Staffel 5, Folge 56

  • 56. Der Angstmacher – Warum Trump Clinton schlagen kann

    Staffel 5, Folge 56
    Donald Trump ist Europas Schreckgespenst: Unvorstellbar, dass ein Mann, der lügt, ohne mit der Wimper zu zucken, der über Einwanderer, Frauen, Homosexuelle herzieht, dass ein rücksichtsloser Provokateur das mächtigste politische Amt der Erde erringen könnte. Nach einem populistischen Wahlkampf, in dem er ein Tabu nach dem anderen gebrochen hat. Wie kann es sein, dass ein Land, das sich seiner Demokratie und Freiheit rühmt und politische Korrektheit auf seine Fahnen geschrieben hat, sich von einem Populisten einfangen lässt? Die US-Wahl wird historisch werden. Am Ende eines aggressiv geführten Wahlkampfs liegen die Kandidaten fast gleichauf in den Umfragen.
    Und sind dennoch beide, Trump wie Clinton, unbeliebter als je Kandidaten zuvor. Viele Amerikaner fühlen sich, als hätten sie die Wahl zwischen Pest und Cholera – aber andere sind durch Trumps Kandidatur zum ersten Mal aus jahrelanger politischer Lethargie erwacht. Er mobilisiert die erschreckend große Gruppe der Nichtwähler. Und punktet überraschend bei einer Wählerschaft, die sonst immer demokratisch gestimmt hat: In den Staaten des sogenannten Rust Belt hat Trump fast alle Stahl- und Kohlearbeiter hinter sich.
    Sie hoffen auf ein Ende der Jobmisere und wollen wieder stolz sein auf Qualitätsprodukte made in USA. Die „Unnahbare“, Hillary Clinton, spielt ihm zusätzlich in die Hände: Sie ist die Kandidatin für den Kopf, nicht fürs Herz. Sie tut sich schwer, selbst ihre klassische Klientel für
    sich zu gewinnen. Den jungen, progressiven Wählern ist sie nicht links genug und viel zu eng verflochten mit der Wallstreet. Clinton gehört fest zur verhassten Washingtoner Polit-Elite. Auch ihr Gesundheitszustand wirft nach ihrem Schwächeanfall bei den Wählern Fragen auf.
    Stefan Niemann und Ina Ruck aus dem ARD-Studio Washington gehen der Stimmung in Amerika auf den Grund und zeigen, warum Trump es tatsächlich schaffen könnte. In Johnstown, Pennsylvania etwa – lange eine Hochburg der Demokraten – wollen Stahlarbeiter und Fabrikbesitzer in seltener Einmütigkeit für Trump stimmen. Weil er gegen Freihandel und stärkere Umweltauflagen wettert, weil er verspricht, Jobs und Aufträge zurückzubringen. Und weil er kein Politiker ist, nicht das verhasste „Washington“ verkörpert, das aus ihrer Sicht Schuld an ihrer Misere trägt. Sie glauben ihm, dass er Amerika wieder „groß“ machen kann.
    Oder in Boulder, Colorado – früher republikanisch, aber seit Obama demokratisch wählend. Hier gibt es eine junge, lebendige Szene von Start-Ups, Studenten, umweltbewussten Familien und politisch engagierten Unternehmern. Boulder hat in den Vorwahlen mit großem Abstand für Bernie Sanders gestimmt. Die Menschen hier träumen von sozialer Gerechtigkeit, von einem noch liberaleren Amerika. Kann Hillary Clinton sie überzeugen? Wenn nicht, dann könnte ihr Traum, erste Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden, am Ende scheitern. Und statt Hillary zöge „The Donald“ ins Weiße Haus. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.11.2016Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 07.11.2016
22:45–23:30
22:45–
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