1996-2014 (über 650 Folgen), Seite 5

  • Sie wollen hoch hinaus mit ihren Fahrrädern – bis auf den Berg Fuji. Die Hinterländer Mountainbiker haben sich dieses Mal ein asiatisches Ziel in den Kopf gesetzt. Sie wollen hessischen Spuren in Japan entdecken und den 3.776 Meter hohen Berg besteigen. Werden sie es schaffen? In Marburg im Japanzentrum fängt ihre Reise an. Hier in der Universität versuchen sie erste Hinweise zu finden auf Hessen, die nach Japan ausgewandert sind. Noch ist ihre Reise in weiter Ferne, doch bald schon finden sie sich im dichten, sehr chaotischen Autoverkehr Nagasikis wieder.
    In Japans Großstädten sind sie mit ihren Rädern absolute Ausnahme, da müssen sie ganz schön aufpassen. Zeit zum Angsthaben bleibt nicht, denn sie haben für ihre achttägige Reise ein strenges Programm – da ist es schon schlimm genug, dass sie manches Mal Schwierigkeiten haben, den Weg zu finden. Ob Bäcker, Handelsvertreter oder Fotoapparate-Produzent, ihre Suche ist voller Hindernisse – und da ist ja auch noch der Wunsch, mal auf einem Hochhaus zu radeln und den Berg zu besteigen, der leider mit Schnee bedeckt ist und ganz schön hoch … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 05.05.2013
  • Wenn’s über den Brenner geht, sitzt Ilse am Steuer. „HaGü“, ihr Mann, hält dann gern noch ein Nickerchen hinter ihr in der Koje. Die 35 Tonnen mit 540 PS lenkt sie so entspannt, als wär’s eine Limousine. Ilse Kocks hat schon immer gern das gemacht, was man von Frauen nicht erwartet, erzählt sie. Seit mehr als vier Jahren fahren die beiden quer durch Europa. Heute haben sie den Hänger voll mit Gabelstaplern für eine Firma in Italien. Was sie auf dem Rückweg aus dem Süden mitnehmen sollen, wissen sie noch nicht. Ihre Spedition in Bruchköbel bei Hanau entscheidet kurzfristig.
    Dort hat man das Signal des LKWs sowieso immer präzise auf dem Computer und weiß genau, wo Ilse und HaGü gerade sind. Jetzt meldet sich Moni aus dem Speditionsbüro erst mal mit der Zieladresse für die Stapler. Im Brummi unterwegs auf den Autobahnen Europas: Der „Hessenreporter“ ist mit eingestiegen. Starten im Morgengrauen, noch 1.100 Kilometer bis zum Ziel, immer konzentrieren, immer die Nerven behalten, immer unter Beobachtung und immer bereit sein für neue Aufträge – kein leichter Job. „Es dauert so lange, wie’s dauert, man lässt sich nicht stressen“, sagt Hans Günter Kocks und hält gelassen seine Spur.
    Der Speditionschef schätzt das starke Paar. Auch wenn sie nicht mehr die Jüngsten sind, zuverlässig sind sie immer. Zurück in Deutschland hält er eine Überraschung bereit. In Wörth bei Karlsruhe, Europas größtem LKW-Werk, holen sie eine neue Zugmaschine ab – vielleicht für die nächsten zwei Millionen Kilometer: schwarz, edel – und noch mehr Power als die alte. Als würde man eine neue Frau kennen lernen, sagt HaGü und strahlt über beide Ohren. Ilse nimmt’s nicht übel. Sie weiß: Auch bei diesem Baby ist nach fünf Jahren mancher Lack ab. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.01.2013 hr-fernsehen
  • Wenn die übrige Stadt noch im Tiefschlaf liegt, um 2:30 Uhr, beginnt für Jörg Eisenhauer die Frühschicht im Stellwerk. Dann holt er die ersten U-Bahnen aus dem Depot im Frankfurter Stadtteil Heddernheim. Oben im Tower hat er einen guten Überblick über das Gewirr von Gleisen, in dem die Züge sicher ihren Weg finden. Der „Hessenreporter“ ist mit eingestiegen und durch den Untergrund gestreift. Das U-Bahn-Netzwerk muss funktionieren, rund um die Uhr, 24 Stunden. In der Sicherheitszentrale zeigen die Überwachungskameras, wie morgens das Leben einkehrt: Hat da jemand etwas abgestellt, eine Tüte, einen Koffer? Zehntausende Menschen wollen sicher und zuverlässig transportiert werden. Im Ordnungsdienst sind heute Jörg Hering und Detlef Hilgärtner eingeteilt.
    Sie müssen hart sein im Nehmen: trinken, rauchen, lagern – das ist verboten, und das sollen sie durchsetzen, auch wenn es draußen nass und kalt ist und die U-Bahnhöfe ein trockenes Plätzchen bieten. Manchmal hilft ihnen da nur noch ihr Humor. Ronny Thies fährt heute die Linie 3. Er macht seinen Job gerne, doch er hatte auch schon schlimme Erlebnisse: Einmal ist ihm ein Junge fast vor den Zug gelaufen. Mit einer „Gefahrenbremsung“ hat er gerade noch das Schlimmste verhindert. Einen Selbstmörder konnte er nicht retten. Das ist schwer zu verarbeiten. Es gibt Kollegen, erzählt er, die als Fahrer nicht mehr weiter arbeiten können, weil ihnen ein Mensch vor die Bahn gesprungen ist. (Text: hr-fernsehen)
  • Dunkel, kalt, leer: So steht das neue Gebäude am Ortseingang von Ober-Ramstadt nahe Darmstadt. In nur zwei Wochen soll aus der unwirtlichen Baustelle ein moderner Supermarkt werden. Die Zeit ist knapp, doch die Profis achten auf jedes Detail, damit der neue Markt später möglichst viele Kunden anzieht: Kommt der Eingang auf die rechte oder die linke Seite? Welches Licht ist optisch vorteilhaft für den Käse – und welches für den Fisch? Welcher Alkohol steht im Schließschrank und welcher offen im Regal? Wie breit muss der Abstand zwischen den Regalen sein? Kaum vorstellbar für den Kunden, aber sonnenklar für die Verkaufsprofis ist: Kleinigkeiten entscheiden darüber, wie oft die Kunden hierher kommen und wie viel Geld sie ausgeben.
    „Jetzt haben wir nicht einmal Strom“, merkt Bauleiter Ralf Blechmann vor der dunklen Halle. „Da müssen wir warten, bis es hell wird.“ Schon jetzt steht fest: Der Zeitplan für die Neu-Eröffnung ist auf Kante genäht. Der Grund: Die Rewe-Zentrale will den neuen Supermarkt möglichst schnell eröffnen, wenn der alte auf dem Nachbargrundstück geschlossen und die Fläche dann zum Parkplatz wird.
    Doch noch hält in der 30 Jahre alten Filiale der junge Marktleiter Sedat Tekin das alte Geschäft am Laufen. „Wir wollen bis zur Schließung die Kunden bedienen können und gleichzeitig am Ende möglichst wenig Ware im Regal haben“, beschreibt er sein Ziel. Mit dem Umzug wird alles eine Nummer größer: Statt 15.000 Artikel sind es dann 25.000, statt 30 Mitarbeiter 40. „Zum ersten Mal in meinem Leben trage ich für ein solch großes Projekt die Verantwortung“, sagt der 25 Jahre alte Marktleiter.
    Pünktlich muss der erste Euro in der Kasse klingeln – sonst drohen horrende Ausfallkosten und ein gewaltiger Imageschaden. Wird alles wie geplant klappen? Der „Hessenreporter“ begleitet die letzten beiden Wochen bis zur Eröffnung, zeigt, was schief geht und was wie funktioniert. Die Verbraucher erfahren manches über die Hintergründe und können so beim nächsten Einkauf mit einem ganz neuen Blick durch die Regale gehen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.01.2014 hr-fernsehen
  • In knapp 300 Metern Höhe dreht sie ganz gemütlich ihre Runden. Das blubbernde Geräusch ihres Sternmotors lässt die Herzen der Oldtimerfreunde jedes Mal höher schlagen. Die Tante Ju, das älteste Passagierflugzeug der Welt, ist schon 77 Jahre alt. Dass die Maschine trotz ihrer vielen Falten topfit ist, dafür sorgen die Techniker der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung. Helmut Brandes ist einer von fünf Flugzeugmechanikern. Schon 26 Mal hat er die Wellblechlady in fast alle Einzelteile zerlegt. Jede Niete, jeden Hebel untersucht er dabei haargenau, repariert die Teile oder tauscht sie aus.
    Jedes Jahr muss der 60-Jährige die Junkers 52 auf Herz und Nieren untersuchen. Danach kommt der Testflug, und erst dann erfahren die Piloten, ob sie mit ihrer Tante noch ein weiteres Jahr – zusammen mit ausgewählten Passagieren – von Frankfurt aus werden in die Luft steigen können. Die Warteliste der Piloten für die Ju ist unendlich lang. 150 bewerben sich pro Jahr. Wer das Großraumflugzeug der dreißiger Jahre fliegen will, muss viel Erfahrung mitbringen. Cyrius Thimm ist ausgebildeter Co-Pilot und hat jetzt die Chance, seinen Traum zu verwirklichen: Er darf die Ausbildung für die „Grande Dame der Lüfte“ absolvieren.
    Tagelang büffelt er alte Betriebsanleitungen. Anschließend folgen insgesamt 25 Stunden Praxistraining auf der Tante Ju – wenn, ja wenn sie den Technik-Check überstanden hat. Wird die Ju wieder fliegen dürfen? Und wird Cyrius Thimm die Prüfung bestehen? „Hessenreporter“ Andreas Graf hat die Ju und den Prüfling über mehrere Monate begleitet und gehofft, dass er am Ende mit abheben kann … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.02.2014 hr-fernsehen
    lief zuvor bereits außerhalb der Reihe
  • Sie will Weltmeisterin werden und vertritt Deutschland gegen die besten Jungköche der Welt. Christina Merz arbeitet in Seeheim-Jugenheim an der Bergstraße und wittert die Chance ihres Lebens – in einer Welt, die von Männern dominiert ist. Gegen 18 junge Männer und drei Frauen tritt sie an – und alle wollen den Pokal der Chaîne des Rôtisseurs. Sie sind die Besten ihres Landes, jeder hat schon die nationale Ausscheidung für sich entschieden. Dass Christina Merz den Deutschland-Wettbewerb gewann, war schon eine kleine Sensation. Die Anspannung ist riesengroß.
    Sie weiß nicht, was auf sie zukommt. Menü und Zutaten sind geheim – bis zu dem Moment, in dem der Wettbewerb beginnt. Vier Stunden Zeit hat sie dann, sich mit Thunfisch und Lamm ein perfektes Drei-Gänge-Menü auszudenken, zu kochen, um dann geschmacklich, logistisch und optisch zu überzeugen. Wird sie am Ende mit sich zufrieden sein? Halten ihre Nerven durch? Hat sie überhaupt eine Chance auf eine gute Platzierung? Hoffentlich lässt sie sich von dem selbstsicheren Franzosen nicht aus der Ruhe bringen. Dann sind auch noch die Jurymitglieder ständig in der Nähe … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2012 hr-fernsehen
  • In der EU werden jedes Jahr rund fünf Milliarden Tiere geschlachtet – so genannte Nutztiere, produziert, um auf unseren Tellern zu landen. Ihr Weg zu den Schlachthöfen führt Kühe, Pferde oder Schweine oft quer durch Europa, qualvolle Stunden und Tage lang. Ihr Schicksal bliebe weitgehend unbemerkt, wären da nicht die Animals’ Angels. Seit 1998 kümmert sich die hessische Tierschutzorganisation um die „vergessenen Tiere“. Ihren Sitz haben die Animals’ Angels in Frankfurt. Die Mitarbeiterinnen begleiten Tiertransporte, gehen auf Viehmärkte, in Entladestationen und Schlachthöfe, um Verstöße gegen Tierschutz und Transportbestimmungen zu dokumentieren und zur Anzeige zu bringen. Ihr Ziel ist es, auf das Schicksal der Tiere aufmerksam zu machen und ihre Rechte einzufordern. Der „Hessenreporter“ begleitet die Animals’ Angels bei ihren Einsätzen in Spanien, Polen und Deutschland – eine aufreibende, belastende, manchmal gefährliche Arbeit im Namen der Tiere … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.01.2011 hr-fernsehen
  • Andreas Förster hat sich schick gemacht. Heute ist ein wichtiger Tag – seine letzte Chance. Der 26-Jährige träumt schon lange von einer Karriere als Verkehrspilot. Weil er bei der Fluggesellschaft im letzten Test durchgefallen ist, versucht er es jetzt bei einer privaten Flugschule auf eigene Kosten. Heute ist die Auftaktveranstaltung in der Alten Oper Frankfurt. Wenn alles klappt, dann ist Andreas Förster in gut zwei Jahren Berufspilot, sitzt in einer Verkehrsmaschine und fliegt vom Frankfurter Flughafen aus in die Welt. Doch der Weg bis dahin ist steinig: viele Monate Theorie, viele Hundert Flugstunden, etliche Prüfungen.
    Zum Anfang müssen die Flugschüler nach Kroatien, später nach Rostock. Wie starten, wie landen, wie sich orientieren, wie richtig funken? Technisches Verständnis müssen sie erwerben und ohne Sicht nur nach Instrumenten fliegen lernen. Rückschläge und Erfolge pflastern den Weg. Wird er es schaffen? Kann sein Traum in Erfüllung gehen? Die Filmautoren Eva Grewenig und Guido Holz begleiten den Flugschüler während der zweijährigen Ausbildung bis zum großen Tag. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.07.2012 hr-fernsehen
    lief zuvor bereits außerhalb der Reihe
  • Immer wieder donnerstags geht sie zum Gericht, um neue Fälle abzuholen. Gabriele Müller-Marmerow ist Nachlasspflegerin. Sie versucht, bei unklaren Familienverhältnissen der Verstorbenen Angehörige und mögliche Erben aufzuspüren. Dafür geht sie als allererstes in die Wohnung des Toten. Wenn sie die Tür aufmacht, nimmt sie erst einmal eine Nase, wie sie sagt. Dann schaut sie sich in jedem Zimmer ganz genau um. Jedes Detail kann für sie wichtig werden. Briefe, Kontoauszüge, Fotos, Kleidung, Lebensmittelvorräte, Hygieneartikel, Bücher und persönliche Aufzeichnungen – alles könnte ihr einen Hinweis geben.
    Dinge, die ihr wichtig erscheinen, packt sie in Kisten und nimmt sie mit in ihr Büro. Im Moment ermittelt sie in 150 Fällen gleichzeitig, drei allerdings nehmen die meiste Zeit ein. Bei einem Fall findet sie Kontoauszüge, auf denen sie entdeckt, dass jemand nach dem Tod des Kontoinhabers noch Geld abgehoben hat. Das ist ungewöhnlich und wahrscheinlich auch unrechtmäßig. Schafft sie es, das Geld zurück zu holen? Bringt sie die Spur zu einem unbekannten Angehörigen? Bei einem anderen Fall findet sie Antiquitäten, die sie zur Versteigerung freigeben wird.
    Auch Hinweise auf mögliche Erben hat sie in der Wohnung entdeckt. Bis zur Klärung bleibt sie auch in diesem Fall die Verwalterin des Nachlasses, den sie im Sinne potenzieller Erben im Auftrag der Stadt sichern soll. Immer mehr Menschen sterben – besonders in den Großstädten – ohne Freunde und Angehörige. Zwanzig Nachlasspfleger beschäftigt allein die Stadt Frankfurt. Filmautor Rütger Haarhaus war mit der Nachlassdetektivin in Frankfurt unterwegs. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.04.2013 hr-fernsehen
  • Großkampftag für Ingrid Schiller. In 24 Stunden öffnet der Wiesbadener Weihnachtsmarkt. Mit ihrer Nichte Tatjana wird sie heute noch bis tief in die Nacht neben Engeln und Sternen auch viel Schrill-Buntes dekorieren. Denn jetzt beginnt sie wieder, die hektisch-lukrative Vorweihnachtszeit. Wird ihnen dieses Jahr das Wetter wohlgesonnen sein? Werden sie genügend Umsatz machen können? Wenige Meter weiter versucht sich die Krämer-Familie ein neues Standbein aufzubauen. Die erfahrenen Marktbeschickerinnen haben sich zum ersten Mal an einen Bratwurst-und-Pommes-Stand gewagt.
    Noch stimmen die Abläufe nicht, noch muss sich alles irgendwie zurechtruckeln. Wird ihr Konzept aufgehen, und werden sie selbst mit dem Fritten-Dunst klar kommen? Weihnachtsmärkte boomen wie nie in Deutschland. Der Bundesverband der Marktkaufleute schätzt den Gesamt-Weihnachtsmarktumsatz auf etwa fünf Milliarden Euro. Über 85 Millionen Besucher wurden nach einer Studie der Kölner IFT Freizeit- und Tourismusberatung gezählt, Tendenz steigend. In Wiesbaden erwarten sie rund eine Million Besucher auf dem Sternschnuppenmarkt, darunter auch viele Touristen aus dem Ausland – zur Freude der Marktfrauen, denn den Urlaubern sitzt das Geld erfahrungsgemäß lockerer in der Tasche als den Einheimischen.
    Doch erst einmal müssen die ersten Tage überstanden werden. Die letzte Nacht war kurz, und heute sieht es auch so aus, als ob irgendwie ganz schön viel Arbeit auf sie zukommt. Aber die Laune darf darunter nicht leiden. Denn nur mit einem lockeren Spruch auf den Lippen, das weiß Ingrid Schiller genau, kann sie ihre Kunden überzeugen … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.11.2014 hr-fernsehen
  • Wo Ralf Frank auftaucht, geht’s feurig zu. Gleich wird er mit Tonimpulsen die Flammen in seinem Feuertunnel höher und höher züngeln lassen – ein heißer Spaß für Jung und Alt. Irgendwie ist der 61-jährige Ex-Feuerwehrmann seinem Beruf treu geblieben, mit nur einem Unterschied: Für diesen Job bekommt er keinen Cent. Ralf Frank zündelt ehrenamtlich im Frankfurter Verein „Experiminta“, der junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik begeistern will. „Die Gesellschaft hat mir viel gegeben in meinem Leben, jetzt will ich ihr was zurückgeben“, meint Frank.
    So wurde er einer von 600.000 Männern und Frauen in Hessen, die sich mindestens fünf Stunden pro Woche ehrenamtlich engagieren. Ohne sie wäre die Gesellschaft ärmer – und hätte mehr Probleme. Denn die „Ehrenamtler“ füllen häufig jene Lücken, die durch den Rückzug der öffentlichen Hand entstanden sind. „Hessenreporter“ Harald Henn hat sich umgesehen und freiwillige Helfer beobachtet: Amphibienretter, Generationenhausbauer, Verkäufer im gemeinnützigen Tante-Emma-Laden und Experimentatoren. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.01.2014 3sat
  • Shaya ist jung und ganz schön vorwitzig – da hat Hundetrainerin Perdita Lübbe noch viel zu tun bis zum Abflug nach Afrika. Eigentlich wollte der Leiter der hessischen Polizeihundestaffel Gerold Günther den belgischen Schäferhund als Bombenspürhund ausbilden, aber in Hessen war keine Stelle frei. So kamen die beiden Hundefreunde auf die Idee, Shaya ehrenamtlich für einen Job im Krüger-Nationalpark fit zu machen. Vor seinem Einsatz in Afrika trainieren sie den Malinois-Rüden Shaya drei Monate lang im Rhein-Main-Gebiet. In einem einzigartigen Projekt lernt er das Finden von Nashornhorn, Elfenbein, Waffen und Munition. Dann kommt der große Tag, zusammen fliegen sie nach Südafrika, wo Ranger Craig Spencer auf sie wartet.
    Mit ihm soll Shaya in der Anti-Wilderer-Einheit arbeiten. Werden die beiden sich verstehen? Wird Shaya sich in dem fremden Land mit den vielen fremden Tieren und Gerüchen zurechtfinden? Zu hoffen wäre es, denn jedes Jahr werden in Afrika mehr als 600 Nashörner gewildert, Tendenz steigend. Das Horn ist wertvoller als Gold, gilt in Asien als homöopathisches Allheilmittel. Obwohl es Nashörner seit 50 Millionen Jahren gibt, könnten sie von Wilderern in den nächsten zehn Jahren ausgerottet werden. Shaya soll den Wilderern auf die Spur kommen und mithelfen, ihnen das Handwerk zu legen. „Hessenreporter“ Gunnar Henrich hat die Ausbildung in Hessen und die Eingewöhnung in Südafrika mit seiner Kamera begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.03.2014 hr-fernsehen
  • Immer wieder müssen Ingenieur Frank Schoppmeier und seine Monteure am Windpark Hohenahr ihre Arbeit unterbrechen, denn es ist viel zu windig. Der Wind stört, solange die Windräder gebaut werden: Mit schweren Kränen jonglieren die Arbeiter riesige Turmteile durch die Luft. Sie müssen aufpassen, dass auf keinen Fall ein Bauteil ins Schwingen kommt: Die schwere Last könnte abstürzen, andere Bauteile mit sich reißen und großen Schaden anrichten. Der Windpark Hohenahr ist eine Baustelle mit besonderen Schwierigkeiten. Sieben 140 Meter hohe Türme entstehen, auf denen dann noch einmal Rotoren mit 120 Meter Durchmesser gesetzt werden müssen.
    Allein der Transport der 60 Meter langen Rotorblätter ist eine logistische Herausforderung und lässt sich nur mit Spezialtiefladern der Größe XXL bewerkstelligen. Ampeln und Verkehrsschilder werden abmontiert, damit der Konvoi überhaupt durchkommt. Und dann wird es auf den letzten Kilometern auch noch eisglatt. Kommt der Transport rechtzeitig an, oder macht das Wetter den Monteuren wieder einmal einen Strich durch den Bauplan? Filmautor Thorsten Jeß hat den gigantischen Bau begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.03.2013 hr-fernsehen
  • Minus sechs Grad, stockdunkel und neblig ist es auf dem Campingplatz. „Bully“ macht sich trotzdem auf den Weg zur Dusche. Der 51-jährige Bauingenieur wohnt schon seit fünf Jahren auf dem Campingplatz in Offenbach-Bürgel. In seiner süddeutschen Heimatstadt hat er zwar ein Appartement, aber dort ist er nur selten mal am Wochenende. Er verteidigt sein kleines Zuhause am Mainufer, als sei es eine komfortable Eigentumswohnung, denn er ist gerne hier. Auf dem Weg zur Arbeit trifft „Bully“ wieder einmal auf „Gandhi“, der mit Schäferhund Aci unterwegs ist.
    Der sechzigjährige Fachmonteur lebt hauptsächlich im Winter auf dem Campingplatz, im Sommer ist er in ganz Europa unterwegs, auf Arbeit. Eine Wohnung hat er lange nicht mehr, will auch keine mehr haben. Sylvia ist die Dienstälteste hier auf dem Campingplatz: Bereits seit 24 Jahren steht ihr Wohnwagen auf dem Campingplatz. Sie meint, es sei für sie wie eine Sucht, und ihren Hunden Teddy und Luzifer gefalle es hier besser als in der Stadtwohnung. Der „Hessenreporter“ hat sich ein paar Tage bei Wintercampern einquartiert.
    Die Pächterin Ruth Koch schart ein buntes Völkchen um sich. Viele haben einen Spitznamen, denn sie kennen sich schon lange. Nicht alle sind täglich da. Die holländische Stewardess etwa kommt nur zwei bis drei Nächte pro Woche, je nachdem, wie ihre Flugzeiten liegen. Herr Blum, der Markisenreiniger aus Bayern, bleibt nur zwei Wochen hier in seinem großen Wohnwagen und leidet darunter, dass er seine Familie nicht sehen kann. Herr Levi residiert in einem 36.000 Euro teuren Luxuswohnwagen, mit allem Komfort eines Fünf-Sterne-Hotels. Er kann natürlich im Warmen duschen … (Text: hr-fernsehen)
  • Zwei Jahre ist es her, dass für die hessischen Kreuzfahrtteilnehmer ein Traum jäh zum Alptraum wurde. Seit zwei Jahren müssen die Überlebenden und Angehörigen der Opfer mit diesen Erlebnissen klarkommen. Haben sie es geschafft? Freitag, 13. Januar 2012. Um 21:47 Uhr kommt es zu einer der grö-ßten Katastrophen in der deutschen Kreuzfahrtgeschichte. Die Costa Concordia rammt einen Felsen vor der italienischen Insel Giglio und kentert. Mehr als 1.000 Passagiere werden verletzt, 32 sterben. Unter den Toten sind zwölf aus Deutschland, die meisten aus Hessen.
    Einige von ihnen sind Mitglieder einer Reisegruppe aus Offenbach.Werner Schmidt und seine Frau Evelyn aus Bad Soden haben die Katastrophe überlebt. Doch noch heute sind sie schwer traumatisiert. Gewaltige Wassermassen drängen in dieser kalten Nacht in das Schiff. Das Ehepaar Schmidt muss mit ansehen, wie ihre Bekannten weggespült werden. Sie können ihnen nicht helfen. Als das Schiff kentert, war ihnen klar: Auch sie müssen jetzt wohl sterben. Familie Schmidt ist gefangen im Schiff, umzingelt vom Wasser. Das Ehepaar liegt sich in den Armen und nimmt Abschied voneinander.
    Plötzlich schlägt ein Feuerwehrmann die Scheibe ein und reicht eine Leiter.Auch Familie Dermann aus Karben leidet noch heute an den Folgen der Katastrophe. ‚Kinder haben nach ihren Eltern geschrien, Menschen haben sich um die Plätze in den Rettungsbooten geschlagen‘, erzählt Margaretha Dermann. ‚Die Besatzung war total überfordert. Statt den Passagieren zu helfen, springen einige von der Crew in die Boote, um sich zu retten.‘Magaretha N. war zu Hause in Offenbach, als ihre Mutter anruft und von den Dramen an Bord berichtet.
    Kurz danach ertrinkt die Siebzigjährige. Die Hinterbliebenen und Überlebenden fragen sich, wie es zu dieser Katastrohe kommen konnte. Warum hat Kapitän Francesco Schettino dieses waghalsige, tödliche Manöver befohlen?Der „Hessenreporter“ ist auf Spurensuche. Filmautor Andreas Graf rekonstruiert die dramatischen Stunden an Bord mit den Hessen. Er stößt auf zahlreiche Handyvideos und findet neue Hinweise zur größten Kreuzfahrtkatastrophe seit dem Untergang der Titanic, und er fragt, wie die Überlebenden mit den Erinnerungen klarkommen können. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.01.2014 hr-fernsehen
  • Klaudia al Samarraie ist Ziegenhirtin, Ziegenbäuerin und Ziegenzüchterin. Sie hat ihren Traum vom Leben auf dem Land wahr gemacht. Klaudia al Samarraie lebt mit ihrem Mann irakischer Abstammung und ihren drei Töchtern bei Rotenburg an der Fulda in der Grundmühle, ihrem Hof. Seit beinahe zwanzig Jahren widmet sie sich mit Haut und Haar ihren meckernden Vierbeinern. Sechzig Alttiere gehören zu ihrer Herde und noch mehr Ziegenlämmer. Damit hütet sie eine der großen Ziegenherden in Hessen. Die lebt nicht eingeschlossen im Stall, sondern auf sechs Hektar Land in so genannter Offen-Haltung. Die Milch ihrer Ziegen verwandelt Klaudia al Samarraie in dreißig verschiedene Käsesorten, alle zu hundert Prozent aus Ziegenmilch.
    Kein Tropfen Kuh- oder Schafsmilch kommt in ihren Käse. Sie verkauft ihn auf den Märkten in der Region, aber auch bis hinunter nach Frankfurt. Allein aus der Vermarktung von Käse und zartem Zicklein-Fleisch lässt sich das Familieneinkommen allerdings nicht erwirtschaften. So hat die Tierliebhaberin ihre zweite Leidenschaft ebenfalls zum Beruf gemacht: Die Ziegenbäuerin ist auch deutsche Meisterin im Distanzreiten und züchtet gemeinsam mit ihrem Mann Araber-Pferde. Dafür wurde sie schon mit dem Hessischen Preis für „Artgerechte Pferdehaltung“ ausgezeichnet. (Text: hr-fernsehen)
    lief auch in der Reihe "Landleben"
  • Holger Berg aus dem nordhessischen Dörfchen Ellershausen ist Ziegenbauer mit Leib und Seele. Seine sechzig Ziegen füttert, melkt und mistet er Tag für Tag. Jetzt will er auch den Ziegenkäse in der eigenen Käserei herstellen, denn in Nordhessen, wo Holger wohnt, gibt es sonst dafür keine Möglichkeit mehr. Holger Berg müsste seine Milch nach Holland verkaufen, ohne zu wissen, was dann daraus wird. Das will er auf gar keinen Fall und kauft deshalb das Inventar einer Molkerei, die pleite ging. Doch die Käserei ist ein Projekt, das den Ziegenbauern manchmal fast überfordert. Er versucht, das Ganze mit anderen Bauern gemeinsam zu stemmen. Wird er es schaffen, seinen Bioziegenkäse in Eigenregie herzustellen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.11.2014 hr-fernsehen
  • So richtig glauben kann er es immer noch nicht, wenn er heute sein Schloss am Ortsrand des polnischen Lomnica vor sich sieht: Ernst-Günther von Küster, 87 Jahre alt, nach dem Krieg 1945 von seinem schlesischen Adelssitz vertrieben und heute ein Wiesbadener, kommt mindestens einmal im Jahr ins ehemalige Schlesien. Dort will er sein Schloss Lomnitz wachsen sehen: „Ich finde, er hat es gut gemacht, der Ulrich. Das macht mich schon stolz.“ Dass aus einer zerfallenen Ruine ein florierender Familienbetrieb mit Restaurant und Hotel wurden, hat Ernst-Günther von Küster seinem Sohn Ulrich und dessen Frau Elisabeth zu verdanken.
    Die beiden konnten nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Ruine vom polnischen Staat zurück kaufen und sanieren. „Wir hatten die verrückte Idee, aus dem alten Familiensitz einen touristischen Anziehungspunkt zu machen“, resümiert der Sohn. Das ist gelungen. Schloss Lomnitz, seit 1835 im Familienbesitz, erstrahlt nach mühsamen Jahren des Wiederaufbaus in altem Glanz. Zudem erweist sich das Projekt als ein Jobwunder für Lomnica: Dass Schloss Lomnitz ein kommerzieller Erfolg wurde, verdankt es auch seinen zwanzig polnischen Arbeitern und Angestellten.
    Die Polen in der Umgebung, so erzählt Ulrich von Küster weiter, empfinden es als ganz normal, dass die alten Besitzer wieder hier sind und ein ganz beruhigendes Stück Tradition verkörpern. Heute zieht der Ort Touristen aus der ganzen Welt an. Dabei war es schon ein Kraftakt ohnegleichen, allein das Geld für die aufwändige Restaurierung zusammenzukratzen. „Elisabeth ist ein Organisationstalent, sie ist die eigentliche Managerin hinter den Kulissen“, lobt der 87-Jährige seine Schwiegertochter. Die hat etwa zum Erntedankfest mit Musik und Tanz auf den Gutshof eingeladen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.04.2011 hr-fernsehen

zurückweiter

Füge Hessenreporter kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Hessenreporter und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Hessenreporter online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App