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Einzeltäter: München
85 Min.Arbnor hat seine Schwester 2016 beim Anschlag in einem Münchner Einkaufszentrum verloren, Hasan und Sibel ihren Sohn. Das rassistische Motiv des Täters wird vom Staat lange nicht anerkannt. Drei Dokumentarfilme widmen sich den Hinterbliebenen der Opfer der rechtsterroristischen Attentate in München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen der Trauerarbeit der Betroffenen und der politischen Deutung der Tat? Am 22. Juli 2016, dem fünften Jahrestag der Taten des Rechtsterroristen Anders Breivik, erschießt ein junger Mann am Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen mit Migrationshintergrund und danach sich selbst.
Trotz offensichtlicher Hinweise auf das rassistische Motiv des Täters wurde die Tat von den Ermittlungsbehörden als Amoklauf eingestuft und nicht als politisch motivierte Gewaltkriminalität anerkannt. Während Arbnor versucht, seine traumatisierten Eltern zu unterstützen und das finanzielle Überleben der Familie zu sichern, kämpft Familie Leyla darum, dass die Tat als rechter Terror anerkannt wird. Erfolg haben sie erst, als die rechtsextremen Anschläge von Halle und Hanau die Bundesrepublik erschüttern. München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Drei rechtsextreme Anschläge von sogenannten Einsamen Wölfen: vermeintliche Einzeltäter, die sich scheinbar ohne in klassische extremistische Strukturen eingebunden zu sein, im Internet radikalisieren und im öffentlichen Raum plötzlich zuschlagen.
Es sind Geschichten, die mittlerweile die Schlagzeilen dominieren: Der rechte Terror gilt zurzeit laut Verfassungsschutz als größte Bedrohung der Demokratie in Deutschland. Und das, obwohl solche Täter noch bis vor Kurzem oft als psychisch kranke, „verwirrte“ Einzeltäter eingestuft wurden und ihnen so ihr Rassismus abgesprochen wurde. Diese Zeiten sind vorbei: Frank-Walter Steinmeier sprach nach dem Anschlag in Hanau von einem „Angriff auf uns alle“.
Doch wer sind „wir alle“? Die Trilogie „Einzeltäter“ von Julian Vogel nimmt unabhängig voneinander die Perspektive der Menschen ein, deren Angehörige tatsächlich das Ziel der Angriffe waren und deren Leben nie mehr sein wird wie zuvor. In „Einzeltäter – München“ mit dabei sind Arbnor Segashi, Smajl Segashi, Nazmije Segashi, Sibel Leyla, Hasan Leyla, Samet Leyla, Claudia Neher, Dr. Florian Hartleb, Boro Majstorovic, Kristin Pietrzyk, Dieter Reiter, Necdet Altıntok, Markus Söder, Newroz Duman, Çetin Gültekin, Armin Kurtović, Dijana Kurtović und Emiş Gürbüz. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 24.07.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 21.07.2023 ZDFmediathek Die Eisbombe
Tom (19) ist Lehrerkind, Regenphobiker und Neurotiker, seine Gesundheit das ständige Sorgenkind und Experimentierfeld einer überängstlichen Familie. Denn die Schuhmann-Weils sind radikale Verfechter von Umweltschutz, Naturkost und viel Bewegung. Umgeben von den Absonderlichkeiten einer Familienbande im Öko-Fieber, scheint Tom der einzig Vernünftige in einer schrecklich netten Familie zu sein. Als ein mysteriöser Eisklotz in das Einfamilienhaus einschlägt, evakuieren sich die Schuhmann-Weils generalstabsmäßig in ihren Luftschutzbunker, doch Tom nutzt die Gelegenheit zur Flucht. Er will es mit den ganz normalen Gefahrenzonen des Lebens und vor allem mit der burschikosen Lucie aufnehmen, in die er sich Hals über Kopf verliebt hat.
Prompt wird seine Mutter zur Öko-Märtyrerin und sendet ihm über das Regionalfernsehen Botschaften aus dem Bunker. Trotz aller Wehwehchen, Neurosen und Nervositäten entbrennt ein erbitterter Kampf um Freiheit, Liebe und Selbst-bestimmung. Mit „Die Eisbombe“ legt Regisseur Oliver Jahn eine schwarze Familienkomödie vor, die es in sich hat. Die Macken und Schrullen einer Generation voll ökologischer Bewusstseinserweiterung, Alternativkultur und überdrehter Umweltangst nimmt er mitleidlos auseinander und erzählt eine skurrile Satire, die vor bissigem Humor nur so strotzt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 07.09.2009 ZDF Das Ende der Wahrheit
90 Min.Front to back: Aline Schilling, Joachim RauhweilerBild: ZDF und Bernd SchullerMartin Behrens ist Experte für Zentralasien beim Bundesnachrichtendienst und glaubt, dass er mit seiner Arbeit einen Beitrag zur Erhaltung der nationalen Sicherheit leistet.
Seine Freundin Aurice, die als Journalistin über Geheimdienste recherchiert, stirbt bei einem Terroranschlag. Offensichtlich handelt es sich um einen Vergeltungsschlag islamistischer Terroristen.
Als die Polizei das Lager der Attentäter in München stürmt, findet sie dort weitere Hinweise auf islamistischen Terror. Doch ist Aurice Köhler wirklich ein zufälliges Opfer von religiösen Fanatikern geworden? Gerade dann, als sie der Geschichte um die illegalen Waffengeschäfte von Geheimdiensten auf die Spur gekommen war?
Martin Behrens hat seine Zweifel daran und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Dadurch gerät er in einen Strudel aus Intrigen, Machtmissbrauch und Korruption und beginnt, an seiner Arbeit und an seinem Arbeitgeber zu zweifeln. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 16.08.2021 ZDF Endjährig
Deutschland Mitte des 21. Jahrhunderts. Die Überalterung des Landes ist dramatisch. Als Ausweg aus der Krise wird eine radikale Maßnahme ergriffen: die Verjüngung der Nation. Die „Endjährigkeit“ wird eingeführt – die Zwangssterbehilfe ab 80 -, gerade als der hochbetagte Milo bei seinem Sohn Karl einzieht. Bald wird auch Milo 80. Eine scheinbar aussichtslose Situation, die das zerrüttete Verhältnis der beiden auf eine letzte Probe stellt. Karl arbeitet in einer Kreisleitstelle des BJD, „Bündnis Jungbrunnen Deutschland“, das die Macht im Staat übernommen hat.
Es hat sich der radikalen Verjüngung des überalterten Landes verschrieben. Karl berät junge Paare bei der massiv geförderten Familienplanung. Das ist die scheinbar schöne Seite der neuen Politik. Die Kehrseite sind immer drastischere Kürzungen von Renten und Sozialleistungen für alte Menschen. Kosten für Medikamente oder Operationen werden kaum noch übernommen, Sterbehilfe funktioniert beinahe auf Zuruf. Je älter ein Mensch wird, desto weniger ist er wert für das verarmte und desolate Land.
Als Milo nicht mehr weiß, wie er bei gekürzter Rente und gekündigter Wohnung überleben soll, taucht er bei Karl auf. Er ist durch seine Arthritis pflegebedürftig, seine Gelenke müssen regelmäßig gespritzt werden. Bald appelliert er an seinen Sohn, mit ihm vor dem Irrsinn des BJD-Systems zu fliehen. Karl willigt schließlich ein, und zusammen bereiten sie die Flucht vor: nach Schweden – von der Küste über das Meer.
Bei der Arbeit in der Behörde versucht Karl, an nützliche Informationen für das riskante Vorhaben zu kommen. Dabei wird seine Chefin Lena, die fest hinter dem BJD steht, auf Karl aufmerksam. Lena ist schon Mitte 30 und müsste laut der herrschenden Doktrin längst Kinder haben. Immer mehr scheint sie Karl als möglichen Partner und Kindsvater zu sehen, scheint sich sogar in ihn zu verlieben. Da Karl hofft, Lenas Einfluss und Kontakte nutzen zu können, um die Flucht möglich zu machen, lässt er sich auf ein gefährliches Spiel ein. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.11.2021 ZDF Endlich Unendlich – Der Traum vom ewigen Leben
95 Min.Überall träumen Menschen davon, den Tod zu überwinden, unsterblich zu werden. Der Dokumentarfilm stellt Visionäre vor, die diesen alten Traum verwirklichen wollen – schon sehr bald. Die Pioniere des Transhumanismus in den USA sind bereit, sich einfrieren zu lassen, mit transplantierten Maschinen zu präparieren, sich veränderte Gene zu spritzen oder ihre Persönlichkeit zu digitalisieren. Zwischen Wahn und Sinn entfaltet sich eine mögliche Zukunft. Frédéric Beigbeder, französischer Autor, hat seiner kleinen Tochter das Versprechen gegeben, nicht sterben zu müssen. Er setzt sich mit den Entwicklungen in den USA auseinander. Macht es uns wirklich glücklicher, Hunderte von Jahren alt zu werden? Was werden wir für Menschen sein? Weitere Protagonisten dieses Films von Stephan Bergmann sind Lincoln Cannon, Liz Parrish, Aubrey de Grey, Rich Lee, Tim Cannon, Max More, Natasha Vita-More, Bruce Duncan und BINA48. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 18.12.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere So. 17.12.2023 ZDFmediathek Endzeit
Nach einer Pandemie haben Zombies die Erde überrannt. Dank eines Schutzzauns scheinen Weimar und Jena die letzten Orte menschlicher Zivilisation zu sein. In Weimar hat sich ein autoritäres Regime gebildet, das gnadenlos mit „unbrauchbaren“ oder infizierten Menschen verfährt. Die 22-jährige traumatisierte Vivi flieht aus der Stadt. Auch die schroffe Kämpferin Eva (24) muss Weimar verlassen. Bei der Bewachung des Schutzzauns wurde sie von einem Zombie infiziert. In Jena, wo geforscht wird, verspricht sie sich Heilung. Als sich die beiden sehr unterschiedlichen Frauen schutzlos auf freiem Feld wiederfinden, müssen sie wohl oder übel gemeinsam den Kampf gegen die Untoten aufnehmen.
Und damit auch gegen die Dämonen der eigenen Vergangenheit. Ihr Weg führt Vivi und Eva durch eine paradiesische Landschaft, in der aber hinter jedem Baum der Tod lauern kann. In Abwesenheit der Menschen hat sich die Natur die Welt zurückerobert. Auf der Flucht vor einem Zombie trifft Vivi auf „die Gärtnerin“, die sich mitten in diesem gefährlichen Paradies eine Oase des Friedens geschaffen hat. Für sie war die Epidemie kein Ende, sondern ein Anfang.
Und ein Anfang wird es auch für Vivi und Eva, zwischen denen sich eine Art von Liebe entwickelt – nicht nur zur jeweils anderen, sondern auch zu dieser fantastischen, unglaublichen, neuen Welt, die sie umgibt. „Endzeit“ ist feministisches Buddy-Movie und ökologisches Zombie-Märchen zugleich. Seine Frage „Welche Optionen gibt es in einer Welt, in der die Natur zurückschlägt?“ ist in Zeiten von Corona besonders brisant geworden. „Endzeit“ basiert auf dem gleichnamigen Comic von Olivia Vieweg, die auch das Drehbuch für den Film schrieb.
Dafür wurde sie 2015 mit dem Hauptpreis der Drehbuchwerkstatt München ausgezeichnet. Carolina Hellsgård führt hier bei ihrem zweiten Langfilm Regie. Auch die weiteren kreativen Schlüsselpositionen in „Endzeit“ wurden fast ausschließlich mit Frauen besetzt, wie Kamera, Ausstattung, Maske, Kostüm, Schnitt, Musik, Casting, Produktion sowie die wichtigsten Schauspiel-Rollen. Nach der Premiere auf dem Internationalen Filmfestival Toronto wurde der Film weltweit auf Festivals gezeigt, beim Filmfestival Max Ophüls Preis erstmals in Deutschland. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 16.08.2021 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 09.08.2021 ZDFmediathek Enklave
Eine serbische Enklave im Kosovo, 2004. Hier lebt Nenad mit seinem Vater und Großvater. Der Zehnjährige ist viel allein, bis er eines Tages auf zwei albanische Jungs seines Alters trifft. Ihr Anführer ist der 13-jährige Hirtenjunge Bashkim. Doch Bashkim, dessen Vater im Krieg getötet wurde, hasst die Serben. Und als Nenads Großvater stirbt und Nenad den Priester holen soll, kommt es zu einer folgenschweren Begegnung zwischen den beiden Jungen. Fünf Jahre nach dem Krieg steht der Kosovo unter der Verwaltungshoheit der Vereinten Nationen. Hier lebt der zehnjährige Nenad mit seinem Vater Vojislav und dem kranken Großvater Milutin in einer kleinen serbischen Enklave.
Außer ihnen sind nur Draza, der Priester, und die junge Lehrerin Serben. Nenad wird jeden Tag mit einem Panzer der KFOR in die Schule gefahren, wo er der einzige Schüler ist. Sein großer Wunsch, mit anderen Kindern zu spielen, scheint unerfüllbar. Sehnsüchtig sieht er immer wieder durch die Schlitze des Panzerfahrzeugs auf zwei albanische Jungs in seinem Alter. Der 13-jährige Hirtenjunge Bashkim scheint ihr Anführer zu sein. Schnell wird klar, dass Bashkim, dessen Vater im Krieg getötet wurde, die Serben hasst.
Als Milutin im Sterben liegt, gerät die Situation aus ihrem fragilen Gleichgewicht. Vojislav beauftragt Nenad, den Priester Draza zu holen. Der wartet auf die Ankunft der neuen Glocke für seine Kirche und vertröstet Nenad auf später. Schließlich stirbt Milutin, und wieder schickt Vojislav Nenad nach dem Priester, der sich inzwischen tatsächlich auf den Weg gemacht hat. Als Nenad bei der Kirche ankommt, trifft er dort nur die beiden albanischen Jungs und Bashkim. Sie spielen beim Glockenturm, wo die neue Glocke vorerst nur knapp über dem Boden hängt.
Bashkim ist wütend über die Freundschaft der albanischen Jungs mit dem Serben. Mit einer Pistole, die er von zu Hause mitgenommen hat, zwingt er Nenad unter die Glocke und beginnt, auf diese zu schießen. „Enklave“ wurde auf internationalen Filmfestivals weltweit gezeigt und mit über 20 Preisen ausgezeichnet, darunter mehrere Publikumspreise, drei FIPRESCI Awards, dem UNICEF-Preis beim Olympia Film Festival in Griechenland 2015 und dem Preis der Presse-Jury beim „Festival du film d’Europe & Orientale“ in Rouen 2016. (Text: ZDF)Ephraim und das Lamm
Ephraim ist neun Jahre alt und lebt in einem Dorf im Norden Äthiopiens. Als sein Vater Arbeit in Addis Abeba sucht, müssen Ephraim und sein Schaf Chuni zu Verwandten ins Hochland. In der neuen Umgebung hat Ephraim große Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden. Chuni, ein Geschenk von Ephraims Mutter, wird nach deren Tod seine „beste Freundin“, die er trotz Lebensmittelknappheit verwöhnt. Ephraims Onkel Solomon hat dafür keinerlei Verständnis. Solomons Familie besteht aus seiner Frau Azeb, den Töchtern Tsion und Mimi und der Großmutter Emama. Nun kommt noch Ephraim hinzu, der zwar gut kochen kann, die harte Feldarbeit aber nicht schafft und damit in den Augen seines Onkels unmännlich und verweichlicht ist.
Und Ephraims geliebtes Schaf Chuni ist für Solomon nur ein fetter Braten auf vier Beinen für den anstehenden hohen Feiertag. Mit Tsion, der rebellischen Tochter, freundet sich Ephraim zwar ein bisschen an und findet auch ein provisorisches Versteck für Chuni, aber eigentlich will er so schnell wie möglich wieder zurück in die Heimat. Ephraim macht einen Plan, der ihm ziemlich viel Ärger einbringt. Denn auch Solomons Familie leidet unter der anhaltenden Dürre, die kleine Mimi wird krank vor Hunger, und Tsion verlässt das Dorf. Sie will in Addis Abeba studieren, etwas lernen und die Welt verändern. (Text: ZDF)Die Erfindung, mein Vater und ich
Ein Däne mit ghanaischen Wurzeln begibt sich mit seiner Erfindung, einer wassersparenden Handdusche, auf ein Businessabenteuer in das Heimatland seines Vaters. Senna Odooms Erfindung ist so genial wie einfach: Durch ein spezielles Werkzeug wird ein Wassereimer zur wassersparenden Handdusche. Mit Hilfe seines Vaters will er damit den afrikanischen Markt erobern. Doch der Vertrieb des Produktes erweist sich als schwierig. Senna stößt sich immer wieder an den Eigenarten des afrikanischen Landes und der fremden Kultur – die auch sein eigener Vater repräsentiert.
Als schließlich noch die ghanaische Währung unter Druck gerät, wird es eng für Senna. Auf unterhaltsame Weise folgt der Dokumentarfilm Senna bei dem Versuch, nicht nur seinen ehrgeizigen Businessplan zum Erfolg zu führen, sondern nebenbei seinen unsteten, aber charismatischen Vater einzufangen. Er muss erkennen, dass familiäre Beziehungen alles andere als einfach sind und dass er seinem Vater vielleicht ähnlicher ist, als er zunächst zugeben will. (Text: ZDF)Esmas Geheimnis
Die alleinerziehende Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara in Grbavica, einem Stadtteil Sarajevos, der während des Krieges von serbischen Truppen besetzt war. Nachdem die monatliche Sozialhilfe des Staates nicht mehr für sie und ihre Tochter ausreicht, muss Esma einen Job als Kellnerin in einem Nachtklub annehmen. Ihr größtes Anliegen ist es, Sara eine möglichst schöne und unbeschwerte Kindheit und Jugend zu ermöglichen. Doch der Wiederaufbau nach den Jugoslawienkriegen der 90er-Jahre geht nur langsam voran. Widerstrebend arbeitet Esma die Nächte durch, vor allem, weil sie dadurch weniger Zeit für ihre Tochter hat.
Seit Sara, ein lebhafter Wildfang, eng mit ihrem Klassenkameraden Samir befreundet ist, kommt Fußball in ihrem Leben nur noch an zweiter Stelle. Die beiden sensiblen Teenager sind sich sehr nah – beide haben ihren Vater im Krieg verloren. Samir ist jedoch erstaunt, als er hört, dass Sara nichts über den Heldentod ihres Vaters zu berichten weiß. Doch es gibt ein Geheimnis um Saras Vater, den sie nie kennengelernt hat, das Esma um jeden Preis bewahren will – um ihre Tochter und auch sich selbst zu schützen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 08.02.2010 ZDF Die Ex bin ich
Berlin kurz nach der Wende. Nachdem Hausbesetzer Bert sich das Leben genommen hat, konkurrieren drei Ex-Freundinnen darum, wer die Wichtigste in seinem Leben war. Berts Ex-Freundin Anne und Basti, der beste Freund, sind tief bestürzt, während die anderen Hausbesetzer recht schnell wieder in ihren Alltag zurückfinden. Sie sind mit der Haussanierung beschäftigt, die ihnen das Wohnrecht bringen soll. Basti kontaktiert Brit, Berts Jugendliebe, die in der westdeutschen Provinz eine Kneipe besitzt. Sie quartiert sich wie selbstverständlich in Berts Zimmer ein, um die Gründe für dessen Freitod herauszufinden.
Plötzlich taucht auch Sandra auf, Berts letzte langjährige Freundin. Die Jura-Studentin ist von Berts Eltern geschickt worden, um sich um den Nachlass zu kümmern. Beim Durchsuchen seiner Sachen lassen die drei Ex-Freundinnen ihre jeweilige Beziehung zum Verstorbenen wieder aufleben. Die drei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein: Die burschikose Brit glaubt, die Wichtigste im Leben des Verstorbenen gewesen zu sein, Sandra dagegen ist für Berts Eltern die Traum-Schwiegertochter und hat die Trennung noch nicht verarbeitet.
Anne wiederum lebte Berts Traum von der besonderen Freiheit, bis sie beschloss, sich an der Kunsthochschule zu bewerben. Während die Frauen sich vorsichtig einander annähern und Berts Begräbnis planen, schildert Bert – visualisiert durch Trickfilmsequenzen – wie er sein Leben und die Beziehungen zu seinen Ex-Freundinnen empfand. Im spanischen Fernsehen verfolgte er den Mauerfall und beschloss, Deutschland eine Chance zu geben.
In den leer stehenden Häusern Ostberlins genoss er Freiheit und Selbstbestimmung. Seine ganze Energie setzte er in die Hausbesetzung und wurde zur „Gefahr für alle Spießbürger und das kapitalistische System“. Mit der offiziellen Wiedervereinigung änderte sich alles: Bei der Räumung der Mainzer Straße verhaftet, wird er auf Bewährung verurteilt. Als er einen Job als Kurierfahrer annimmt, zieht er den Zorn der Mitbesetzer auf sich. Er wiederum findet: „Sanierung macht unpolitisch.“ Bert sucht einen neuen Sinn in seinem Leben, den er aber weder in der Szene noch in der Liebe finden kann.
Nach Berts Beerdigung unternehmen die Ex-Freundinnen ihren ganz eigenen Leichenschmaus, bevor sich ihre Wege für immer trennen. Katrin Rothe wurde 1970 in Gera geboren, ist Regisseurin und Trickfilmerin. Sie studierte Visuelle Kommunikation und Experimentelle Filmgestaltung an der Hochschule der Künste Berlin. Ihr Fernsehdebüt „Dunkler Lippenstift macht seriöser“, ein 60-minütiger Dokumentarfilm mit Animationen, entstand in Zusammenarbeit mit der Redaktion Das kleine Fernsehspiel und lief erfolgreich auf zahlreichen Festivals.
Ihre Dokureihe „Stellmichein!“, die mit dem Formatlabor des Kleinen Fernsehspiels Quantum entstand, wurde 2007 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. 2010 drehte sie das Road-Movie „Polen für Anfänger“ mit Kurt Krömer und Steffen Möller für 3sat. Ihr 2013 produzierter Dokumentarfilm „Betongold – wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam „ erhielt im gleichen Jahr den 3sat-Dokumentarfilmpreis und 2014 den Grimme-Preis. (Text: ZDF)Exile Never Ends
100 Min.Vater Mustafa Bektas? (l.) und Tochter Bahar Bektas? (r.) sitzen in einem Restaurant und schauen aufs Meer.Bild: ZDF und Antonia Kilian/Meret MadBahars Bruder Taner sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht kurz vor der Abschiebung in die Türkei. Bahar nutzt die Zeit, um die Kamera auf ihre Familienangehörigen zu richten. In ruhigen und einfühlsamen Bildern erkundet sie die emotionalen und geografischen Welten der Familie von Entwurzelung und Neubeginn zwischen Deutschland und der Türkei. In Gesprächen mit ihren Eltern Yildiz (64) und Mustafa (65) sowie ihren Brüdern Taner (40) und Onur (30) begibt sie sich auf eine schmerzhafte Reise in die Vergangenheit. Politische Verfolgung der alevitisch-kurdischen Familie in der Türkei, die Flucht nach Europa 1989, rassistische Übergriffe, Depressionen und Überforderung der Eltern – all das traf die Kinder, die damit unterschiedlich umgehen.
Die Ungewissheit über Taners Schicksal in der Türkei ist nur ein Spiegel ihrer Lebenserfahrung als Familie im Exil. Die Verzerrung von Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlicher Geografien konfrontiert die Zuschauerinnen und Zuschauer mit einer der Eigenschaften des Exils, nämlich dem Verlust der Orientierung in Zeit und Raum. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.11.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 22.11.2024 ZDFmediathek Die Familie
Die 16-jährige Isabell wird von ihrer Mutter gegen ihren Willen zu einem Familienaufstellungs-Seminar angemeldet. Schon bald glaubt sie, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Ist der charismatische Therapeut Einar in Wirklichkeit ein Mörder? Er und seine Frau Meret leiten in einer entlegenen Gegend die psycho-esoterische Gruppe. Sie gelten als Koryphäen auf dem Gebiet der Systemischen Familienaufstellungen. Hatte sich Isabell zunächst fest vorgenommen, höchstens als passive Zuschauerin an den eigenwilligen Gruppensitzungen teilzunehmen, kann sie sich dem Wir-Gefühl, das dabei entsteht, bald nicht mehr entziehen.
Es ist vor allem der charismatische Einar, der es Isabell angetan hat. Dass auch umgekehrt Isabell auf den deutlich älteren Mann Eindruck macht, schmeichelt ihr. Was als spannendes Abenteuer beginnt, kippt, als eine der Kursteilnehmerinnen den Verstand verliert und über Nacht spurlos verschwindet. Ist die junge Frau tatsächlich abgereist, wie Einar am nächsten Tag behauptet – oder wurde sie Opfer eines Gewaltverbrechens? Je mehr sich die Anzeichen dafür häufen, dass der Therapeut lügt, desto stärker gerät Isabell in dessen Bann.
Der Aufenthalt im wildromantischen deutsch-polnischen Grenzgebiet wird bald zu einem Albtraum, aus dem Isabell nicht mehr erwachen kann. Höhepunkt ist ihre eigene Aufstellung, auf der Einar regelrecht in ihren Kopf eindringt und Emotionen wachrüttelt, von deren Existenz sie bislang selbst nichts wusste – und auch nie wissen wollte. „Die Familie“ ist der fünfte Spielfilm der Reihe „Familienbande – sechs junge Kinofilme“, die familiäre Beziehungsgeflechte auf unterschiedliche Weise in den Mittelpunkt ihrer Handlung rücken. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 23.10.2017 ZDF Familie Braun
Kai und Thomas sind Neonazis, Anfang 20 und wohnen gemeinsam in einer WG. Eines Tages steht Lara vor der Tür. Sie ist sechs Jahre alt, schwarz und Thomas’ Tochter. Lara ist Ergebnis eines One-Night-Stands vor sieben Jahren, an den sich Thomas nicht mal mehr dunkel erinnern kann. Laras Mutter wird abgeschoben, die Kleine bleibt, und Thomas muss zum ersten Mal in seinem Leben Verantwortung übernehmen. Für Lara und für sich. Thomas versucht, seine schwarze Tochter zuerst loszuwerden, später dann aber immer mehr in sein „braunes“ Leben zu integrieren. Thomas kämpft gegen starre Muster in seinem Kopf.
Er muss sich den unangenehmen Fragen seiner Tochter stellen, die ihm mit entwaffnender Naivität zeigt, wie dünn und brüchig seine rechten Ideologien eigentlich sind. Sein Freund Kai versteht die Welt nicht mehr und will seinen alten Freund wieder zurück, es scheint, als würde Thomas sein gesamtes soziales Umfeld verlieren. „Familie Braun“ ist als Dramedy angelegt, geht frech und mit viel Humor mit dem Thema Rechtsradikalismus um und findet eine sehr eigenständige Tonalität zwischen leichtem Humor und ernsthaftem Drama.
Autor Manuel Meimberg hat die Bücher gemeinsam mit dem Producer Uwe Urbas (Polyphon) entwickelt, Regie führt Maurice Hübner. Das Projekt ist als Web-Serie entstanden und wurde in Kooperation mit YouTube-Stars aus dem Verein 301+ produziert. Neben dem Hauptcast sind einige bekannte YouTuber in kleinen Gastrollen zu sehen, beispielsweise Florian Mundt, Max Krüger, Fabian Riek , Steven Schuto, Trung Dang Duc oder Florian Balke. Auch beim Soundtrack wurde mit Talenten aus dem Netz zusammen gearbeitet, so haben zum Beispiel Marti Fischer und Marie Meimberg Teile des Soundtracks beigesteuert. (Text: ZDF)Familie Braun (1–8)
Deutsche TV-Premiere Mo. 15.02.2016 ZDF Fernes Land
Haroon stammt aus Pakistan und versucht sich seit drei Jahren illegal in Deutschland durchzuschlagen. Mark arbeitet als Versicherungsvertreter in einem kleinen Familienunternehmen. Er ist gerade dabei, über die Trennung von seiner Freundin Nina hinwegzukommen. Auf den ersten Blick führen die beiden Männer zwei völlig unterschiedliche Leben, die sich in keinem Punkt berühren. Doch die Winternacht, in der sich ihre Wege kreuzen, verändert alles. Denn siefinden beide jemanden, dem sie instinktiv vertrauen können, bei dem sie spüren, dass er die gleiche Sehnsucht teilt: endlich anzukommen.
Mark vor allem bei sich selbst. Schließlich hat er sich schon zu lange vorgemacht, mit seinem Beruf glücklich zu sein. Eigentlich träumt er von Japan und liebt es, zu kochen. Er vermisst es, mit seinen eigenen Händen zu arbeiten. Haroon will nicht länger in ständiger Angst leben, entdeckt zu werden. Er möchte seinen eigenen pakistanischen Friseursalon in Deutschland eröffnen. Auf dem gemeinsamen Trip durch eine aufregende Nacht kommen beide ihrem Ziel ein kleines Stück näher und finden einen echten Freund. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.07.2012 ZDF Festung
Es ist Sommer. Johanna (13) ist verliebt. Doch wie soll sie ihre „erste Liebe“ leben, während gleichzeitig der gewalttätige Vater wieder in das Familienhaus zurückkehrt? Zerrissen zwischen der Loyalität zu ihrem Vater und der Liebe zu ihrem Freund trifft Johanna eine katastrophale Entscheidung. Johanna lügt, verheimlicht, schweigt. Alles in ihrem Leben unterliegt dem obersten Gebot „nichts dringt nach außen“. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 04.08.2014 ZDF Fett und Fett: Alles okay
20 Min.Die Comedy-Serie FETT UND FETT porträtiert in elf Folgen das Lebensgefühl junger Städter mit allem, was dazugehört: lieben, lachen, arbeiten, feiern und weinen. Jaksch genießt sein Dasein als herumstreunender Tunichtgut, doch es wächst ihm zunehmend über den Kopf. Ein Bewerbungsgespräch am Theater verläuft katastrophal, eine Ex-Freundin schreit ihn auf der Straße an, und dann geht auch noch seine Waschmaschine kaputt. In seiner Verzweiflung geht Jaksch zu einer Therapeutin, doch dort muss er hören, dass sein Leben nicht nur furchtbar ist, sondern auch noch langweilig. Kann Jaksch sie vom Gegenteil überzeugen? Zehn weitere Folgen FETT UND FREI werden direkt im Anschluss wiederholt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 14.10.2019 ZDF Fett und Fett: Alles vorbei
20 Min.Jaksch und Hanna verabschieden sich an ihrer Haustür innig und nicken sich ein letztes Mal traurig zu. Im Zug nach München wird Jaksch plötzlich von einem Fahrgast geweckt. Der Zug fährt nicht weiter, alles steht still. Jaksch steht an einem Bahnhof mitten in der Pampa und beschließt, per Anhalter zurück zu Hanna zu fahren. Doch auch das scheint schwierig. Während er geschlafen hat, ist scheinbar die Welt untergegangen, und nur der mysteriöse Wolf kann Jaksch vor dem sicheren Ende retten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 14.10.2019 ZDF Fett und Fett: Besorg’s mir
Jaksch ist langweilig. Da trifft es sich gerade recht, dass ihn ein alter Flirt anruft und ihn zum Kiffen zu sich nach Hause einlädt – besser geht’s nicht. Nur muss Jaksch erst mal Gras besorgen, was sich schwieriger gestaltet als gedacht. Und selbst als Jaksch endlich einen Dealer findet, werden die Dinge immer komplizierter. Letzte Wiederholungsfolge FETT UNF FETT. (Text: ZDF)Fett und Fett: Echt jetzt
25 Min.Jaksch feiert seinen Geburtstag und stolpert frühmorgens aus einer Bar. Alle seine Freunde sind dabei, und Hanna ruft aus Berlin an, um ihm zu gratulieren. Doch als Jaksch ihr erzählt, dass er geträumt habe, sie sei schwanger, kippt die Stimmung. Hanna bekommt Panik und will einen Schwangerschaftstest machen. Und plötzlich wird auch Jaksch ganz unwohl. Nachdem er aufgelegt hat, sind seine Freunde weg, und vor ihm steht die elfjährige Carmen. Sie will nicht von seiner Seite weichen, und so muss sich Jaksch tatsächlich fragen, ob er ein guter Vater wäre. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 14.10.2019 ZDF Fett und Fett: Gib ihm
20 Min.Jaksch besucht Hanna in Berlin und freut sich schon auf die erste Nacht in ihrer Wohnung. Doch schon am Bahnhof wird ihm dreist das Handy aus der Hand gerissen. Doch Issa will es sich nur kurz ausleihen und meint anschließend, Jaksch könne sich melden, falls er was brauche. Kurz darauf ist es so weit, denn Hanna holt Jaksch zwar vom Bahnhof ab, hat sich aber aus ihrer Wohnung ausgesperrt. Jaksch fragt Issa, ob er ein Schloss knacken kann. Und so beginnt für die beiden Verliebten eine Tour durch Neukölln. Vielleicht hätten sie doch besser den Schlüsseldienst gerufen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 14.10.2019 ZDF Fett und Fett: Ins Bett
Fett und Fett: Neue Schwingungen
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