bisher 287 Folgen, Folge 121⁠–⁠144

  • Folge 121
    Durch Schwarzarbeit entgehen dem Staat jedes Jahr Sozialabgaben und Steuern in Milliardenhöhe. Längst hat sich hier auch die Organisierte Kriminalität breitgemacht. Experten sprechen von einem parallelen Arbeitsmarkt, auf dem kaum Regeln gelten. Verlierer sind nicht nur ehrliche Unternehmer, die das Preisdumping nicht mitmachen wollen, sondern vor allem die Steuerzahler. Wie konnte es so weit kommen? Zuständig für die Bekämpfung der Schwarzarbeit ist der Zoll, die ‚Finanzkontrolle Schwarzarbeit‘. Doch ist die Behörde in der Lage, illegale Beschäftigung und die Organisierte Kriminalität auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu bekämpfen? Eine schlechte Ausstattung und fehlendes Personal sind nur die kleinsten Probleme. Wurden Missstände in der Behörde jahrelang ignoriert? In der Dokumentation wird aufgedeckt, wie wirkungslos der staatliche Kampf gegen Schwarzarbeit in den letzten Jahren war. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.06.2020 BR
  • Folge 122
    Frühsommer 1990: Westdeutsche Geldtransporter mit Milliarden von D-Mark rollen in Richtung der damaligen DDR. Ab der innerdeutschen Grenze übernehmen die Volkspolizei und die schwerbewaffnete Nationale Volksarmee die Bewachung der Transporte. Jede Fahrt gleicht einem Abenteuer. Viele Straßen in der DDR sind marode und immer wieder müssen Umwege gefahren werden, weil die Brücken für die 40 Tonnen schweren Transporter nicht geeignet waren. Über 25 Milliarden D-Mark werden innerhalb weniger Wochen von West nach Ost gebracht. Am 1. Juli 1990 muss das Geld vor Ort sein. Denn dann kommt – bereits drei Monate vor der eigentlichen Wiedervereinigung – die deutsch-deutsche Währungsunion. Die Bürger der damaligen DDR sollen ab diesem Zeitpunkt die D-Mark in ihren Händen halten.Doch bis es dazu kommt, ist Gewaltiges zu leisten. 441 Millionen Banknoten müssen gedruckt, 102 Millionen Münzen geprägt werden – alles unter enormemen Druck. Denn den Organisatoren der Bundesbank bleibt kaum Zeit für die die Vorbereitung des größten Geldtransportes der Geschichte. Anfang Februar 1990 hat der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl – für alle überraschend und ohne die Bundesbank zu informieren – die Währungsunion angekündigt. Fünf Monate später soll sie vollzogen sein: eine logistische Herausforderung unter heute kaum mehr vorstellbaren Bedingungen. Vieles wird improvisiert: Büro-Einrichtungen und Computer für die neuen Bundesbank-Filialen müssen selbst mitgebracht werden, Telefonverkehr ist kaum möglich und die Tresore, in denen die D-Mark gelagert werden sollte, sind noch voll mit Ost-Mark, die erst einmal weggeschafft werden muss. Viele Zeitzeugen schildern ihre Erlebnisse in der Dokumentation, die einen Einblick in die spannenden Monate vor der Währungsunion gibt, deren Folgen noch heute nachwirken. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.07.2020 BR
  • Folge 123
    Durch Schwarzarbeit entgehen dem Staat jedes Jahr Sozialabgaben und Steuern in Milliardenhöhe. Längst hat sich hier auch die Organisierte Kriminalität breitgemacht. Experten sprechen von einem parallelen Arbeitsmarkt, auf dem kaum Regeln gelten. Verlierer sind nicht nur ehrliche Unternehmer, die das Preisdumping nicht mitmachen wollen, sondern vor allem die Steuerzahler. Wie konnte es so weit kommen? Zuständig für die Bekämpfung der Schwarzarbeit ist der Zoll, die „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“. Doch ist die Behörde in der Lage, illegale Beschäftigung und die Organisierte Kriminalität auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu bekämpfen? Eine schlechte Ausstattung und fehlendes Personal sind nur die kleinsten Probleme. Wurden Missstände in der Behörde jahrelang ignoriert? In der Dokumentation wird aufgedeckt, wie wirkungslos der staatliche Kampf gegen Schwarzarbeit in den letzten Jahren war. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 08.07.2020 BR
  • Folge 124
    So hat er sich das nicht vorgestellt. Kapitän Jens Thorn fährt seit 56 Jahren zur See. Ein bis zwei Jahre will er noch machen – eigentlich. Doch statt das Kreuzfahrtschiff MS Amera durch die Weltmeere zu führen, sitzt der Seemann nun in Emden fest. Zusammen mit einer rund hundertköpfigen Rumpfmannschaft hält er das Schiff in Schuss. Das Corona-Virus hat die Kreuzfahrtindustrie in die Knie gezwungen. Täglich „verbrennen“ die Schiffe im Dock Millionen Euro, doch die Reedereien halten sie in Betrieb und wollen die Zeit für ihre Zukunft nutzen. Doch wie lange können sie durchhalten? Für den Naturschutzbund Deutschland – kurz NABU – ist der Stopp der Kreuzfahrtindustrie ein zweischneidiges Schwert. Zwar hat sich die CO2-Emission durch den Stopp drastisch reduziert, doch die Verbesserung ist nicht nachhaltig. Das Problem: Der Schadstoffausstoß durch die Luft belastet die Städte, in denen die Schiffe gerade liegen. Auf der anderen Seite könnte die Krise zu einer Marktbereinigung führen. Doch auch hier ist das Dilemma: Werden alte Schiffe aus Geldgründen abgewrackt, kann das auf Kosten von Mensch und Natur gehen. Und auch die Forschung sieht die Krise kritisch. Bislang war das Kreuzfahrtschiff die „Cash Cow“ auf See. Um den Kreuzfahrtschiffen umweltfreundliche Antriebe zu verkaufen, haben besonders Werften oder Motorenzulieferer in Entwicklung und Forschung investiert. Fehlen die Milliarden aus der Kreuzfahrtbranche, geht es mit der Suche nach umweltfreundlichen Technologien nicht mehr weiter. Mehr als zehn Jahre lang wuchs die Kreuzfahrtindustrie jährlich um ein Prozent. Der Stopp trifft die Menschen, die ihren Lebensunterhalt damit verdient haben, hart. Josh Withrow war als Erster Offizier auf MS Amera. Nun hängt er in Kiel fest, ohne Arbeit, ohne Geld, ohne eine Ahnung, wie es weitergeht. Nahe Kaiserslautern hat der ehemalige Zweite Offizier Christian Baumann ein Reisebüro für Kreuzfahrten eröffnet, um sesshaft zu werden. Nun kämpft er um seine Existenz. Nicht nur in Deutschland, auf der ganzen Welt kämpfen Reiseführer, Busunternehmen, Souvenirläden um ihre Existenz und sehnen sich nach Touristen. Doch was für die einen Hoffnung ist, ist vor allem für die Einwohner wahr gewordene Horrorvorstellung. Noch vor wenigen Monaten haben Touristenschwärme ihre Heimat überflutet. Jetzt, wo die Touristen ausbleiben, wollen sie am Liebsten den Ist-Zustand festhalten und lehnen sich gegen den zukünftigen „Overtourism“ auf. Die Cruise Line International Association – kurz CLIA – vertritt 95 Prozent der Kreuzfahrtschiffe und will die Zeit des Stillstands nutzen, um zwischen den Fronten zu vermitteln. Und das mit Hochdruck. Kultur erhalten, Umwelt schützen, Tourismus wiederbeleben. Schon jetzt sind die Vorbuchungen für Kreuzfahrten enorm hoch. Das macht der Kreuzfahrtindustrie Hoffnung auf ein schnelles Comeback. Geplant ist eine Weiterfahrt schon im August – dann mit Social Distancing-Plänen, einer geringeren Auslastung, Hygienemaßnahmen und einem Virus-Krisen Management. Doch sind Passagiere, Länder und Städte dafür schon bereit? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.07.2020 BR
  • Folge 125
    In ganz Bayern fiel in den Monaten März und April 2020 ungewöhnlich wenig Regen – für Experten und Landwirtschaft eine alarmierende Entwicklung nach den Hitzejahren 2018 und 2019. Schon im vergangenen Jahr waren Teile Unterfrankens so trocken wie die Wüstenregionen Jordaniens. Der Main als Lebensader und Bundeswasserstraße konnte in den vergangenen Jahren nur mühsam am Leben erhalten werden. Im Herbst 2019 starben hektarweise in vielen Teilen Bayerns vor allem Fichten- und Kiefernwälder aufgrund der Trockenheit ab. Längst sprechen Experten vom „neuen Waldsterben“. Niedrigwasser-Management wird nach allen Prognosen auch 2020 Forst- und Landwirtschaft, Behörden und Politik vor immer größere Herausforderungen stellen. Wie lässt sich der Wald retten? Was bedeutet zunehmender Wassermangel für die Wasserversorgung in Bayern? Wann droht ein Verteilungskonflikt zwischen Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Konsum, zwischen Nord- und Südbayern? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 22.07.2020 BR
  • Folge 126
    Weil auf der fränkischen Trockenplatte die Grundwasserspiegel sinken, bangen Landwirte um ihre Zukunft und Bürger fürchten um ihre Trinkwasserversorgung. Gemüsebauer Thomas Schwab geht neue Wege bei der Bewässerung. Andere hoffen auf Wasser aus dem Main. Der Klimawandel fordert individuelle Anpassungsstrategien. Was lernen Bauern und Winzer aus den vergangenen Dürre-Sommern? Seit ein Brunnen versiegt ist, der seinen Bewässerungsteich speist, sitzt Gemüsebauer Thomas Schwab aus Remlingen weitgehend auf dem Trockenen. Für ihn hat ein zähes Ringen um einen Ersatzbrunnen begonnen. Um zukunftsfähig zu werden, tüftelt er auch an neuen Bewässerungs-Lösungen, die künftig deutlich weniger Wasser verbrauchen sollen. Die Inspiration dazu hat er sich aus Israel und Kalifornien geholt. Andere Landwirte und Winzer setzen auf die Nutzung von Main-Wasser um lange Trockenperioden zu überstehen. Doch diese Konzepte schüren Konflikte, denn viele Bürger fürchten die Konsequenzen: noch mehr intensiver Gemüsebau mit Speicherteichen und Folientunnel? Wie können die Menschen in der Region auf die Veränderungen durch den Klimawandel reagieren? Und woher soll das Gemüse künftig kommen? Das Wasser in Südeuropa ist schließlich noch knapper als in Franken. Für Landwirte und Winzer gilt: Jeder Tropfen zählt! Die Dokumentation begleitet sie auf der Suche nach Lösungen um dem Klimawandel die Stirn zu bieten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 09.09.2020 BRDeutsche Streaming-Premiere Di. 08.09.2020 ARD Mediathek
  • Folge 127
    Kein Volksfest, keine Kirmes, keine Kirchweih – die Corona-Pandemie ist für Schausteller eine Katastrophe. Nicht nur die wirtschaftlichen Einbußen lassen sie verzweifeln: Den Schaustellern fehlen auch die zwischenmenschlichen Kontakte, der Rummel. Sie wollen raus, Geld verdienen, unters Volk. Wie werden sie die Krise überstehen? Eigentlich würde Johannes Braun nach der Winterpause mit seiner Familie von Volksfest zu Volksfest ziehen. Aber auf seinem Hof bei Nürnberg steht alles still: Autoscooter, traditionelles Kinderkarussell, Süßwarengeschäft. Weil alle Großveranstaltungen zunächst bis Ende August abgesagt sind, steht der Familienbetrieb kurz vor der Pleite. Um wenigstens einen Teil des finanziellen Ausfalls zu kompensieren, darf er ab Mai auf dem Grafenauer Stadtplatz tageweise gebrannte Mandeln und Zuckerwatte verkaufen und Ende Juni auch mitten in Nürnberg endlich sein Kinderkarussell aufbauen. Ein kleiner Trost für eine verlorene Saison. Die Filmautorin begleitet auch die Augsburger Schaustellerin Stefanie Schmidt durch die Krisenzeit. Die junge Mutter will mit ihrem Crepes-Stand endlich wieder Geld verdienen. Der finanzielle Druck, der auf ihr lastet, ist hoch. Ein Geschäft, mit dem sie seit zwei Jahren auf dem Weihnachtsmarkt steht, muss noch abbezahlt werden. Je länger sie kein Geld verdienen darf, desto größer wird das Gefühl, von der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein. Gleichzeitig wächst bei ihr und anderen Schaustellern der Unmut gegenüber der Politik. Denn während in anderen Bereichen Lockerungen stattfinden, wird das Verbot von Großveranstaltungen sogar um zwei Monate, bis Ende Oktober, verlängert. Auch bei Schausteller Egon Kaiser liegen die Nerven blank. Letztes Jahr hatte er auf dem Münchner Oktoberfest mit seinem Bayerntower, einem neunzig Meter hohen Kettenflieger, Premiere. Schausteller müssen sich auch auf dem größten Volksfest der Welt jedes Jahr aufs Neue bewerben. Mit High-Tech-Attraktionen steigen die Chancen, sich einen Standplatz zu sichern. Drei Millionen Euro hat das wilde Fahrgeschäft von Egon Kaiser gekostet. Wenn es keinen staatlichen Rettungsschirm gibt, droht ihm, wie auch vielen seiner Kollegen, die Pleite. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.09.2020 BR
  • Folge 128
    Am 16. März 2020 wird in Bayern der Katastrophenfall ausgerufen. Damit ist Bayern das einzige Bundesland, das so auf die Corona-Pandemie reagiert. Doch wer ist im Katastrophenfall tatsächlich zuständig? Ganz am Anfang der Krise herrscht Chaos: Es gibt zu wenig Schutzausrüstung, die Krankenhäuser müssen sich oft selbst helfen, auch Pandemiepläne gibt es viel zu wenige. Dabei hätte Deutschland besser vorbereitet sein müssen. Szenarien wie die Corona-Pandemie waren mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geprobt worden, es gab Risikoanalysen und Handlungsanweisungen. Warum waren Verantwortliche so schlecht vorbereitet? Was wurde versäumt? Viele Experten erwarten im Herbst eine neue Welle. Am 10. September 2020 gibt es erstmals seit der Wiedervereinigung einen bundesweiten Warntag mit Probealarm. Haben Politiker aus der Corona-Krise genügend gelernt? Und sind sie deshalb auch besser auf mögliche andere Katastrophen vorbereitet? Eva Frisch und Alf Meier haben für „DokThema“ monatelang Ärzte, Wissenschaftler und Katastrophenschützer in Bayern begleitet und Politiker dazu befragt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 07.10.2020 BR
  • Folge 129
    Der Flughafen München erreichte im letzten Jahr Rekorde und zählt zu den verkehrsreichsten Luftfahrt-Drehkreuzen in Europa. Doch im Frühjahr 2020 herrscht dort so gut wie Totenstille, wegen Corona. Sechs Monate lang hat Filmautorin Isabella Kroth Menschen, deren Existenz vom Flughafen München abhängt, durch Höhen und Tiefen begleitet. Die Flieger: am Boden. Auch die Infrastruktur des 5-Sterne-Flughafens, der regelmäßig zum besten Europas gekürt wird, wie eingefroren. Die Check-ins, die Gepäckabfertigung, Geschäfte und Restaurants sowie Busse und Taxen: alle leer. Was bedeutet der Stillstand der Jobmaschine Flughafen für die Luftfahrt und für die Menschen, deren Existenz am Flughafen München hängen? Uli Neumann und Thomas Jahn zum Beispiel, beide Piloten bei der Lufthansa, haben den Auftrag, eines der längsten Passagierflugzeuge der Welt, die A340⁠–⁠600, in die spanische Wüste zu bringen – um sie dort „einmotten“ zu lassen. Ein Abschied womöglich für immer, von einer Maschine, die eigentlich noch gut in Schuss ist. Auch einer der größten Airline-Caterer der Welt ist betroffen: LSG Sky Chefs. Der Geschäftsführer Volker Müller verwaltet den Stillstand auf 18.000 Quadratmeter Küchenfläche. Seine Mitarbeiter sind seit Wochen damit beschäftigt, 500.000 Geschirr- und Besteckteile wegzupacken. Viel hängt an der Rettung der Lufthansa, dem wichtigsten Arbeitgeber am Flughafen München – doch die steht bis zuletzt auf der Kippe. Ein Krimi, der Anna Müller, Aufsichts- und Betriebsrätin der Flughafen GmbH schlaflose Nächte bereitet. Doch selbst nach der gelungenen Rettung in letzter Minute bleibt es spannend. Das Virus ist ein unberechenbarer Gegner. Kommt die zweite Welle? Urlaubsdestinationen werden zu Risikogebieten ernannt und das bayerische Testdebakel hält Beschäftigte und Reisende gleichermaßen in Atem. Filmautorin Isabella Kroth hat Betroffene durch Höhen und Tiefen begleitet – sechs Monate lang und hat dabei auch hinterfragt: Was muss geschehen, dass die Luftfahrt gut durch die Krise kommt? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 21.10.2020 BR
  • Folge 130
    Deutschland ohne die „Amis“ – für viele undenkbar. Doch Präsident Trump will gut 12.000 US-Soldaten abziehen. Gegen den Rat seiner Militärs und zum großen Bedauern der Bevölkerung vor Ort. Es geht um zehntausende Arbeitsplätze und gelebte deutsch-amerikanische Freundschaft, die den Alltag prägt. Der Countdown läuft: Wie wird die US-Wahl die Situation beeinflussen? Über ein Drittel der in Deutschland stationierten US-Soldaten sollen verlegt werden – dies hat Donald Trump noch vor der Präsidentenwahl angeordnet. Grafenwöhr ist der größte Truppenübungsplatz in Europa, zudem einer der modernsten weltweit. Hier üben US-Soldaten und ihre NATO-Partner für ihre Einsätze in Afghanistan oder im Irak. Weiter westlich in Ansbach ist die größte Kampflieger-Brigade Europas stationiert, mit weit über 100 Helikoptern. Die anfänglichen Besatzer sind längst zu Beschützern und Freunden geworden. Alles in der Region ist auf die Amerikaner ausgerichtet: US-Autohäuser, US-Schulen, US-Musikvereine. „Die Amis haben uns das Tor zur Welt geöffnet“, so sehen es die meisten bayerischen Bürger hier. Doch mit Trump als Präsidenten und den seither eher schwierigen Beziehungen zwischen den Staaten macht sich Unsicherheit breit. Jim Albright ist vor Jahren in Bayern als GI gelandet. Inzwischen hat er hier seine Frau gefunden und die Seiten gewechselt. Nun arbeitet er als Pressefotograph für die Fränkische Landeszeitung. Die Dokumentation begleitet ihn bei Schießübungen der Kampfhubschrauber und bei Begegnungen von US-Soldaten mit Einheimischen in den Gemeinden. Sind viele Bürger nicht froh, dass Kanonendonner und Fliegerlärm verschwinden? Und: Was verbindet Amerikaner und Deutsche – über Bier und Grillen hinaus? Hat sich seit Trump an der Regierung ist etwas an dem Verhältnis verändert? Ein sehr spezieller Blick aus dem bayerisch-amerikanischen Hinterland auf diese entscheidende US-Wahl. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.10.2020 BR
  • Folge 131
    Man kennt die Schreckensmeldungen aus Australien, Kalifornien und Südeuropa. Doch auch in Deutschland werden sie zu einer immer größeren Gefahr: Waldbrände, die im Zuge des Klimawandels große Flächen vernichten und eine ungeheure Intensität entwickeln können. Doch sind die Feuerwehren in Deutschland dafür auch gerüstet? Und welche Lösch-Strategien sind angebracht? Der Oberfranke Thorsten Sprenger gehört zu einer ganz besonderen Truppe freiwilliger Feuerwehrleute. Die Mitglieder von @fire sind international im Einsatz und werden zu Hilfe gerufen, wenn es Spezialwissen braucht, um z.B. bei großen Vegetationsbränden schwer erreichbare Glutnester aufzuspüren. Statt Hubschrauber, die aus der Luft löschen, sind dafür mobile Einsatzkräfte am Boden gefragt, die zu Fuß und mit leichtem Gerät ausrücken. Neue Techniken werden eingesetzt, wie sie die Helfer von @fire Katastrophenschutz Deutschland beherrschen, weil sie sie gezielt bei ihren Einsätzen im Ausland beobachten können und üben. Eine weitere Erkenntnis, die sich in der Brandbekämpfung immer mehr durchsetzt: Es braucht noch viel mehr Vernetzung und Austausch – nicht nur international, auch Feuerwehren und Förster müssen enger zusammenarbeiten. Die Erlanger Brandamtsrätin Birgit Süssner ist studierte Försterin und Feuerwehrfrau. Als Trainerin der Feuerwehrleute ist die gebürtige Oberpfälzerin daher besonders gefragt. Das Filmteam begleitet Thorsten Sprenger und Birgit Süssner bei ihren Übungen und im Einsatz, spricht mit Förstern, die sich über zu wenig Personal beklagen, und mit Experten wie z.B. den Freiburger Feuerökologen Johann Goldammer. Er berät weltweit Kollegen und erforscht alternative Methoden der Brandbekämpfung. Eine Strategie, auf die er schwört, die aber in Deutschland sehr umstritten ist: Feuer mit Feuer zu bekämpfen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.11.2020 BR
  • Folge 132
    „Mutter der modernen Pandemien“ wird die Spanische Grippe genannt. Sie forderte 1918/​19 mehr Tote als der Erste Weltkrieg. Damals wussten die Menschen nur sehr wenig über die Grippe. Erst 1997 gelang es, den genetischen Code der Spanischen Grippe zu entschlüsseln. Die Dokumentation schaut zurück auf die großen Pandemien des 20. und 21. Jahrhunderts: Was haben die Menschen aus den großen Pandemien der letzten 100 Jahre gelernt? Die Gesellschaften reagierten 1918/​19 unterschiedlich auf die Spanische Grippe – in einigen Ländern gab es Schulschließungen, die U-Bahnen fuhren nicht mehr, Kirchen waren geschlossen – ein Shutdown, soweit dies damals möglich war. Welche Maßnahmen waren wirksam? Und was geschah in den Ländern, die weitermachten wie bisher? Die Heidelberger Medizinhistorikerin Karen Nolte legt in der Dokumentation ihre neuesten Forschungsergebnisse dazu offen. Zweimal reiste Johan Hultin nach Alaska, nur ein Ziel vor Augen: Er hoffte, in den sterblichen Überresten von Grippe-Toten das Virus dingfest machen zu können. Exklusiv berichtet der schwedische Wissenschaftler, wie er es nach vielen Rückschlägen fand: konserviert in der vereisten Lunge einer Inuit-Frau. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg raffte eine Grippewelle Tausende Menschen in Ost- und Westdeutschland dahin. Doch 1957 ist Wirtschaftswunderzeit – und nach den Schrecken des Krieges zählten Grippetote nicht so viel. Das schien auch 1968 noch so zu sein, als fast 100 000 Menschen an der Hongkong-Grippe starben. Zwar schlossen auch damals viele Schulen, aber nicht vorsorglich, sondern weil einfach zu viele Lehrer erkrankt waren. Warum legt heute ein Virus, dessen Tödlichkeit wir noch nicht einmal genau kennen, die ganze Welt lahm? Was ist anders geworden? Und müssen wir uns darauf einstellen, dass rund alle zehn Jahre ein neues Virus um die Welt reisen wird? 2002 traten in einer südchinesischen Provinz gehäuft atypische schwere Lungenentzündungen auf, die oft tödlich verliefen. Im Juni 2003 hatte die bis dahin unbekannte Infektionskrankheit 30 Länder auf sechs Kontinenten erreicht. Niederländische Wissenschaftler vermuteten damals schon, dass ein Virus von Tieren auf den Menschen übergegangen ist. Die Entschlüsselung zeigte: Es war ein Virus aus der Corona-Familie. Den Namen SARS kennt heute fast jedes Kind – in Verbindung mit CoV-2.Im Jahr 2009 ging von Mexiko aus eine neue Grippewelle um die Welt. Man nannte sie „Schweinegrippe“ – denn der Erreger H1N1 wies Teile des Erbgutes von menschlichen Grippeviren, aber auch von Viren aus Schweinen und Vögeln auf. Johan Hultin wies die enge Verwandtschaft zur Spanischen Grippe nach. Auch damals gingen in Deutschland täglich die Fallzahlen hoch, zumeist verlief die Grippe mild, aber es gab auch hier weltweit Todesfälle. Relativ schnell stand ein Impfstoff zur Verfügung, der hierzulande Diskussionen auslöste wegen möglicher Nebenwirkungen der verwendeten Impfverstärker. Diese Debatten erscheinen aus heutiger Sicht eher wie ein Luxusproblem – die Schweinegrippe konnte eingedämmt werden, das Leben ging weiter wie gewohnt. Die Filmautorin Simone Jung sucht Wissenschaftler und Ärzte wieder auf, die damals Verantwortung trugen, und fragt, ob unsere Gesellschaft genügend Lehren aus der Pandemie von 2009 gezogen hat. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.11.2020 BR
  • Folge 133
    #CoronaEltern – unter diesem Hashtag berichten Familien seit Monaten über ihre Erfahrungen in der Pandemie: geschlossene Kindertagesstätten, Homeschooling, Homeoffice – alles gleichzeitig. Dazu kommen oft wirtschaftliche Sorgen. All das ist auch nach der ersten Welle längst nicht überwunden – selbst wenn zunächst ein Stück weit Alltag einkehrt ist. Die Erfahrungen der letzten Monate, sie führen Familien mehr als deutlich vor Augen: Es muss sich etwas ändern – doch wie geht es weiter? Über mehrere Monate hinweg begleitet der Film „Daheim am Krisenherd – Familien in Corona-Zeiten“ vier verschiedene Familien: Bei der alleinerziehenden Hebamme Jessica Kreuz in München mit ihrer siebenjährigen Tochter deckte die Notbetreuung bei Weitem nicht die Schichtarbeit im Krankenhaus ab. Die Großeltern fielen wegen Corona zur Betreuung aus. Wie ein Brennglas zeigt die Krise, welche besondere Belastung Alleinerziehende haben. Vor einer ganz anderen doppelten Herausforderung steht Familie Hell in Mühldorf am Inn seit Beginn der Krise. Erst kurz vor der Pandemie haben sie ein zweites Bekleidungshaus aufgemacht – und mussten es gleich wieder für Wochen schließen. Neben den wirtschaftlichen Sorgen kämpfen die Hells noch mit dem Homeschooling. Denn daheim am Rechner scheitert es nicht immer nur an der Technik, sondern oft auch an der Motivation der Jugendlichen. Noch mehr soziale Isolation dagegen erlebt seit Monaten die Flüchtlingsfamilie Alsaad-Chalabi in Puchheim bei München. Der Vater ist schwer herzkrank. Um ihn nicht anzustecken, verlassen die drei Kinder fast nie die Drei-Zimmer-Wohnung. Der Deutschkurs der Mutter fiel der Pandemie ebenso zum Opfer. Und auch die Arbeitssuche dürfte für sie angesichts der Rezession noch schwieriger werden. Sarah und Sebastian Holtz sind mit ihren beiden Kindern eine Durchschnittsfamilie in München. Sie sorgen sich vor allem um die geistige und körperliche Entwicklung ihrer Kinder: Die monatelang fehlenden sozialen Kontakte in Kita und Kindergarten ebenso wie im Sportverein schlagen aufs Gemüt. Dazu kommt das Gefühl bei Sarah Holtz: Diese Krise wird vor allem Frauen besonders zurückwerfen. Denn sie tragen die Hauptlast. Das belegen auch erste Studien zu den Folgen von Corona. Eine Umfrage kommt zu dem Schluss, dass mehr Frauen als Männer wegen fehlender Kinderbetreuung Arbeitszeit reduziert haben – vor allem bei niedrigen und mittleren Einkommen. Andere Studien werfen einen Blick auf die Situation von Kindern: Mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen sind durch die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. Das Risiko für psychische Auffälligkeiten hat sich fast verdoppelt. Welche Schlüsse ziehen Wissenschaftler und Mediziner aus der Krise? Die Dokumentation beschäftigt sich mit den großen Fragen, die die Coronakrise aufgeworfen hat: Wie wollen wir leben? Was soll wieder werden, wie es einmal war – vor Corona? Und was wollen wir verändern? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.11.2020 BR
  • Folge 134
    In den Wäldern Rumäniens findet seit Jahrzehnten ein Kahlschlag enormen Ausmaßes statt – auch illegal in Nationalparks. Das Holz wird in alle Welt exportiert, obwohl gegen Rumänien ein Vertragsverletzungsverfahren seitens der EU läuft. Wie kann es sein, dass alle Anstrengungen nichts nützen und die Zerstörung dieser wertvollen Wälder ungehindert fortschreitet? Wer trägt die Verantwortung dafür? Diesen Fragen geht Alina Teodorescu in „Tatort Wald – Holzraub in den Karpaten“ nach. Der Umweltaktivist Horea Petrehus engagiert sich seit Jahren gegen die Abholzung in Rumänien, stößt aber auf eine Mauer des Schweigens. Der Bildhauer und studierte Förster klagt die in seinen Augen zerstörerische Profitgier der ausländischen Holzindustrie an. Um die natürlichen Wald-Ressourcen besser überwachen zu können, gründete Petrehus den Kinegetischen Verband für die Erforschung der Habitate. Die meiste Zeit verbringt Petrehus aber in der Natur. Dabei weicht ihm Pedro, ein Hirschkalb, nicht von der Seite. Er hat es als verwaistes Kitz gefunden und groß gezogen. Der Mann mit dem roten Bart kennt den Wald wie seine Westentasche und schlägt Alarm: Lebensräume für Bären, Hirsche, Wölfe, Wildschweine, diverse Vogelarten und viele kleine Lebewesen drohen zu verschwinden. Auch Gabriel Paun von der Umweltorganisation Agent Green hat sich der Rettung des rumänischen Urwalds verschrieben. Er lauert Holztransporten auf, die ihm dubios erscheinen, und versucht zu belegen, dass der Holzschlag dafür in geschützten Revieren stattfindet. Der Umweltaktivist tut dies, obwohl er weiß, wie gefährlich sein Engagement ist. Schon sechs Waldschützer kamen zu Tode. Seine Vorwürfe sind schwer, er spricht von systematischem Betrug, von einer Holzmafia. Seine Anschuldigungen werden unterstützt durch Berichte von Insidern, die klagen, dass in den illegalen Holzschlag auch Staatsbedienstete verwickelt seien, Förster, Behördenleiter, ja sogar Politiker. Inzwischen ermittelt sowohl die rumänische Antikorruptionsbehörde als auch die Antimafiabehörde. Petrehus, und Paun wollen wachrütteln und vor allem das Bewusstsein für diese Naturressource schärfen. Denn es kommt auch auf uns als Verbraucher an. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.11.2020 BR
  • Folge 135
    Verbraucher lieben es „regional“ – zumindest wenn es um Lebensmittel geht. Doch große Mengen unserer Nahrungsmittel werden importiert – und dabei spielt China eine zunehmend wichtige Rolle. Das Land der Mitte ist nicht nur Lieferant für billige Kleidung, Sportschuhe und Smartphones, sondern auch für deutsche Lebensmitteldiscounter. Gemüse und Früchte in Gläsern und Tiefkühlmischungen, Pilze in Dosen, Schweinedärme für deutsche Würste: sie kommen immer häufiger aus Fernost. Längst liegen bei Produkten wie Tomatenmark und Apfelsaftkonzentrat die Chinesen ganz vorn im Markt. Doch auf kaum einer Flasche oder Dose findet sich ein Hinweis auf die Herkunft. Im Gegenteil: nicht selten landen etwa chinesische Tomaten als Tomatenmark „Made in Italy“ in unseren Kochtöpfen.“ Nach Lebensmittelskandalen und massiven Umweltproblemen, die in China selbst für große Aufregung sorgten, ist die Skepsis auch hierzulande groß. Organisationen wie Foodwatch und Verbraucherzentralen klagen über mangelnde Transparenz und fordern, die Herkunft von verarbeiteten Lebensmitteln verbindlich offen zu legen. Auch bei den Kontrollen sehen sie Verbesserungsbedarf. Bislang müssen nur tierische Nahrungsmittel an der EU-Außengrenze vorgeführt werden, verarbeitete pflanzliche Lebensmittel nicht. Sind die Befürchtungen berechtigt? Betrifft-Autor Christian Jentzsch begibt sich auf Spurensuche und blickt hinter die Kulissen der Branche. Wie arbeitet die riesige Produktionsmaschinerie für billige Lebensmittel im Reich der Mitte? In China trifft er einen deutschen Nahrungsmittelimporteur, der für seine Waren die Hand ins Feuer legen würde; er spricht im Hamburger Hafen mit Lebensmittelkontrolleuren und mit verzweifelten chinesischen Tomatenbauern, die Schwierigkeiten haben, ihrem Boden eine gute Ernte abzugewinnen. Umweltschützer dort klagen über vergiftete Gewässer und Agrarflächen, die Umweltbelastung bekämen die Bauern nur schwer in den Griff. EU-Behörden führten jüngst Kontrollen in Chinas Lebensmittelindustrie durch . Die Ergebnisse? Unbefriedigend! Die Kontrolleure fanden zahlreiche Mängel. In China gelobte man Besserung. Die Verbraucher müssen sich darauf verlassen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.12.2020 BR
  • Folge 136
    Ihr Ruf ist zum Teil zweifelhaft. Sie gelten als geheimnisumwittert, gierig und aggressiv. Doch eines muss man ihnen lassen: Sie haben den Wirecard-Crash vor allen anderen kommen sehen. Philipp Grüll, Josef Streule und Sabina Wolf rollen in „DokThema“ den wohl größten Wirtschaftsskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte aus der Perspektive der Shortseller auf – jener Bad Boys und Girls der Börse, die auf fallende Kurse wetten und dann gewinnen, wenn alle anderen verlieren. Shortseller rund um den Globus gingen schon seit Jahren davon aus, dass bei Wirecard betrogen und der Schwindel irgendwann auffliegen wird. Sie gingen hohe finanzielle Risiken ein und wurden teils heftig attackiert – von Wirecard und den deutschen Behörden. Doch sie behielten Recht. Während zigtausende gutgläubige Anleger ihr Erspartes verloren, als das Kartenhaus Wirecard in sich zusammenfiel, strichen sie sagenhafte Gewinne ein. Wenn aber die Shortseller das fragwürdige Geschäftsgebaren erkannten und den Crash kommen sahen, warum ließen Behörden, Wirtschaftsprüfer und Politik das Wirecard-Management dann über Jahre gewähren? Dieser zentralen Frage gehen Philipp Grüll, Josef Streule und Sabina Wolf in der Dokumentation „Der Fall Wirecard: Von Sehern, Blendern und Verblendeten“ nach. Warum ignorierten so viele die Alarmzeichen? Warum gingen die Aufsichtsbehörden nicht gegen das Unternehmen vor, sondern stattdessen gegen dessen Kritiker? Und welche Rolle spielte die Bundesregierung im Fall Wirecard? Die Filmemacher rekonstruieren ein Multi-Organ-Versagen von Kontrolleuren und Politik, das im Lichte der Aussagen der Spekulanten umso unglaublicher erscheint. Gleichzeitig lässt diese Dokumentation die Zuschauerinnen und Zuschauer in das Innenleben von Wirecard eintauchen. Insider geben Einblick in ein Unternehmen, das bereits früh auf Hochrisikokunden setzte und in dem offenbar schon weit vor dem Zusammenbruch im Juni 2020 rote Linien überschritten wurden. Eine Firma, deren schillernder Vorstand Jan Marsalek dubiose Geheimdienstkontakte pflegte und dessen Vorstandschef Markus Braun nach derzeitigem Stand vor allem eines war: ein genialer Blender, dessen Geschichte für viele deutsche Ohren einfach zu gut klang – seine atemberaubende Story vom Aufstieg eines Tech-Unternehmens, das 2018 die Commerzbank aus dem Dax verdrängte. Die Geschichte vom lang ersehnten deutschen Internet-Weltkonzern mit Sitz in Aschheim bei München, der einen Hauch von Silicon Valley in die bayerische Provinz brachte. Die Wirecard-Story, die anscheinend nur ein Märchen war. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 09.12.2020 BR
  • Folge 137
    Ein altes Baumaterial ist wieder auf dem Vormarsch: Stroh! Noch ist das Bauen mit den duftenden, gelben Halmen zwar Pionieren überlassen; doch in Zeiten des Klimawandels wächst das Bewusstsein für die Chancen des Naturdämmstoffs. Schon bei der Herstellung kann so CO2 gespart werden, das Material gilt zudem als gesund und enthält keine Chemie. Ist Stroh der Stein der Zukunft? Gewohnheiten zu durchbrechen, ist nicht einfach. Das wissen auch die Benediktiner-Mönche aus Plankstetten, dem „grünen Kloster“ in der Oberpfalz. Frater Richard ist der Öko-Landwirt des klostereigenen Gutes. Er und sein Bruder, Frater Andreas, sind beide im Dorf unterhalb des Klosters aufgewachsen. Beide Mönche sind beseelt von der Idee eines schöpfungsnahen, nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen. Ihr bislang größter Coup: Der seit gut einem Jahr entstehende Neubau just hinter dem denkmalgeschützten Klostergemäuer. Das größte Stroh-Holzhaus Süddeutschlands entsteht hier, unterstützt von dem Interreg-Projekt UP STRAW der Europäischen Union. Die Baubranche sucht nach neuen Antworten auf die Klimakrise. Sie trägt einen entscheidenden Anteil am Ressourcen- und Energieverbrauch bei. Das Naturmaterial Stroh bindet schon beim Wachsen Kohlenstoff. Nach der Ernte kann es mit minimaler Energie zum Baustoff umgewandelt werden und erfüllt – ohne chemische Brandschutzmittel – hohe Brandschutzanforderungen. Das alles wissen die Strohpioniere vom Kloster Plankstetten. Doch eine Herausforderung jagt die nächste, denn der dreistöckige Bau ist komplex und vieles ist neu. Wird das Wetter halten? Wie kommen die gigantischen vorgefertigten Stroh-Holzwände zur Baustelle? Stroh: ein bestechend einfacher, sinnlicher Baustoff! Doch hat er das Zeug, ein Bau- und Dämmstoff der Zukunft zu werden? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.12.2020 BR
  • Folge 138
    Hartz IV, Deutschlands umstrittenste Sozialreform, wird 15 Jahre alt. Damit werden nun viele Kinder erwachsen, deren Eltern schon bei ihrer Geburt Arbeitslosengeld-II-Empfänger waren. Was bedeutet es, als Kind „arm“ zu sein? Was denken die Kinder selbst über das System? Und wie können sie einen Weg in ein Leben ohne Arbeitslosengeld II finden? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 13.01.2021 BR
  • Folge 139
    Dürre und Borkenkäfer machen dem Wald schwer zu schaffen. Das anfallende Schadholz hat den Holzpreis abstürzen lassen. Die hiesigen Waldbesitzer machen Minusgeschäfte, obwohl das Käferholz als Bauholz tausende Kilometer nach China und Amerika exportiert wird. Was könnte die Lösung für die Holzmisere sein? Und könnte mehr Holzbau bei uns auch ein Ausweg aus der Klimakrise sein? Staatsförsterin Lisa Pausch weiß: Im Kampf gegen die Erderwärmung hat der Wald als CO2-Speicher eine immense Bedeutung. Doch sie erlebt jeden Tag, wie der Wald stirbt – an den Folgen des Klimawandels. Zur Sorge um jahrhundertealte Baumbestände kommen die wirtschaftlichen Ausfälle. Dabei könnte das Holz viel mehr als klimafreundlicher Baustoff genutzt werden, findet nicht nur die ehemalige Schreinerin. Während Waldbesitzer und Forstbetriebe viel Geld verlieren, erleben andere einen ungeahnten Aufschwung: Sägewerke laufen fast rund um die Uhr, Reedereien, Transport- und Logistikunternehmen haben viel zu tun. Denn das Käferholz findet reißenden Absatz in China und den USA, wo sich die Holzpreise im letzten Jahr verdoppelt haben. Viele sind froh über dieses Ventil in Zeiten der Holzschwemme. Doch der CO2 Bonus des Waldes wird auf langen Transportwegen immer geringer. Für den Export muss das Holz oft zur Käferbekämpfung zusätzlich mit extrem klimaschädlichen Stoffen behandelt werden. Das alles ist aus ökologischer Sicht absurd. Denn das Holz vor unserer Haustür könnte der Schlüssel zum Grünen Bauen sein. Baustoffe wie Stahl, Zement und Ziegel verursachen bei der Herstellung Treibhausgase: Allein acht Prozent der globalen CO2 Emissionen entstehen bei der Herstellung von Zement. Holz nimmt das Gas dagegen beim Wachstum auf. Holzhäuser könnten so also zu langfristigen CO2-Speichern werden. Ob eine solche Bauwende gelingen kann? Die Stadt München hat sich auf den Weg gemacht: Im neuen Quartier Prinz Eugen Park ist die größte zusammenhängende Holzbausiedlung Deutschlands entstanden. Bei der Ausschreibung gab es strenge Vorgaben zur Verwendung von regionalem Holz. Weitere Projekte sollen folgen. Wird München die Holzbaustadt der Zukunft? Und was muss noch getan werden, damit der Hoffnungsträger Holz langfristig zum Baustein im Kampf gegen die Klimakrise wird? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 20.01.2021 BR
  • Folge 140
    Drei junge Aktivisten aus der bayerischen Stadt Kempten, die an Demonstrationen der Klimabewegung teilgenommen hatten, entschieden sich für einen Seitenwechsel: Sie kandidierten für die Kommunalwahl. Ein Filmteam begleitete sie über ein Jahr lang bei ihren ersten Gehversuchen auf dem politischen Parkett. Während des Wahlkampfs machte ihnen allerdings die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.02.2021 BR
  • Folge 141
    In Ischgl ist man es gewohnt groß zu denken, man wirbt mit 236 Pistenkilometern und 1.200 Schneekanonen. Die Epidemie und der damit verbundene Schaden haben bei den Verantwortlichen Spuren hinterlassen. „Es war wie in einem schlechten Film“, beschreibt es Alexander von der Thannen, Obmann des Tourismusverbandes. Der Tourismusmanager besitzt mehrere Hotels und Gastronomiebetriebe und hat allein in den vergangenen drei Jahren 30 Millionen Euro investiert. Reporter Ed Moschitz hat Ischgl schon im März besucht. Für seine aktuelle Reportage ist er zurückgekehrt und zeigt, wie Österreichs Wintersportzentrum versucht, Corona hinter sich zu lassen und wieder erfolgreich zu sein. Bei den Besitzerinnen und Besitzern der 1.300 Betriebe im ganzen Paznauntal ist die Stimmung angespannt – es geht um ihre Zukunft. Beim Anblick einer Fernsehkamera schweigen viele oder wenden ihr Gesicht ab. Journalistinnen und Journalisten sind nicht gern gesehen, und die leerstehenden Hotelanlagen möchte man lieber nicht herzeigen. Über die Wochen im März will in dem aufgrund des Corona-Krisenmanagements in die Negativschlagzeilen geratenen Tiroler Wintersportort kaum jemand sprechen. Viel lieber würde man rasch einen Neustart ausrufen und positiv in die Zukunft blicken. Doch den ganzen Skizirkus jetzt anlaufen zu lassen macht nur Sinn, wenn auch wieder Gäste aus aller Welt anreisen. Mit Gästen aus Österreich allein lassen sich die Finanzlöcher nicht stopfen, nur jede und jeder siebente Besucherin und Besucher Ischgls ist Inländerin oder Inländer. Die Verantwortlichen ringen um Schadensbegrenzung, suchen nach einer passenden Strategie. Medienberaterinnen und -berater verdienen deshalb in Ischgl derzeit gutes Geld, denn sie sollen dabei helfen einen noch größeren Imageschaden abzuwenden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.02.2021 BR
  • Folge 142
    Der Ozean, Sehnsuchtsort für die einen, existenzieller Lebensraum für die anderen. Heimat unzähliger Lebewesen und Wasserstraße zu fernen Kulturen. Die Faszination Ozean – sie ist längst in den Fokus wirtschaftlicher Interessen gerückt. Die Kreuzfahrt war die boomende Branche der Tourismusindustrie und verkaufte das komplette Sehnsuchtspaket. Für 2020 wurden mehr als 30 Millionen Passagiere erwartet, ein Millionengeschäft für Hafenstädte wie Venedig, Dubrovnik oder Marseille. Die Schiffsindustrie profitierte mit Aufträgen für neue Kreuzfahrtschiffe, mit immer ausgefalleneren Entertainmentangeboten auf See. Dann kam die Pandemie. Reedereien, Tourguides, Hafenarbeiter bangen um ihre Existenz. Doch die Krise birgt auch Chancen für die Umwelt, Einwohner und Hafenstädte. Während auf den ersten Kreuzfahrten nach dem Neustart die Reedereien mit Hygienekonzepten und alternativen Ausflugsangeboten versuchen, das Vertrauen ihrer Passagiere zurückzugewinnen, arbeiten Umweltschützer und Tourismusanbieter an Konzepten für maßvollen Tourismus statt Massentourismus. Wird die Kreuzfahrt wieder exklusiver? Wie wird, wie muss sich die Passagierschifffahrt verändern? ARTE spricht mit Menschen, die Fernweh haben und mit denen, die an der Zukunft der Kreuzfahrt arbeiten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.02.2021 BR
  • Folge 143
    Die Pandemie hat die Skilifte in Bayern zum Stillstand verurteilt. Wie gehen die beiden größten Tourismusorte mit dem Lockdown um? In Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen kämpfen ein Skischulleiter und eine Hüttenwirtin ums Überleben. Profitiert wenigstens die Natur vom abgesagten Skitourismus? Oder macht der ungeregelte Tagestourismus alles noch viel schlimmer? Während in anderen europäischen Ländern die Regelungen weniger streng sind, ist dem Skitourismus in Deutschland der Riegel vorgeschoben. Die beiden größten Wintertourismusorte Bayerns leiden besonders unter dem Lockdown. Allein in Oberstdorf sind 7.000 von 10.000 Einwohnern vom Tourismus existenziell abhängig. Die Skischule von Konrad Eggensberger kämpft gegen den Konkurs, obwohl alle von der Politik verlangten Hygienekonzepte vorbildlich umgesetzt wurden. Saisonarbeiter werden nicht von der Kurzarbeitsregelung erfasst und stehen vor dem Ruin. Auch Martina Simon, die Wirtin des Wankhauses, ist frustriert: Aus dem Traumberuf ist seit Corona ein ständiger Kampf geworden. Jetzt, da eigentlich Hochsaison wäre, darf die Wirtin nur to-go verkaufen. Die Regeln sind schwer umsetzbar und die Gäste unzufrieden. Viele Besucher bringen ihr eigenes Essen mit, lassen nur ihren Abfall am Berg und müssen trotzdem ständig beaufsichtigt werden. Hilft der lahmgelegte Skitourismus wenigstens der Natur – oder sorgen die vermehrten Skitourengeher für neue Gefahren? Für mehr Abfall in den Bergen? Und für mehr Einsätze der Bergwacht, da mehr und unerfahrenere Tourengänger unterwegs sind als in den Jahren zuvor? Kann sich das Wild erholen oder wird es von den Tourengehern auch noch aus seinen letzten Schlupflöchern verjagt? Die Autor/​innen Kathrin Denk und Thomas Hauswald begleiten die Oberstdorfer und Garmisch-Partenkirchner durch Höhen und Tiefen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.02.2021 BR
  • Folge 144
    Stillstehende Lifte, leere Hänge, verzweifelte Hoteliers und Gondelbetreiber. In Österreich ist die Skisaison 2020/​21 wirtschaftlich eine absolute Katastrophe. Die Schweiz geht einen anderen Weg, hält fast alle Lifte offen und riskiert dabei viel. Dennoch: auch bei den Eidgenossen ist der Umsatz mau, in Österreich aber ist er im freien Fall; das alles hat es so noch nie gegeben. Vielleicht ist dieser Winter ein Vorgeschmack auf das, was die Skiorte langfristig erwartet? Was hilft eine pandemiefreie Saison, wenn der Schnee ausbleibt? Wenn das Klima weiter so aufheizt, bis auch der mit Millionen Litern Wasser und viel Energie hergestellte Kunstschnee ganz einfach wegschmilzt? Ist diese Krise die Chance für ein Umdenken? Oder beschneien die alpinen Gemeinden ihre Skigebiete einfach weiter und hoffen dabei inständig auf die Rückkehr der Massen – mit allen Konsequenzen für die Umwelt? Die Dokumentation zeigt, wo schon ein Umdenken eingesetzt hat, prüft, was die Nachhaltigkeitsversprechen großer Skiorte taugen und sie begleitet Menschen, die in den Skigebieten um ihre Existenz kämpfen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.03.2021 BR

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