Länder – Menschen – Abenteuer Kräuterwelten in Südamerika
1767 Folgen erfasst
Kräuterwelten in Südamerika
Lange bevor die spanischen Eroberer den Kontinent in Besitz nahmen, wussten die indigenen Stämme Südamerikas, was in Kräutern steckt. Auch heute ist in den abgelegenen Regionen die medizinische Versorgung ohne Kräuter nicht denkbar. Die SWR-Dokumentation zeigt die Heilkräfte der Natur und ein Wissen, das seit über 2.000 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben wird. Durch den globalen Trend zur Naturmedizin gibt es einen wachsenden Markt für Heilpflanzen. Mehr als 70.000 Pflanzenarten werden weltweit gehandelt. In Peru ist dadurch ein neuer Erwerbszweig entstanden. Der Zuschauer lernt eine Familie kennen, die für eine Schweizer Kosmetikfirma die Wurzeln der hochempfindlichen Ratanhia sammelt. Dafür campieren sie wochenlang in der Steppe. Aus ihrer Ernte wird später ein antibakterieller Wirkstoff gewonnen und zu Zahnpasta verarbeitet. Der Film folgt der Spur der Kräuter quer durch den Kontinent. In Bolivien begleiten wir
einen deutschen Ethnobiologen, der seit 15 Jahren auf seinen Expeditionen dokumentiert, welche Kräuter die Menschen gegen welche Krankheiten einsetzen. In Patagonien entlockt eine Pharmakologin einem winterharten Kraut betörende Düfte, während ein Spitzenkoch in Buenos Aires in alten botanischen Büchern nach Kräuter sucht, die seine preisgekrönten Menüs einzigartig machen. Die Argentinier scheinen süchtig zu sein nach dem Kräutertee „Mate“. In der Region Misiones haben Kleinbauern sich zusammengeschlossen, um ihn so herzustellen, wie die Guarani-Indianer vor 2.000 Jahren: geräuchert über offenem Feuer. Dank der Delikatesse haben die Mate-Farmer und ihre Familien wieder eine Zukunft. In der 45-minütigen Dokumentation Kräuterwelten – In Südamerika beschwört der Autor Christian Stiefenhofer anhand von Protagonisten-Geschichten Wirkung, Duft und intensiven Geschmack, der in unscheinbaren Kräutern stecken kann. (Text: SWR)