 80er Jahren seine Mutter auf eine Kaffeefahrt begleitete, um sie vom Kauf überteuerter Ware abzuhalten. ?Vor allem Rentner müssen dringend gewarnt werden“, so Stitz. Manfred Schütterle Der 66-jährige Pensionär rief die Polizei, als der Veranstalter einer Kaffeefahrt eine Rentnerin unter Druck setzte, ein Gesundheitspaket für 3.000 Euro zu kaufen. Unter dem Vorwand, sich einen Geldgewinn abholen zu können, war Manfred Schütterle im letzten Herbst zur Teilnahme an der Kaffeefahrt verlockt worden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 28.04.2009 Das Erste
  • Folge 233
    Sibylle Herbert Die Medizinjournalistin hat mit ihrem Buch „Diagnose unbezahlbar. Aus der Praxis der Zweiklassenmedizin“ ein Tabu gebrochen. „Vielen Patienten in Deutschland werden heute Therapien und Medikamente wider besseres Wissen vorenthalten. Ärzte können längst nicht mehr allen Patienten das geben, was sie für richtig halten“, sagt Sibylle Herbert, selbst Kassenpatientin. Dr. Marianne Koch Die Ärztin will nicht mehr hinnehmen, dass ihr Berufsstand als „geldgierig abgewatscht“ wird. „Ärzte sind auch Opfer: Sie können mit den heutigen Honorarsätzen weder ihre Praxis halten noch ihre Familie ernähren.
    Den meisten Ärzten geht es um ihre Patienten und um die Möglichkeit, diese auch in schwierigen Zeiten gut und nach den modernsten Standards zu behandeln“, sagt Marianne Koch. Volker Leienbach Der Chef des Verbandes der privaten Krankenkassen sieht keine großen Unterschiede in der Behandlung von Kassenpatienten im Vergleich zu Privatversicherten: „Ich bestreite entschieden, dass gesetzlich Versicherte mit ernsthaften Erkrankungen nicht behandelt werden, weil Privatversicherte vorgezogen werden“, sagt Volker Leienbach.
    Prof. Dr. Karl Lauterbach „Von der Wiege bis zur Bahre herrscht in Deutschland der Zweiklassenstaat. Arme Kassenpatienten bekommen trotz schwerster Krankheit ihr Leben lang keine Experten zu sehen und sterben deshalb fünf bis zehn Jahre früher“, behauptet der SPD-Gesundheitsexperte und ergänzt: „Privat Versicherte hingegen bekommen sogar für die Behandlung eines trivialen Leistenbruches einen Topspezialisten.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.05.2009 Das Erste
  • Folge 234
    Uschi Glas Die Schauspielerin hat kürzlich den Verein „brotZeit e.V.“ gegründet, der sich um Kinder kümmert, die Hunger leiden – nicht in der Dritten Welt, sondern an Münchener Grundschulen. „Als ich erfuhr, dass in München über 3.000 Schüler hungrig in den Unterricht kommen, war mir klar, da muss man etwas tun“, begründet Uschi Glas ihr Engagement. Sahra Wagenknecht Die Europaparlamentarierin der Linkspartei nennt die wachsende Armut in Deutschland „eine Schande für dieses Land“. Sahra Wagenknecht plädiert für eine radikale Umverteilung der Einkommen und Vermögen. „Armut und Reichtum sind zwei Seiten derselben Medaille – und wer nicht bereit ist, den Reichen etwas wegzunehmen, wird auch das Problem der wachsenden Armut nicht lösen können.“ Hugo Müller-Vogg „In Deutschland muss niemand auf der Straße leben und hungern“, sagt der konservative Kolumnist (u.a „Welt am Sonntag“ und „Bild“).
    Die Marktwirtschaft sei immer noch das einzige System, in dem die Menschen in Wohlstand und Freiheit leben könnten. Dazu gehöre auch das Prinzip der Eigenverantwortung. In seinem neuen Buch („Volksrepublik Deutschland“) entwirft der frühere Herausgeber der F.A.Z die Vision einer rot-rot-grünen Bundesregierung. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.05.2009 Das Erste
  • Folge 235
    Ein Land feiert Geburtstag. Im Jahr 1949 wurden zwei deutsche Staaten gegründet, die Bundesrepublik am 24. Mai und wenige Monate später die DDR. Es folgten Jahrzehnte wechselvoller, spannungsreicher und bewegender Geschichte: Wirtschaftswunder, Mauerbau und Kalter Krieg, ideologische Abgrenzung, deutsch-deutsche Dialoge und schließlich die von fast niemandem erwartete Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Für viele Menschen verbesserten sich die Lebensverhältnisse. Nach einer aktuellen Allensbach-Umfrage halten 78 Prozent der Deutschen die Entwicklung der Bundesrepublik für eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte.
    Doch 20 Jahre nach dem Mauerfall sieht sich Deutschland einer globalen Wirtschaftskrise gegenüber. Sind die besten Jahre nun vorbei? Neben anderen Gästen begrüßt Sandra Maischberger die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wie sieht sie die wichtigsten Stationen der letzten 60 Jahre – politisch und persönlich? Guido Knopp Für den „Geschichtslehrer der Nation“ („Süddeutsche Zeitung“) steht fest, dass wir im besten Staat leben, den es in Deutschland je gegeben hat.
    „Wir können froh sein, in einer Demokratie zu leben, die einen nach seiner Fasson leben lässt“, sagt Deutschlands bekanntester Historiker. „Wir feiern jetzt 60 Jahre Schwarz-Rot-Gold und damit auch die gelungene, positive, demokratische Tradition der deutschen Geschichte.“ Gregor Gysi „Die DDR war kein Unrechtsstaat“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag. „Es gab in ihr auch Unrecht“, so Gregor Gysi, aber „die DDR kannte soziale Grundrechte, die es heute nicht gibt“.
    Wolfram Weimer Der Herausgeber des Politikmagazins „Cicero“ ist überzeugt: „Deutschlands beste Jahre sind nicht vorbei. Die Krise ist überhaupt nicht so schlimm, wie alle denken. Und sie hört ja viel schneller wieder auf, als alle denken. Wir haben immer noch das höchste und reichste Wohlstandsniveau in der Geschichte.“ Uwe Steimle Der Dresdener Kabarettist wirft auch einen ironischen Blick auf 60 Jahre Deutschland. „Das Beste an Deutschland sind die Semmeln. Die sind wirklich klasse“, sagt Uwe Steimle. Und sein bewegendstes Ereignis? „Die Geburt meiner Kinder.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.05.2009 Das Erste
  • Folge 236
    Hans-Werner Sinn „Ab Herbst werden wir massive Arbeitsmarktprobleme bekommen. Nächstes Jahr könnte die Arbeitslosigkeit wieder auf ähnliche Werte steigen wie 2005“, warnt Deutschlands bekanntester Wirtschaftswissenschaftler. In seinem aktuellen Buch „Kasino-Kapitalismus“ nennt der Chef des Ifo-Instituts die Gründe für die aktuelle Krise und fordert weitere Reformen des Finanzsystems. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 26.05.2009 Das Erste
  • Folge 237
    Kristiane Backer: Als erste deutsche MTV-Moderatorin wurde sie Anfang der 90er Jahre eine internationale Berühmtheit, traf die Rolling Stones, zierte Titelseiten. ?Doch der Erfolg machte mich nicht glücklich“, sagt Kristiane Backer. Bei einer Reise nach Pakistan eröffnet sich der Hamburgerin die islamische Welt. Sie vertieft sich in die Koran-Lektüre, konvertiert 1995 zum Islam. Über ihre Erfahrungen hat sie jetzt ein Buch geschrieben (?Von MTV nach Mekka“). (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.06.2009 Das Erste
  • Folge 238
    Kirsten und Gisela Stadhouders Die 27-jährige Kirsten Stadhouders ist seit einer Hirnblutung kurz nach der Geburt geistig und körperlich behindert. Gisela Stadhouders und ihr Mann haben sie als Baby adoptiert, obwohl der Arzt ihnen riet, das Kind zurückzugeben, als die Schwere ihrer Behinderung sichtbar wurde. u201eKirsten hat unsere Ehe stabilisiert. Ich bin glücklich, dass sie heute ziemlich selbständig ist, trotz ihrer Behinderungen“, sagt Gisela Stadhouders. Gisela Hermes Die Professorin für Sozialpädagogik erkrankte mit neun Monaten an Kinderlähmung und kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte Behinderter.
    u201eBehindertenheime verletzen die Menschenrechte und sollten geschlossen werden“, sagt Gisela Hermes: u201eBehinderte können nicht bestimmen, wann sie aufstehen, wann sie essen, was sie essen, was sie anziehen möchten, wann sie schlafen möchten – es gibt Heime, da liegen erwachsene 50-jährige Menschen um 20 Uhr im Bett.“ Guildo Horn Der Schlagersänger (u201eGuildo hat euch lieb“) arbeitet seit langem mit Behinderten zusammen, u.a. nach seinem Pädagogikstudium in einem Behindertenzentrum als Musik- und Theatergruppenleiter. u201eVielleicht sind diese Menschen ja gar nicht so behindert wie wir meinen.
    Vielleicht konzentrieren sie sich nur auf das Wesentliche im Leben, das Menschliche nämlich“, sagt Guildo Horn. Anke Koch Mit Ihrer Klage gegen das Land Hessen hat sie Aufsehen erregt. Anke Koch ist die Mutter eines 14-jährigen Jungen mit Down-Syndrom. Als erste in Deutschland will sie das Recht ihres behinderten Kindes auf den Besuch einer normalen Schule vor Gericht durchsetzen. Sieben Jahre lang hat ihr Sohn Philipp an einer Grundschule zusammen mit Nichtbehinderten gelernt. Jetzt verweigerte ihm das Schulamt den Wechsel auf eine Gesamtschule mit gemeinsamem Konzept.
    u201ePhilipp wird in seinem Recht auf Entfaltung diskriminiert“, sagt Anke Koch. Alfred Marmann Der Geschäftsführer der u201eFörder- und Wohnstätten GmbH“ verteidigt Behinderten-Heime gegen die Kritik der Aussonderung: u201eUnsere Gesellschaft ist noch lange nicht so weit, dass sie vor allem geistig Behinderte voll und ganz integrieren könnte.“ Eine Unterbringung in Heimen und Sonderschulen sei nach wie vor sinnvoll, um den individuellen Problemen der Behinderten gerecht zu werden. u201eBehinderte Menschen einfach in die Nachbarschaft zu spülen – das überfordert die Behinderten und die Gesellschaft“, sagt Alfred Marmann. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.06.2009 Das Erste

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