• Folge 530 (45 Min.)
    Doreen Potrzeba, Leiterin der Fahrbibliothek, vor dem Bus, der täglich durch Magdeburg fährt. – Bild: MDR
    Doreen Potrzeba, Leiterin der Fahrbibliothek, vor dem Bus, der täglich durch Magdeburg fährt.
    500 Jahre alt und kein bisschen angestaubt. Die Stadtbibliothek Magdeburg feiert ein ganz besonderes Jubiläum. Damit ist sie ist eine der ältesten Stadtbibliotheken Deutschlands. „Das sind schon große Fußstapfen. 500 Jahre ist eine lange Zeit. Wir haben auch einen umfangreichen historischen Bestand, auch noch Bücher aus der Gründungszeit. Da sind wir schon sehr stolz drauf,“ sagt Dr. Cornelia Poenicke, Leiterin der Stadtbibliothek. Historisch gewachsen ist die Magdeburger Stadtbibliothek seit Jahrhunderten ein Wissenszentrum. So gab es in all dieser Zeit immer wieder Herausforderungen zu meistern. Und das ist heute nicht anders. Dr. Cornelia Poenicke: „Als das Internet aufkam, haben manche gedacht, jetzt stirbt das Buch. Es ist tatsächlich so, dass manche Sachbücher nicht mehr so stark gefragt sind. Aber bei Belletristik und Kinderliteratur haben wir heute eine riesige Nachfrage. Ich bin schon stolz darauf, dass wir das als Team geschafft haben, dass die Nutzerzahlen immer stabil geblieben sind und dass auch die Entleihungszahlen immer stabil geblieben sind.“ Doch mittlerweile geht es nicht mehr nur um Bücher, die Bibliothek ist ein kollektives Wohnzimmer geworden. Wenn frühmorgens die Bibliothek öffnet, strömen gleich die ersten Besucherinnen und Besucher ins Haus. Bücher, TonieHörspielboxen, Spiele werden abgegeben, Nachschub geholt. Einige vertiefen sich in Tageszeitungen, andere suchen sich ein ruhiges Plätzchen. Schulklassen trudeln ein, manche sind kreativ. Es ist ein äußerst beliebter und lebendiger Ort. Bibliothekarin Anne Rüster: „Es ist ein Treffpunkt für alle Menschen, wo man sich auch begegnen kann, wo man sich austauschen kann.“ Das Angebot ist vielfältig: Mitmachangebote, Workshops, Lesungen in verschiedenen Sprachen, im Sprach-Café üben Migranten deutsch, es gibt Gamingzonen, digitale Lernangebote. Der Schlüssel zum Erfolg: die Angebote sind kostenlos. Und wenn die Nutzerinnen und Nutzer nicht in die Bibliothek kommen können, dann kommt die Bibliothek zu ihnen. Täglich rollt der Bücherbus durch Magdeburg und bringt das ganze Sortiment zu Schulen, in Kitas und zu den Leserinnen und Lesern der Stadt. Was 1975 mit einem Container auf einem Sattelzug als pragmatische Lösung begann, ist inzwischen ein fester Bestandteil der städtischen Kulturarbeit. Der Bus ist eine Institution, die Generationen verbindet. Der Film erzählt die Gratwanderung der Bibliothek zwischen Tradition und Moderne. Dafür trifft das MDR-Team Nutzerinnen und Nutzer sowie leidenschaftliche Macherinnen und Macher und wirft einen seltenen Blick hinter die Kulissen der fünf Jahrhunderte alten Stadtbibliothek Magdeburg. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.11.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 28.10.2025 ARD Mediathek
  • Folge 531 (45 Min.)
    Andrea Lau – Zuchtleiterin in Königswartha
    „In diesem Ausmaß, wie wir das hier tun, ist das weltweit einmalig. Und für mich war es der große Glückstreffer. Genau hierher gehöre ich und hier habe ich meine Erfüllung gefunden“ Andrea Lau, Zuchtleiterin Eskildsen-Gänsezucht Königswartha Immer mittwochs von sechs bis acht Uhr wird in Königswartha geschlüpft. Dann picken sich etwa 6.000 Gänseküken aus ihren Eiern, der Nachwuchs der Deutschen Legegans, einer der ganz wenigen DDR-Geflügelrassen, die die politische Wende 1989 überstanden hat. Heute wird sie als beste Gans der Welt gehandelt und landet selbst auf den Tellern des englischen Königshauses. Mit ihren Federkielen unterzeichnet man noch heute im Buckingham-Palast wichtige Verträge. Ihren Ursprung hat die Rasse in der Lausitz, rund um Königswartha. Anfang der 1970er Jahre beginnt man hier zu experimentieren. „Die ersten Brutautomaten standen in einer alten Garage. Da hatte der Nachtwächter einen Tisch und ein Bett, wo er schlafen konnte. Denn die Brutschränke mussten täglich 24 Stunden überwacht werden, damit die Temperaturen konstant bleiben“ Christa Medack, ehemalige Mitarbeiterin der Gänsezucht Königswartha Hauptgrund für das ehrgeizige Projekt ist der Mangel an Wassergeflügel in der DDR. Nach den ersten Versuchsjahren im Freiland konzentriert man ab 1982 die Gänsezucht in Königswartha, holt Professoren und Wissenschaftler der Universität Leipzig in die Lausitz und beginnt mit der systematischen Zucht. Noch heute sind hier viele Abläufe, Prozesse und die Versuchsställe dieselben wie vor 40 Jahren. Damals werden sie zum Nonplusultra der Gänsezucht in Europa und machen Königswartha weit über die DDR-Grenzen hinaus bekannt. „Das Know-how der Menschen dort war gewaltig, dem konnten wir im Westen das Wasser nicht reichen.“ Lorenz Eskildsen, Geschäftsführer Eskildsen GmbH 1990 kauft Lorenz Eskildsen, damals noch Student, mit Mitte 20 die Gänsezucht in Königswartha und auch Europas größten Gänsemastbetrieb in Wermsdorf bei Leipzig, wo der Nachwuchs der Elitegänse aus Königswartha gemästet wird. Heute steht hier der modernste Gänsestall Europas und inzwischen exportiert Eskildsen von hier aus Gänse in die ganze Welt, bis nach Kanada oder Südafrika. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.11.2025 MDR
  • Folge 532 (45 Min.)
    Die Hochwaldbaude auf dem Kamm des Zittauer Gebirges in 750 Metern Höhe bietet eine der spekakulärsten Panorama-Aussichten in Sachsen und ganz Mitteldeutschland.
    Wer in Deutschland frühmorgens als Erster die Sonne sehen möchte, der muss in Ostsachsen auf den Hochwald steigen. 750 Meter ragt er in die Höhe, der alte Vulkan im Zittauer Gebirge zwischen Oybin und Jonsdorf mit seinem markanten Gipfelplateau. Das wird gekrönt von einem alten Aussichtsturm und einer urigen Baude direkt auf der deutsch-tschechischen Grenze. Die Panorama-Aussicht ist einzigartig. Bei klarem Wetter reicht der Blick westwärts bis in die Sächsische Schweiz, nach Süden ins Reich der böhmischen Vulkane und ostwärts bis zur Schneekoppe im Riesengebirge. MDR-Filmemacher Thorsten Kutschke und sein Kamerateam genießen auf dem Hochwald nicht nur die Sonnenaufgänge, die mystischen Morgennebel und die Fernblicke, sondern beobachten den Alltag von Baudenwirt Torsten Grundmann, der bei Wind und Wetter auf dem Gipfel ausharrt, Wandersleute und Bergsteiger beherbergt und bewirtet. Sein Vater Uli hatte die Baude nach der Wende aus dem Bestand der DDR-Handelsorganisation „HO“ übernommen und hat sie vor dem Verfall und der Schließung bewahrt. Der ehemalige Pfarrer der Oybiner Bergkirche, Heinz Eggert, in den 90er Jahren Innenminister des Freistaates Sachsen, weiß um die historische Bedeutung des mystischen Gipfels als Zufluchtsort in Kriegszeiten, als „Berg der Schmuggler“ und als Symbol der Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen. Sophie und Tom, zwei junge Bergsteiger aus der Region, nutzen die Baude als „Basislager“ für ihre Kletterabenteuer, bei denen sie u.a. das nur 3,40 Meter hohe „Geburtstags-Spitzel“ im Vorgarten eines Oybiner Einfamilienhauses erklimmen. Dessen skurrile Geschichte wird mit Archivaufnahmen von 1976 aus der Sendung „Außenseiter Spitzenreiter“ im DDR-Fernsehen erzählt. Der sächsische Astrophotograph Stephan Meßner, der sonst am liebsten den Sternenhimmel über den trockenen Wüsten von Namibia beobachtet, entdeckt bei seinen Streifzügen im Zittauer Gebirge nicht nur eine kleine Volkssternwarte, deren Teleskop mit dem Motor eines tschechischen Plattenspielers aus den 60er Jahren betrieben wird, sondern auch den Sternenhimmel über Mitteleuropa, den man fast nirgends so klar und deutlich sehen kann wie vom Gipfel des Hochwalds. Heinz Eggert, der ehemalige Pfarrer, fasst es treffend zusammen: „Hier oben ist man dem Himmel – nicht nur geografisch – ein ganzes Stück näher.“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.11.2025 MDR
  • Folge 533 (45 Min.)
    Im Auditorium des Gefechtsübungszentrums. Über große Leinwände lassen sich die Übungen draußen im Feld oder in der Übungsstadt Schnöggersburg detailliert per Animation oder Video verfolgen bzw. auswerten. Das System ist das modernste in Europa.
    Militärische Sperrzone. Riesig. Flächenmäßig fast so groß wie Leipzig. Gelegen 40 Kilometer nördlich von Magdeburg. Das intelligenteste Gefechtszentrum der Bundeswehr. Früher: Artillerietestgelände des Nazi-Reiches. Übungsgebiet für die Panzerschlachten der Sowjets. Standort atomarer Kurzstreckenraketen. Darin: einer der wertvollsten Wälder Europas – und Lost Places: Bunker, Leninporträts, Wehrmachtsruinen, vergiftete Zonen … Der Film schaut hinein, in die GEFECHTSZONE ALTMARK, inmitten der Colbitz-Letzlinger Heide. Was macht die Bundeswehr heute hier? Was übt sie, warum? Und wie? Im Film laufen Lebenslinien zusammen: Da ist der Panzergrenadier Richard und das Team seines Schützenpanzers, den der Film im Feld und im Häuserkampf zeigt – scharf geschossen wird nicht; alles ist Simulation per Laser und Sensor, „Laser Tag für Große“, sagt einer der Soldaten. Ein System, das ohne den Afghanistan-Veteranen Gordon Bothe nicht funktionieren würde, er wurde hier zum „Laser Tag“-Experten. Der pensionierte Bundeswehr-Hauptmann Heinz Baldus erzählt von der Idee der NATO aus dem Kalten Krieg, Gefechte per Simulation, per Laser, trainieren zu können. Und immer wieder geht es um die Sowjets damals, die Russen heute, den Gegner. Die Regionalhistoriker Klaus Peter und Daniel Keweloh wurde das Interesse an der Geschichte der Zone während der DDR-Zeit geweckt: Sie verloren das Haus der Familie an die Sowjets, aber der Zugang zur Gefechtszone war einfach: Sie fuhren als Kinder mit den Panzer mit, man kaufte ein im „Russen-Konsum“, handelte mit Schnaps und Schrott. Bis zum Abzug der Russen 1994. Als unglaubliche Mengen Munition und Altlasten zurückblieben, Försterin Nicole Petschick sagt: In den Eichen und Linden steckte so viel Metall, Munition, dass die Bäume nicht zersägbar waren. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.11.2025 MDR

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