Harte Hunde – Ralf Seeger greift ein

Anka Purwin hat ein riesengroßes Herz für benachteiligte Hunde und gründete daher einen Gnadenhof, der Hunden mit Behinderungen, alten und chronisch kranken sowie verhaltensauffälligen Hunden ein Zuhause bietet. In Möckern bei Magdeburg lebt sie zusammen mit ihren fast 40 Hunden auf 7.000 Quadratmetern. Viel Fläche, viele Hunde, viel Arbeit – da bleibt kaum Zeit für Renovierungen. Dabei wären die dringend nötig: Die zentrale Hoffläche – eigentlich der Aufenthaltsort für die vielen Hunde in Rollwägen sowie die gelähmten Hunde – wird bei jedem stärkeren Regen überschwemmt.
Die Überflutungen sorgen dafür, dass hier tagelang kein Hund laufen kann. Eine Alternative wäre die große Hundewiese – doch die ist langweilig: Agility-Geräte, Spielzeug oder behindertengerechte Liegeflächen fehlen völlig. Ralf Seeger und seine Jungs, die „Harten Hunde“ greifen ein. Sie wollen Anka helfen, damit sie weiter den benachteiligten Hunden auf dieser Erde helfen kann. Mit gleich drei Baggern rücken sie an, um den Hof in eine Wohlfühl-Oase zu verwandeln und aus der langweiligen wiese einen echten Abenteuerspielplatz für die Hunde.
Während der Bauarbeiten lernen sie den gelähmten Leo kennen, der aus Mazedonien kam und von dem niemand weiß, warum er querschnittsgelähmt ist. Ein Besuch beim Tierarzt offenbart schlimmes: In Leos Rücken steckt ein Projektil aus einer Schusswaffe. Und auch Dogge Camillo sorgt für große Sorgen: Der Hund wurde von seinem Besitzer sexuell missbraucht und biss irgendwann zu. Nun braucht er eine ganz langsame Rehabilitation. Er muss wieder zu sich finden und lernen, Menschen wieder zu vertrauen – und dass, obwohl sich Anka selbst kaum an den 70-Kilo-Hund herantraut. (Text: VOX)

Die Katzenfreunde Bissendorf haben gleich zwei große Probleme: ein kaputtes Außengehege und eine Kätzchen-Schwemme. Ständig werden neue Baby-Katzen im Tierheim abgegeben, da es in dem niedersächsischen Ort nahe Osnabrück noch immer keine Kastrationspflicht gibt. Über 1.000 Gemeinden bundesweit haben die schon eingeführt, damit das Leid der Straßenkatzen gemildert wird – Bissendorf nicht. Es sind inzwischen so viele hilfsbedürftige Katzen, dass ein größeres Tierheim in der Nähe einen Aufnahmestopp vom Veterinäramt verhängt bekommen hat – jetzt drohen noch mehr Katzen in Bissendorf zu landen.
Ralf Seeger und seine Jungs, die „Harten Hunde“, wollen dem kleinen Verein helfen und das kaputte, über 300 Quadratmeter große Außengehege reparieren. Das ist erst morsch geworden und dann durch einen Sturm zusammengefallen – seitdem müssen die menschenscheuen und freiheitsliebenden Straßenkatzen in den Zimmern leben; sie blockieren die Plätze für die ankommenden Babys. Doch ein so großes Bauprojekt haben die „Harten Hunde“ noch nie für Katzen realisiert – und dann machen ihnen auch noch das Wetter und jede Menge vergrabener Schutt einen Strich durch die Rechnung.
Es wird ein Kampf gegen die Zeit – und gegen die örtliche Politik, denn Ralf Seeger will mit dem Bürgermeister über die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen sprechen. Neben all dem Trubel auf der Baustelle kümmern sich die „Harten Hunde“ natürlich auch um Katzenbabys, die keine Mutter mehr haben, geben Fläschchen, suchen neue Besitzer für einige der besonders scheuen Katzen und versuchen, umherirrende Straßenkatzen einzufangen, um sie zu kastrieren. Sie merken dabei immer wieder, wie groß das „Problem Straßenkatzen“ in Deutschland ist: Experten schätzen, dass etwa zwei Millionen herrenlose Streuner hierzulande unterwegs sind. (Text: VOX)

Das Tierheim Königswiese im bayrischen Pocking liegt nur wenige Kilometer von der A3 und der österreichischen Grenze entfernt – und damit auch in der Nähe einer der wichtigsten Schmuggelrouten für Hunde in Europa. Und das hat Folgen: Immer wieder landen hier beschlagnahmte Welpen und größere Hunde, die ohne gültige Papiere aus Osteuropa nach Deutschland geschmuggelt werden sollten – schlichtweg, um Geld zu verdienen. Das Tierheim gibt es erst seit 2021 – seitdem ist es aber quasi dauerhaft voll besetzt. Dabei ist das Dach schon seit dem Bezug undicht – immer wieder tropft es durch die Decke in die Hunderäume und das Büro.
Ralf Seeger und seine Jungs, die „Harten Hunde“ wollen helfen, stellen vor Ort aber fest, dass sie sich eine wahrlich gefährliche Baustelle ausgesucht haben, denn das Dach besteht aus Asbest – und darunter können noch weitere Überraschungen warten. Bei über 35 Grad Außentemperaturen wird diese Baustelle in jeder Hinsicht zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Trotzdem findet die Tierschutz-Truppe Zeit, um sich um die aktuellen Bewohner des Tierheims zu kümmern. Ihr Ziel: Sie wollen für möglichst viele der schwer vermittelbaren Tiere endlich ein gutes Zuhause finden.
Dazu gehört Herdenschutzhund Balou, der in seiner ehemaligen Familie die Kinder „hüten“ wollte und die unerzogene Husky-Dame „Kyra“, die nach einem Überfall auf einen Hühnerstall im Tierheim landete. Beide brauchen besondere Menschen an ihrer Seite – und im Fall von „Kyra“ auch eine Hundetrainerin. Und auch der dreibeinige Kater „Gustl“ findet seit Monaten kein Zuhause – bis Stefan Götzer auf ihn aufmerksam wird. Der hat bei einem schweren Motorrad-Unfall einen Arm verloren – Mensch und Tier teilen also ein gemeinsames Schicksal. Es kommt zu einem echten Happyend für beide. (Text: VOX)

Auf dem Gnadenhof Rhein-Hunsrück kümmern sich Sylvia Kirtsios und ihr Mann Sokrates um etwa 50 Tiere, die ohne die beiden Tierschützer keine Chance gehabt hätten, zu überleben. Darunter behinderte und traumatisierte Hunde, unreitbare Pferde, die zum Schlachter sollten und 20 Katzen, die vorher herrenlos auf der Straße lebten. Mit viel Hingabe und Liebe kümmern sich Sylivia und Sokrates um die Tiere, doch ein Schicksalsschlag veränderte das Leben der Gnadenhof-Betreiber: Sylivias Mutter, Linda Blagojevic, ist die Gründerin des Gnadenhof und kümmerte sich jahrelang um die Tiere – bis sie durch einen Schlaganfall zum Pflegefall wurde.
Alle Arbeit bleibt nun an Sylivia und Sokrates hängen, die nur gelegentlich Hilfe der Mitglieder des Vereins erhalten. Zeit für dringend notwendige Renovierungen gibt es daher nicht. Und das sieht man: Der Katzenauslauf – auf einem Vordach gebaut – ist inzwischen für Menschen nicht mehr betretbar: Es herrscht Einsturzgefahr! Der Auslauf für die Hunde ist so marode, dass die Hunde ausbrechen.
Und Sylvia hätte zudem gerne einen Paddock für das Training mit den vielen alten Pferden. Ralf Seeger und die Harten Hunde greifen ein und bauen in Rekordzeit nicht nur neue Gehege, sondern organisieren auch Osteopathin Alexandra Broer und Pferdetrainerin Andrea Wagner für die pflegebedürftigen alten Tiere. Sie kümmern sich um die Pferde, die durch ihre schwierige Vergangenheit Behinderungen oder Probleme beim Gehen haben. Mitten in den Bauarbeiten erreicht den Gnadenhof dann auch noch ein Hilferuf: Ein Pferd, das 20 Jahre lang in einer viel zu engen Box leben musste und seine Hufe nie auf eine Wiese stellen durfte, sucht ein neues Zuhause.
Tierschützer hatten es abgemagert und total verwahrlost gerettet. Sylvia und Ralf müssen nicht lange überlegen, denn kurz zuvor sind zwei andere Pferde auf dem Gnadenhof altersbedingt gestorben. Wenige Tage später kommt der Wallach im Hunsrück an und soll Freundschaft schließen mit den anderen Pferden – doch dann läuft alles anders als gedacht. (Text: VOX)

Der Trend geht ja zum Zweit-Tierheim – dachte sich wohl Regina Barthel-Marr vom Tierheim Freital, als sie sich endschied, das nahegelegene Tierheim Reichstädt zu übernehmen. Dieses war durch den Tod der Gründerin so in Schieflage geraten, dass das Veterinäramt Teile der Gehege für Hunde und Katzen sogar sperrte – die rechtlichen Auflagen waren nicht mehr erfüllt. Dabei werden die Tierheim-Plätze dringend gebraucht, denn beide Tierheime liegen an der großen Schmuggel-Achse von Osteuropa nach Deutschland. Ständig landen beschlagnahmte Hunde und zusätzlich noch Welpen aus illegalen Zuchten dort; Platz für Neuankömmlinge ist Mangelware.
Daher hat die 1. Vorsitzende Regina Barthel-Marr ihren Freund Ralf Seeger und seine Harten Hunde um Hilfe gebeten. Die hatten vor drei Jahren bereits das Tierheim Freital auf Vordermann gebracht – und lassen sich daher nicht zweimal bitten. Doch die Baustellen im stark in die Jahre gekommenen Tierheim Reichstädt sind immens: Es fehlt z.B. ein großer Auslauf für Hunde. Gerade aktuell lebt ein beschlagnahmtes Hundepaar aus schlechter Haltung mit seinen acht Welpen im Tierheim.
Da es sich um riesige Doggen-Wolfhund-Mischlinge handelt, ist die Unterbringung mehr als kompliziert. Außerdem wünschen sich die gebeutelten Tierheim-Mitarbeiterinnen ein Außengehege für die vielen Jungkatzen und ein artgerechtes Gehege für Landschildkröten. Denn seit die Energiekosten steigen, landen immer häufiger auch exotische Reptilien in den Tierheimen. So viele Baustellen können Ralf und seine Jungs in der Kürze der Zeit gar nicht alleine schaffen – gut, dass Ralf noch immer prächtige Kontakte in die Motorrad-Szene hat.
Zwei Anrufe und etwa 30 Rocker fahren auf ihren Choppern auf dem Gelände des Tierheims Reichstädt ein – sie übernehmen den Bau des Geheges für die Schildkröten. Eine wartet bereits sehnsüchtig auf eine vernünftige Unterbringung: Die Griechische Landschildkröte „Luigi“ wurde auf einer Straße gefunden mit zerbrochenem Panzer, vermutlich wurde sie überfahren. Tierarzt Thomas Kießling hat das Tier mit Materialien aus dem Baumarkt wieder zusammengeklebt und ihm damit das Leben gerettet. Jetzt fehlt nur noch ein Gehege. (Text: VOX)

Im Tierheim Überlingen herrscht monatelang der Ausnahmezustand. Nach einem langen, unentdeckten Wasserschaden mussten fast alle Hunde das Tierheim verlassen. Die umfassende Sanierung wird angesichts des Handwerkermangels eine langwierige Geschichte. Doch trotz dieses Schicksalsschlags setzen die beiden Tierheimleiterinnen Caroline Meer und Indra von Gersdorff ihre Mission fort. Sie kümmern sich unter anderem weiterhin mit Hingabe um ihre sieben Problemhunde. Einige sind zutiefst traumatisiert, mit schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten, manche wären ohne die Hilfe des Tierheims eingeschläfert worden.
Dazu pflegt das ganze Team noch 45 Katzen mit teilweise schrecklichen Schicksalen und bietet eine Versorgung für verletzte oder kranke Igel. Neben dem Wasserschaden gibt es zahlreiche weitere Baustellen, deren Behebung jetzt natürlich nötiger denn je ist. Das größte Problem: Viele scheue Freigänger-Katzen benötigen einen Platz zum bleiben. Die meisten gehören zu den fast 2 Mio. Straßenkatzen, die es noch in Deutschland gibt.
Doch dem Tierheim fehlen Zeit und Arbeitskräfte, um aus einer alten Scheune eine neue Unterkunft für die Mietzen zu schaffen. Zudem fehlen Gehege und winterfeste Hütten, um auch größeren Hunden, wie beispielsweise den immer häufiger beschlagnahmten Herdenschutzhunden, mehr Lebensqualität bieten zu können. Die Zeit drängt, denn auf Dauer kann das Tierheim sonst keine Tiere in Not mehr aufnehmen. Ralf Seeger und die Harten Hunde wollen das verhindern und verwandeln die alte Scheune in null Komma nichts in ein neues Katzen-Schlaraffenland.
Und auch den fehlenden Hundeausläufen nehmen sie sich an. Dazu helfen sie beim Hundetrainung aus und assentieren bei der Physiotherapie mit den schwierigen Hunden. Ein Fall hat es ihnen besonders angetan: Chuck, ein schwarz-weißer Mischling, lässt sich nicht mal ein Halsband über den Kopf streifen – sie tun alles, um ihn zu trainieren. Denn nur wenn Chuck leinenführig wird, hat er eine echte Chance auf eine neue Familie. (Text: VOX)