2017, Folge 134–138

  • Folge 134 (52 Min.)
    Die Iren gelten als große Geschichtenerzähler. Der Regisseur Jim Sheridan, dessen erste vier Filme gleich mehrfach für den Oscar nominiert wurden, und der Schauspieler Liam Cunningham, der sich als Ser Davos in „Game of Thrones“ einen Platz in der langen Ahnengalerie großer irischer Schauspieler gesichert hat, beweisen eindrucksvoll, dass sie sich ihrer Geschichte immer bewusst sind. In rasendem Tempo zieht das ungleiche Duo durch Dublin, auf den Spuren großer Kämpfer, ihrer eigenen Vergangenheit und der blutigen irischen Geschichte, die vor hundert Jahren zur Unabhängigkeit Irlands führte. Bei reichlich Alkohol genießen die beiden eine Männernacht beim MMA-Cheftrainer John Kavanagh, den Sheridan fast erwürgt, und lassen sich von Sternekoch Kevin Thornton begeistert Taube in tausend Jahre altem irischen Torf servieren.
    In einem historischen Postgebäude, das zum Museum umfunktioniert wurde, entdecken sie eine Gedenktafel für die Kämpfer der Irischen Revolution, auf der auch Sheridans Großvater steht. Von der irischen Geschichte geht es zur eigenen. Jim Sheridan zeigt Liam die Straßen seiner Kindheit, die er in vielen Filmen wie „Im Namen des Vaters“ oder „Der Boxer“ verewigt hat. Beide stellen erstaunt fest, dass sie nur 500 Meter voneinander entfernt aufgewachsen sind. Am Ende des Abends ist klar: Dies ist der Beginn einer wahren Männerfreundschaft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.03.2017arte
  • Folge 135 (52 Min.)
    Auf der Piazza del Plebiscito wird klar, dass Navid Kermani und Martina Gedeck unterschiedliche Erinnerungen an ihr erstes Treffen haben, denn beide können sich nicht mehr genau an die Gespräche mit viel Alkohol erinnern. Kermani will nun den Rat einer Freundin befolgen und während des Drehs keinen Alkohol trinken. Im sozialen Brennpunkt Sanità besuchen sie die Basilica Santa Maria della Sanità und treffen Pater Don Antonio Loffredo, der mit Jugendlichen aus armen Familien die Katakomben San Gaudioso wieder zu einem attraktiven Ort für Touristen gemacht hat. Die Geschichte der Katakomben zeigt, dass es eine lange Tradition von nordafrikanischen Einwanderern in Neapel gibt.
    In einem Restaurant versuchen Gedeck und Kermani, weiter herauszufinden, wie ihr zweites Treffen im Deutschen Bundestag war. Gedeck will zunächst nicht glauben, dass Kermani sich bewusst neben sie setzen ließ. Sie besuchen die Gallerie d’Italia mit dem berühmten Gemälde der heiligen Ursula von Caravaggio ein Bild, das Kermani liebt und in dem er eine feministische Legende sieht. Sie lernen den Iraner Ali Namazi kennen, der vor 43 Jahren als Architekturstudent nach Italien kam und die erste Tangoschule Italiens gründete. Nach einigen Gläsern Wein sind die guten Vorsätze vergessen: Das Kamerateam wird nach dem Blick über Neapel weggeschickt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.07.2017arte
  • Folge 136 (52 Min.)
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 12.08.2017 angekündigt
  • Folge 137 (52 Min.)
    Als Erstes treffen die beiden ihre Freundin Sarah Wedl-Wilson, die Co-Leiterin der Universität Mozarteum Salzburg, mit der sie darüber diskutieren, ob Arien Opernsänger in den Tod treiben können. Danach geht es in das Haus der Festspiele. Dort begegnet ihnen zunächst die gutgelaunte Präsidentin der Salzburger Festspiele. Helga Rabl-Stadler nimmt sie mit hinter die Kulissen der Felsenreitschule und steigt auf den Humor der beiden ein. Am Ende steht sogar eine vage Einladung für das nächste Jahr im Raum.
    Als Nächstes holen die beiden Vladimir Jurowski, der in diesem Jahr Alban Bergs „Wozzeck“ dirigiert, von den Proben ab und erkundigen sich, wie es läuft. Auf der spektakulären Dachterrasse des Festspielhauses sprechen sie über den Perfektionswahn in der klassischen Musikausbildung in Russland, das London Philharmonic Orchestra und Frank Zappa. Danach musizieren sie mit ihrer Freundin, der Sopranistin Asmik Grigorian, die im „Wozzeck“ singt, in einem Probenraum des Festspielhauses. Gern würden sie auch für Peter Sellars die Bühne fegen, aber das Festival wacht scharf darüber, dass Proben und Künstler nicht gestört werden.
    Im Gourmetrestaurant Ikarus, in dem zur Zeit der französische Sternekoch Daniel Boulud, der in den USA ein Superstar ist, schottisches Essen kocht, treffen Igudesman & Joo ihre Freundin, die Performance-Künstlerin und Enkelin von Charlie Chaplin, Aurélia Thiérrée. Gemeinsam philosophieren sie über die Schwere der Leichtigkeit und über Timing und Humor. Als Nächstes empfängt sie Teodor Currentzis in seinem Salzburger Domizil.
    Der Dirigent, der als Klassikrebell gilt, hat wenig Muße für Oberflächlichkeit. Stattdessen erklärt er den beiden seine Inspirationen und Eingebungen. Angeregt steigen die beiden in das Gespräch ein und diskutieren mit dem Ausnahmedirigenten. Danach kämpfen sie sich durch den heftigen Sommerregen zum Domplatz vor, an dem sie ihren Bekannten Michael Sturminger treffen wollen. Der inszeniert in diesem Jahr den Jedermann und will wenige Tage vor der Premiere die Beleuchtung testen.
    Doch der Domplatz steht nach heftigen Regengüssen unter Wasser und Igudesman & Joo werden von Sturminger in die inoffizielle Festspielhaus-Kantine „Resch&Lieblich“ beordert. Das Restaurant platzt auch um Mitternacht noch aus allen Nähten. Dort treffen sie neben dem Regisseur auch Peter Lohmeyer, der schon zum zweiten Mal den Tod im Jedermann spielt. Als der Regen endlich nachlässt, machen sich Igudesman und Joo müde, aber beeindruckt von den vielen Begegnungen auf den Weg zurück nach Wien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.08.2017arte
  • Folge 138 (52 Min.)
    Auf der Frankfurter Buchmesse 2017 vertreten die Marokkanerin Leïla Slimani und der Algerier Kamel Daoud das Gastland Frankreich. Slimani hat mit „Chanson douce“, einem psychologischen Thriller über eine moderne Familie, deren Kindermädchen die ihr anvertrauten Babys ermordet, den Prix Goncourt gewonnen. Daoud provozierte mit seiner Islamkritik sowohl die Fatwa eines algerischen Imams als auch ein Tribunal französischer Intellektueller, die ihm Islamophobie vorwerfen. Mit „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ hatte er dem erschossenen Araber aus „Der Fremde“ von Albert Camus Gesicht und Stimme gegeben.
    Beim Essen auf einer Dachterrasse mit Blick auf Notre Dame und das dunkel werdende Paris erzählen sie von persönlichen Erlebnissen, die sie zu Schriftstellern gemacht haben: die Gewalt im Maghreb sowie die Heuchelei und der Aufstieg der Islamisten. Schreiben ist für beide ein Weg, das Dunkel auf Distanz zu halten. Sie tauschen sich aus über das Aufgeregtsein beim Schreiben und über Strategien, sich auf dem westlichen Markt zu behaupten.
    Sie fragen sich: Sind wir die Araber, wie man sie liebt? Lassen wir uns instrumentalisieren oder instrumentalisieren wir unsere Herkunft? Sie gehen in den Jardin du Luxembourg, ins Institut du Monde Arabe, zum Pont Neuf und ins Pigalle. Sie treffen den Filmemacher Lyes Salem, die Sängerin Hindi Zahra und singen im Auto „Les vieux amants“ von Jacques Brel. „Hast Du Angst?“ fragt Leïla. „Immer, aber es gibt keinen anderen Weg. Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern mit der Angst zu leben und ihr einen Sinn zu geben“, lautet Kamels Antwort. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.10.2017arte

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