2019, Folge 339–354

  • Folge 339
    Der Kongo ist der tiefste Fluss der Erde. Auf seiner 5.000 Kilometer langen Reise durchquert er ein Land geprägt von Krieg und Gewalt, das zugleich seltene, faszinierende Tiere beheimatet. Ein deutsches Naturfilmteam begibt sich auf die Suche nach diesen außergewöhnlichen Kreaturen und folgt dem Fluss von der Quelle in Sambia bis zur Mündung in den Atlantik. Die Tierfilmer Thomas Behrend und Christina Karliczek dringen ein in verborgene Welten und dichten Dschungel. Hitze, Hightech und unangenehme Begegnungen mit Soldaten bringen das Team immer wieder an seine Grenzen.
    Doch die Mühe wird belohnt: Schuhschnäbel, Schimpansen und die seltenen Bonobos sind zu sehen, der Kongo enthüllt faszinierende Geheimnisse. Tierfilmer Thomas Behrend verschlägt es fast die Sprache, um ihn herum schwirren Tausende Flughunde. Der Norden Sambias, wo der Kongo unter dem Namen Chambeshi entspringt, ist jedes Jahr Schauplatz einer der größten Säugetier-Migrationen der Welt: ünf bis acht Millionen Palmenflughunde kommen hierher. Mittendrin der Mikrokopter. Dieses eigens entwickelte Gerät für Flugaufnahmen macht jedoch Probleme, Abstürze sind an der Tagesordnung.
    Unter Hochdruck arbeitet der junge Pilot Jorn Schumann an einer Lösung. Fernab von zerfallenden Großstädten, tief verborgen in den Urwäldern des Kongobeckens, leben drei der vier Menschenaffenarten nahe beieinander: Gorillas und Schimpansen auf der Nord-, Bonobos auf der Südseite des Kongo-Flusses. Die nächsten Verwandten des Menschen könnten unterschiedlicher kaum sein. Thomas Behrend und Christina Karliczek gelingen einzigartige Einblicke in das Sozialverhalten der Primaten, mit überraschenden Erkenntnissen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2019Das Erste
  • Folge 340
    Schon Napoleon nannte die Donau die „Königin der Flüsse Europas“. Geografisch gesehen ist zwar die Wolga der längste Strom des Kontinents, doch kein anderer Fluss der Welt kann sich mit der kulturellen und geschichtlichen Vielfalt der Städte und der Landschaften messen, die die Donau durchfließt. Fast 3.000 Kilometer legt sie auf ihrem Weg von ihrer Quelle im deutschen Schwarzwald bis zu ihrem Delta an der rumänisch/​ukrainischen Küste des Schwarzen Meeres zurück. Heute durchquert der Strom zehn Länder und vier Hauptstädte und ist damit der internationalste Fluss der Welt.
    Als Lebensader verbindet er spektakuläre Flusslandschaften: die Karstschluchten der Schwäbischen Alb, die endlosen Weiten der hitzeflirrenden Puszta, schneebedeckte Gipfel des Alpenvorlandes, die imposanten Canyons des Eisernen Tores, ein einzigartiges Flussdelta, in dem die Donau die größte Schilflandschaft der Erde bildet. Die Donau ist ein wichtiger Wasserweg und ein modern gemanagter Fluss. Doch trotz aller Veränderungen behielt die Donau das Flair einer Welt von gestern.
    Sie blieb bis in das 21. Jahrhundert voller wilder Geheimnisse und wunderbarer Landschaften. An der Theiss, dem längsten Zufluss der Donau in der ungarischen Puszta, kann sich an manchen Frühsommerabenden ein ganz besonderes Spektakel ereignen. Etwa Ende Mai/​Anfang Juni kommen üblicherweise genau zum Einbruch der Dunkelheit Massen von Eintagsfliegen an die Wasseroberfläche, schlüpfen und paaren sich. Im Oktober erreichen die ersten Gäste aus der Arktis die charakteristische Steppenlandschaft der Puszta zwischen Donau und Theiss.
    Hier machen Millionen von Zugvögeln auf ihrer Reise in den Süden Raststation. Gänse und Kraniche landen in der ungarischen Tiefebene. Es ist ein Schauspiel, das sich seit Urzeiten hier abspielt. Ausgezehrt von der langen Reise machen sie Rast, um frische Kräfte zu sammeln. Sie bleiben so lange, bis strenger Frost sie zum Weiterflug in den Süden zwingt. Doch dieses Jahr ist ihnen nur eine kurze Rast gegönnt. Schon sehr früh bringt der Nordwind eisige Polarluft und lässt die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken.
    Über Nacht hat sich die erste Eisschicht am Wasser gebildet. Der letzte Winter war extrem. Wochenlang fielen die Temperaturen unter Minus 20 Grad. Unglaublich, aber die Donau war komplett zugefroren. Auf einer Strecke von Wien bis ins Schwarze Meer war sie mit Eis bedeckt. Der gesamte Schiffsverkehr war eingestellt, riesige Schubverbände vom Eis eingeschlossen, Eisbrecher mussten gegen den Eispanzer eingesetzt werden. Es war wie in der Arktis, aber dadurch hat die Donau im Film ein neues, spektakuläres und unbekanntes Gesicht bekommen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2019Das Erste
  • Folge 341 (45 Min.)
    Schnee in den Tropen, Bären als Alleskönner und Kolibris als ultimative Spezialisten. Die nördlichen Anden sind eine Welt voller Überraschungen und gut verborgener Schätze. Steter Wandel prägt diesen Naturraum, denn er ist noch immer im Entstehen und ständig in Bewegung. Geboren aus vulkanischer Hitze sind die Anden heute die längste Gebirgskette der Welt – über 7.000 Kilometer ziehen sie sich vom Äquator bis nach Patagonien. Die Nordanden zeichnet ein Gegensatz von Eiseskälte und Tropenschwüle aus, geschaffen durch eine seltene Kombination aus Breitengrad und Höhenlage.
    Am Äquator ragen einige Gipfel über 6.000 Meter empor – hier kommt jedes Leben ans Limit. Christian Baumeister und sein Team begleiten in dieser Folge der dreiteiligen Serie „Die Anden – Natur am Limit“ eine Brillenbärin mit ihren drei Jungen. Sie meistert das Überleben ihrer Familie, indem sie opportunistisch überall dort herumstreift, wo es gerade Nahrung gibt: Auf dem Paramo, einem feuchten Sumpfland oberhalb der Baumgrenze, spielen ihre Jungen mit verblühten Pujas. Reifen die Früchte des Ingabaumes in den Trockenwäldern an den Berghängen, zieht die Familie hinab und scheut sich auch nicht, zum Ernten in Bäume und Büsche zu klettern.
    Eine ganz andere Taktik verfolgen die Kolibris. Sie haben sich zu extremen Spezialisten entwickelt – allen voran der Schwertschnabelkolibri. Mit seinem el Zentimeter langen Schnabel – relativ zum Körper dem längsten im Vogelreich – hat er sich auf eine einzige Blütenart spezialisiert: Die Engelstrompete trägt 20 Zentimeter lange Blüten und kann nur von diesem Vogel bestäubt werden. Ein anderer Spezialist hat sich Bromelien an einem steilen Trockenhang als Lebensraum auserkoren: Da die Pflanze an ihrem Blattgrund das einzig erreichbare Wasser birgt, laicht der Marañón-Baumsteiger nur dort.
    Mehr noch: Da ein Bromelienpool nicht ausreichen würde, alle Kaulquappen zu ernähren, trägt der Vater eine Quappe nach der anderen zu noch unbesetzten Bromelien – für einen kleinen Frosch eine immense Herausforderung. Manche Tiere kommen nur in einem einzigen Tal der Nordanden vor – so auch eines der seltensten Säugetiere der Welt: der Gelbschwänzige Wollaffe. Isoliert wurde er durch die – erdgeschichtlich betrachtet – geradezu rasante Auffaltung der Nordanden.
    Dadurch entstehen immer neue Lebensräume und damit ein immenser Artenreichtum. Und immer noch bergen die wolkenverhangenen Bergwälder ungelüftete Geheimnisse, so etwa den Andenmakibären, eine erst im Jahr 2013 neu entdeckte Säugetierart. Der Film „Schneeberge am Äquator“ stellt diese Vielfalt am Beispiel typischer Bewohner vor und erzählt dabei die Entstehungsgeschichte der Anden selbst – eine gelungene Kombination aus naturkundlicher und erdgeschichtlicher Entdeckungsreise, zelebriert in großartigen Bildern und mit Hilfe spektakulärer Luftaufnahmen in schwindelnder Höhe. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.07.2019Das Erste
    ursprünglich für den 24.06.2019 angekündigt
  • Folge 342 (45 Min.)
    Auf über 4.000 Metern Höhe überlebt nur, wer hart im Nehmen ist: Dünne Luft und ätzende Lagunen prägen den Altiplano der Zentralanden. Himmel auf Erden – oder Vorhof zur Hölle? Geboren aus vulkanischer Hitze formen die Anden heute die längste Bergkette der Welt. Etwa auf halber Strecke des 7.000 Kilometer langen Gebirges weichen schroffe Gipfel einer riesigen Hochebene. Atemberaubend erstreckt sich der Altiplano über 1.000 Kilometer von Ost nach West. Nur Spezialisten wie Vikunjas können es hier aushalten, ausgestattet mit besonders großen Herzen und Lungen.
    Der Film von Christian Baumeister begleitet in dieser Folge der dreiteiligen Serie „Die Anden – Natur am Limit“ ein Vikunjafohlen in den ersten Lebenswochen. Vikunja-Geburten ereignen sich nur am Vormittag: Wer zu spät geboren wird, läuft Gefahr, die erste Nacht nicht zu überleben. Denn der Temperaturunterschied zwischen Nacht und Tag kann über 20 Grad betragen – oft tragen die kleinen Wildkamele morgens Eiskristalle in ihrem dichten Fell. Auch die seltene Andenkatze lebt in großen Höhen.
    Die Weltpopulation wird auf nur 1.200 Individuen geschätzt, weit verteilt über eine riesige Bergregion. Filmaufnahmen dieser extrem scheuen, meist nachtaktiven Katze bei der Jagd haben hohen Seltenheitswert. Dem Sauerstoffmangel in extremer Höhe begegnet der Titikakafrosch auf sehr ungewöhnliche Art. Um im größten See Südamerikas zu überleben, trägt er eine Haut, die ihm mindestens dreimal zu groß ist. Durch diese extreme Auffaltung vergrößert der Frosch sein Atmungsorgan enorm – eine perfekte Anpassung an ein Leben auf fast 4.000 Metern Höhe.
    In der Laguna Colorada, deren Wasser von winzigen Algen rot gefärbt ist, führen andere Spezialisten ihre spektakulären Balztänze auf. Flamingos werden durch ihre langen, stark behornten Beine perfekt gegen die ätzende Lauge der Salzlagune geschützt und es gelingt ihnen sogar, dort zu brüten. Verändern sich allerdings die Bedingungen zu schnell, schaffen es selbst diese Anpassungskünstler nicht mehr, Schritt zu halten. Weil der Regen aufgrund des Klimawandels immer heftiger und früher fällt, wird oft ihre gesamte Brut zunichtegemacht.
    An anderen Orten hingegen lässt die starke UV-Strahlung im Altiplano das Wasser schnell verdunsten. Zwar verwandeln heftige Gewitter zur Regenzeit auch den Salar de Uyuni – den größten Salzsee der Erde – in einen riesigen Spiegel. Doch schon nach wenigen Tagen ist das gewaltige Naturschauspiel vorüber, und eine weiße Salzwüste erstreckt sich bis zum Horizont. An der westlichen Flanke der Anden können zwischen zwei Regenschauern sogar viele Jahre liegen und Kakteen nur gedeihen, weil sie die Kunst des Wasserspeicherns beherrschen.
    Sogar manche Tiere behelfen sich mit Vorräten: Die sonst eher zierliche Beutelratte etwa speichert Fett in ihrem Schwanz und kann so nach erfolgreicher Jagd auf einen Skorpion dort etwas für später aufsparen. So meistern die Tiere des Altiplano die extremen Herausforderungen auf unterschiedlichste Weise. Sie sind wie die Landschaft, in der sie leben – von Christian Baumeister und seinem Team in atemberaubenden Aufnahmen dokumentiert: einzigartig und extrem. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.07.2019Das Erste
    ursprünglich für den 01.07.2019 angekündigt
  • Folge 343
    Sie sind klein, kuschelig und ähneln Murmeltieren – Klippschliefer. Besucher der Kapregion Südafrikas bewundern ihre atemberaubenden Kapriolen auf den Felsen am Rande des Abgrunds und erfreuen sich an ihrem ganz besonderen Charme. Auch wenn man es ihnen auf den ersten Blick nicht ansieht, ihre engsten tierischen Verwandten sind Elefanten und Seekühe. Und dies ist bei Weitem nicht die einzige Überraschung aus der Welt der Klippschliefer. Genauer betrachtet sind die scheuen Tiere gar nicht so unscheinbar. Sie haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten, sei es im harmonischen Familienleben oder im Zwist der unterschiedlichen Charaktere.
    Ungewöhnlicherweise brauchen sie nur etwa eine Stunde am Tag für die Nahrungsaufnahme, das ist sehr wenig für reine Pflanzenfresser. So bleibt den Sonnenanbetern viel Zeit zum Spielen, Kuscheln und für den Müßiggang. Auch ihre Anatomie bietet Anlass zum Staunen: Die Iris lässt sich so weit verengen, dass sie problemlos direkt in die Sonne schauen können. Das hilft ihnen, ihrem ärgsten Feind, dem Kaffernadler, zu entkommen. Sie können zudem ihre Fußsohlen einziehen. Wie mit Saugnäpfen können sie so im felsigen Gelände hervorragend Halt finden. Die Männchen können sogar singen, zumindest dann, wenn sie bei den Damen Erfolg haben wollen.
    Alles in allem sind es friedliche Gesellen, doch in der Paarungszeit zeigen sie ihre streitlustige Seite. Zwist und Unmut stehen jetzt an der Tagesordnung. Nicht nur unter den Rivalen, auch innerhalb der Familie kriselt es. Der Film zeigt das Leben der Klippschliefer und ist gleichzeitig ein Porträt der Küstenregion Südafrikas. Er bietet Einblicke in das Leben dieser ungewöhnlichen Tiere, von der Geburt bis zum Erwachsenwerden. Ob Familienleben, Konflikte oder Gefahren, die sie zu überstehen haben – Klippschliefer sind etwas ganz Besonderes. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.07.2019Das Erste
    ursprünglich für den 31.03.2019 angekündigt
  • Folge 344
    Die Dokumentation von Kurt Mayer zeigt, dass Istanbul, einst Sammelpunkt der vielen Routen der Seidenstraße, auch für Wildtiere anziehend ist. So stellt die Stadt, die zwei Kontinente verbindet, einen wichtigen Zwischenstopp für die Zugvögel auf der Nord-Süd-Route dar: Störche, Bussarde und Schlangenadler frequentieren Istanbul zu Zehntausenden. Am Landweg bzw. Wasserweg sorgen dagegen Wildschweine für Aufsehen: Sie durchschwimmen sogar den Bosporus. Von den vielen Straßenhunden der Stadt wiederum werden Wölfe angezogen. Dabei wurde ein besonderes Phänomen beobachtet: In den Regionen rund um Istanbul paaren sich Wölfe mit verwilderten Hunden.
    Manche Biologen sprechen sogar schon vom Entstehen einer neuen Spezies, dem Wolfhund. Wolfhunde durchstreifen die Außenbezirke der Metropole und müssen dort erstmal den Füchsen, Dachsen, Wildschweinen, migrierenden Wölfen und vor allem den Straßenhunden der Stadt das Territorium streitig machen. Der Film begleitet einen jungen Wolfhund auf seinem Weg nach und durch Istanbul. Angezogen vom abwechslungsreichen Rudelleben der städtischen Streuner sucht er Anschluss in der Stadt.
    Seine Reise bringt ihn durch die dunklen Gassen der Vororte, lässt ihn eine der Bosporus-Brücken überqueren, durch den geschichtsträchtigen Belgrader Wald im europäischen Norden der Stadt ziehen, bis er schließlich auf die rastenden Störche trifft, die im Herbst mit ihren Jungen nach Süden ziehen und sich am Rande der Stadt eine Rast gönnen. Istanbul trägt den Geschmack und die Atmosphäre zweier Kontinente: Asien und Europa – geteilt durch den Bosporus, vereint durch Istanbul. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.08.2019Das Erste
  • Folge 345
    Schmetterlinge sind die Sympathieträger unter den Insekten. Kaum jemand kann sich der Anmut und Schönheit der bunten Gaukler entziehen, wenn sie, selbst Blumen gleichend, von Blüte zu Blüte fliegen. Fast jeder, auch der, der Insekten sonst nicht mag, findet Schmetterlinge einfach schön. Und nahezu in allen Kulturen beflügelt seit jeher die geheimnisvolle Verwandlung der „hässlichen“ Raupe über eine unscheinbare Puppe in einen prächtigen Schmetterling die Fantasie der Menschen. Doch Schmetterlinge bieten weit mehr Überraschungen: In kaum einer anderen Tiergruppe herrscht eine derartige Vielfalt an Formen und Farben.
    Unter den fast 4.000 Schmetterlingsarten, die unsere Wiesen, Wälder, Felder, aber auch unsere Gärten bevölkern, gibt es neben Winzlingen mit einer Flügelspannweite von gerade einmal 10 Millimetern Riesen, deren ausgebreitete Flügel 16 Zentimeter messen. Viele Falter prangen in den herrlichsten Farben, während andere auf ein Tarnkleid setzen, das sie mit der Umgebung regelrecht verschmelzen lässt. Schmetterlinge gelten als zarte, fragile Wesen, und doch vollbringen einige geradezu Unglaubliches wie einen Nonstop-Flug über die Alpen oder das Meer. Eine Leistung, die man sonst nur von den Vögeln kennt.
    Und viele der scheinbar so harm- und wehrlosen Schmetterlinge sind ihren Gegnern durchaus nicht hilflos ausgeliefert: Ein Paar riesiger starrender Augen schlägt jeden Feind in die Flucht, und ein Giftcocktail setzt auch weit stärkere Gegner matt. Nur einige wenige der Zaubertricks, die die bunten Falter bei ihrem äußerst erfolgreichen Kampf ums Überleben einsetzen … Der Film zeigt die beliebten Insekten in all ihren Entwicklungsstadien und in ihrer unglaublichen Vielfalt. Eine Vielfalt, die aber auch bedroht ist. Vor allem die Schmetterlingsgesellschaften der Blumenwiesen sind mittlerweile zur Rarität geworden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.09.2019Das Erste
  • Folge 346
    Eigentlich verändert sich der Lauf der Isar ständig – zumindest auf ihren ersten 60 Kilometern. Sie entspringt in Tirol, fließt in Scharnitz im Karwendel nach Bayern über die Grenze und mündet nach 300 km bei Deggendorf in die Donau. Während der Fluss flussabwärts ab München weitgehend verbaut und kanalisiert ist, besitzt die Isar flussaufwärts noch ihren ursprünglichen Charakter. Je weiter man ihrem Lauf in Richtung Alpen zurück folgt, umso wilder wird sie. Dort, wo die Isar als Wildfluss in einem weiten Bett zwischen den steil aufragenden Bergen des Karwendels dahinfließt, hat sich eine Flusslandschaft erhalten, die in Deutschland einzigartig ist.
    Entlang dieser Strecke bietet sie heute noch ein Bild, wie es wohl alle Alpenflüsse nach der Eiszeit geboten haben. Seit fast 10.000 Jahren kann sie sich hier fast völlig frei entfalten. Die Dokumentation von Jürgen Eichinger zeigt, welche abwechslungsreichen und zum Teil sehr seltenen gewordenen Lebensräume die Isar auf ihren ersten 60 Kilometern durchfließt und weshalb sie als letzter großer Wildfluss Deutschlands gilt.
    Kein anderer Fluss besitzt noch eine derartige Kraft und Dynamik. Durch das Wechselspiel von Erosion und Ablagerung verändert sich der Fluss ständig. An der wilden Isar konnten Tier- und Pflanzenarten überleben, die andernorts durch die Verbauung der Flüsse oder dem Bau von Stauseen schon lange verschwunden sind: etwa Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und Gefleckte Schnarrschrecke. Die Landschaft besticht durch karge Schönheit, als Wildfluss hat die Isar jedoch mit den Herausforderungen der Gegenwart zu kämpfen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.09.2019Das Erste
  • Folge 347
    Gleich der erste Ausflug im Mai hat es in sich: Bei der Flussdurchquerung können die vier kleinen Kamtschatkabären kaum Schritt halten mit der Mutter, und am anderen Ufer geraten zwei Artgenossen lautstark aneinander. Wenige Wochen später zeigt sich, dass auch ihre Mutter keinen Kampf scheut, falls sie Gefahr für den Nachwuchs wittert. Im Naturschutzgebiet Süd-Kamtschatka müssen junge Braunbären viel lernen: wie man im Sommer am Kurilensee den dicksten Lachs fängt oder wo im Herbst die beste Kraftnahrung zu finden ist. Hier bekommen sie auch das Rüstzeug für ihr Leben in einer selten großen Bärengesellschaft. Wenn die Vierlinge im November mit der Mutter zur Winterruhe Richtung Höhle aufbrechen, geht nur ein erstes gemeinsames Lehrjahr zu Ende.
    Sieben Monate lang beobachteten die russischen Filmemacher Irina Zhuravleva und Vladislav Grishin zusammen mit dem Naturschützer und Fotografen Igor Shpilenok zwei Bärenmütter und ihren Nachwuchs, einmal Zwillinge und die anderen als Vierlinge sogar. Entstanden sind faszinierende Aufnahmen in einer von Menschen kaum berührten Natur. Unterstützt von exzellenten Geräuschen und einer feinsinnig komponierten Musik, entwickelt der Film eine geradezu meditative Kraft. Er zieht uns tief hinein in dieses Bärenparadies, lässt uns berührende Momente erleben, und die aufregenden Abenteuer der Jungbären. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.09.2019Das Erste
  • Folge 348
    Herbst in Deutschland – Noch ein letztes Mal zeigt sich die Natur in aller Pracht, wenn sich die Blätter der Laubbäume verfärben, Pilze in allen Farben und Formen aus dem Boden schießen, und die tiefstehende Sonne Wiesen und Wälder golden erstrahlen lässt. Die Tage werden kürzer, ebenso die Sonnenstunden und eine melancholische Stimmung breitet sich über das Land aus. Es ist eine Zeit der Widersprüche und das wechselhafte Herbstwetter steht symbolisch für die Herausforderungen dieser Jahreszeit. Unter den letzten warmen Sonnenstrahlen finden Tiere, die hierzulande überwintern, überall Nahrung.
    Jetzt heißt es, so schnell wie möglich, Vorräte für den Winter anzusammeln oder sich ein Fettpolster für die kalte Jahreszeit anzufressen. Zugvögel wie Kraniche und Stare nehmen dagegen Abschied. Sie finden im Herbst irgendwann nicht mehr genügend Nahrung, um den Winter zu überstehen. Zuvor sammeln sie sich in riesigen Scharen, um die lange gefährliche Reise in den Süden anzutreten, wo sie überwintern werden. Für andere Tiere ist der Herbst aber auch die Zeit des Neuanfangs: Jetzt haben Rothirsche ihre Brunftzeit – mit Kämpfen, Röhren und dem ständigen Treiben ihrer Weibchen.
    Für sie ist Energiesparen jetzt keine Option. Es gilt, den Bestand der nächsten Generation zu sichern. Auch die ganz Kleinen stehen vor große Aufgaben. Unzählige Seidenfäden auf Wiesen und Bäumen zeugen davon. Sie sind Teil der Überlebensstrategie junger Spinnen. Zu Millionen lassen sie sich von den Fäden mit dem Wind tragen, auf der Suche nach neuen Lebensräumen. Der Herbst ist eine Jahreszeit der Herausforderungen. Nur wer jetzt die richtigen Vorbereitungen trifft, wird den kommenden Winter überleben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.10.2019Das Erste
  • Folge 349
    Deutsche TV-PremiereMo 14.10.2019Das Erste
  • Folge 350
    Estlands Matsalu Nationalpark am Rande der Ostsee ist weithin bekannt als Vogelparadies und als eine der wichtigsten Raststätten auf dem Ostatlantischen Vogelzugweg. Doch auch wilde Riesen streifen durch das Herz des Matsalu Nationalparks. Vom Frühjahr bis in den Herbst ziehen Elche durch die Sumpfländer und Wiesen, die ihnen einen perfekten Zufluchtsort bieten. Wir folgen ihrem außergewöhnlichen Leben durch den Wandel der Jahreszeiten und werden Zeuge dramatischer, spannender aber auch humorvoller Ereignisse.
    Wie die Zugvögel und all die anderen Tiere sind auch die Elche in diesem besonderen Lebensraum streng geschützt. Doch die Natur selbst hält viele Herausforderungen bereit, die es zu bewältigen gilt. Wie etwa lässt sich das Herz einer Elch-Kuh erobern? Im Herbst stellen sich die Elch-Bullen den vertrackten Schwierigkeiten der Brautwerbung. Sie müssen sich nicht nur mit ihren Rivalen messen, sondern auch die Elchkühe beeindrucken. Denn selbst wenn die Konkurrenten in ihre Schranken gewiesen wurden, kann man als Elch-Bulle leer ausgehen.
    Schließlich sind es die Elchkühe, die das letzte Wort in Sachen Paarung haben. Bald darauf bricht der Winter an und die Elche müssen die Matsalu Bucht verlassen, denn die überfluteten Sumpflandschaften frieren zu und bieten ihren Hufen keinen Halt mehr. Die rutschigen Eisflächen sind gefährlich und so wandern die Tiere ab in die angrenzenden Wälder. Hier finden sie zumindest die notwendige Nahrung, indem sie Rinde von den Bäumen schälen – magere Kost, aber sie hilft zu überleben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.11.2019Das Erste
  • Folge 351
    Die Dolomiten sind die bekannteste Region der Südalpen und ein Naturparadies; eine Landschaft wie geschaffen für Mythen und Helden, auch für Helden aus der Tierwelt. Kurt Mayer und Judith Doppler haben die Dolomiten mehr als ein Jahr lang bereist und zeigen in ihrer Dokumentation eine Wildnis im Aufbruch. Abseits touristischer Pfade hat das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten Überraschungen zu bieten, die kein Sommer- oder Wintergast je zu Gesicht bekommt. Erstmals seit 100 Jahren durchqueren wieder Großraubtiere die Dolomiten. Das Filmteam beobachtet einen Wolf auf der Suche nach neuem Lebensraum und macht dabei eine spannungsgeladene Reise durch die wilden Bergwelten.
    Dabei wird gleichzeitig mit hartnäckigen Mythen aufgeräumt. Der Wolf ist keine reißende Bestie, der Luchs kein Räuber außer Rand und Band und der Fuchs, das erfolgreichste Raubtier Europas, entpuppt sich hier als teilweise sogar vegetarischer Gourmet. Steinadler haben das Land der „bleichen Berge“, wie man die Dolomiten früher nannte, wieder unter sich aufgeteilt. In einzigartigen Flugaufnahmen verfolgt die Naturdokumentation ihre Paarung und beobachtet ihre bemerkenswerte Jagdtechnik. Junge Bären, die von ihrer Mutter verlassen wurden, erobern seit einiger Zeit auch die Passstraßen Südtirols.
    Im September 2014 kam es in Cortina d’Ampezzo zu einer gefährlichen Situation: Eine Bärenmutter war beim Versuch, sie zu fangen, zu Tode gekommen. Die Gemeinde hatte in der Folge den Jungen geschütztes Gelände geboten und die Kosten dafür übernommen. Sie sollten in ihrem natürlichen Lebensraum aufwachsen. Bären sind Allesfresser, können also unter Schutz auch allein von der natürlichen Vegetation leben. Von Wasser und Eis zerfurchte Felsspitzen, leuchtende Zirben und Lärchenwälder, markante Gebirgsstöcke wie fossile Archipele einer versunkenen Zivilisation: Aus dem Blickwinkel eines Steinadlers durchstreift das Filmteam König Laurins Rosengarten.
    Schneehase, Gams und Murmeltier, gewitzte Ernährungsstrategen und erprobte Hungerkünstler, faszinieren durch ihre Höchstleistungen. Als Relikt der Eiszeit lebt das Schneehuhn dort, wo es kühl geblieben ist. Wer sich in wenigen Sekunden nahezu überall sein Schneebett richten kann, ist in Höhen über 2.000 Meter der König. Der einsam umherziehende Wolf trifft zu guter Letzt nahe einer verwaisten Stellung des österreichisch-italienischen Alpenkrieges auf eine Gefährtin, die ihrerseits den langen Weg von den südlichen Apenninen bis in die Alpen gefunden hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.11.2019Das Erste
  • Folge 352
    Abends und nachts kommen sie zum Vorschein: Die Nachtigall singt ihr Lied, Glühwürmchen gehen leuchtend auf Brautschau, der Steinmarder kriecht aus dem Dachkasten, der Dachs verlässt das Kellerloch und der Waschbär klettert aus einem Schornstein, der ihm tagsüber als Schlafplatz diente. Diese Tiere sind nachtaktiv und leben ganz in unserer Nähe, denn hier gibt es Nahrung. Doch nebenbei bereiten sie uns unruhige Nächte: Siebenschläfer, die lautstark unsere Wohnräume erkunden, Marder, die an Autokabeln knabbern oder Füchse, die Hühnerhöfe in Aufruhr versetzen.
    Dafür brauchen sie kein künstliches Licht, denn das würde eventuell ihr Leben bedrohen! Bei der Suche nach Partnern, Revieren oder Nahrung lauern in Städten und Dörfern auch noch andere Gefahren. Z. B. ist vor einem Jäger wie dem Uhu kaum einer sicher. Uhus sehen bei Dunkelheit genauso gut wie andere nachtaktive Tiere, aber sie bewegen sich zudem nahezu lautlos. Das Leben im vermeintlichen Schutz der Dunkelheit ist eine permanente Gratwanderung zwischen Leben und Tod.
    Wenn die ersten Sonnenstrahlen am Horizont erscheinen, machen sich die Nachtschwärmer wieder unsichtbar. Bis zur nächsten wilden Nacht! Über zwei Jahren hat sich der Tierfilmer Uwe Müller auf die Lauer gelegt und so manche schlaflose Nacht verbracht. Um die mit perfekten Sinnen ausgestatteten Nachttiere vor die Kamera zu bekommen und ihr natürliches Verhalten einzufangen, brauchte er nicht nur Geduld. Mit modernster Nachtfilm-Technik ist es ihm gelungen, Licht ins unbekannte Leben der Tiere bringen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.12.2019Das Erste
  • Folge 353
    Im Oberrheintal zwischen Schwarzwald und Vogesen gibt es einen unbekannten Schatz: das größte Grundwasserreservoir Europas. Wie ein unsichtbarer Fluss bewegt es sich unterhalb des Rheins langsam nordwärts, an manchen Stellen nur einen Meter unter der Oberfläche. Dieser Grundwasserstrom speist und vernetzt Feuchtgebiete von einzigartiger Schönheit, voller seltener Tiere und Pflanzen. Der vielfach preisgekrönte Unterwasserkameramann Serge Dumont zeigt diese unbekannte Welt nicht nur in atemberaubenden Bildern. Er kommt den Bewohnern dieser Biotope so nah wie kein Tierfilmer vor ihm. Hechte und Haubentaucher gehen direkt vor seiner Kamera auf die Jagd.
    Bislang nie beobachtete Verhaltensweisen von Fischen wie Vögeln konnte der im Elsass beheimatete Tierfilmer, der an der Universität in Straßburg als Biologieprofessor lehrt, festhalten. Der Film wirft auch einen Blick auf die faszinierende Welt der Insekten, Amphibien und Kleinstlebewesen: Serge Dumont konnte erstmals Libellen filmen, die mehrere Meter unter der Wasseroberfläche ihre Eier in Pflanzenstengeln ablegen, um sie so vor sinkenden Wasserständen zu schützen. In 60 Metern Tiefe gelangen ihm in einer aufgegebenen Kiesgrube sensationelle Aufnahmen von Krebsen und Würmern, die in einer Art Mondlandschaft leben und sich nur von herab gesunkenen toten Tieren und Pflanzen ernähren.
    Der Film entführt in eine fremde Welt voll bizarrer Lebewesen, wie man sie direkt vor unserer Haustür nicht vermuten würde. Alle Feuchtgebiete im Oberrheintal verdanken ihre Existenz dem ständigen Zufluss an sauberem, schadstofffreiem Grundwasser. Doch der übermäßige Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft belastet zunehmend das Grundwasser und gefährdet diese kleinen Paradiese. „Der unsichtbare Fluss“ zeigt erstmalig, welche Artenvielfalt sauberem Grundwasser zu verdanken ist. Und wie wichtig es ist, es zu schützen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.12.2019Das Erste
  • Folge 354
    Norwegens Fjorde und Fjells gehören zum Spektakulärsten, was Europas Natur zu bieten hat. Im Frühjahr ziehen Rentierherden aus den Tälern auf die Hochebenen, um dort den Sommer zu verbringen. Auf über 1000 Meter Höhe im Bereich des Dovrefjells leben auch kleine Herden von Moschusochsen und Elche. Norwegen ist auch das Land der Gletscher. Der Jostedalsbreen ist mit 100 Kilometer Länge und einer Eisdicke von bis zu 500 Metern der größte. Am stärksten prägen die Fjorde die Landschaft. Bis zu 200 Kilometer ziehen sie sich von der Atlantikküste ins Landesinnere.
    Sie sind Relikte der Eiszeit, als gewaltige Gletscher Täler ausfrästen und selbst härtestes Gestein zermalmten. So ist das Wasser in den Fjorden bis zu 1000 Meter tief, kalt und dunkel. Kaum ein Lichtstrahl fällt in die Abgründe. Dennoch ist das Leben im Fjord erstaunlich bunt und üppig. Im Reich der Finsternis wachsen zahllose Seeanemonen, in der Strömung suchen Steinkrabben und Kuckuckslippfische nach Nahrung. Bei diesen Fischen sind beide Geschlechter angelegt: Die meisten Individuen beginnen ihr Leben als rotes Weibchen und enden als blauleuchtendes Männchen.
    Am Rand der Fjorde ragen schroffe Steilwände empor, die berühmteste Felskanzel ist sicher der über 600 Meter hohe Preikestolen, der im Sommer Scharen von Touristen anlockt. Im Sommer wandern Lachse die Fjorde und Flüsse hinauf, um oberhalb der Wasserfälle und Stromschnellen zu laichen. Bis zu fünf Jahre werden die Junglachse in geschützten Buchten ausharren, bevor sie zurück ins Salzwasser der Fjorde wandern. Berühmt sind auch die Vogelinseln Norwegens, wo Basstölpel, die größten Seevögel Europas, in Kolonien brüten und Papageientaucher in Niströhren ihre Küken aufziehen.
    Grundlage sind die reichen Fischgründe entlang der Küstenlinie. Schließlich weit im Norden der Archipel der Lofoten, wo es Ende Juni zur Zeit der Mitternachtssonne nicht mehr dunkel wird. Die Inseln des Lichtes, wie sie auch genannt werden, haben Dank des Golfstroms ein erstaunlich moderates Klima. Der Film zeichnet ein hochspannendes Porträt Norwegens – dem Land zwischen Fjorden und Fjells. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.12.2019Das Erste

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