Die Spur der Steine Staffel 3, Folge 3: Der Winzer
Staffel 3, Folge 3
23. Der Winzer
Staffel 3, Folge 3 (26 Min.)
Während der 1.000 Jahre zwischen der Ansiedlung der Griechen in Marseille um 600 vor Christus und dem Untergang des Weströmischen Reichs kam der Weinbau nach Gallien. Die überall entstehenden Weinbaugebiete prägten die Landschaft. Die weinbegeisterten Römer importierten ihre mediterranen Rebsorten und ihr Fachwissen nach Gallien. Traubentreten, Maischen, Vinifikation, Herstellung von Amphoren – manche Weingüter erreichten erst in der Moderne erneut die damals produzierten Mengen. Auf einem großen Weingut in der Nähe von Béziers, das Natalie Cleitman besucht, wurde offenbar schon in der gallorömischen Zeit vor 2.000 Jahren Wein angebaut. Das sagen zumindest die Archäologen, die hier ganz in der Nähe bei ihren Ausgrabungen ein gallorömisches Landgut entdeckten. Eine Rebanlage erfordert viele Arbeitskräfte – doppelt so viele wie Weizen bei gleicher
Anbaufläche. Aber der Weinhandel war lukrativ und die Nachfrage stieg stetig. Das zweite Jahrhundert war die Hochzeit der gallischen Weinherstellung. Zuvor wurde der Wein aus Rom importiert, aber schließlich kehrten sich die Handelsflüsse um: Gallischer Wein war im gesamten Römischen Reich und über dessen Grenzen hinaus begehrt. Im Département Gard erfährt Nadia Cleitmann mehr über die damalige Herstellungsweise von Wein. Die gallorömischen Winzer beherrschten die Techniken der Herstellung und Verfeinerung von Wein auf römische Art. Die letzte Etappe führt in das Département Bouches-du-Rhône. In Marseille wurde erstmals in Gallien Wein angebaut. Die Lage der Hafenstadt am Mittelmeer spielte aber auch eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des gallorömischen Weinhandels. Unter Wasser fanden die Archäologen zahlreiche Relikte dieses florierenden Handels. (Text: arte)