2021/2022, Folge 133–150
Geschlossene Gesellschaft – Hat der Osten ein Rassismusproblem?
Folge 133Alltagsrassismus und Fremdenhass sind immer noch weit verbreitet – vor allem im Osten Deutschlands. Warum haben es Menschen aus anderen Kulturen und mit anderer Hautfarbe hier besonders schwer? Und wie könnte man das ändern? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 21. Februar 2022. Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20:30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv und auf dem MDR-YouTube-Kanal sowie um 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.
Tägliche Beleidigungen auf der Straße, die Wohnung oder der Arbeitsplatz, die man nicht bekommt, tätliche Angriffe mit schlimmen Folgen. Für Menschen mit dunklerer Hautfarbe, Menschen, die dem Aussehen nach vermeintlich nicht aus Deutschland stammen oder auch nur einen fremd klingenden Familiennamen tragen, ist das trauriger Alltag. Einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge sind etwa zwölf Prozent der Deutschen „fremdenfeindlich“ eingestellt. Das zeigt: Alltagsrassismus und Fremdenhass gibt es in ganz Deutschland.
Aber im Osten Deutschlands ist die Zahl der Übergriffe bezogen auf die Einwohnerzahl größer, erleben Betroffene nach eigener Aussage mehr Diskriminierung als in Westdeutschland. Laut einer Erhebung der Antidiskriminierungsstellen in Sachsen-Anhalt spüren Betroffene die Folgen solcher Einstellungen vor allem im öffentlichen Raum, in Schulen und Universitäten, bei der Suche nach Wohnraum und auf der Arbeit. In der Folge verlassen Betroffene die Region, weil sie sich anderswo willkommener fühlen.
Es gehen Menschen, die in Forschung und Wissenschaft arbeiten, die als Arbeitskräfte in der Pflege dringend gebraucht würden, die als Nachbarn, Freunde, Kolleginnen und Kollegen eine Bereicherung sein könnten. Gerade im Osten könnten Überalterung und Bevölkerungsschwund so gestoppt werden. Ist Alltagsrassismus tatsächlich in Ostdeutschland ein besonderes Problem? Stecken Stereotype und Vorurteile in uns allen? Und wie lassen sie sich nachhaltig und wirkungsvoll überwinden?
Zu Gast bei Anja Heyde und Stefan Bernschein sind Menschen, die ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus, Fremdenfeindlichkeit und Zuwanderung schildern, die zum Thema forschen und die sich ganz praktisch für ein besseres Miteinander einsetzen:
• Katharina Warda, Soziologin und Autorin,
• Detlef Gürth (CDU), Landtagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt,
• Birgit Glorius, Migrationsforscherin an der TU Chemnitz,
• Hardo Pacyna, Vorsitzender IG „offen. bunt. anders.“ Wittenberg/Gräfenhainichen,
• Björn Koch und Mahdi Hosseini, Fußballer vom SV Grana im Burgenlandkreis
• Hans Goldenbaum, Multikulturelles Zentrum Dessau. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 21.02.2022 MDR Vom Freund zum Feind? Russland, die Ukraine und wir
Folge 134Zwar wurde Russland inzwischen mit harten Sanktionen belegt, doch die bewegen Putin bislang nicht zur Umkehr. Sind Waffenlieferungen in die Ukraine der richtige Schritt, oder befördert dies am Ende eine Ausweitung des Krieges? Wie können wir den Menschen in der Ukraine helfen? Und wie sollten wir künftig mit Russland umgehen? „Die Russen wollen keinen Krieg!“, davon waren gerade viele Ostdeutsche noch bis vor wenigen Tagen überzeugt. Doch seit dem 24. Februar ist nichts mehr so, wie es mal schien. Russische Truppen dringen immer weiter in die Ukraine vor. Die Bilder dieses blutigen Krieges sorgen für Fassungslosigkeit. Hatten wir einen verklärten Blick auf Putin und Russland? Wie können wir den Krieg stoppen? Das fragen sich viele. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 07.03.2022 MDR Ohnmacht, Angst, Solidarität – was tun?!
Folge 135Erstmals seit fast 80 Jahren tobt in Europa wieder ein Angriffskrieg. Was viele Menschen sich nicht vorstellen konnten, ist Realität. Was gegen Angst und Ohnmacht hilft – darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist! Aus Magdeburg“ am 14. März 2022. [ …]
Die Bilder und Eindrücke, die uns derzeit aus der Ukraine erreichen, hatten wir Europäer längst überwunden geglaubt. Nun schauen die Menschen mit Entsetzen auf den Krieg und die humanitäre Katastrophe, die sich nur einige hundert Kilometer entfernt von ihrer Heimat abspielen. Ins Entsetzen mischt sich Ohnmacht. Ohnmacht angesichts des Leids der Flüchtlinge. Ohnmacht aber auch gegenüber den immer lauter werdenden Forderungen an den Westen, einzugreifen. Zugleich wachsen Sorge und Ungewissheit, ob der Konflikt weiter eskalieren und sich ausweiten könnte.
Ob noch unfassbarere Szenarien nun denkbar werden. All dies wird potenziert durch eine nie dagewesene Bilderflut, nicht nur in den etablierten Medien, sondern auch auf unzähligen Social-Media-Kanälen. Wohl aus keinem anderen Konflikt erreichten uns bisher so viele ungefilterte Bilder von Grauen und Leid. Es ist längst auch ein Informationskrieg, in dem sich viele Angaben nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen lassen. Der Krieg in einem europäischen Nachbarland berührt die Menschen in unterschiedlicher Weise.
Die einen lähmt er vor Angst, andere sorgen sich wegen der teuren Folgen der Sanktionen um ihre Existenz. Viele zeigen sich solidarisch: gehen demonstrieren, geben Geld, sammeln Sachspenden. Manche nehmen Flüchtlinge bei sich zuhause auf. Was hilft gegen die gefühlte Ohnmacht angesichts von Gewalt und Leid? Wie gehen wir gut mit unseren Ängsten um? Und welche Rolle dabei spielt gelebte Solidarität mit den Menschen in der Ukraine?
Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
• Dr. Annegret Wolf, Psychologin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
• Prof. Solveig Richter, Friedensforscherin, Universität Leipzig,
• Igor Matviyets, Hallenser mit ukrainischen Wurzeln sowie
• Krzysztof Blau, Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt.
Bürgerreporter Stefan Bernschein ist vorab in der Gemeinde Muldestausee unterwegs, wo engagierte Einwohner und Bürgermeister Ferid Giebler bereits mehr als 30 Frauen und Kinder aus der Ukraine geholt haben. Vertreter werden bei ihm zu Gast im Studio sein, wie auch weitere Zuschauer, die ihre Meinungen, Sorgen und Ängste in die Sendung einbringen. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 14.03.2022 MDR Schluss mit sorglos – Wehrpflicht, Dienstpflicht, Bürgerpflicht
Folge 136Muss die Wehrpflicht wieder eingeführt werden oder ist eine allgemeine Dienstpflicht das Gebot der Stunde? Welche Maßnahmen sollte die Politik darüber hinaus auf den Weg bringen, um den Bevölkerungsschutz zu stärken? Fragen wie diese diskutieren Politikerinnen und Politiker unter anderem mit jungen Leuten, die von den Plänen direkt betroffen sind, bei. [ …]
„Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, egal in welchem Bereich, ist eine Bereicherung für alle, die es machen“, ist der thüringische CDU-Landtagsabgeordnete Christian Herrgott überzeugt. Der Vorsitzende des Thüringer Reservistenverbandes glaubt, dass viele junge Menschen sich nach der Schule sowieso erst einmal orientieren wollen. Für Donata Vogtschmidt von der Linksfraktion im Thüringer Landtag ist die Dienstpflicht keine Option. „Es kann nicht darum gehen, den Jugendlichen noch mehr Vorschriften, noch mehr Zwänge zu machen.“ Dr. Marcus Faber, FDP-Abgeordneter aus Sachsen-Anhalt und Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestages, ärgert sich über die aus seiner Sicht vollkommen unnötige Wehrpflicht-Debatte.
Allein schon aus Gründen einer Wehrgerechtigkeit werde die Wehrpflicht nicht wieder eingeführt. Auch eine allgemeine Dienstpflicht sei mit seiner Partei nicht zu machen. Wenn man mehr junge Leute für ehrenamtliche Tätigkeiten begeistern wolle, dann müsse man bessere Anreize schaffen. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 21.03.2022 MDR Tankrabatt und Monatsticket – Wie bleiben wir mobil?
Folge 137Die Benzinpreise treiben vielen Autofahrern und Pendlerinnen die Tränen in die Augen. Zwei Euro und mehr für den Liter, und Diesel ist auch noch teurer als Super. Die Bundesregierung hat nach langem Hin und Her jetzt ein Entlastungspaket geschnürt: Sie senkt die Energiesteuer auf Kraftstoffe und führt ein Neun-Euro-Monatsticket für den ÖPNV ein. Hinzu kommt ein Energiegeld von 300€ für jeden Erwerbstätigen. Das alles soll die aktuellen Belastungen der Verbraucherinnen und Verbraucher etwas abfedern. Doch wie soll es weitergehen? Bringt die Energiekrise die Verkehrswende im „autoverliebten“ Deutschland? Immer mehr Menschen denken über einem Umstieg vom Verbrenner auf ein E-Auto nach.
Denn Strom tanken ist momentan deutlich billiger als Sprit. Trotzdem haben sich E-Autos noch nicht durchgesetzt. Trotz hoher Prämie ist ihre Anschaffung sehr teuer. In der Ladeinfrastruktur gibt es nach wie vor Lücken. Hinzukommen undurchsichtige Tarife und geringere Reichweiten. Für wen lohnt sich der Umstieg? Was kann und muss die Politik also tun, um die Akzeptanz für E-Autos zu erhöhen? Und wie können E-Autos für alle verfügbar und vor allem bezahlbar gemacht werden? (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 28.03.2022 MDR Milliarden für die Bundeswehr – Landesverteidigung oder Wettrüsten?
Folge 138Der russische Angriffskrieg in der Ukraine konfrontiert Europa mit einer neuen Realität. Auch Deutschland will jetzt mehr Geld für seine Verteidigung ausgeben. Ist das vernünftig und sinnvoll? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 04. April 2022. [ …]
Es war eine Ansage: 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz Ende Februar an. Angesichts der russischen Aggression in der Ukraine waren zuvor erneut Befürchtungen laut geworden, Deutschland könne sich in einem Ernstfall nicht selbst verteidigen. In der Tat gab es in den letzten Jahren nicht gerade rühmliche Meldungen zur Ausstattung der Bundeswehr: Gewehre, die nicht treffen, Helikopter, die kaputt am Boden und Schiffe, die im Hafen bleiben müssen, Soldaten, die sich für ihren Auslandseinsatz wichtige Teile ihrer Ausrüstung privat beschaffen. Die Truppe gab ein eher blamables Bild ab.
Nun also mit Entschlossenheit zur Kehrtwende: Neue Waffen und Waffensysteme sollen angeschafft werden – darunter hochmoderne Kampfjets und ein komplexes Raketen-Abwehrsystem. Das Geld dafür soll über ein Sondervermögen – sprich: die Aufnahme neuer Schulden – beschafft werden. Die Mehrheit der Deutschen ist dafür. Das bestätigt auch eine Erhebung von MDRfragt im Sendegebiet: mit 61 Prozent sprechen sich darin fast zwei Drittel der Befragten für eine bessere Ausstattung der Bundeswehr aus. 35 Prozent halten das nicht für sinnvoll.
Kritik an den Milliardenplänen regt sich aus zwei Gründen. Zum einen gibt es Zweifel, dass die enorme Summe wirklich nötig sei. Schließlich erreichen die deutschen Ausgaben für die Verteidigung jährlich eine beträchtliche Höhe; allein 2021 waren es 47 Milliarden Euro. Kritiker fragen, warum dies nicht für eine angemessene Ausstattung ausreichte und fürchten, zusätzliche Mittel könnten an anderer Stelle fehlen. Zum anderen gibt es die Sorge vor einem neuen Wettrüsten. Zehntausende Menschen, darunter viele Prominente, haben einen Appell gegen die Rüstungspläne unterzeichnet. Sie fürchten, mehr und neue Waffen könnten den Machthaber im Kreml weiter provozieren und so für eine weitere Eskalation der Lage sorgen.
Braucht die Bundeswehr tatsächlich so viele Milliarden? Müssen wir uns dauerhaft auf höhere Verteidigungsausgaben einstellen – und wie würden sie finanziert? Und ist dies der einzige Weg, einem Aggressor in Europa entgegenzutreten? (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 04.04.2022 MDR Essen oder Energie – Kampf ums Ackerland
Folge 139Brauchen wir die Felder jetzt vorrangig für die Lebensmittelerzeugung? Fordert die Energiekrise mehr Flexibilität auf den Äckern? Was brauchen Landwirte, damit sie weiter wirtschaftlich arbeiten können? Fragen wie diese besprechen Fachleute aus Politik und Landwirtschaft mit dem Publikum im Studio bei „Fakt ist! Aus Erfurt“ am Montag. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 11.04.2022 MDR Frieden schaffen nur noch mit Waffen?
Folge 140Krieg und Frieden, Gut und Böse – auch sprachlich wird beim Thema Ukraine in diesen Wochen aufgerüstet. Da ist die Rede vom „deutschen Lumpen-Pazifismus“ oder der „fünften Kolonne Putins“. Wegen seiner zögerlichen Haltung, schwere Waffen zu liefern, trage Deutschland eine Schuld für das Sterben in der Ukraine, sagen Kritiker. Leisten wir uns im vermeintlich sicheren Deutschland wirklich eine Luxus-Debatte, während sich das Leiden im Osten Europas jeden Tag fortsetzt? Oder sind nicht gerade jetzt Zweifel und Zwischentöne wichtig? Denn: Viele Menschen haben Angst vor einem Dritten Weltkrieg. Wer kann in der jetzigen Situation schon voraussagen, ob und wann Putin ein westliches Eingreifen als Kriegserklärung deutet? Und überhaupt: Ist die Diplomatie am Ende? Schwierige Fragen, auf die „Fakt ist!“ Antworten sucht.
Andreas F. Rook diskutiert sie mit:
• Ernst-Jörg von Studnitz, ehemaliger Diplomat und Botschafter a.D.
• Ruth Misselwitz, Pfarrerin und Bürgerrechtlerin
• Professor Sönke Neitzel, Militärhistoriker
• Ingar Solty, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.04.2022 MDR Wie frei ist unsere Presse?
Folge 141Unabhängig und überparteilich sollen Journalisten berichten. Doch seit einiger Zeit regen sich Unzufriedenheit und Kritik. Was dahintersteckt – darüber diskutiert zum Tag der Pressefreiheit die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 02. Mai 2022. Sie gilt als wichtige Säule einer guten und wehrhaften Demokratie, gar als vierte Macht im Staat: eine freie und unabhängige Presse. Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und Online-Medien sollen objektiv und ohne Einflussnahme berichten, die Mächtigen kontrollieren, Missstände aufdecken und anprangern, wo Macht missbraucht und gegen Gesetze verstoßen wird.
Dass dies in Deutschland gut funktioniert, daran mehren sich in Teilen der Bevölkerung seit einiger Zeit Zweifel. Auch der Statistik von „Reporter ohne Grenzen“ zufolge ist es um die Pressefreiheit hierzulande nicht mehr „gut“, sondern nur noch „zufriedenstellend“ bestellt. Deutschland sank um zwei Plätze auf den 13. in der weltweiten Rangfolge. Ein Grund dafür: zunehmende Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten am Rande von Demos, Hass und Hetze gegen sie im Netz.
Andererseits beklagen Journalisten auch, dass selbst Behörden immer wieder Auskünfte verweigern. Das Misstrauen gegen das Berufsbild wächst – Vorwürfe wie „Lügenpresse“ und „Staatsmedien“ machen die Runde, nicht nur gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Was ist dran an solchen Vorwürfen? Wie können Unabhängigkeit und Objektivität gewährleistet werden? Und wie finden sich Mediennutzer heute zurecht, in einer eigentlich sehr freien Medienwelt, in der jeder seine Sicht verbreiten kann?
Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
• Klaus Brinkbäumer, Programmdirektor des MDR,
• Franziska Klemenz, Lokal-Reporterin bei der „Sächsischen Zeitung“,
• Dr. Mandy Tröger, Kommunikationswissenschaftlerin und
• Torsten Küllig, Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V.
Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit der russischen Journalistin Angelina Davydova und kommt mit Gästen im Publikum ins Gespräch. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.05.2022 MDR Eingeholt und Überholt – die LINKE in der Krise
Folge 142Kann ein Neuanfang gelingen, ohne dass führende Köpfe der Partei ausgewechselt werden? Wie sollen die Problemfragen nach Waffenlieferungen, NATO-Mitgliedschaft und Bundeswehr-Aufrüstung diskutiert und letztendlich entschieden werden? Was soll zum „Markenkern“ der Partei werden? Fragen wie diese diskutiert das Publikum mit verantwortlichen Politikern und einer Politikwissenschaftlerin bei „Fakt ist! Aus Erfurt“.
Der Diskussion, in der von Andreas Menzel und Lars Sänger moderierten Sendung, stellen sich:
* Prof. Astrid Lorenz, Politikwissenschaftlerin, Universität Leipzig
* Prof Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei
* Sören Pellmann, Bundestagsabgeordneter für DIE LINKE, Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion DIE LINKE in Leipzig
„Aktuell hat DIE LINKE den Kontakt zu den Wählern verloren, die Themen und die Sprache der Partei gehen an den Menschen vorbei“, so das Urteil der Politikwissenschaftlerin Prof. Astrid Lorenz von der Uni Leipzig. Auch Thüringens Staatskanzleiminister Prof. Benjamin-Immanuel Hoff stellt seiner Partei kein gutes Zeugnis aus: „Wir müssen die politische Kultur ändern und es schaffen, unsere internen Konflikte zu lösen.“ Sören Pellmann, der Leipziger Linke, der bei der letzten Bundestagswahl eines der drei Direktmandate für seine Partei holte, fordert: „Der Gebrauchswert der Linken muss sich in Zukunft wieder erhöhen.“ Er stimmt mit Bodo Ramelow überein, dass aktuell keine inhaltliche Linie der Partei zu erkennen ist, ja, nicht einmal ein „Markenkern“. So setzen viele LINKE-Mitglieder ihre Hoffnungen auf einen Neuanfang im Juni auf dem Erfurter Parteitag. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 09.05.2022 MDR Krieg, Knappheit und Spekulanten – Wer treibt die Preise hoch?
Folge 143Anfang des Jahres hieß es noch, die Inflation sei vorübergehend. Der Blick auf Supermarktregal und Zapfsäule zeigt aber: Die Inflation wütet weiter, scheint sogar durch Krieg und Krisen an Fahrt zu gewinnen. Lebensmittel sind im Schnitt um ganze 8,6 Prozent teurer als im vergangenen April. Was kommt noch auf den Teller und wie viel in den Tank? Fragen, die mittlerweile den Alltag vieler bestimmen. Doch lassen sich die hohen Preise allein mit der Güter-Knappheit durch Pandemie und Krieg erklären? Welche Rolle spielen Spekulanten und das Gewinnstreben der Produzenten und Händler? Bei den Spritpreisen versucht das gerade die Kartellbehörde im Auftrag von Wirtschaftsminister Habeck herauszufinden.
Doch auch Lebensmittel wie Weizen werden auf dem Finanzmarkt gehandelt – seit einigen Monaten sogar exzessiv, wie aktuelle Recherchen ergeben. Weizenmehl ist seit Jahresbeginn um 14 Prozent teurer geworden. Dabei sei das Getreide jetzt noch gar nicht knapp, sagen Experten. Muss der Lebensmittelmarkt stärker reguliert werden? Sollten Spekulationen beschränkt, eine Steuer für sogenannte Kriegs-Profiteure durchgesetzt werden? Und welche schnell wirksamen Mittel können jetzt helfen, um besonders Verbraucher mit niedrigen Einkommen zu helfen? (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 16.05.2022 MDR Das Neun-Euro-Ticket – ein Sommermärchen?
Folge 144Unterwegs mit Bus, Straßenbahn oder Zügen des Nahverkehrs – und das für nur neun Euro pro Monat. Ab Juni soll das in Deutschland ein Vierteljahr lang möglich sein. Doch nicht alle freut das. Über Sinn und Nutzen des Neun-Euro-Tickets diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“.
Es ist eine Maßnahme, die in Zeiten steigender Energie- und Rohstoffpreise vor allem Berufspendler entlasten soll. Preiswert reisen im Nahverkehr, noch dazu durch ganz Deutschland – das soll Leute dazu bringen, ihr Auto öfter stehen zu lassen. Diese Maßnahme hätte auch einen ökologischen Effekt: wer umsteigt, senkt den CO2-Ausstoß. Der Bundesregierung ist das immerhin 2,5 Milliarden Euro wert.
Doch am Neun-Euro-Ticket regt sich Kritik. Befürchtet wird ein Massenansturm auf Bus und Bahn, der die Verkehrsunternehmen überfordern könnte. Vor allem aber wird bemängelt, dass das Ticket und seine entlastende Wirkung viele Menschen gar nicht erreichen. Es funktioniert vor allem dort, wo es bereits einen gut ausgebauten und attraktiven Nahverkehr gibt. Auf dem Land – wo es weit ist bis zum nächsten Bahnhof und der Bus nur ein paar Mal am Tag fährt – werden die Menschen wohl weiter in die Röhre schauen. Oft ist das Auto zeitlich nicht zu schlagen und das Neun-Euro-Ticket keine Alternative.
Auch die „MDRfragt“-Gemeinschaft sieht das kritisch. Nur 14 Prozent der Befragten glauben, dass die Menschen dank des Tickets dauerhaft auf Bus und Bahn umsteigen. Gut zwei Drittel von ihnen finden deshalb, dass man die Milliarden dafür sinnvoller in den Ausbau des Nahverkehrs investiert hätte.
Hinzu kommt ein großer Verwaltungsaufwand, um das gut gemeinte Vorhaben der Politik in die Tat umzusetzen. Schon werden Stimmen laut, die fragen, ob man den Nahverkehr für das Vierteljahr nicht gänzlich kostenlos hätte anbieten können. Dass das geht, zeigt das Beispiel Luxemburg: seit zwei Jahren ist dort der ÖPNV völlig kostenfrei. Und in Österreichs Hauptstadt Wien kostet er einen Euro pro Tag.
Wem nützt also das Neun-Euro-Ticket? Ist es eine gerechte und faire Maßnahme oder ein unüberlegter Schnellschuss? Und was können Staat und Verkehrsplaner aus dem Feldversuch lernen?
Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
* Lydia Hüskens, FDP, Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales,
* Vivian Draschoff, Pendlerin aus Prosigk in Sachsen-Anhalt,
* Prof. Georg Hirte, Verkehrsexperte an der TU Dresden sowie
* Stefan Dietrich, Pressesprecher Abellio Rail Mitteldeutschland.
Bürgerreporter Stefan Bernschein war selbst mit der Bahn im Nahverkehr unterwegs und spricht mit Pendlern sowie Vertretern von Verkehrsunternehmen und der Eisenbahnergewerkschaft EVG.
Im Anschluss an den Talk werden Peter Panitz von der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH und Birgit Münster-Rendel von den Magdeburger Verkehrsbetrieben von ca. 21.30 bis 22:00 Uhr im Stream und auf dem Facebook-Kanal von MDR SACHSEN-ANHALT live User- und Zuschauerfragen beantworten. Vorab können diese bereits über faktist@mdr.de sowie auf der Facebook-Seite von MDR SACHSEN-ANHALT gestellt werden. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 23.05.2022 MDR Wohlstand, Reichtum, Erbenglück – Für Ostdeutsche ein Wunschtraum?
Folge 145Wie können die großen Vermögensunterschiede zwischen West- und Ostdeutschland verringert werden? Wo bestehen Gerechtigkeitslücken? Wäre ein Grunderbe für alle 18-Jährigen sinnvoll? Diese und weitere spannende Fragen diskutieren mit dem Live-Publikum in der Sendung u.a. der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider (SPD) sowie der CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag Mario Voigt bei „Fakt ist!“ aus Erfurt am Montag, 30. Mai, 20:15 Uhr im Livestream auf mdr.de/fakt-ist und 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen.
Die Moderatoren Andreas Menzel und Lars Sänger begrüßen folgendes Gäste:
• Dr. Jessica Ordemann, Soziologin, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung
• Dr. Stefan Bach, Wirtschaftswissenschaftler, DeutschesInstitut für Wirtschaftsforschung
• Carsten Schneider, SPD, Ostbeauftragter der Bundesregierung
• Dr. Mario Vogt, CDU-Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag
Das Live-Publikum vor Ort wird wie gewohnt einbezogen in die Diskussion. „Wohlstand für alle ist nur mit Anstrengung und Leistung zu haben. Wird zu viel gepanzert, wird die Gesellschaft insgesamt schwächer und findet sich in der globalen Wettbewerbssituation nicht mehr zurecht“, ist sich der Fraktionsvorsitzende der CDU im Thüringer Landtag Mario Voigt sicher. Für die Soziologin Jessica Ordemann bedeutet gute Bildung, Lebenschancen zu haben, daher plädiert sie für eine gezielte Förderung von Bildungsstrukturen. Wie Voigt lehnt auch sie die Idee eines staatlichen „Grunderbes“ für 18-Jährige als nicht zielführend ab.
Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin hingegen wirbt für seine Idee des Grunderbes. Durch die 20.000 Euro für alle 18-Jährigen würden Vermögen zwischen den Generationen umverteilt und die großen Ungleichheiten ein wenig reduziert. Auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider (SPD) kann der Idee eines Grunderbes viel abgewinnen. Er wolle das Geld sogar ohne Auflagen an die jungen Menschen geben. Sie könnten so eine freie Entscheidung fällen, in welche Richtung sie sich in dieser wichtigen Lebensphase bewegen. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 30.05.2022 MDR Der „kleine“ (große) Unterschied. Warum Männer früher sterben und Frauen falsche Diagnosen bekommen
Folge 146Männer leben im Schnitt fünf Jahre kürzer als Frauen. Das „starke Geschlecht“ ist deutlich häufiger von Herzinfarkten, tödlichen Krebsverläufen und Suchtkrankheiten betroffen als Frauen. Und Depressionen werden bei Männern deutlich seltener erkannt. Doch auch Frauen erfahren in unserem Gesundheitssystem Nachteile. Medikamente werden noch immer mehrheitlich an Männern getestet. Nebenwirkungen bei Frauen nimmt man in Kauf. Auch reagieren Frauen mit anderen Symptomen auf manche Erkrankungen als Männer und werden infolgedessen mitunter falsch diagnostiziert. Wie kann eine gerechtere Medizin künftig aussehen? Wie kommen wissenschaftliche Erkenntnisse in die Arztpraxen? Und wie kann jeder selbst sein Verhalten anpassen für ein langes gesundes Leben?
Darüber diskutieren bei „Fakt ist! Aus Dresden“ u.a.:
- Katarina Stengler, Psychotherapeutin und Chefärztin am Helios Park-Klinikum Leipzig
- Ursula Marschall, Ärztin und Gesundheitsökonomin am BARMER Institut für Gesundheitsforschung Berlin
- Wolfgang Harth, Chefarzt am Vivantes Klinikum Spandau und Experte für Männergesundheit
- Volker Bahr, Pharmaunternehmen Medac (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.06.2022 MDR Wassernotstand – Auf dem Trockenen: Wenn Wasser immer knapper wird
Folge 147Wie schon in den letzten Jahren stehen Mitteldeutschland Monate bevor, die geprägt sein werden von Trockenheit und Wassermangel. Wie Wirtschaft und Gesellschaft damit umgehen und welche Lösungen es für das Problem gibt, darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 20. Juni 2022. Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20:30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv und auf dem MDR-YouTube-Kanal sowie um 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.
Der Sommer meldet sich in dieser Woche mit den ersten Hitzerekorden. Das freut längst nicht alle, denn dringend nötiger Regen bleibt seit Wochen weitgehend aus. Landwirten und Kleingärtnern treibt das die Sorgenfalten auf die Stirn. Ebenso vielen Feuerwehrleuten. Die Wälder in Mitteldeutschland sind weithin knochentrocken. Ein Funke genügt und sie brennen wie Zunder. Das kostbare Gut Wasser wird knapper – und kostbarer. Mitteldeutschland ist besonders betroffen; im bundesweiten Vergleich ist der Wassermangel hier besonders gravierend.
Der Harz galt im letzten Jahr als trockenste Region Deutschlands. Und die Kleinstadt Artern in Nordthüringen erlangte zweifelhaften Ruhm als Deutschlands trockenster Ort. Freilich: Dreht man daheim den Hahn auf, fließt das Wasser, als gäbe es das Problem nicht. Die Trinkwasserversorgung sei gesichert, heißt es bei Wasserwirtschaft und Behörden. Doch was ist mit denen, die das Wasser dringend brauchen, um unsere Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern? Oder – weitaus weniger beachtet – um Industrieprodukte herzustellen? Die Industrie ist einer der größten Wasserkonsumenten überhaupt.
Das rückt erst seit Kurzem in den öffentlichen Blickpunkt. Großinvestoren wie Tesla in Brandenburg oder Intel in Sachsen-Anhalt wird trotz ihres enorm hohen Wasserbedarfs von der Politik der rote Teppich ausgerollt. Die Folgen der Knappheit aber treffen zuerst die Verbraucher. Erste Landkreise erlegen ihren Bürgern Beschränkungen auf: In den trockensten Regionen darf kein Wasser aus Flüssen oder Teichen mehr zum Bewässern entnommen werden.
Zum Teil gilt das sogar für private Gartenbrunnen. Und großangelegte Strategien fehlen zumeist. Immerhin: Mit Thüringen hat seit Mai auch ein mitteldeutsches Bundesland eine Niedrigwasser-Strategie. Gehen wir zu sorglos mit der Ressource Wasser um? Wird sich die Lage als Folge des Klimawandels nur noch verschlechtern? Und welche Auswege gibt es aus dem Wassernotstand? Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.06.2022 MDR Stadt, Land, Bund – Der Streit um die Windkraft
Folge 148Nach welchen Kriterien werden die Vorranggebiete für Windenergie ausgewählt? Welche Einflussmöglichkeiten haben Bürgerinnen und Bürger in den anliegenden Kommunen bei der Planung? Wie kann die Bevölkerung von Windkraftanlagen in ihrer Nachbarschaft profitieren? Diese und andere Fragen diskutieren Politikerinnen und Politiker mit dem Energieforscher Thure Traber und dem Publikum bei „Fakt ist! Aus Erfurt“.
Andreas Menzel und Lars Sänger moderieren die Sendung und begrüßen folgende Gäste:
· Susanna Karawanskij, Die Linke, Thüringische Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft
· Christian Herrgott, CDU-Generalsekretär in Thüringen
· Holger Mann, SPD, Bundestagsabgeordneter aus Leipzig
· Dr. Thure Traber, Energieforscher Der Ökonom und Energieforscher
Dr. Thure Traber ist der Meinung, dass in Deutschland nicht zwangsläufig mehr Windräder gebaut werden müssen. Er beruft sich auf eine Analyse der Energy Watch Group, wonach die Anzahl sogar sinken könnte, da die modernen Anlagen viel mehr Leistung bringen, als die alten. Allerdings sind die modernen Anlagen auch viel höher, räumt Traber ein, was Gegenwehr bei Anwohnern in der Nachbarschaft hervorrufen könnte. Die Akzeptanz bei den Menschen vor Ort stellt der Thüringer CDU-Politiker Christian Herrgott in Frage. Für ihn ist es der falsche Ansatz, dass die Länder künftig zwei Prozent ihrer Fläche für Windenergie ausweisen müssen. Windräder im Wald schließt er völlig aus.
Das sieht der sächsische SPD-Bundestagsabgeordnete Holger Mann ganz anders. Gerade die dünn besiedelten Gebiete in Mitteldeutschland bieten sich aus seiner Sicht für die Erzeugung von Windenergie an. Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij verweist auf ihre Aufgabe, für gleichwertige Lebensverhältnisse überall im Freistaat zu sorgen. Somit könne es nicht sein, dass die Menschen in Südthüringen sich immer auf ihre Waldflächen berufen und deswegen keine Windkraftanlagen bekommen. Vielmehr müsse man in jedem einzelnen Fall genau hinsehen und vor allem die Kommunen sowie die Bürgerinnen und Bürger auch an den Erträgen beteiligen. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.06.2022 MDR Prinz in der Provinz – Sachsen nach den Kommunalwahlen
Folge 149Am Tag nach der sächsischen Kommunalwahl steht fest, wer die durchaus mächtigen Landräte sein werden. Bleiben alle Posten weiterhin in Hand der CDU oder gelingt einem Herausforderer die Übernahme? Auch in zahlreichen Rathäusern steht ein Amtswechsel bevor. Was schon im Vorfeld der Wahlen auffiel: Frauen bleiben weiterhin die absolute Ausnahme. 35 Männer und 5 Frauen gingen bei den Landratswahlen an den Start. Warum ist das so? Während die Politik deutsche Unternehmen per Gesetz verpflichtet, Führungspositionen mit einem Mindestanteil weiblicher Spitzenkräfte zu besetzen, bleiben kommunale Spitzenämter überwiegend in Männerhand.
Bewegung gibt es an anderer Stelle: Immer häufiger gewinnen Parteilose oder aber Kandidaten von Wählerbündnissen den Kampf um die Rathäuser. Was vor Jahren in kleinen Gemeinden seinen Anfang nahm, hat inzwischen die großen Städte erreicht. Die Folge: Inzwischen verschweigen einige Kandidaten im Wahlkampf ihre Parteimitgliedschaft. Weil sie sich dadurch größere Chancen ausrechnen? Ist die Parteimitgliedschaft inzwischen eher ein Makel in der Politik – besonders im Osten?
Darüber diskutiert Moderator Andreas F. Rook bei „Fakt ist! Aus Dresden“ unter anderem mit:
Dirk Neubauer, trat aus der SPD aus und trat nun als parteiloser Landratskandidat an
Antonie Rietzschel, berichtet für die „Süddeutsche Zeitung“ u.a. aus Sachsen
Petra Köpping (SPD), startete als Bürgermeisterin, wurde Landrätin und ist inzwischen Ministerin
Anita Maaß (FDP), wurde mit 29 Jahren Bürgermeisterin von Lommatzsch und führt inzwischen auch die FDP in Sachsen
Roland Löffler, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 04.07.2022 MDR Gefährliche Hitze – Leben in der Heißzeit
Folge 150Was muss passieren, damit wir gut durch die immer heißeren Sommer kommen? Wie müssen sich Stadtplaner, Unternehmerinnen, Kliniken und auch Altenheime auf die steigenden Temperaturen einstellen? Was kostet hitzegerechtes Bauen oder Umrüsten eigentlich? [ …]
39,2 Grad in Dresden und Cottbus am 18. Juni – Hitzerekorde noch bevor der Sommer laut Kalender überhaupt richtig begann. Statt Baden und Grillen Schwitzen und Schlappheit: So könnte die schönste Zeit des Jahres immer häufiger aussehen. Meteorologen und Klimaforscher rechnen damit, dass die Zahl der heißen Tage in den kommenden Jahren steigt. Wer nach draußen muss oder keinen Ventilator in der Wohnung hat, spürt schnell wie Sonne und Wärme k.o. machen. Extreme Hitze ist für den menschlichen Körper eine ernste Gefahr, geht auf die Lunge, das Herz, die Nieren, die Psyche.
Viele leiden schon heute an Erkrankungen, die durch Klimawandel und Hitze verstärkt werden. Städte wie Paris, Wien oder Berlin haben deshalb Hitzeaktionspläne aufgestellt: Zum Schutz von Senioren, Kindern und gesundheitlich anfälligen Menschen. Mitteldeutschland gehört zu den heißesten Gegenden der Bundesrepublik, besonders die Stadt Bernburg in Sachsen-Anhalt. An den Sommertagen vergangener Jahre war sie mehrmals heißeste Stadt Deutschlands. Was muss passieren, damit wir im Großen wie im Kleinen gut durch die künftigen Sommer kommen? Wie müssen sich Stadtplaner, Unternehmerinnen, Kliniken und auch Altenheime auf die steigenden Temperaturen einstellen? Was kostet hitzegerechtes Bauen oder Umrüsten eigentlich? Und: Sind vorbildlich gedämmte oder gut klimatisierte Wohnungen nur noch bezahlbar mit höherem Einkommen? Verschärft die Killerhitze soziale Probleme und muss mehr schwitzen, wer arm ist? Der Jahrhundertsommer 2003 zählte geschätzt 70.000 Hitzetote in Europa – was hat die Politik daraus gelernt?
Darüber und auch, wie man sich an quälend heißen Tagen gut abkühlt, diskutiert Moderatorin Anja Heyde mit folgenden Gästen:
• Nathalie Nidens, Ärztin aus Leipzig und Mitglied der „Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit“,
• Jörg Rehbaum (SPD), Dezernent für Umwelt und Stadtentwicklung in Magdeburg,
• René Hobusch, Landesverband Haus & Grund Sachsen e.V. sowie
• Lydia Hüskens (FDP), Digital- und Bauministerin Sachsen-Anhalt.
Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit Männern und Frauen, die sich bei #mdrfragt zum Thema gemeldet haben, sowie dem Präsidenten der Landes-Architektenkammer, Prof. Axel Teichert. Zu Gast sind auch Luca Salis, Jurastudent und aktiv bei „Fridays for Future“, sowie Mietrechtsberater Zakaria Said vom Mieterverein Magdeburg. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 11.07.2022 MDR
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