Staffel 5, Folge 1–4

Staffel 5 von „Lebensmittel-Check mit Tim Mälzer“ startete am 29.08.2016 in Das Erste.
  • Staffel 5, Folge 1 (45 Min.)
    Nichts trinken die Deutschen lieber als Wasser. Im vergangenen Jahr konsumierte jeder Bundesbürger im Durchschnitt 143 Liter Mineralwasser. Dies ist Anlass für Tim Mälzer zu fragen, wie gut unser Wasser ist. Im Lebensmittel-Check begibt er sich deutschlandweit auf Spurensuche. Im bayerischen Getränkemarkt hat er 200 Wassersorten zur Auswahl und stellt fest: Flaschenwasser ist ein riesiger Markt. Der Kunde zahlt hier nicht nur für das Wasser, sondern vor allem auch für das Flaschendesign und die Transportkosten.
    Bei seinem Besuch bei einem niedersächsischen Brunnenbetrieb erfährt er, wie Regenwasser in hunderten von Jahren seinen Weg durch Gestein und Ton findet und schließlich zu Mineralwasser wird. Leitungswasser dagegen ist 65 mal billiger. Bei den Münchner Stadtwerken erklärt Reiner List, dass Wasser aus dem Hahn das am stärksten kontrollierte Lebensmittel Deutschlands ist. Allein in München werden jährlich 15.000 Wasserproben analysiert und zusätzlich von hochsensiblen Saiblingen getestet. Weiter geht die Reise zur Stiftung Warentest nach Berlin.
    Hersteller von Filtern versprechen, Wasser weich zu machen. Doch im Test zeigt sich, die Filter bringen kaum was. Und schließlich der Geschmack. Der Berliner Wassersommelier Arno Steguweit und Koch Tim Mälzer verkosten verschiedene Wasser. Kann der Sommelier den Unterschied zwischen Discount-, Marken- und Gourmet-Wasser schmecken? Zumindest, das stellt sich im Gespräch mit dem Vertreter einer bekannten Mineralwassermarke heraus, befindet sich in den Flaschen einer Marke immer das gleiche Wasser, egal ob in einer schick gestalteten Gourmetflasche oder in einer schlichten günstigeren Verpackung.
    Verbraucherschützerin Daniela Krehl erklärt Tim Mälzer den Unterschied zwischen Flaschen- und Leitungswasser und entzaubert den Flair vom italienischen Import-Wasser. Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe zeigt Tim Mälzer, wie sich Kampfpreise doch auf die Qualität von Wasser auswirken und welche Flaschen ökologisch sinnvoll sind. Im Bad Nauheimer Institut für Sporternährung erfährt Tim Mälzer am eigenen Leibe – bei Sauna und Denksport – dass sich Dehydrierung direkt auf die geistige Leitungsfähigkeit auswirkt.
    Schließlich besucht er noch den Mainzer Hygiene-Wissenschaftler Wolfgang Kohnen, der in Sodasprudelflaschen Fäkalbakterien entdeckt hat. Sein persönliches Engagement widmet Tim Mälzer einer Initiative: das Netzwerk „Viva con agua“ verkauft Mineralwasser und spendet 60 Prozent aus dem Gewinn an weltweite Brunnenprojekte mit dem Ziel, dass jeder Mensch Zugang zu sauberem Trinkwasser erhält. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.09.2016Das Erste
    deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 29.08.2016 angekündigt
  • Staffel 5, Folge 2 (45 Min.)
    Unser Zuckerverbrauch ist enorm. Im Jahr 1900 aßen wir Deutschen durchschnittlich zwölf Kilo Zucker im Jahr, heute sind es mehr als 31 Kilogramm. Das entspricht einer Tagesportion von 88 Gramm oder 22 Teelöffeln Zucker. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt deutlich weniger: 25 Gramm am Tag. Tim Mälzer will herausfinden, in welchen Lebensmitteln sich diese enorme Zuckermenge versteckt. Er macht den Test: Drei Mahlzeiten mit Getränk über den Tag verteilt, keine Süßigkeiten, kein Nachtisch. Wie viel Zucker nimmt er wohl auf? Es sind 160 Gramm Zucker, versteckt im Essen und in Getränken.
    Wie kann das sein? Im Supermarkt verschafft er sich einen Überblick, gemeinsam mit Gudrun Köster von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein stellt er fest: Mit den 31 Kilo Zucker, die wir statistisch pro Jahr essen, ist nur der gewöhnliche Haushaltszucker erfasst. Noch etwa die doppelte Menge essen wir an anderen Zuckerarten, die sich hinter unterschiedlichsten Namen verstecken. Es gibt mehr als 70 verschiedene Bezeichnungen für Zuckerarten.
    Saccharose, Maltose, Laktose, Fruktose, Dextrose, Maltodextrine, Glucose sind einige. Tim Mälzer will wissen: Warum zieht uns die Geschmacksrichtung süß so unwiderstehlich an? Im Helmholtz Zentrum München trifft er Professor Matthias Tschöp, einen der weltweit führenden Diabetes-Forscher. Seit Jahren untersuchen er und seine Mitarbeiter die Auswirkungen von Zucker auf unseren Organismus. Tschöp: „Das war in der Steinzeit so, dass wir Gutes, Sicheres, Nahrhaftes finden mussten in unserer Umgebung und da leiten uns unsere Geschmacksrezeptoren.
    Wenn etwas bitter schmeckt oder sauer schmeckt dann ist das meistens ein schlechtes Zeichen. Wenn etwas süß schmeckt, dann sagen uns unsere Rezeptoren: Diese Nahrung ist gut, die gibt uns Energie. Außerdem wirkt Zucker in Gehirnbereichen, in denen Abhängigkeiten ausgelöst werden. Es gibt also eine gewisse Abhängigkeit.“ Besonders Kinder essen oft über Jahre hinweg zu viele Süßigkeiten. Laut Statistik geben sechs- bis 13-Jährige rund zwei Drittel ihres Taschengeldes für Süßes aus.
    Warum ist für Kinder naschen so verlockend? Das erforscht Dr. Thomas Ellrott vom Institut für Ernährungspsychologie in Göttingen. Ist es nur der süße Geschmack oder verleitet noch etwas anderes die Kinder dazu, Süßes zu essen? In einem Versuch demonstriert der Psychologe, dass Kinder durch Comicfiguren auf den Verpackungen angelockt werden. Ein Trick, den die Industrie nur zu gern nutzt, obwohl fast alle Hersteller sich 2007 freiwillig dazu verpflichtet haben, keine Werbung für ungesunde Lebensmittel an Kinder unter zwölf zu richten.
    Nur – es hält sich kaum einer daran. Tim Mälzer ergründet des weiteren, wie sich der hohe Zuckerkonsum auf unseren Körper auswirkt. Gibt es „gesünderen“ Zucker? Wie verhält es sich mit Zuckeralternativen? Experte Prof. Andreas Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam gibt Antworten. Die größte Überraschung: Der immer als der gesündere Zucker angepriesene Fruchtzucker ist sehr schädlich. Pfeiffer: „Tatsächlich ist es aber so, dass wir Fruktose nicht direkt im Stoffwechsel verarbeiten.
    Der muss über die Leber verarbeitet werden, die ihn in Fett umwandelt. So trägt die Fruktose sehr zur Fettleber bei und ist von daher eigentlich ein ungünstiger Zucker.“ Wie soll man also mit Zucker umgehen? Hilft ein Süßigkeiten-Verbot bei Kindern? Ein weiterer Versuch des Ernährungspsychologen Thomas Ellrott zeigt, dass ein Verbot Süßigkeiten für Kinder nur noch reizvoller macht. Besser ist es, eine bestimmte Menge an Süßem pro Tag zu verteilen und selbst ein Vorbild für gesunde Ernährung zu sein. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.08.2016Das Erste
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 05.09.2016 angekündigt
  • Staffel 5, Folge 3 (45 Min.)
    Für berufstätige Elternpaare, Singles oder Senioren sind sie längst Teil des Alltags: Fertiggerichte. Sie lassen sich schnell zubereiten, halten lange, und das nicht nur im Kühlschrank. Sie sind vermeintlich billig, und einmal Ravioli aus der Dose gegessen, weiß man wie es beim nächstenmal schmeckt. Eine verlässliche Sache also. Laut Umfragen greift jeder zweite Deutsche 1 – 2 mal pro Woche zu Fertiggerichten. 2015 verspeisten wir alleine 319.000 Tonnen Tierkühlpizza! Die Fertiggerichte-Branche ist höchst lukrativ: 2015 machten Hersteller in Deutschland den satten Umsatz von 3,415 Milliarden Euro. Ein gutes Drittel mehr als fünf Jahre zuvor (2010: 2,563 Milliarden Euro) und fünfmal mehr als 1990. Warum greifen wir so oft zu Fertiggerichten? Kommen Fertiggerichte geschmacklich an Selbstgekochtes heran? Welche Inhaltsstoffe finden sich in Fertiggerichten und warum? Sind die Mahlzeiten ihr Geld wert? Tim Mälzer begibt sich auf auf Spurensuche.
    Er will checken, ob fertig auch gut oder nur schnell bedeutet. Fertiggerichte scheinen sich den Verbraucherwünschen nach gesunden Zutaten angepasst zu haben – die Etiketten sind voll mit „Frei von Geschmacksverstärkern“, „Frei von Zusatzstoffen“, „Wie nach Omas Rezept gekocht“. Stimmt das? Bei seiner Reise durch die Küchen der Industrie erklärt der Fernsehkoch, worauf Verbraucher achten sollten. Er vergleicht Bio und konventionell und macht den großen Geschmackstest. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.11.2016Das Erste
  • Staffel 5, Folge 4 (45 Min.)
    Unsere Lust am Essen – wodurch wird sie bestimmt? Wann werden die Grundlagen für unseren Geschmack gelegt? Was verführt uns und wer? Sind wir ferngesteuert beim Einkauf, weil Marketingexperten wissen, was uns geprägt hat und was wir lieben? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Appetit und Hunger? Warum läuft uns bei manchen Gerichten das Wasser im Munde zusammen, bei anderen dreht sich fast der Magen um? Wie wird unser Lieblingsessen geprägt? Was leitet uns am stärksten: Geschmack? Aussehen? Geruch? Tim Mälzer begibt sich auf eine „Geschmacksreise“! Er will herausfinden, ob wir unser Essverhalten überhaupt selbst in der Hand haben.
    Dabei gewinnt er viele verblüffende Erkenntnisse: Geschmack wird schon geprägt, bevor wir überhaupt das Licht der Welt erblicken! Forscher konnten nachweisen, dass sich durch das Essverhalten der Mutter geschmackliche Vorlieben auf das Ungeborene übertragen. Für unser Geschmacksempfinden kann die Farbe oder die Aufmachung eines Lebensmittels entscheidender sein, als das, was auf unserer Zunge passiert. Licht, Düfte, Verpackung, unsere Erwartungen\- Geschmack ist ein hochkomplexer Vorgang, der durch vielerlei Faktoren manipuliert werden kann.
    Tim Mälzers Fazit: Unser Geschmack ist extrem manipulierbar. Also nicht nur, dass wir schon vor der Geburt in eine bestimmte Richtung gelenkt werden, sondern auch unsere Sinne bestimmen, was wir essen. Das macht sich die Industrie extrem zunutze, indem sie uns „verführt“, bestimmte Sachen zu kaufen. Aber man kann gegensteuern. Das Gehirn einschalten beim Einkauf und sich ansonsten einfach mal hinsetzen und mit geschlossenen Augen „bewusst“ schmecken. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.11.2016Das Erste

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