Fakt ist! Folge 182: Enttäuschung, Wut und Zukunftsangst – Ostdeutsche hadern mit dem Staat
Folge 182
Enttäuschung, Wut und Zukunftsangst – Ostdeutsche hadern mit dem Staat
Folge 182
Andreas Menzel und Lars Sänger moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum im Studio wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf hat und sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen einbringt. Im Podium stellen sich der Diskussion folgende Gäste: * Antje Hochwind-Schneider (SPD), Landrätin im Kyffhäuserkreis * Dr. Judith C. Enders, Politikwissenschaftlerin und Autorin * Dr. Alexander Leistner, Kultursoziologe, Universität Leipzig „Aus Zukunftsangst ist in Teilen Ostdeutschlands eine Rebellion gegen jedweden Wandel geworden“, kritisiert der Leipziger Kultursoziologe Dr. Alexander Leistner. Momentan werde eine regelrechte „Krisen-Aufschichtung“ erlebt, was die Einstellung verstärke: „Ich selbst bin ohne Einfluss.“ Allerdings sei das Gefühl des „Abgehängtseins“ kein typisch ostdeutsches – das gäbe es zum
Beispiel auch in Friesland. Für die SPD-Landrätin Antje Hochwind-Schneider sind die Ergebnisse des aktuellen Thüringen-Monitors erschütternd. Dass die Befragten so unzufrieden sind mit der Demokratie und den staatlichen Institutionen, könne niemanden kalt lassen. Offensichtlich gelänge es den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern nicht, die Dinge voranzutreiben, die für die Menschen vor Ort wichtig sind. Die Politikwissenschaftlerin und Autorin Dr. Judith C. Enders stellt fest, dass es den Leuten im Osten doch eigentlich ganz gut gehe, trotzdem verspürten sie einen Schmerz, weil sie sich nicht ernstgenommen fühlten. Als Mitbegründerin der Initiative „3. Generation Ostdeutschland“ setze sie auf Kommunikation zwischen Ost- und Westdeutschen, damit letztendlich alle von den Transformationserfahrungen der Nachwendezeit profitieren können. (Text: tagesschau24)