Der Osten – Entdecke wo du lebst Folge 292: Der „merkwürdige“ Kleine Thüringer Wald
Folge 292
Der „merkwürdige“ Kleine Thüringer Wald
Folge 292 (30 Min.)
Ein Landschaft stiller Abgeschiedenheit, die so nur noch selten zu finden ist, das ist der Kleine Thüringer Wald. Er erstreckt sich zwischen Suhl und Schleusingen auf nur ein paar Quadratkilometern. Seine Südgrenze bildet das hier sehr liebliche Werratal. Donnersberg, Schneeberg, Kesselberg, Eichenberg, Galgenberg, Todtenlache – schon die Namen im Kleinen Thüringer Wald verweisen auf eine uralte Besiedlung, und zu ihren Füßen liegen Dörfer, die meist tausend Jahre auf dem Buckel haben. Dementsprechend reich sind sie an Geschichte und Tradition – in Gethles zum Beispiel liegt der Ursprung der Herrschekloase – der prägenden Weihnachtsrituale im Süden
Thüringens. Mitten durch den Kleinen Thüringer Wald verliefen historische Grenzen, bei denen sogar Preußen ins Spiel kommt. Meyers Universum beschrieb das so: Die Grenzpfähle stünden hier so eng, das die Leute immer befürchten, mit einem kräftigen Schritt einem „difficilen“ Nachbarn ins Gesicht zu stolpern. Wer den Kleinen Thüringer Wald besucht, wird herausfinden, dass der Name irreführend ist, denn das meiste davon ist fruchtbarer Boden, auf dem schon immer Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden und heute noch prägend sind. Eine Entdeckungsreise zu geologischen Wundern, Naturschätzen und den hier tief verwurzelten Menschen in einer kaum bekannten kleinen Region. (Text: mdr)