Staffel 11, Folge 16

  • 434. Frankreich vor der Wahl – Rechts gegen rechts. Und alle gegen Macron

    Staffel 11, Folge 16 (45 Min.)
    Am 10. und 24. April finden in Frankreich Präsidentschaftswahlen statt. Der Wahlkampf steht diesmal unter besonderen Vorzeichen: Gleich zwei Kandidaten aus dem extrem rechten Lager treten an, neben Marine Le Pen vom Rassemblement National auch der bisherige Fernsehmoderator Eric Zemmour, der mit Hasstiraden und Ausländerfeindlichkeit auf sich aufmerksam macht. Und die bürgerlich-konservative Partei „Les Républicains“ schickt mit Valérie Pécresse eine Kandidatin ins Rennen, die in ihrer Partei ebenfalls dem rechten Flügel zugerechnet wird – und die mittlerweile als wichtigste Herausforderin von Amtsinhaber Emmanuel Macron gilt. Was heißt das für die Wahl? Vor allem aber: Was heißt das für das Land?
    Ein Samstag im Februar 2022: Im Bus herrscht eine Mischung aus Vorfreude und Angriffsmodus. Es ertönt die Marseillaise und alle singen aus voller Kehle mit. „Wir wollen uns endlich wieder sicher in unserem Land fühlen. Frankreich soll den Franzosen gehören“, erzählt Damien Baudry. Die Fans von Marine Le Pen sind auf der Fahrt nach Reims, um für ihr Idol Stimmung zu machen – in einer großen Halle mit Tausenden anderen Anhängern. Le Pen kandidiert das dritte Mal als Präsidentin. „Diesmal wird es klappen!“, ist sich Damien Baudry sicher. Der Konkurrent und Populist der neuen Rechten, Eric Zemmour wirbt am selben Tag zweihundert Kilometer nördlich in Lille für seine Kandidatur und gräbt gleichzeitig seiner rechtsextremen Konkurrentin Stimmen ab. Beide propagieren offenen Hass gegen Muslime und Einwanderer. Sie übertragen die sozialen Probleme Frankreichs auf
    dieses Feindbild.
    Die schrillen Töne im Wahlkampf verschieben die Debatte in Richtung Innere Sicherheit, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik. Andere Themen, die den Umfragen zufolge für die Franzosen mindestens ebenso wichtig sind, geraten dabei in den Hintergrund: die steigende Inflation, der Abbau des Sozialstaates, das marode Gesundheitssystem und nicht zuletzt der Klimawandel. Präsident Macron profiliert sich unterdessen auf internationaler Bühne, so als schwebe er über den Dingen. Wer kann am Ende am meisten überzeugen?
    In einem kleinen Ort im Burgund betreut die Hebamme Sylvie Perrain eine schwangere Frau; die wird ihr Baby im zwei Stunden entfernten Clermont Ferrand zur Welt bringen müssen. „Es gibt hier einfach zu wenig gute Ärzte. Die Gesundheitsversorgung auf dem Land ist eine Katastrophe.“ Sylvie erlebt jeden Tag, wie sehr die Provinz abgehängt ist. Sie fährt an manchen Tagen 300 Kilometer mit ihrem Auto, um Entbindungen, Nachsorge und Geburtsvorbereitungen zu machen. Die medizinische Versorgung auf dem Land wird immer weiter ausgedünnt. Das sorgt für Frust und Wut. Vor fünf Jahren ist Emmanuel Macron als Hoffnungsträger gestartet, wie sehr kann er jetzt noch von sich überzeugen?
    Der Film beobachtet die letzten Wochen vor der Wahl in Frankreich; er schildert, wie und warum die Rechten aktuell den Ton angeben können, und fragt danach, aus welchen Gründen viele Franzosen möglicherweise für sie stimmen werden. Es ist eine Spurensuche in unserem Nachbarland, eine Reise ins Herz des französischen Wahlkampfs, der selten so spannend und so brisant war. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.04.2022Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

So 10.04.2022
20:15–21:00
20:15–
Sa 09.04.2022
14:15–15:00
14:15–
Do 07.04.2022
22:50–23:35
22:50–
Di 05.04.2022
04:45–05:30
04:45–
Mo 04.04.2022
22:50–23:35
22:50–
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