Zum 60. Geburtstag von Franz Beckenbauer am 11. September zeigt Das Erste eine aktualisierte Fassung der vor zwei Jahren ausgestrahlten „Legenden“-Folge über Franz Beckenbauer. Sein Spitzname „der Kaiser“ sagt alles über die Wertschätzung, aber auch das Selbstbildnis der deutschen Fußballikone. Seine Erfolge sind wohl kaum wiederholbar: Deutscher Meister, Europameister als Spieler, Europäischer Pokalsieger und Weltmeister als Spieler und Teamchef. Was er anpackt, scheint sich zu Gold zu verwandeln, sei es als Präsident des FC Bayern München oder als Chef des Organisationskomitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Als er 1964 begann, war Fußball noch Freizeitspaß und roch nach Arbeit und Sauerkraut. Sein Spitzname „Kaiser“ sagt alles über seinen Stellenwert, aber auch über sein Selbstbild. Aus dem Straßenfußballer im Münchener Arbeiterviertel Giesing, wo der Sohn eines Postbeamten 1945 geboren wurde, wurde ein Ästhet, der schon mit 18 Jahren die Experten verzaubert: Wo andere schwitzen, schlägt er ohne sichtbare Anstrengung elegante Haken und geniale Pässe. Legendär sein Einsatz im WM-Halbfinale 1970, als er trotz einer gebrochenen Schulter spielt. Doch die Nation kann der Perfektionist nicht fesseln: „Ich war ja nie einer, nach dem sie geschrieen haben. Mich haben sie immer für arrogant gehalten.“ Mit seinem Manager Robert Schwan erkennt er als Erster, wie viel Geld im Fußball zu verdienen ist. Beckenbauer beerdigt
Herbergers „Elf-Freunde“-Mythos – für ihn stehen elf Geschäftsfreunde auf dem Platz. Kurz vor dem Finale 1974 droht er dem DFB mit Streik, wenn die Prämien nicht kräftig erhöht werden. „Gute Freunde kann niemand trennen“, sang Beckenbauer 1966 auf Schallplatte. Doch in der Mannschaft kracht es, da viele mit Beckenbauers Hackordnung nicht zurechtkommen. In den 70er Jahren reicht ihm der Fußball nicht mehr. Er übernimmt die Hauptrolle in dem Spielfilm „Libero“, der die Sinnkrise eines Profifußballers schildert. Doch vernichtende Kritiken beenden die zweite Karriere wieder. 1977 erleidet sein Leben einen Knick, als sein Vater stirbt und seine Ehe in die Brüche geht. Mit dem Gang zu Cosmos New York beginnt 1977 ein neuer Lebensabschnitt für ihn, endlich ohne ständige Beobachtung und mit einem, zu dem selbst er aufsehen kann: Pelé. 1982 kehrt er zurück, wird Meister mit dem HSV und 1984 DFB-Teamchef – derErste ohne Trainerlizenz. Er formt eine Mannschaft von Talenten zu Champions. 1990 wird die Bundesrepublik Weltmeister, 1994 führt er seinen alten Verein, den FC Bayern, als Trainer zum Meistertitel und 1996 zum UEFA-Cup-Gewinn. Auch sein Privatleben sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Drei Ehen bzw. Partnerschaften sind zerbrochen – böse war ihm jedoch keine seiner Frauen hinterher, da er die Scheidungen äußerst großzügig abfederte. „Trennungen sind immer schmerzhaft“, meint Beckenbauer. „Bisher habe ich es geschafft, dass sie trotz aller Verletzungen fair und anständig über die Bühne gegangen sind.“
Deutsche TV-PremiereMo. 03.11.2003Das Erste
aktualisierte Fassung 2005
Sendetermine
Mo. 03.11.2003 NEU
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