1767 Folgen erfasst, Seite 34

  • Deutsche TV-Premiere Mi. 13.04.1994 S3
    von Bodo Knifka und Man Mohan Bhattrai
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 20.04.1994 S3
    von Bodo Knifka und Man Mohan Bhattrai
  • „Der König von Tonga kommt aus Buxtehude“, so heißt es. Glaubt man Gerüchten und Überlieferungen, dann hat das Oberhaupt der Südseeinsel seine familiären Wurzeln in Niedersachsen und stammt von einem Seemann ab, der sich im 19. Jahrhundert in Polynesien niederließ. Bewiesen ist das jedoch nicht. Tatsache ist allerdings, dass im Laufe der Jahrhunderte eine Reihe von Deutschen in die Südsee kamen. Sie gründeten auf Tonga Handelsposten, Geschäfte und Familien. Spuren davon sind noch heute dort zu finden. Da sind zum Beispiel die Blumenfelds. Deren Urahn kam im 19. Jahrhundert aus Hamburg auf die abgelegene Insel.
    Der Hanseat hatte einen Sinn für das Geldverdienen, brachte seinen Familienmitgliedern das ordentliche Münzenzählen und das Bügeln von Geldscheinen bei und galt als strenger Patriarch. Seine Nachkommen sind sich bis heute sicher, dass sie nur durch die harte deutsche Erziehung alle gute Geschäftsleute geworden sind. So ähnlich sieht das auch Finnau Walter. Er schaut alles andere als „typisch deutsch“ aus und spricht kein Wort Deutsch. Trotzdem ist er stolz darauf, dass seine Vorfahren aus Europa kommen. Walter ist eine Art Hafenmeister, Flugplatzchef, Hotelier und Bäcker in einer Person – auf einem winzigen Außenposten des Tongaarchipels.
    Tonga ist eines der schönsten, unbekanntesten und ungewöhnlichsten Königreiche der Welt. Der idyllische Archipel, östlich von Neuseeland, wird von rund 100.000 Insulanern bewohnt. Sie sind vor allem eines: entspannt. Die Tonganer preisen ihren „Tongan Lifestyle“ als äußerst „relaxed“, was sich nicht immer mit den „deutschen Tugenden“ vereinbaren lässt. Zurzeit wächst Unmut im Königreich: Manche machen den autoritären Führungsstil des Königs und seine angebliche Vetternwirtschaft für die Armut auf der Insel verantwortlich. (Text: BR Fernsehen)
  • Radjasthan ist Indiens farbigster Bundesstaat, Herzland der Rajputen, der stolzen „Königssöhne“. Ihre Maharadjas regierten mehr als 1.000 Jahre lang. Ihre Geschichte, ihre Macht, ihr Reichtum faszinieren bis heute. Die mächtigen Burgen und prächtigen Herrensitze der Rajputenkönige und -fürsten sind Attraktionen des internationalen Tourismus. Doch Radjasthan ist nicht nur das Land der Radjas und Maharadjas. Eine für den Europäer kaum zu überblickende Zahl von Völkern und Kasten bevölkert die Wüstenregionen im Norden des Staates. Ihre bunten Saris, ihre Feste, ihre Lieder und Geschichten, ihr immer noch fast mittelalterlicher Lebensstil – auch in Indien ist Vergleichbares kaum zu finden. Eine Rajputen-Hochzeit auf Burg Mandawa steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms, doch er zeigt mehr: das Volk der Raijka etwa – Kamelhirten seit Jahrhunderten oder das der Bhopa-Bänkelsänger, die die Heldengeschichten der kriegerischen Maharadjas seit Jahrhunderten auf Jahrmärkten erzählen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.04.2002 Südwest Fernsehen
    von Horst Cramer
  • Deutsche TV-Premiere Mo. 02.04.1990 S3
    von Edy Klein und Karl Schüttler
  • Lautes Kinderlachen hallt von jedem Platz, auf dem César Romoleroux mit seiner Kirmes Station macht. Zu seinem fahrbaren Vergnügungspark gehören unter anderem ein Riesenrad, ein Autoscooter und mehrere Kinderkarussells. Seit zehn Jahren reist er mit seinen Fahrgeschäften quer durch die kolumbianischen Anden, eine Gegend, die bis vor kurzem noch Bürgerkriegsgebiet war. (Text: WDR)
  • Bombi Cordoba, ein 17-jähriger Junge aus den Slums von Medellín, unternimmt eine Traumreise in die weitgehend unbekannte Urwald-Region Kolumbiens, den Chocó. Bombis Vorfahren sind Sklaven, die vor etwa 500 Jahren dorthin gebracht wurden. Als Sklaven, die für Spanien nach Gold suchen sollten. Bombi ist Musiker und sucht in Chocó nach seinen Wurzeln und denen seiner Musik – mit dem naiven Blick eines jungen Erwachsenen, der das erste Mal den Ozean, den Urwald und die Traditionen seines Volkes entdeckt. Seine Gastgeberin und Führerin durch diese Gegend ist Josefina Klinger, eine Tourismusmanagerin. Hier gibt es viel unberührte Natur und Traumstrände, aber auch die Drogenmafia.
    Die Region leidet unter Vertreibung und Landflucht. Josefina will mit dem Tourismus den Chocó aus den Fängen der Mafia befreien. Bombi hat dafür einen anderen Weg: die Musik. Auch in den Slums von Medellín tobt der Mafiakrieg und die Musik ist das Wunder, das Jugendliche wie Bombi von der Gewalt befreit. Die Geschichte von Bombi und Josefina erzählt von Sklaven, Gold und Drogen. Eine Geschichte, für die Europäer den Nährboden geschaffen haben. Es ist eine imposante Landschaft, wo der Urwald bis zum Ozean reicht und die Kieselsteine, die der Pazifik an die schwarzen Strände spült, tausend Farben haben. (Text: ARD-alpha)
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 04.02.1984 S3
    von Anna Soehring
  • Was ist „korsisch“? Dieser Frage geht der Filmemacher Sven Rechnach und trifft auf eine alte, aber höchst lebendige Kultur – und auf Menschen, die stolz für diese Kultur eintreten und um ihre Anerkennung ringen. Entstanden ist ein Film über die ungebändigte Schönheit einer Insel im Mittelmeer. Kalliste, die „Schönste“, haben einst griechische Seefahrer Korsika genannt. Napoleon beteuerte, seine Heimat allein am Duft zu erkennen. Und jedes Jahr schwören drei Millionen Touristen, im nächsten Jahr wiederzukommen. Aber was, wenn man die Insel nicht mehr verlassen darf? Für Patrizia Gattaceca, Sängerin, Korsin von Geburt und aus Überzeugung, ist sie zum Gefängnis geworden.
    Weil sie einen gesuchten Mordverdächtigen bei sich versteckt hatte, darf sie Korsika nicht verlassen, bevor das Gerichtsverfahren gegen sie beendet ist. Fast immer in ihrer 6.000 Jahre langen Besiedlungsgeschichte wurde Korsika von außen, von fremden Mächten beherrscht. Und schon immer gab es Widerstand dagegen – bis heute. Die Menschen treten stolz für diese Kultur ein und ringen um ihre Anerkennung – oder leben sie einfach, ob sie nun bis tief in die Nacht den traditionellen Hirtengesang, die Paghjella, praktizieren Wildschweine jagen, Bier aus Kastanien brauen oder einem Weltkonzern wie Coca Cola ein Schnippchen schlagen. „Wir fühlen uns zuerst und vor allem als Korsen,“ sagt Patrizia Gattaceca. (Text: BR Fernsehen)
  • Carlos Barría ist Kapitän und Eigner eines kleinen Fischerbootes, mit dem er jedes Jahr mitten im antarktischen Winter den schützenden Hafen verlässt und wochenlang auf Krabbenfang geht. Es ist Centolla-Saison. Die großen Königskrabben sind die Haupteinnahmequelle der Fischer von Feuerland. Die Tiere können bis zu acht Kilogramm schwer werden und einen Durchmesser von mehr als einem Meter erreichen. Die Besatzung des kleinen Bootes hat mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Schneestürme und hohe Wellen machen den Fang oft unmöglich. Nicht selten finden die Männer zudem leere Krabbenfallen vor.
    Denn die Großen Seespinnen werden immer seltener. „360° Geo Reportage“ begleitet die chilenischen Fischer bei der Centolla-Jagd und taucht dabei in die faszinierende Unterwasserwelt von Kap Hoorn ein. Das Kamerateam erhält Einblick in das geheime Reich der Krustentiere am nächtlichen Meeresboden. Riesige Kelpwälder bieten den Tieren dort unten Schutz und Nahrung. Doch so reich das Unterwasserleben an der Südspitze Südamerikas auch ist, an Land herrschen lebensfeindliche Bedingungen. Trotz der heftigen Stürme und der Eiseskälte besiedelte der Volksstamm der Yagan als Seenomaden über 9.000 Jahre lang diese raue Inselwelt.
    Ihre Kultur gilt heute als fast ausgelöscht. Die letzten Nachfahren wohnen in Ukika, dem Heimatdorf des Fischers Carlos Barría, auf der zu Chile gehörenden Insel Navarino am Beagle-Kanal. Carlos’ fast 80-jährige Nachbarin Cristina Calderón gilt als die letzte lebende Yagan, die noch die Ursprache ihres Volkes beherrscht. Ihrer kleinen Enkelin erzählt sie die alten Legenden und lehrt sie so ganz nebenbei die Yagan-Wörter und Begriffe. (Text: arte)
  • Die Roten Landkrabben sind ausgesprochen friedlich und eine Rarität. Sie sind nur auf der Weihnachtsinsel im Indischen Ozean zu Hause, dort allerdings in Massen. Sechs von ihnen versucht der britische Forscher Steve Morris einen Monat lang im Auge zu behalten, indem er ihnen Sender auf den Panzer montiert. Er will untersuchen, wie die Krabben ihren Weg vom Regenwald an die Küste finden, wo sie sich alljährlich zur Paarung treffen. Auf ihrem Weg über steile Klippen, Straßen und Gärten riskieren sie immer wieder ihr Leben. Obwohl Ranger des Nationalparks Straßensperren und kilometerlange Zäune errichten, um die kleinen Wanderer vor Autos zu schützen, kommen zahlreiche Tiere unter die Räder.
    Auch entwaldete Flächen und mangelnde Feuchtigkeit sind lebensbedrohlich. Noch gefährlicher sind jedoch Begegnungen mit Yellow Crazy Ants, eingeschleppten Ameisen, die in den vergangenen Jahren riesige Kolonien gebildet und bereits 35 Millionen Krabben getötet haben. Bis zu acht Kilometer weit ist der Weg der Krabben an die Küste, wo die Männchen Paarungshöhlen bauen. Zwölf Tage nach der Befruchtung laichen die Weibchen im Meer. Gelingt es den gepanzerten Gärtnern des Waldes nicht, sich fortzupflanzen, verändert sich langfristig das gesamte Ökosystem – mit unabsehbaren Folgen für die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt der Weihnachtsinsel. (Text: hr-fernsehen)
  • Ein Filmteam zeigt die Welt der Kräuter im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne und stellt die Menschen vor, die mit und von Kräutern leben. Sie stehen im sich schnell wandelnden Indien vor der Herausforderung, dass die Nachfrage an Kräutern zunehmend das Angebot übersteigt. Heiler und Händler, Patienten und Ärzte sind darauf angewiesen, dass es Indien gelingt, seine Vielfalt an Kräutern zu bewahren. 6.000 Pflanzenarten werden in Indien genutzt. Auf dem Subkontinent mit seinen 1,3 Milliarden Bewohnern steigt der Bedarf an Pflanzenmedizin stetig und die wachsende Mittelschicht verlangt zudem nach Kosmetika auf Kräuterbasis.
    Als Folge sind manche Kräuter bereits selten, einige bereits ganz verschwunden. Die meisten der Kräuter Indiens werden wild gesammelt. Erst langsam beginnt man mit dem Anbau. Vor allem die ländliche Bevölkerung Indiens braucht günstige, verträgliche Arznei, Arznei auf Kräuterbasis. In Kerala zeigt das Filmteam einen Familienbetrieb, der Pflanzenheilmittel in Handarbeit für den lokalen Markt herstellt, und hoch oben im Himalaya beobachtet es einen Dorfheiler bei der Arbeit.
    5.000 Jahre alt ist die Wissenschaft der ayurvedischen Medizin. Heute erfährt die alte Heilkunst einen Boom, nicht nur in Indien. In der Altstadt Delhis besucht das Filmteam einen Großhändler, der den weltweit rasant wachsenden Kräutermarkt bedient und Labore des weltweit größten Herstellers ayurvedischer Medikamente. In Kerala trifft es eine Ärztin einer kleinen Ayurvedaklinik und in Nordindien steigt es mit einer Studentin der tibetischen Medizin in die Berge. (Text: BR Fernsehen)
  • Im Südosten Europas wächst in unberührter Natur und mildem Klima eine einzigartige Vielfalt von Wildpflanzen. Fernab von Großindustrie und verschmutzten Böden haben sich die Länder des Balkans zum größten Kräuterexporteur Europas entwickelt. Allein in Bulgarien arbeiten mehr als 300.000 Menschen mit heimischen Pflanzen. Auf der kroatischen Adria-Insel Cres lebt der Bienenzüchter Mladen Dragoslavic. Wenn im Mai der Salbei zu blühen beginnt, hat er einen Monat Zeit, um sein Einkommen für das gesamte Jahr zu erarbeiten – mit dem Ziel, den besten Salbeihonig des Balkans zu erzeugen.
    Freiwillig würden sich die Bienen den Salbei nicht aussuchen, denn sie gelangen nur schwer in die Blüte hinein und wieder heraus. Spätestens nach drei Wochen muss Mladen sie von der Insel bringen. Sonst würden sie an Erschöpfung sterben. In Skopje, der Hauptstadt von Mazedonien, lebt Iva Josifova. Für sie ist die Stockmalve der Rohstoff für ihre Kunstobjekte. Das Kraut besitzt Schleimstoffe, die vielen Hustentee-Mischungen beigefügt sind. Iva dagegen stellt aus der Stockmalve Papier her. Dank der langen Fasern des Krauts lässt sich das Papier auf Objekte legen und modellieren.
    So entstehen filigrane Skulpturen, so zerbrechlich wie die Natur. In Trigrad, einem kleinen Dorf in den bulgarischen Rhodopen, gilt der wilde Bergtee bei den Einheimischen als Wundermittel, das potenzfördernd wirkt und ein langes Leben garantiert. Die hohe Nachfrage führte beinahe zur Ausrottung des Krauts. Filmautor Sebastian Lindemann besucht Michaela Yordanowa, die in ihrem Gartenlabor den wilden Bergtee kreuzt, bis die Pflanzen so widerstandsfähig sind, dass sie vermehrt werden können. Die neue Zucht soll den Bewohnern ermöglichen, das wertvolle Kraut auch im heimischen Garten oder auf dem Feld anzubauen.
    Im bulgarischen Balkangebirge trifft der Filmemacher auf Nikola Nikolow. Der Lehrer aus dem Dorf Chiprovzi hat mit seinen Schülern einen Garten für den Färberkrapp angelegt. Die Pflanze starb in Chiprovzi aus, obwohl ihre Wurzel jahrhundertelang zur Färbung von Wolle genutzt worden war. Die Bewohner des Ortes produzierten vor allem Teppiche, deren Kräuterfarben aus jedem Stück ein Unikat machten. Den Färberkrapp will Nikola wieder in Erinnerung rufen. Seine Arbeit mit den Schülern bringt neuen Schwung ins Dorf. Die Farben lassen das alte Weberhandwerk neu aufleben. (Text: BR Fernsehen)
  • Heimische Duftblüten und Würzkräuter machen die Provence weltweit zur Marke. Das heilsame Duftöl des Lavendels nutzte die Klostermedizin bereits im Mittelalter. Heute gründet sich eine ganze Industrie auf dem Geschäft mit der aromatischen Blüte. Doch die Existenz der provenzalischen Lavendelbauern ist bedroht. Im größten Lavendelanbaugebiet Frankreichs, dem Plateau de Valensole, hat es Gérard Blanc besonders hart getroffen. Der Lavendelbauer verlor 60 Prozent seiner Ernte an ein winziges Insekt: die Glasflügelzikade. Bereits die Hälfte der Anbaufläche hat die Zikade zerstört und Frankreich von Platz eins der Weltmarktproduktion für Lavendelöl gefegt.
    Auch die Parfümindustrie verdankt ihren Erfolg dem Klima, die duftenden Rohstoffe wachsen direkt vor der Haustür. Parfümeurin Delphine Thierry entführt in die würzig riechenden Hügel um Nizza. Das Filmteam durfte sie beobachten bei der Kreation eines exquisiten Parfüms, das das Aroma der Côte d’Azur in sich trägt. Catherine Pisani macht ihre Sammelleidenschaft zum Geschäftsmodell, sie züchtet 60 Sorten Basilikum. Exotisch wird es auch in einer Restaurantküche in Aix-en-Provence. Der Molekularkoch Pierre Reboul transformiert erdige Küchenkräuter in ein knallbuntes Produkt der Haute Cuisine und würzt zum Beispiel seine Aniskreation mit Oregano.
    Würzige Almkräuter locken im Sommer Tausende Schafe in die Alpen. Das Filmteam verfolgte die Transhumanz, den Almauftrieb, eine jahrhundertealte Tradition. Aus den Alpen kommt auch ein Hoffnungsträger der Provence. In 1.000 Metern Höhe beginnt das Reich des wilden Lavendels, er heißt auch der Echte Lavendel. Die junge Bäuerin Claire Chastan erntet die duftenden Kräuterbüschel an steilen Berghängen mühsam von Hand. Sie weiß, was ihre Kunden mit der wild wachsenden Pflanze verbinden: „Es ist ein Weg zurück zur Natur. Man kauft einen kleinen Traum.“ (Text: BR Fernsehen)
  • In unzugänglichen Alpentälern hatten die Menschen über Jahrhunderte hinweg keine andere Möglichkeit, als auf die Heilkraft der Natur zu vertrauen. Das Kräuterwissen war tief im Alltag der Bergbewohner verwurzelt – bis es im 20. Jahrhundert von der modernen Schulmedizin verdrängt wurde. Heute erleben die Kräuter der Alpen eine Renaissance. In den Berchtesgadener Alpen übt „Wurzengraber“ Hubsi Ilsanker einen Knochenjob aus – fast wie vor 400 Jahren. Für die älteste Enzianbrennerei Deutschlands gräbt Hubsi im Berchtesgadener Nationalpark nach den geschützten Enzianwurzeln.
    Der Gelbe Enzian ist eines der bittersten Heilkräuter der Welt, gut für Schnaps und zur allgemeinen Stärkung. In Graubünden in der Schweiz baut Drogistin Astrid Thurner ein ganzes Edelweißfeld an, um die antioxidativen Wirkstoffe dieser hochalpinen Pflanze für ihre eigene Kosmetiklinie zu nutzen. Im Centrum für Biomedizin in Innsbruck haben Forscher eine neue Edelweiß-Substanz entdeckt: Leoligin, ein Stoff, der die Behandlung von Gefäßkrankheiten revolutionieren könnte. Die Naturheilpraktikerin Astrid Süßmuth weiht die Zuschauer in die „Outdoor-Apotheke“ der Ötztaler Alpen ein.
    Dabei erfährt man auch etwas über das giftigste Kraut Europas, den Blauen Eisenhut – auch das „Arsen des Mittelalters“ genannt. Im Benediktinerstift Admont besucht das Filmteam die größte Klosterbibliothek der Welt und in Heiligenblut am Großglockner beobachtet es die Trachtenfrauen bei der „Kräuterweihe“. In den Dolomiten in Südtirol bringt Gourmetkoch Franz Mulser den Geschmack der Alm auf die Teller. Das Heu der Seiser Alm, das beim Koch in der Suppe landet, wird in Völs am Schlern für ein Heubad aufbereitet, in dem sich die Kräuteressenzen entfalten, hilfreich bei Gelenk- und Rückenschmerzen.
    Im Tauferer Ahrntal sammelt Anneres Ebenkofler von den Einheimischen geheime Rezepte und Heilmethoden. Ihr Hotel führt sie nach dem Prinzip der „Alpenländischen Lehre“, ihr Lieblingskraut spielt dabei eine wichtige Rolle: das Johanniskraut. Filmautorin Bärbel Jacks besucht Menschen, die sich dafür einsetzen, dass das alte Kräuterwissen nicht verlorengeht und eine moderne Anwendung in unserer heutigen Zeit findet. (Text: BR Fernsehen)
  • In kaum einem anderen Land der Welt bestimmen Kräuter den Alltag der Menschen so, wie in Indien. Sie lassen Räucherstäbchen duften, aromatisieren Seifen, würzen die Küche und heilen. Die SWR Dokumentation gibt Einblicke in die Wildkräuterwelt des Subkontinents. Brahmi, der indische Wassernabel regt den Geist an und beugt Depressionen vor. Tulsi, Heiliges Basilikum, hilft bei so vielen Krankheiten, dass es „das Unvergleichliche“ genannt wird. Und der indische Baldrian, der nur im Hochgebirge wächst, bringt innere Ruhe. 6.000 Pflanzenarten werden auf dem Subkontinent genutzt, die meisten wachsen wild und werden langsam knapp.
    Denn bei 1,3 Milliarden Bewohnern steigt der Bedarf an Pflanzenmedizin stetig. Zudem verlangt eine wachsende Mittelschicht nach Kosmetika auf Kräuterbasis. Als Folge sind einige Kräuter bereits verschwunden. Langsam beginnt man deshalb mit dem Anbau. Hoch oben im Himalaya zeigt der Film einen Dorfheiler bei der Arbeit. 5.000 Jahre alt ist die Wissenschaft der ayurvedischen Medizin. Heute erfährt die alte Heilkunst einen Boom. In der Altstadt Delhis besuchen die Zuschauer einen Großhändler, der den weltweit rasant wachsenden Kräutermarkt bedient und die Zuschauer blicken in die Labore des weltweit größten Herstellers ayurvedischer Medikamente.
    In Kerala lernen die Zuschauer die Ärztin einer kleinen Ayurvedaklinik kennen und in Nordindien steigen die Zuschauer mit einer Studentin der tibetischen Medizin in die Berge, wo sie sich auf einen Test in Kräuterkunde vorbereitet. Die SWR Dokumentation „Kräuterwelten Indien“ zeigt die Welt der Kräuter im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne und porträtiert Heiler, Händler, Patienten und Ärzte, die mit und von Wildkräutern leben. (Text: SWR)
  • Lange bevor die spanischen Eroberer den Kontinent in Besitz nahmen, wussten die indigenen Stämme Südamerikas, was in Kräutern steckt. Auch heute ist in den abgelegenen Regionen die medizinische Versorgung ohne Kräuter nicht denkbar. Die SWR-Dokumentation zeigt die Heilkräfte der Natur und ein Wissen, das seit über 2.000 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben wird. Durch den globalen Trend zur Naturmedizin gibt es einen wachsenden Markt für Heilpflanzen. Mehr als 70.000 Pflanzenarten werden weltweit gehandelt. In Peru ist dadurch ein neuer Erwerbszweig entstanden. Der Zuschauer lernt eine Familie kennen, die für eine Schweizer Kosmetikfirma die Wurzeln der hochempfindlichen Ratanhia sammelt.
    Dafür campieren sie wochenlang in der Steppe. Aus ihrer Ernte wird später ein antibakterieller Wirkstoff gewonnen und zu Zahnpasta verarbeitet. Der Film folgt der Spur der Kräuter quer durch den Kontinent. In Bolivien begleiten wir einen deutschen Ethnobiologen, der seit 15 Jahren auf seinen Expeditionen dokumentiert, welche Kräuter die Menschen gegen welche Krankheiten einsetzen. In Patagonien entlockt eine Pharmakologin einem winterharten Kraut betörende Düfte, während ein Spitzenkoch in Buenos Aires in alten botanischen Büchern nach Kräuter sucht, die seine preisgekrönten Menüs einzigartig machen.
    Die Argentinier scheinen süchtig zu sein nach dem Kräutertee „Mate“. In der Region Misiones haben Kleinbauern sich zusammengeschlossen, um ihn so herzustellen, wie die Guarani-Indianer vor 2.000 Jahren: geräuchert über offenem Feuer. Dank der Delikatesse haben die Mate-Farmer und ihre Familien wieder eine Zukunft. In der 45-minütigen Dokumentation Kräuterwelten – In Südamerika beschwört der Autor Christian Stiefenhofer anhand von Protagonisten-Geschichten Wirkung, Duft und intensiven Geschmack, der in unscheinbaren Kräutern stecken kann. (Text: SWR)
  • Abseits vom Rummel aber gibt es immer noch viele Möglichkeiten, die Seele Kretas zu entdecken. Zum Beispiel im größten Kloster der Insel, Agia Triada. Die Mönche hier leben von Öko-Landwirtschaft. Dazu gehört, dass der Abt es sich nicht nehmen lässt, selbst auf den Traktor zu steigen, wenn Weinernte ist. Die Produkte des Klosters werden in ganz Europa, aber auch im kleinen Klosterladen verkauft. Wer das echte Kreta erleben möchte, muss auf den Psiloritis fahren. Hier, wo die All-Inclusive-Urlauber selten hinkommen, sind die alten Traditionen noch lebendig.
    Bei Hochzeiten werden Freudenschüsse aus Maschinengewehren abgefeuert. Sie sollen zeigen, dass die Kreter stets wehrbereit sind. Sie sind aber auch heftig umstritten, weil sie schon Tragödien ausgelöst haben. „Hier oben gilt noch das Ehrenwort“, sagt der Pfarrer von Anoiga, im Nebenberuf Zeitungsverleger und Präsident des örtlichen Fußballvereins, auch er ein Waffenfreund, wie jeder hier. Im Dorf nebenan wurden zuletzt Polizisten niedergeschossen, als sie dem Drogen- und Waffenhandel ein Ende bereiten wollten. (Text: SWR)
  • Die Küste Süddalmatiens gehört zu den schönsten in Europa. Festland und Inseln, Buchten, Meeresarme und offene See, alles ist miteinander verwoben, alles ineinander verschlungen. Abgeschnitten durch den Meereszugang von Bosnien-Herzegowina bildet die Hafenstadt Dubrovnik mit den Inseln vor ihren Festungsmauern einen eigenen kleinen Kosmos. Eine der Aufgaben des Instituts für Meereskunde ist die Bestückung des Meeres-Aquariums in der Festungsanlage von Dubrovnik. Nach frischen Exponaten der adriatischen Meeresfauna tauchen die Biologen vor der Nachbarinsel Lokrum.
    Spektakulär ragt dort eine Felswand mehrere hundert Meter in die Tiefe. Kristallklares Wasser, bizarre Felsformationen und eine artenreiche Unterwasserwelt machen Dalmatien zu einem Tauchparadies. Die Meeresgründe bieten noch mehr: Wahre unterseeische Museen. Wissenschaftler des Instituts zur Bewahrung des kulturellen Erbes dokumentieren ein Feld mit über fünfhundert Amphoren. Zeugnisse einer Schiffskatastrophe, die sich vor zweitausend Jahren ereignet hat.
    Mit ihren Forschungen wollen sie auch verhindern, dass Schatztaucher illegal Beute machen, die dann auf dem Schwarzmarkt teuer verkauft wird. Zu den vielen Traditionen, auf die sich die Kroaten nach Kommunismus und Krieg wieder besinnen, gehört auf der Insel Koreula die Moreska, ein Schwert- und Säbeltanz, der zur Zeit der Renaissance im ganzen Mittelmeerraum verbreitet war. Alljährlich wird er in den Sommermonaten aufgeführt. Der Film besucht die Proben der Schwerttänzer. Rafaela und Andro spielen ein Königspaar, das sich erst nach siegreichem Kampf gegen die Mauren wieder in die Arme fallen kann.
    Rafaela hat Wirtschaftswissenschaften studiert und danach keine Arbeit auf dem Festland gefunden – auf Koreula aber ein neues Glück mit ihrer Band. Andro träumte schon als Junge davon, einmal den Weißen König zu spielen. Der Steinmetz ist eigentlich von Beruf Raumfahrtingenieur. Die Arbeit mit dem Marmor, eine über vierhundertjährige Familientradition, war ihm wichtiger. Rafaela und Andro sind die Ausnahme. (Text: SWR)
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 26.01.1985 S3
    von Eugen R. Essig
  • Im Dezember 2014 kündigte US-Präsident Barack Obama eine Neuordnung der Beziehungen zu Kuba an. Seitdem hat sich auf der sozialistischen Karibikinsel viel verändert. Mehr als drei Millionen Touristen werden 2016 erwartet. Kubanische Künstler sind international gefragt wie nie. Und kubanische Baseballspieler dürfen legal im Ausland Profiverträge unterschreiben. Im Land selbst öffnen sich immer mehr Branchen der Privatwirtschaft. Für viele der rund elf Millionen Kubaner waren und sind mit der Öffnung des Landes große Hoffnungen, aber auch Ängste verbunden.
    Denn vielen Kubanern geht es wirtschaftlich heutzutage nicht besser als vor der zaghaften Öffnung des Landes. Vom Benzin bis zum frischen Fisch, viele Produkte sind immer noch Mangelware für die normale Bevölkerung. Und viele Menschen haben Angst, dass sich die Insel vom sozialistischen in ein kapitalistisches Eiland nach US-amerikanischen Vorbild entwickeln könnte. Der Film aus der Reihe „Länder, Menschen, Abenteuer“ zeigt Kubaner, wie sie den Wandel erleben und welche Hoffnungen sie damit verbinden.
    Während die 15-jährige Patricia Hernández in dem Ort Hershey, gegründet vor mehr als 100 Jahren von dem gleichnamigen US-Schokoladenhersteller, von einer beruflichen Zukunft im Tourismus träumt, möchte der 14-jährige Javier Martin Baseballprofi werden. Javier trainiert mit dem Ziel, in Zukunft in der besten Liga der Welt, der Major League Baseball, in den USA spielen und harte Dollars verdienen zu können, wenn die USA das Kuba-Embargo einmal aufheben sollten. Oder der Fotograf Arien Chang Castán: Der 38-Jährige stellt seine Reportagefotografien mittlerweile in Europa und den USA aus.
    In Kuba verdient er sein Geld mit Fotokursen für amerikanische Kulturreisende. Der Film begleitet Arien Chang Castán auf eine Reise in das größte Feuchtgebiet der Karibik, die Ciénaga de Zapata, wo er Holzköhler bei ihrer Arbeit fotografieren möchte. Seine durchaus sozialkritischen Reportagen werden von den Behörden kritisch beäugt. Pedrito Fornariz ist einer der bekanntesten Lochkarten-Drehorgelspieler Kubas.
    Der 78-Jährige aus dem entlegenen Südosten der Insel hält eine musikalische Tradition am Leben, die langsam, aber sicher von den neuen Techniktrends verdrängt wird. Der Film begleitet Pedrito und seine Band zu einem Auftritt in der kubanischen Provinz. Selbst in der staatlichen Tabakindustrie sind ersten Anzeichen einer Öffnung zu beobachten. Die Vorleserin Odalis Lara, die in der Tabakfabrik La Corona den Arbeiterinnen und Arbeitern Nachrichten, sozialistische Parolen und Literatur vorträgt, darf inzwischen auch schwierige Themen ansprechen. (Text: NDR)
  • von Ulrike Becker
  • Nostalgie liefert das charmante Alt-Havanna mit filmreifen Oldtimern. Doch hinter der bunten Kulisse sieht der Alltag anders aus: Am Morgen gibt es Eier, nachmittags kommt der Reis, und eine lange Schlange vor der Bäckerei wartet auf billiges Brot. Improvisation im Alltag beherrschen gerade junge Kubaner. Fehlt etwa zuverlässiges Internet, so erfinden sie „el paquete“ – ein ausgeklügeltes Informationsnetz, das per „ambulanten Festplatten“ über die Insel gelegt wurde: Die Bundesliga, Telenovelas und US-Shows erreichen so auch das abgelegenste Dorf. Und im Paladar la Guarida, dem schicksten Restaurant Havannas, hat der Besitzer mit jungen Architekten einen Deal: Mit dem Gewinn aus dem Restaurant wird das alte Herrenhaus restauriert.
    Aber am Ende sollen die Spuren der Revolution sichtbar bleiben. Kaum ein Kubaner glaubt an paradiesische Zustände, wenn der Kapitalismus sich festsetzen sollte. Lourdes Picareta schildert in ihrem Film Kuba zwischen Zukunftsträumen und nostalgischer Wehmut. Von Havanna nach Santiago de Cuba, der Stadt, die für ihren Rum weltberühmt wurde, über die Sierra Maestra mit ihrer Revolutionsromantik bis zu zuckerweißen Stränden im Norden ist das Filmteam gereist. (Text: BR Fernsehen)

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