Folge 291

  • Beten, Bauhaus, Krankenpflege – Das Diakonissen-Mutterhaus in Elbingerode

    Folge 291 (30 Min.)
    Film von Anja Schlender und André Strobel Mit ihren 84 Jahren dreht Schwester Renate regelmäßig ihre Runden im hauseigenen Schwimmbecken – unten im Keller, direkt unter dem Kirchsaal. Eine architektonische Besonderheit des Diakonissen-Mutterhauses „Neuvandsburg“ in Elbingerode. „Ich finde das sehr schön, dass ich in meinem Alter im Wasser meine Glieder bewegen kann“, sagt die Diakonisse, eine von 150, die heute noch hier leben. Einst waren es 600. Gebaut wurde ihr zeitloses Zuhause in den 1930er-Jahren vom Bauhaus-Architekten Godehard Schwethelm ganz nach den Wünschen der Schwesternschaft.
    Die evangelischen Diakonissen haben ihr Leben dem Dienst an anderen Menschen und dem Glauben verschrieben. So war Schwester Renate lange Zeit Stationsschwester auf der inneren Abteilung im benachbarten Diakonissen-Krankenhaus. Das Haus genoss zu DDR-Zeiten einen hervorragenden Ruf, wie so viele kirchliche Krankenhäuser. „Wir kriegten dankenswerterweise viele Geräte, die damals in den 80er-Jahren der Staat nicht aufweisen konnte. Zum Beispiel wenn ich an den Sonografen denke, an die Endoskopiegeräte denke – wir sind da reich bestückt gewesen“, erinnert sich Schwester Renate an die überdurchschnittliche technische Ausstattung, über die das Krankenhaus dank der Unterstützung seitens der Diakonie im Westen Deutschlands verfügte.
    Zudem waren die christlichen Krankenhäuser bekannt für einen anderen Geist der Pflege. Gerade in der Suchttherapie war Elbingerode ein Begriff. Aufgebaut hat
    sie der Psychiater Klaus-Herbert Richter, der besonders die enge Beziehung der Suchtkranken an die Diakonissen hervorhebt: „Es war eine erstaunliche Erfahrung, dass Patienten, egal wie sie vorgeprägt sind, auch glaubensmäßig, ein großes Urvertrauen den Schwestern entgegenbringen.
    Das war ein großes Geschenk in meinem Leben.“ Das heutige Diakonie-Krankenhaus, nur 100 Meter vom Mutterhaus entfernt in einem in den 90er-Jahren entstandenen Neubau, hat die Suchttherapie fortgesetzt und zu einer modernen Rehaklinik ausgeweitet. Was Patienten und Besucher ins Staunen brachte und bringt ist auch die außergewöhnliche, ideenreiche Bauhaus-Architektur des Diakonissen-Mutterhauses. Der Hausvater und Pfarrer Reinhard Holmer schwärmt: „Was mich damals fasziniert hat, war, dass es so gut erhalten war. Im Gesamtkontext der DDR fiel das natürlich besonders auf. Es war einfach noch mal eine Klasse besser, als das, was man normalerweise in der DDR erlebte und kannte, weil es eben auch so gut von den Schwestern gepflegt wurde.“ Der Altersdurchschnitt der Diakonissen liegt heute bei 79 Jahren, in wenigen Jahrzehnten wird es keine mehr geben.
    Bis dahin will Reinhard Holmer das Mutterhaus fit machen für die Zukunft und als einen Ort der Nächstenliebe und Hilfe erhalten. Der Film entführt den Zuschauer an einen verborgenen Ort voller Schönheit und Geschichte und eine Lebensgemeinschaft, die vielleicht aus der Zeit gefallen scheint und über Jahrzehnte vielen Menschen Halt, Hoffnung und Zuversicht gegeben hat. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.08.2018MDR

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 25.01.2020
11:45–12:15
11:45–
So 07.04.2019
03:50–04:22
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Sa 06.04.2019
22:45–23:15
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Mi 26.12.2018
08:00–08:30
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Di 25.12.2018
15:30–16:00
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Mo 24.12.2018
17:30–18:00
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Di 14.08.2018
20:45–21:15
20:45–
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