Folge 5

  • 5. Geist und Macht

    Folge 5 (45 Min.)
    Die 40-jährige Geschichte von Literatur und Kunst der DDR zeigt keine gradlinig verlaufende Entwicklung, da sie zu bestimmten Zeitpunkten immer wieder unterbrochen wird durch staatliche Reglementierung. Diese Brüche, an denen sich die Widersprüche zwischen Geist und Macht der DDR festmachen lassen, sind Gegenstand des Films.
    Nach einer hoffnungsvollen Aufbruchphase in Kunst und Kultur in Folge der Katastrophe des Nationalsozialismus waren die fünfziger Jahre geprägt durch ein jahreslanges Ringen um die Vorherrschaft des „sozialistischen Realismus“. Nach sowjetischem Vorbild wurde diese kulturpolitische Maxime auch von der SED-Führung propagandistisch vertreten; zahlreiche Künstler entzogen sich jedoch dieser ästhetischen Bevormundung. Gegen Ende der fünfziger Jahre dann propagierte die SED die Losung „Greif zur Feder Kumpel – die sozialistische Nationalkultur braucht dich“.
    Ziel dieses „Bitterfelder Wegs“ ist das Heranführen der Arbeiter an Kunst, die Versöhnung von Kultur und Produktion. Das Resultat: Mittelmaß dominiert, er wird ein Schlag ins Wasser. Im Jahr 1965 führte das berüchtigte 11. Plenum des ZK auch zur Entfremdung zwischen Geist und Macht. Den Künstlern wurde deutlich unmissverständlich gemacht, dass die Kunst der DDR jederzeit unter staatlicher Kontrolle
    stand, und dass jede Abweichung von den Vorstellung der Partei von den Kulturwächter geahndet würde.
    Mitte der 70er Jahre dann erklärte Honecker, Themen der Kunst dürften keine Tabus kennen, sofern sie von der „festen Position des Sozialismus“ ausgingen. SED-Chefideologe Kurt Hager gestattet daraufhin „Weite und Vielfalt“. Von den Künstlern wurde dieser Scheinliberalismus hoffnungsfroh wörtlich genommen. Anlässlich der Ausbürgerung Wolf Biermanns im Jahre 1976 schieden sich die Geister, was zu Ernüchterung und zum Ausbluten der kulturellen Szene führte. Der tiefe Riss zwischen Parteiführung und Intellektuellen bedeutete einen Einschnitt, von dem sich die Kulturszene der DDR nur langsam erholte.
    Eine neue Generation von Literaten und Künstlern wuchs heran, die den so vielfältig ausgelegten Begriff des „sozialistischen Realismus“ als völlig unpraktikabel ignorierte. Sie wollte sich frei in ein „Haus Europa“ in Sinne Gorbatschows einbringen. Ihre Ideen für einen deutschen Sozialismus mit menschlichem Antlitz prägten das letzte Kapitel der Kulturgeschichte der DDR. Archivaufnahmen und Zeitzeugen machen jene Brüche und Eingriffe hinsichtlich der Kultur während der vergangenen vierzig Jahre erkennbar. Zu Wort kommen u.a. Künstler, die in der DDR blieben, und andere, die die DDR verließen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.10.1993 Das Erste

Sendetermine

So. 29.10.2000
21:00–21:45
21:00–
So. 31.01.1999
14:00–14:45
14:00–
Sa. 31.10.1998
20:30–21:15
20:30–
Do. 07.05.1998
14:00–14:45
14:00–
Mi. 06.05.1998
08:15–09:00
08:15–
Sa. 02.05.1998
14:00–14:45
14:00–
Fr. 01.05.1998
19:15–20:00
19:15–
So. 31.10.1993
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