BR Story Folge 143: Skilifte zu, Berge in Ruh? Winter und Corona
Folge 143
143. Skilifte zu, Berge in Ruh? Winter und Corona
Folge 143
Die Pandemie hat die Skilifte in Bayern zum Stillstand verurteilt. Wie gehen die beiden größten Tourismusorte mit dem Lockdown um? In Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen kämpfen ein Skischulleiter und eine Hüttenwirtin ums Überleben. Profitiert wenigstens die Natur vom abgesagten Skitourismus? Oder macht der ungeregelte Tagestourismus alles noch viel schlimmer? Während in anderen europäischen Ländern die Regelungen weniger streng sind, ist dem Skitourismus in Deutschland der Riegel vorgeschoben. Die beiden größten Wintertourismusorte Bayerns leiden besonders unter dem Lockdown. Allein in Oberstdorf sind 7.000 von 10.000 Einwohnern vom Tourismus existenziell abhängig. Die Skischule von Konrad Eggensberger kämpft gegen den Konkurs, obwohl alle von der Politik verlangten Hygienekonzepte vorbildlich umgesetzt wurden. Saisonarbeiter werden nicht von der Kurzarbeitsregelung erfasst und stehen vor dem Ruin. Auch
Martina Simon, die Wirtin des Wankhauses, ist frustriert: Aus dem Traumberuf ist seit Corona ein ständiger Kampf geworden. Jetzt, da eigentlich Hochsaison wäre, darf die Wirtin nur to-go verkaufen. Die Regeln sind schwer umsetzbar und die Gäste unzufrieden. Viele Besucher bringen ihr eigenes Essen mit, lassen nur ihren Abfall am Berg und müssen trotzdem ständig beaufsichtigt werden. Hilft der lahmgelegte Skitourismus wenigstens der Natur – oder sorgen die vermehrten Skitourengeher für neue Gefahren? Für mehr Abfall in den Bergen? Und für mehr Einsätze der Bergwacht, da mehr und unerfahrenere Tourengänger unterwegs sind als in den Jahren zuvor? Kann sich das Wild erholen oder wird es von den Tourengehern auch noch aus seinen letzten Schlupflöchern verjagt? Die Autor/innen Kathrin Denk und Thomas Hauswald begleiten die Oberstdorfer und Garmisch-Partenkirchner durch Höhen und Tiefen. (Text: BR Fernsehen)