Miniserie in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 135 Min.
    Als Familie Hennings auf einer griechischen Insel die Ankunft eines Flüchtlingsboots hautnah mitbekommt, beschließt sie, nicht länger untätig zu bleiben und nimmt den syrischen Flüchtling Bassam El-Khalil bei sich auf. Bassam ist bereits seit drei Jahren in Mannheim und geht auf das gleiche Gymnasium, an dem Silke und Jürgen Hennings unterrichten und auf dem auch ihr Sohn Florian ist. Durch Bassams Anwesenheit fühlt sich Flo herausgefordert und beginnt, ihn und seine Eltern zu provozieren und die Eingewöhnung des Neuen zu erschweren.
    Das syrische Ehepaar Meryem und Hamid Farhi wird in der französischen Botschaft in Beirut nach seinen Beweggründen für die Ausreise aus Syrien befragt. Aufgrund mehrerer Verhaftungen in ihrem Umfeld haben sie Angst, selbst in den Fokus des Regimes zu kommen. Hamid hat Kontakt zu dem Journalisten Eric Peretti aufgenommen, um diesem Beweismaterial zu übermitteln und ihm zu helfen, die Wahrheit über viele als vermisst geltende Personen zu publizieren. Im Gegenzug hilft Peretti den Farhis, temporäre Visa zu bekommen.
    Ihr Plan ist es, danach als politische Flüchtlinge Asyl in Frankreich zu erhalten. Im privat geführten Athener Flüchtlingscamp Elena G.S.C. haben sich die beiden nigerianischen Brüder Amare und Daniel unterschiedlich gut eingelebt. Während der minderjährige Amare zur Schule geht, verspürt sein Bruder Daniel den Druck zu arbeiten, um ihre Mutter in der Heimat zu unterstützen. Als die Entscheidung über seinen Asylbescheid erneut vertagt wird, beschließt er, nicht länger zu warten und auf einer Schlepperroute nach England zu gelangen.
    Amare stellt ihn nachts und schließt sich ihm an. Um Geld für die Reise zu bekommen, brechen sie in ein Camp-Büro ein und stehlen Tablets. Frustriert über die Zeit, die sie verloren haben, legt Daniel im Container ein Feuer. Als die griechischen Security-Guards Yiannis Samaras und Alexandros Dimitriou sie beim Ausgang des Camps kontrollieren, rennen Daniel und Amare davon. Yiannis und Alexandros folgen ihnen bis zu einer Bauruine, wo Daniel tragisch stürzt und stirbt.
    Amare gelingt es, sich versteckt zu halten, während Yiannis und Alexandros zurück zum Camp gehen und beschließen, den Vorfall für sich zu behalten. In Frankfurt trifft sich die französische Unternehmerin Hélène Durand mit ihrem langjährigen Investor Bernard Millet, um über ihre Expansionspläne zu sprechen. Hélène war die Erste, die eine Privatisierung eines griechischen Flüchtlingscamps erreicht hat, und wartet nun auf zusätzliche Gelder aus Brüssel.
    Bernard stellt ihr den Schweizer Anwalt Marc Walser vor, der im Namen seines Mandanten, der Firma Deltan Security, Interesse bekundet, bei Hélènes Unternehmen einzusteigen. Hélène aber lehnt ab. In Brüssel erfährt sie von Michael Raksen, ihrem Kontakt innerhalb der EU, dass ihr Konzept positiv aufgenommen worden ist und einer Direktvergabe der Mittel nichts im Weg zu stehen scheint. Ihre Freude wird allerdings rasch gebremst, als sie von ihrem Anwalt Stelios Koukounaris erfährt, dass es zu einem Feuer im Camp gekommen ist und zwei Jungs weggelaufen sind, einer davon minderjährig.
    Meryem und Hamid kommen mit ihrer Tochter Jinan in Paris an. Eric bringt sie zu einer Übergangswohnung, in der sie solange bleiben können, bis sie verkauft ist. Meryem fühlt sich fremd in der neuen Umgebung. Hamid aber ist zuversichtlich. Er hofft, bald wieder als Arzt arbeiten zu können. Meryem sieht ihre Lage pessimistischer. Als sie am nächsten Tag gemeinsam einkaufen gehen, kommt es zu einem Zwischenfall, der ihre Skepsis bestätigt.
    Hamid wird auf offener Straße von einem arabisch sprechenden Mann angegriffen. Zu Meryems Unverständnis spielt Hamid die Situation herunter. Alexandros und Yiannis streiten sich darüber, ob der Sturz des jungen Flüchtlings ihre Schuld war oder ein Unfall. Vor Alexandros Frau und Yiannis Schwester Elli verheimlichen sie, was genau passiert ist. Als sie von der Campleiterin Melina, dem Anwalt Stelios und Hélène befragt werden, berichten sie, dass sie die Jungs bis zur Autobahn verfolgt, sie dort aber verloren haben.
    Später kommen Yiannis Zweifel an der Glaubhaftigkeit ihrer Geschichte. Was, wenn man die Leiche entdeckt? Sie beschließen, die Leiche zu beseitigen. Hélène bittet den griechischen Minister Sikelianos, Brüssel nicht über das Feuer zu informieren. Sie fürchtet, ihre Expansionspläne könnten gefährdet werden. Trotz grundsätzlicher Zweifel über die Privatisierung der Camps zeigt sich Sikelianos verständnisvoll.
    Er sagt seine Unterstützung zu. Hélène beschließt, die Kosten des verbrannten Containers nicht über die Versicherung abzuwickeln, sondern selbst zu übernehmen, damit der Schaden rasch behoben wird. Leider hat Brüssel bereits Wind von den Geschehnissen bekommen. Michael Raksen informiert Hélène, dass die Direktvergabe gestoppt wurde und das Projekt in eine Ausschreibung überführt wird. Hélène muss sich neu bewerben und gegen Konkurrenten antreten. Nach dem Tod von Daniel streunt Amare alleine durch Athen und versucht, die gestohlenen Tablets zu verkaufen.
    Er lernt den Kameruner Nelson kennen, der Kontakt zu einem Schlepper hat. Amare gibt sein gesamtes Geld sowie die Tablets dafür aus, um über die Grenze nach Nordmazedonien zu gelangen. Amare, Nelson und ein Dutzend weiterer Flüchtlinge werden von einem Schlepper in einen Transporter gebracht. In Mannheim fällt Jürgen beim Sportunterricht auf, dass Bassam neue Sportschuhe benötigt und kauft kurzerhand ein Paar für ihn.
    Um seinen Sohn nicht zu vernachlässigen, kauft er auch ein Paar für Flo, was Silke nicht gutheißt, da sie der Meinung ist, man dürfe Flo nicht belohnen, wenn seine Mathe-Noten nicht stimmen. Die angespannte Situation greift auf die Beziehung zwischen Silke und Jürgen über. Bassam bietet an, Flo bei seinen Mathe-Aufgaben zu helfen. Zögernd nimmt Flo das Angebot an, allerdings nicht, ohne Bassam weiter zu provozieren. In der Hoffnung, damit ihr Problem zu beseitigen, bergen Yiannis und Alexandros die Leiche von Daniel aus der Ruine und versenken sie im Meer.
    Yiannis aber quälen Gewissensbisse. Er ist unfähig zu arbeiten und kann auch vor Elli nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Bei einem Ausflug an den Strand sieht Yiannis die Leiche von Daniel wieder auftauchen. Als sich dies als eine Vision herausstellt, beginnt er, an seinem Verstand zu zweifeln, und zieht sich immer weiter zurück. Silke versucht, den unglücklichen Start von Bassam wiedergutzumachen. Sie gibt Bassam zu verstehen, dass er immer zu ihr kommen kann, wenn er reden möchte.
    Mit Jürgen spricht sie über ihren Eindruck, dass Bassam weitaus reifer sei als Flo, der seine privilegierte Stellung kaum wertschätzt. Flo wiederum beobachtet Bassam, der per Videoanruf mit seinem Onkel Ahmed in Paris streitet. Bassam verlässt anschließend aufgebracht das Haus. Flo folgt ihm an einen abgelegenen Ort in der Stadt und sieht, wie Bassam seiner Wut freien Lauf lässt und laut losschreit. Auf Flo wirkt dieses Verhalten ziemlich verrückt.
    Er vermutet ein Geheimnis bei Bassam. Hélène wird von Bernard unter Druck gesetzt, einen Verkauf ihrer Firma an Deltan Security in Erwägung zu ziehen. Er sieht die aktuelle Situation der Ausschreibung als zu riskant und will sein Investment nicht verlieren. Als Hélène einen Anruf von Walser bekommt, der sich nach ihrer Entscheidung erkundigt, macht sie ihre grundsätzliche Ablehnung über das Angebot deutlich, erklärt aber, dass sie darüber nachdenken wird. Meryem bittet Hamid, den Vorfall mit dem fremdem Angreifer Eric zu erzählen.
    Hamid verspricht es. Als ein interessiertes Käuferpaar sich die Wohnung anschaut, wird Meryem bewusst, wie fragil ihre Situation ist. Sie bringt Jinan zu einer Schule, wo das Mädchen offen empfangen wird. Dort lernt sie Samira kennen, eine andere syrische Mutter, deren Tochter Nesrin in die gleiche Klasse wie Jinan geht. Die Frauen verstehen sich gut. Aus Vorsicht lügt Meryem über die Arbeit ihres Mannes. Hamid ist nicht erfreut, dass Meryem Kontakt zu anderen Syrern hat.
    Er verbietet Meryem, Samira noch einmal zu sehen. Meryem lässt sich dennoch von Samira bei einer weiteren Begegnung nach Hause einladen. Dort trifft sie auf den Mann, der Hamid auf offener Straße angegriffen hat. Ahmed ist der Ehemann von Samira. Meryem verlässt geschockt die Wohnung. Hamid erzählt sie nichts von ihrer Begegnung. Amare und Nelson harren in dem stickigen Heck des Transporters aus. Die Hitze macht allen mitreisenden Flüchtlingen zu schaffen.
    Sie zwingen den Fahrer zum Halten, um an Wasser zu gelangen. Der Schlepper erklärt, dass sie bald an der Grenze sind, und sammelt ihre Mobiltelefone ein. Sie sollen sich absolut ruhig verhalten und auf sein Zeichen warten. Nach einem weiteren Streckenabschnitt hält der Wagen an. Sie glauben, an der Grenze zu sein. Aber es passiert nichts. Sie realisieren, dass sie hereingelegt wurden, und brechen die Tür des Wagens auf. Der Schlepper ist verschwunden. Mit ihrem Geld und den Telefonen. Sie sind noch immer in Griechenland. Panik bricht aus. Nelson und Amare setzen sich von der Gruppe ab und gehen zu Fuß alleine weiter. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.05.2019Das Erste
  • 135 Min.
    Amare und Nelson erreichen die Grenze nach Nordmazedonien. Sie beschließen, im Dunkeln ihr Glück zu versuchen, und schaffen es, unter dem ersten Zaun hindurchzuschlüpfen. Am zweiten Zaun aber bleibt Nelson stecken. Patrouillierende Wachleute entdecken sie. Amare muss Nelson zurückzulassen. Er nimmt dessen Tasche und Geld an sich und flieht durch den ersten Zaun zurück nach Griechenland. Zu Fuß geht er stundenlang weiter, bis er zusammenbricht. Ein griechischer Bauer findet ihn und nimmt Amare mit. Während Bassam Jürgen darauf aufmerksam macht, dass er strenger mit Flo sein muss, zieht Flo Konsequenzen aus seiner nächtlichen Entdeckung und bringt ein Schloss an seiner Zimmertür an, um sich vor dem Fremden zu schützen.
    Silke schaut sich in Bassams Zimmer um und möchte wissen, wer dieser Junge ist, der nun bei ihnen wohnt und so sensibel auf sie wirkt. Sie entdeckt in einem Heft voller arabischer Notizen ihre Uhr, die Bassam offenbar genommen hat. Darauf angesprochen, entschuldigt sich Bassam und gibt den kleinen Diebstahl zu.
    Er wollte lediglich etwas von ihr bei sich haben. Silke ist gerührt und überlässt ihm ihre Uhr. Nachts kann Bassam nicht schlafen, schleicht sich in das Zimmer von Silke und Jürgen und beobachtet sie im Schlaf. Daniels Leiche wird tatsächlich wieder an der Küste angeschwemmt. Der griechische Polizist Kalpakidis befragt Yiannis und Alexandros erneut. Er glaubt ihnen und geht davon aus, dass Daniel von Schleppern getötet wurde. Stelios aber bemerkt Yiannis’ Nervösität. Als er seine Beobachtungen Hélène mitteilt, beauftragt sie ihn, die Geschichte zu überprüfen.
    Solange die Ausschreibung läuft, müssen sie jeden Skandal vermeiden. Tatsächlich findet Stelios Spuren, die seinen Verdacht bestätigen: Die beiden Griechen haben etwas mit Daniels Tod zu tun. Ein letztes Übernahmeangebot von Walser schlägt Hélène erneut aus. Sie will nicht gekauft werden. Yiannis leidet unter seinen Visionen. Immer wieder sieht er den toten Daniel. Alexandros ist keine große Hilfe. Er will einfach weitermachen. Yiannis sucht seine Rettung im Alkohol, was seinen Schwermut und sein schlechtes Gewissen nur befeuert.
    Elli spricht Alexandros auf Yiannis’ seltsames Verhalten an. Sie fürchtet, er verschweige ihnen etwas. Alexandros erzählt ihr von dem toten Flüchtlingsjungen. Der Tod habe ihren Bruder einfach aufgewühlt. Irritiert davon, dass Ahmed der Angreifer von Hamid war, distanziert sich Meryem von Samira. Sie besucht Hamid und Eric in der Zeitungsredaktion und findet heraus, dass Hamid nicht mit Eric über den Angriff gesprochen hat.
    Hamid drängt sie dazu, mit dem Thema abzuschließen. Meryem aber kann nicht lockerlassen. Sie verfolgt Ahmed, um herauszufinden, ob er gefährlich ist oder nicht. Ahmed bemerkt sie und stellt Meryem zur Rede. Sie will wissen, warum er ihren Mann angegriffen hat. Ahmed ist entsetzt, wie naiv Meryem zu sein scheint. Er hat Hamid auf seinen Bruder Ziad El Kahlil angesprochen. Ziad ist vor drei Jahren spurlos verschwunden. Hamid muss etwas damit zu tun haben. Meryem hat diesen Namen noch nie gehört, ist sich nun aber sicher, dass ihr Mann sie anlügt.
    Als sie Hamid damit konfrontiert, reagiert er wütend. Er wirft ihr vor, ihn zu hintergehen, aber Meryem will einfach die Wahrheit erfahren. Hamid jedoch blockt ab. Auf dem Bauernhof kommt Amare wieder zu Kräften. Er will weiter nach England und fasst den Plan, es am Hafen von Igoumenitsa zu versuchen. Trotz Skepsis hilft ihm der griechische Bauer. Am Hafen findet Amare einen Lkw-Fahrer, der bereit ist, ihn in seiner Fahrerkabine nach Italien zu schmuggeln. Bis Frankreich kann Amare mitfahren.
    Amare steigt in den Bus und tatsächlich gelingt es dem Fahrer, ihn unerkannt auf das Lkw-Schiff zu bringen. Als es um die Bezahlung geht, reicht ihm Amares Geld aber nicht aus. Er verlangt zusätzlich eine sexuelle Gefälligkeit von ihm. Flo beobachtet, wie Bassam seiner Mutter ihre Uhr wieder zurückgibt. Als Jürgen Silke auf das wiedergefundene Schmuckstück anspricht und diese sagt, sie habe sie in ihrer Tasche gefunden, deckt Flo die Lüge auf und bringt damit noch mehr Ungleichgewicht in die Familie.
    Auch zwischen Flo und Bassam eskaliert die Situation und sie beleidigen sich gegenseitig, bis es zu einer Schlägerei kommt. Vor seinen Eltern spielt Flo das Opfer, woraufhin Bassam impulsiv seine Sachen packt und das Haus verlässt. Als Flo und Jürgen ihn anschließend erfolglos suchen, gesteht Flo seine Mitschuld an der Eskalation ein und bereut sein Verhalten. In Paris bemerkt Meryem, dass Hamid sie und Jinan in der Wohnung eingeschlossen hat. Hamid erklärt, dass er es zu ihrer eigenen Sicherheit getan hat.
    Er will nicht, dass sie seine Arbeit mit Eric gefährdet. Telefonisch versucht Meryem, die Wogen mit Samira zu glätten, diese ist allerdings enttäuscht über Meryems Lügen und will keinen Kontakt mehr. Meryem weiß nicht, wem sie glauben soll. Als Hamid wiederkommt, ist ihr Verhalten zueinander noch distanzierter als sonst. Nachts kann sie nicht länger neben ihm schlafen und beschließt zu gehen. Sie geht zur Wohnung von Samira und Ahmed und bittet sie um Entschuldigung. Sie möchte helfen, die Situation zu klären und die Wahrheit über alles zu erfahren.
    Hélènes Situation verschlechtert sich zunehmend. Sie erfährt, dass ein Mitbewerber um die EU-Gelder ein Konzept eingereicht hat, das große Ähnlichkeiten zu ihrem Modell aufweist und zudem finanzielle Rückendeckung von Bernard hat. Es handelt sich um Walsers Klienten Deltan. Bernard hat sie hintergangen. Zudem hat der griechische Minister ebenfalls Kontakt zu Walser aufgenommen und scheint nun mit Deltan zusammenarbeiten zu wollen. Yiannis ist fest entschlossen, zur Polizei zu gehen und seine Schuld zu gestehen.
    Alexandros kann ihn gerade noch davon abhalten. Er realisiert, dass sein Schwager auch für ihn zum Problem wird, und trifft sich mit Stelios. Er sagt, was wirklich in der Nacht passiert ist, und bittet ihn um Hilfe. Stelios und Hélène erörtern ihre Möglichkeiten und kommen zu dem Entschluss, dass sie den beiden Geld bieten werden, um sich ihr Schweigen zu erkaufen. Niemand darf die wirklichen Todesumstände von Daniel erfahren. Amare kommt in Paris an.
    Er versucht, über den offiziellen Weg ein Asyl zu bekommen. Das Wohnheim, in das er kommt, ist aber ebenso trostlos wie alle anderen Orte, an denen er bisher war. Bassam ist aus Mannheim ebenfalls nach Paris gereist, um seinen Onkel Fares und seine Tante Samira zu besuchen. Sie haben ihm Informationen über seinen Vater Ziad versprochen. Ahmed ist froh, dass Bassam bereit ist, sich den Fragen seiner Vergangenheit zu stellen. Auch Meryem ist dankbar, Bassam kennenlernen zu dürfen. Sie hofft, dass ihr Mann nun endlich die Wahrheit sagt.
    Hamid zögert, ist dann aber bereit, sich mit Bassam zu treffen, um über seinen Vater zu sprechen. Er berichtet von seiner Arbeit im Krankenhaus. Ziad und er waren Kollegen. Die Ärzte mussten die Folter-Opfer des Regimes behandeln, damit diese weiter gefoltert werden konnten, bis sie schließlich starben. Ziad weigerte sich, diese Arbeit auszuführen. Deshalb wurde er inhaftiert und selbst gefoltert. Hamid musste dann auch ihn behandeln. Er schämt sich für seine eigene Feigheit.
    Bassam aber wäre es lieber, wenn sein eigener Vater nicht mutig gehandelt hätte, sondern jetzt noch am Leben wäre. Hélène und Stelios bieten Yiannis und Alexandros ein großzügiges Schweigegeld an. Yiannis ist stark betrunken und führt sich auf, als wäre ihm alles egal. Er erklärt Alexandros, dass er auch mit Geld nie wieder der gleiche sein wird. Alexandros soll es alleine nehmen. Yiannis will nur ein letztes Mal zum Strand fahren und auf alte Zeiten anzustoßen. Alexandros versteht, was er versucht, ihm zu vermitteln.
    Am Strand gehen sie gemeinsam ins Wasser. Yiannis taucht unter. Alexandros drückt seinen Kopf nach unten. So lange, bis Yiannis sich nicht mehr bewegt. Zu Hause erklärt Alexandros, dass Yiannis bei einem Schwimmunfall gestorben ist. Zurück in Mannheim besucht Bassam die Familie Hennings und zeigt sich dankbar darüber, dass er bei ihnen sein konnte. Die Erfahrung hat ihn gestärkt. Er öffnet sich und erzählt von seinen Eltern und seiner Flucht nach Deutschland, was Jürgen, Silke und auch Flo sehr berührt.
    In Brüssel hält Hélène vor der Auswahl-Kommission ihren Vortrag für die Ausschreibung. Anstatt die Illusion eines perfekt geführten Camps zu verkaufen, spricht sie über die tatsächlichen Geschehnisse in Athen und die Brüder Amare und Daniel. Durch diese unkonventionelle, offene Art überzeugt sie die Kommission und erhält vor ihrem Konkurrenten Deltan Security den Zuschlag für ihr Konzept. Amare will den Traum seines Bruders verwirklichen und nach England kommen. Er schließt sich einer Gruppe an, die in Calais versucht, mit einem Schlauchboot den Wasserweg nach England zu nehmen.
    Seiner Mutter gesteht er, dass Daniel tot ist, er aber bald in England sein werde. Dann werde alles besser werden. Amare besteigt das Schlauchboot. Die Wellen sind gefährlich hoch. Bevor das Boot im Dunkel verschwindet, hören wir noch einmal ein Gedicht, das Amare in der Schule des Athener Camps gelernt hat: I must go down to the sea again, to the lonely sea and the sky, and all I ask is a tall ship and a star to steer her by; and the wheel’s kick and the wind’s song and the white sail’s shaking, and a grey mist on the sea’s face and a grey dawn breaking. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.05.2019Das Erste

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